Klangneutralität von digitalen Multieffektgeräten

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Hallo an alle wirklich erfahrenen Effekttreter,

Ich hatte mir vor 25 Jahren den teuren Roland GP 100 gegönnt.Damals bei Partymucke habe ich das Gerät Dank Boxensimulation einfach in den Mischer gespielt.Ich hatte als Neuling das Gerät auf Anraten eines angeblich erfahrenen Mitmusikers gekauft ,was ihm im Musikhaus empfohlen wurde.Heute weiss ich mehr.
Also die Bedienbarkeit dieses Gerätes ließ wirklich keine Wünsche offen.

Mein Ohr ist aber über die Jahre allerdings auch mitgewachsen.Mittlerweile habe ich eine kleine Sammlung von Röhrenamps.Ich bin da schon ein sehr klanglicher Purist geworden und höre vielleicht auch das Gras wachsen oder die Flöhe husten.
Ich habe mich sehr intensiv mit diesem Multieffektgerät beschäftigt und habe wirklich versucht alle Optionen auszuschöpfen.
Ich muss sagen ,dass dieses Gerät meinen klanglichen Ansprüchen nicht mehr genügt.Die vertraute Bedienbarkeit werde ich allerdings sehr vermissen.Heute lege ich sehr viel Wert auf Eigenklang von Gitarre und Amp.

Heute stört mich ganz besonders dieser Bypass der das Originalsignal so verfälscht und näselnd klingen lässt und auch in der Lautstärke sehr viel schwächer ist,mal ganz abgesehen bei den eingesetzten Effekten.Alles Nachregeln und Anheben von Pegeln führt zu mehr Rauschen,was ich eigentlich auch nicht will.
Ich habe alle frequenten Möglichkeiten des boardeignen Equalizers genutzt ,bekomme aber im Vergleich zum Originalton nichts amtliches heraus.Ohne Ampsimulation funktioniert den GP als normales Effektgerät noch weniger.
Ich dachte immer je weniger Effekte in der Effektkette desto besser,was beim GP 100 überhaupt nicht der Fall ist.Je weniger Effekte desto mickriger wird das Signal.
Ich möchte mich gern nach was anderem umsehen und glaube schon,dass die digitale Entwicklung sehr viel weiter gegangen ist.Aber das Angebot und Auswahl ist schlicht weg unüberblickbar, einfach zu viel des Guten für mich.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Multieffektgeräten die im Bypass dem Originalgitarrensignal am nächsten kommen?Können auch ältere Geräte sein.
Der ,,ONKEL,, hat in uralten Threads auf das Digitech RP 1 geschwört,was sogar zum Teil noch analog arbeiten soll.
 
Da warst du deiner Zeit aber wirklich weit voraus 😉
Ich schätze, die Technik hat sich inzwischen weiterentwickelt. Ich bin mit meinem Valeton GP200 recht zufrieden. Es gibt noch Luft nach oben, aber die Sounds und Effekte sind ok, und die Signalqualität ist zumindest für meine Ansprüche ok.
 
Ich schätze, die Technik hat sich inzwischen weiterentwickelt.
Das ist schon irgendwie paradox. Man nutzt etwas analoges was bedingt durch die Technik unsauber und Fehleranfällig ist. Dann kommt die digitale Technik die absolut sauber ist mit der Folge das danach eine Menge Aufwand betrieben wird das Ergebnis wieder unsauberer zu machen damit es analoger klingt ;)

War ja damals mit den digitalen Orgeln auch so. Zuerst weg von der alten Elektronik weil nicht gut, dann hat man gemerkt das perfekt auch doof ist und eine Menge Aufwand betrieben das Signal künstlich wieder zu versauen um an das analoge und schlechte Vorbild zu kommen. Dieses Prinzip zieht sich durch alle Instrumente. Das ist schon irgendwie absurd und komisch :)

Der ,,ONKEL,, hat in uralten Threads auf das Digitech RP 1 geschwört,was sogar zum Teil noch analog arbeiten soll.
Am Ende des Tages wird für dich im ersten Moment wohl alles was neu ist seltsam klingen. Du solltest dir die Zeit geben dich an den Klang zu gewöhnen. Nehmen wir mal an, du hättest mit den Geräte die du nicht gut findest angefangen, dann wäre das vermutlich der Klang der dir vertraut ist und die Geräte die du jetzt besser findest würden wohl das gleiche Gefühl erzeugen. Am besten man nutzt die Geräte wirklich mal konsequent für einige Wochen. Dann ändert sich die eigene Gewohnheit, oder man merkt doch, dass die Geräte Murks sind :)
 
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Du hast recht, es wäre paradox, aber (!;)) gilt die Analogtechnik bei Effektgeräten als besser? Ich komme aus der grauen Vergangenheit ;) und bin Anhänger der Röhre, was leicht angezerrte Sounds angeht. Die können Transistorgeräte nach meinem Geschmack nicht so gut wie Röhren (obwohl ich beim Valeton für mich recht zufriedenstellende Verzerrung hinkriege, das Gerät kann wirklich wunderschön weich und druckvoll klingen, aber man hört doch immer noch, dass es keine Röhre ist).

Aber bei clean, stark verzerrt oder Effekten klingen für mich die Transistorgeräte sehr gut.

Ich hatte Anfang/Mitte der 80er Jahre mal eines der ersten digitalen Rack-Effektgeräte von Roland (das GP-16 kommt meiner Erinnerung optisch am nächsten) und das Gerät war phänomenal und wäre es wohl auch heute noch. Technisch absolut sauber und Möglichkeiten ohne Ende. Ein oder zwei der Sounds, die ich damit erzeugt habe, habe ich vor kurzem mal in speziellen Effektgeräten gehört. Das Gerät war schon damals besser als alles was ich kannte. Also bei Effekten würde ich nicht auf analog schielen.
 
Hallo @papa2. und @Christian_H.

wenn eine Technologie funktioniert ist analog oder digital mir völlig egal.Ich kann nur für mich sprechen,dass gewisse Frequenzen beim Roland GP 100 unbringbar verloren gehen.
Mit allen parametrischen Frequenzbändern ist der ursprüngliche Gitarrenton nicht wieder herstellbar.
Ich möchte aber wenigstens im Bypass ,dass der Klang möglichst unverändert bleibt,was definitiv nicht der Fall ist.
Deswegen frage ich ob es bei anderen Musikern an ihren (neueren)Geräten immer noch so ein Tonkiller ist.
Für mich klingt die alte digitale Lösung steriler als die analoge (einfach natürlicher wärmer ).Digital kann auch bei Verstärkung rauschen je nach Pegel.
Vielleicht ist die digitale Technologie von heute wesentlich besser als vor 25 Jahren.
Es gibt ja viele Amps wo ein FX-Loop seperat nicht zuschaltbar ist und das Gitarrensignal permanent durch das Effektgerät geht,meistens soll es ja sogar auch noch vor den Amp geschaltet weden.
Wie gesagt ich vernehme da eine deutliche negative Veränderung.
 
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@papa2.

der Kauf damals hatte mehr praktische als klangliche Prioritäten,schnelles Aufbauen,Ruhe an den Gesangsmikros etc.
Ich habe schon damals nach kurzer Zeit geklagt,dass die Gitarre über den Amp viel angenehmer klingt als über GP und PA.
Ich hatte aber nunmal viel Geld ausgegeben und wollte das vorhandene erstmal so weit nutzen wie es nur geht und wenn nur als pures Modulationseffektgerät.
Klanglich sind die Rocktron Legenden wie Intellifex und Replifex klanglich viel besser,aber die Bedienbarkeit des GP 100 ist unglaublich.
 
Nicht alle, aber viele Effekte kann man auch in einem parallelen Signalweg benutzen und so den Klang des Originalsignals erhalten. Vielleicht wäre dies eine Option für dich?
Ein Produkt, dass da weiterhelfen kann, ist der Lehle Parallel M.
 
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Wer Klangneutralität wünscht sollte besser über einen Hifi-Verstärker spielen oder akustisch.
 
Rolandfender, hast du mal prüfen lassen, ob bei deinem GP100 technisch alles in Ordnung ist?
 
Ich habe ja seit 10 Jahren meinen Line 6 POD HD500 im Einsatz und habe damit keinerlei Soundverlust im Originalssignal. Weder über den Variax-, den Gitarren-, den Aux-, oder dem Mikrofoneingang. Der der Mikrofoneingang hat zwar voll aufgedreht ein leichtes Rauschen, ansonsten wird da nirgends was verändert.
 
Wer Klangneutralität wünscht sollte besser über einen Hifi-Verstärker spielen oder akustisch.
Naja, das Problem ist vom Threadsteller ja anders beschrieben. Nicht Klangneutralität überhaupt, sondern die Reduktion des unerwünschten Einflusses digitaler Effektgeräte soll angestrebt werden.

Rolandfender, hast du mal prüfen lassen, ob bei deinem GP100 technisch alles in Ordnung ist?
Ich kenne das Gerät jetzt nicht, aber wenn man den puren Klang eines Röhrenverstärkers gewohnt ist, gibt es m.E. kaum digitale Effektgeräte, deren Einfluss nicht zu hören ist. Ich habe das jüngst wieder bei einem TC electronic Plethora im Effektweg erlebt. Vielleicht könnte das die Creme de la Creme heutiger Digitalgeräte besser, für mich war das aber mal wieder eine ernüchternde Erfahrung.
Der einzige Weg, dies zu vermeiden, ist ein paralleler Effektweg oder ein "echter" True Bypass (ich betone das, weil nicht überall, wo "true bypass" draufsteht, auch ein echter drin ist), sodass im affektlosen Betrieb alles okay ist.
Ob das im Einzelnen relevant ist oder in der Praxis eine Rolle spielt, muss jeder selbst entscheiden.
 
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Ganz genau so empfinde ich das auch!
Wer's nicht hört, hat natürlich Glück.
Der ,,ONKEL,, hat in uralten Threads auf das Digitech RP 1 geschwört,was sogar zum Teil noch analog arbeiten soll.
Also ich habe das RP10 (90er) - die Effekte sind schon gut, aber mein Clean Sound vom Amp ist zerstört, sowie es in der Kette hängt. Alt bringt also glaube ich nix ;)
 
Danke für die vielen Antworten.

@papa2. dasGerät funtioniert eigentlich so wie immer,ich habe keine Störgerausche , nur wenn ich zu viel reindrehe.Wie geschrieben bekomme ich selbst mit den Low-Mid/High-Mid EQ-bändern dem Originalsignal nicht nahe genug.
Ich kann auch nicht sagen welche fehlende Frequenz es ist und wie sich das Erhöhen und Absenken auf andere Frequenzen auswirkt.Im Original ist eine so deutliche Bass/Höhentrennung vernehmbar.Die dicke E-Saite klingt schön knackig.Drehe ich Bass oder BassMitten mehr rein,wird es nur mulmig mittig ,ändere ich die Frequnzen klingt es nasal,vergleichbar wie so ein Contouregler,schwer beschreibbar.
Vlt. sind die Frequenzsprünge auch zu gross ,obwohl ich immer dachte,dass die Klangregelung bei dem Gerät sehr komfortabel ist.
Springe ich auf eine Frequenz nähert es sich an,springe ich weiter ist es zu viel
Der GP 100 ist ein Gerät für die E-Gitarre,also warum bechneidet oder färbt es dann so dieses Gitarrensignal?

@Floemiflow
Das Effektgerät im Parallelbetrieb zu betreiben mache ich schon,nur es schränkt die Effektsektion deutlich ein,das stufenlose Reingleiten eines Tremoloeffekts z.B.
Also das Tremolo funzt gar nicht mehr ,logisch.
Für Delay und Chorus reicht es schon.
Ich möchte eigentlich nur wissen,ob es bei neueren Geräten auch noch so ist,oder ob die Entwicklung heute doch sehr viel weiter ist.Ich bin halt auf dem Stand von 25 Jahren stehen geblieben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@papa2.
das Gerät funzt an sich wie immer,ob die klangliche Qualität nachgelassen hat.....????
Es ist wie mit Kindern,man merkt nicht jeden Tag dass sie einen cm wachsen,erst wenn man auf ein Bild blickt.;-)
Also ich kann jetzt nicht behaupten es klingt anders wie vor 25 Jahren.
 
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Heute stört mich ganz besonders dieser Bypass der das Originalsignal so verfälscht und näselnd klingen lässt und auch in der Lautstärke sehr viel schwächer ist
Ich habe die Diskussion verfolgt und mich um die Rahmendiskussion gewundert.
Baypass … sollte das Signal doch nicht verändern, sondern unbehandelt durchlassen?
Die Diskussion um digitale oder analoge Effekte und Transistoren oder Röhren ist doch da eigentlich außer Acht zu lassen, oder?

Ich bin kein Gitarrist, klimpere im Anfängerstadium für mich und habe nur ein preiswertes Zoom G1X Multieffekt. Aber wenn ich das auf Bypass schalte, ist es genau so, als wenn die Gitarre direkt eingesteckt ist. Allerdings ist diese Aussage natürlich auch nur bedingt wertvoll, da ich dahinter keinen Röhren-Amp oder hochwertiges Equipment habe.

Wenn Dein Effektgerät das Signal beim Bypass verändert, ist das offensichtlich nicht richtig.
Wenn das dieses Modell generell macht, ist das vermutlich kein echter Baypass.

Die Gitarristen, mit denen ich im Hobby Bereich zu tun hatte, benutzen gerne Line 6 Geräte. Das ist natürlich keine qualifizierte Empfehlung, nur eine Beobachtung, das ist mir klar. Aber angucken kostet in der Regel nichts.
 
Grund: Ergänzung
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Interessantes Thema.

Ich würde als in der Wahrnehmung klangändernde Einflüsse nennen: einen anderen, sensibleren Röhrenamp, andere - auch physikalisch bedingte Gehörveränderungen im Alter - Hörgewohnheiten, Altern des Effektgerätes.
Mein olles VOX TonelabLE: wenn ich beide auf völlig neutral stelle und das wenig bis nicht genutzte Reservegerät klanglich mit dem vergleiche, was oft im Einsatz war, dann klingen beide trotz identisch eingestellter Parameter unterschiedlich. :gruebel:

Das ist schon irgendwie paradox. Man nutzt etwas analoges was bedingt durch die Technik unsauber und Fehleranfällig ist. Dann kommt die digitale Technik ... mit der Folge das danach eine Menge Aufwand betrieben wird das Ergebnis wieder unsauberer zu machen damit es analoger klingt...

Herrlich! :great:
 
@GeiGit

ich kann zu anderen Geräten gar nichts sagen.Ist das ein Gerät mit dem Du direkt auf eine PA oder in den PC gehst?
Geht das Gitarrensignal permanent durch dieses Gerät?

@LordB
Es ist mit Sicherheit kein True Bypass,es ist überhaupt kein Bypass,dieses Gerät diktiert den Klang mit einer Komprimierung und Aushölung des Signals,deswegen Fragen an andere Kollegen,was ihre Erfahrungen mit ihren Geräten sind.Ich glaube auch, dass das der Grund für Einzelpedale ist,weil wenn neben der Bedienbarkeit eines Multis auch der Klang des Multis entscheidend wäre ,hätten einzelne Pedale ausgedient(Steptanz)

@christianh.
der Gitarrenton von meinem Roland G 1000 Keyboard per Midiklangmodul ist auch sauber ,aber klingt es nach Gitarre oder nach Spielzeug?Es klingt künstlich anders als ein Klang vom Amp
o.k. der Vergleich hinkt ein bisschen

Eigentlich soll im Bypass das rauskommen was reingeht,egal ob digital oder analog,
ich bekomme es halt nicht hin.
einige empfinden es auch so,andere nicht
 
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Ist das ein Gerät mit dem Du direkt auf eine PA oder in den PC gehst?
Geht das Gitarrensignal permanent durch dieses Gerät?
Ja, das ist es. Da ich tatsächlich direkt in die PA gehe und bei der E-Gitarre die Amp-, Boxen- und Mikrofonmodellings nutze, kann ich nichts über das Zusammenspiel mit realen Verstärkern sagen.
Da ich auch Geige und A-Gitarre darüber spiele, wäre ein realer Amp auch kontraproduktiv.
Ich bekomme damit alle meine Wunschsounds hin, deshalb ist bei mir tatsächlich der Steptanz vorbei.
Direkt zu PA und zum PC habe ich keinerlei Klangverschlechterung.
 
Ich nutze das Boss MS-3 zum schalten von Amp und für die Effekte. Weiterer Vorteil, dass es 3 Loops zum einbinden von Pedalen hat.
So wie ich das in einem anderen Forum von einem Techniker gelesen habe, macht es wenn du keine Effekte vor die Loops packst keine digitale Wandlung und schleift analog durch. Und selbst wenn du was davor platzierst muss man schon ganz genau hinhören und ich denke dass der Einfluss mehr auf Kabellänge usw beruht, als auf dem Gerät selber. Zur Vorsicht hab ich die ganzen Effekte dennoch parallel angelegt.
Ich kenne aber auch mehrere die ein Helix LT oder Helix Stomp als Multieffekt mit real Amp verwenden und die beschweren sich auch nie.
 
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Danke,

Das sind ja mal ein paar Empfehlungen.Kann ich ja mal googeln und YT vergleichen
 

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