Seltsamer schwarzer Materialfraß im Boehm-Flöten-Mundstück -was kann das sein?

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In einer vor einigen Wochen neu gekauften Konzertflöte (Neusilber versilbert, inline, Ringklappen, ohne E-Mechanik), die ich inzwischen reklamiert und zurückgegeben habe, habe ich den hier abgebildeten schwarzen Belag oder auch Materialfraß im Inneren des Mundstücks gefunden. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob ich diese schwarzen Stellen zunächst nur nicht bemerkt habe (unwahrscheinlich), oder ob sie im Verlauf mehrwöchiger, regelmäßiger Benutzung erst entstanden sind.

Meine Frage: Um was handelt es sich? Hat jemand schon einmal so eine deutlich sichtbare, schwarze Verfärbung im Inneren einer Querflöte gesehen? Wie kann so etwas entstehen? Was den Klang angeht, war ich mit der genannten Flöte anfangs recht zufrieden. Man darf aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich so eine Veränderung der Oberfläche im besonders klang-sensiblen Mundstück nicht vorteilhaft auswirkt. Entfernen ließ sich der schwarze "Belag" übrigens weder durch Auswischen noch durch Bearbeitung mit einem Microfasertuch.

Ich rauche nicht und putze mir vorm Flötenspiel auch meist die Zähne. Nach dem Spiel wische ich die Flöte aus und entferne außen den Fingerschweiß mit dem Microfasertuch.

Hier der Versuch, das Ganze fotografisch festzuhalten: (Blick in das Mundstück hinein)
Schwarzer Fraß im Mundstück.
 
Der Pflegezustand sieht m.E. sehr gut aus, es roch vermutlich auch nicht?
Was ich vermute sind minimalste Ablagerungen und/oder Oxidationsspuren des Silbers.

Was ich ab und an bei Hobbykollegen- und auch Lehrerinstrumenten an "zugewachsenen" Mundrohren gesehen und gerochen habe möchte ich jetzt gar nicht beschreiben, aber spielen ließen sich die Instrumente von ihren Musikern offenbar dennoch.
Mund ausspülen und beim Spielen Wasser statt sonst etwas trinken hält das Instrument sicher von vornherein in besserem Zustand.

Gruß Claus
 
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Der Pflegezustand sieht m.E. sehr gut aus, es roch vermutlich auch nicht?
Ich habe diese Flöte hingebungsvoll gepflegt, schon, weil sie noch neu war und auch etwas teurer als meine anderen Flöten. Allerdings vermeide ich bei Querflöten die Verwendung jeder Art von Reinigunsmitteln, Öl, Fett, Silberputztüchern usw., weil das alles den Polstern schaden kann. Also, wie gesagt, innen auswischen und außen sorgfältig mit dem Microfasertuch abwischen, daraus bestand meine Pflege.

Das war kein altes Schulinstrument, das durch viele Hände ging, sondern eine nur wenige Wochen alte Flöte, die ich neu gekauft hatte.
Was ich vermute sind minimalste Ablagerungen und/oder Oxidationsspuren des Silbers.
Vielleicht sieht man es auf dem ersten Foto nicht so deutlich, aber es sind Ablagerungen, die dem Innenumfang des Flötenrohrs folgen. Also nicht nur Verfärbungen, sondern eine gewisse "Rauheit". Vielleicht erkennt man es hier auf diesem Foto etwas besser:

mndstueckfrass2.jpg

Silber oxidiert nun mal schwarz oder "dunkel".
Ja, das kenne ich von Besteck oder leider auch von dem Äußeren mancher älterer Flöten, die man ja wegen der Polster nur sehr zurückhaltend und vorsichtig reinigen kann. Aber oben im Bild sieht man ja vielleicht etwas deutlicher, dass es eben nicht nur eine Verfärbung ist, sondern dieser schwarze Belag sich richtig dem Innenradius entlang gebildet hat.

Überhaupt scheint mir das Rohr des Mundstücks innen etwas uneben, besonders im Vergleich zum Mittel- und Fußstück der selben Flöte.

Kann es vielleicht sein, dass das Mundstück bei der Herstellung schlecht entfettet und nur unzureichend versilbert wurde? An meinen andere Flöten habe ich so ein Phänomen noch nicht beobachtet.
 
bei der Herstellung schlecht entfettet und nur unzureichend versilbert wurde
Das kann man so nicht sagen. Kann sein kann auch nicht sein.
Fest steht das es in diesem Fall flott geht mit der Oxidation. Das kann an der Rauhheit der Oberfläche liegen oder an was anderem.

Aber auch das ist vermutlich kein so ein Drama.
Genaueres kann dir da nur ein Instrumentenbauer sagen.

Aber vergiss nicht wenn du das Instrument gerne und viel spielst ist so was durchaus im Rahmen immerhin wird die Flöte dadurch permanent feucht gehalten(aus wenn du sie nach jedem Spielen putzt).
Das fördert die Oxidation nun mal.
 
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Kann es vielleicht sein, dass das Mundstück bei der Herstellung schlecht entfettet und nur unzureichend versilbert wurde?

Es ist in jedem Fall ein Verarbeitungsfehler des Herstellers und ich kann nur empfehlen das Instrument zurück zu geben.

*
 
Die Rücksendung ist leider schon passiert, lt. Beitrag 1.
Deswegen bleiben wir hier auch in Spekulationen stecken, das Instrument lässt sich nicht mehr untersuchen.

Gruß Claus
 
@All Vielen Dank für Eure Beiträge. @Claus Ja, ich habe die Flöte bereits zurück gegeben, und ja, @Bassturmator , ich sehe das genauso. Es handelt sich nicht um meine erste oder einzige Boehm-Flöte; gesehen und erlebt habe ich so etwas aber bislang noch nicht.

Natürlich wird sich das Phänomen nun nicht mehr restlos klären lassen. Mir ging es jetzt auch nicht darum, irgendeinen Hersteller bzw. Anbieter in ein schlechtes Licht zu stellen - ein weiteres Instrument des gleichen Anbieters habe ich einmal in einem relativ ungepflegten Zustand gebraucht und sehr günstig erworben - aber auch dort ist nichts von diesen Veränderungen im Inneren sichtbar, alles schön glatt und schier.

Vermutlich hat man ab und zu beim Kauf einfach einmal Pech. Zumindest ist mir kein materieller Schaden entstanden.
 

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