Anfänger: Mit 77,7 Jahren zu alt zum Gitarre-Lernen?

Bjoerni
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Hallo Gitarristen.

Der Osterhase (wohl meine Schwiegertochter) hat mir eine Gitarre geschenkt und einen Deal vorgeschlagen: Wenn du bis Weihnachten die Stille Nacht gelernt hast ... Nun, die Belohnung wäre sehr verlockend, aber ich befürchte, daß es für mich zu spät ist.
Obwohl meine ganze Familie (Ehefrau, Kinder, Enkelkinder) mehrere Instrumente spielt (gutes Hobbyniveau), war ich bis vor etwa 10-12 Jahren das schwarze Schaf der Familie, das kein Instrument spielen konnte, bis ich als Rentner mit dem Klavier angefangen habe. Zwar bin ich damit zufrieden und will weiterhin Klavier spielen, aber ich muß mir jedes Stück erarbeiten, mir fliegt nichts einfach so zu. Dennoch bin ich mit Freude dabei.
Meine Schwiegertochter meint, daß ich mir mit dem Klavier das schwierigste Instrument ausgesucht hätte, und mit einer Gitarre würde ich die Stücke 10x so schnell lernen wie auf dem Klavier. Sie spielt gut Gitarre und recht anständig Keyboard, so daß sie die Instrumente zumindest vergleichen kann. Aber sie alle haben die Instrumente schon im Grundschulalter angefangen und Jahrzehnte lang regelmäßig gespielt.

Ich dagegen bin schon steinalt und bis vor ein paar Tagen wußte ich nicht mal, welche Saiten die Gitarre hat und wie sie gestimmt wird. Nach Noten kann ich zwar Klavier spielen, aber wie finde sie auf der Gitarre?
Alles kein Problem, meine Schwiegertochter hat mir gleich ein Notenbuch "Fingerstyle Guitar" (Gitarrenschule mit Lern-DVD) geschenkt, wo unter den Noten die entsprechende Gitarren-Tabulatur steht, so kann ich im Selbststudium die Noten auf dem Griffbrett schnell finden. Der Autor erklärt alles gut fokussiert und sehr verständlich. Ja, ich habe schon wunde Finger und mache gute Fortschritte (wie man halt am Anfang immer macht). In 10 Tagen kam ich bis zu dieser Übung (Übung 7) – alles sehr einfach gehalten, aber geübt werden will es schon.

So wollte ich sehen, was ich für die Stille Nacht lernen muß, und habe von dem gleichen Autor diese Version gefunden (Notenblatt). Dieses Arrangement entspricht meinem Geschmack (bin sehr motiviert, es zu üben) und es wird als Schwierigkeitsgrad mittel eingestuft.
Viele Noten ... Als ich den ersten Takt gelesen habe, wunderte ich mich, daß die G-Note (obere Notenzeile) auf der offenen A-Saite gespielt wird (untere TAB-Notenzeile). :unsure: Dann habe ich nach Open G6 recherchiert und erfuhr, daß die Gitarre (Saite 5 und 6) für dieses Lied anders gestimmt wird als üblich (statt EADGHE hier DGDGHE). So etwas hatte ich nie gehört. ¯\_(ツ)_/¯
Es ist für mich jetzt sehr verwirrend. Die Tabulatur (für mich ohnehin ein Neuland) muß ich erstmal aus dem Lehrbuch lernen, und dann für das eine Lied wieder umlernen, weil die zwei Saiten einen ganzen Ton höher gestimmt sind als normal. :cry:

Das hat mich noch mehr verunsichert, ob ich jetzt, mit fast 78 Jahren überhaupt noch etwas "Brauchbares" auf der Gitarre erlernen kann. Deshalb frage ich die erfahrenen Gitarristen und Gitarrenlehrer:
  • Kann ich mit 77,7 Jahren als absoluter Anfänger das Gitarrenspiel hobbymäßig erlernen?
  • Gibt es bei Menschen über 75 häufige "Altersschwächen", die beim Gitarrenspiel hinderlich sind?
  • Wie stuft Ihr die Schwierigkeit der oben gezeigten Stille-Nacht-Version ein?
  • Ist es realistisch, daß ich in 6 Monaten diese Version von Stille Nacht im Selbststudium und mit etwa 30 Minuten täglicher Übung erlerne?
  • Gibt es in dem Lied noch andere Haken und Ösen, die meine Erfolgsaussichten zusätzlich dezimieren?
Oder soll ich das Ganze vergessen und die 30 Minuten, die ich für die Gitarre vorgesehen habe, länger am Klavier verbringen?

Ich danke Euch für Eure Einschätzung.

Gruß, Bjoern
 
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Bitte nicht falsch verstehen aber ich denke das wenn du mit 77,7 noch im Foren unterwegs bist und was von Open G6 sprichst, dann wirst du sicher in der Lage sein "Stille Nacht" spielen zu lernen.
Da kenne ich schon welche deren ich nicht mehr beibringen kann was ein Forum ist, geschweige denn Gitarre spielen, und das noch weit unter deinem Alter.
Wenn ich mich Recht entsinne, dann ist das ein langsames Lied ohne wilden Läufe. Von daher, einfach machen. Das Ergebniss hängt allein von deinem Ehrgeiz ab.
 
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Ich würde an deiner Stelle damit anfangen:

.., und die Gitarre erstmal in „Normal“-Stimmung verwenden.

Meine Schwiegertochter meint, daß ich mir mit dem Klavier das schwierigste Instrument ausgesucht hätte, und mit einer Gitarre würde ich die Stücke 10x so schnell lernen wie auf dem Klavier.
Das kann nicht nicht beurteilen, aber eine Gitarre ist manchmal einfach praktischer 🙂
 
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Man muss ja nicht die Melodie nach Noten spielen.
Man kann "Stille Nacht heilige Nacht" auch mit "Powerchords" zum Gesang begleiten.
Dann ist es zwar mit der Stille vorbei, aber die drei Akkorde ("Griffe") schaffst du locker. :m_git1:
BDX.
 
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Hallo Bjoerni,
mich bewegt Deine Geschichte und die Situation und ich erzähle einfach mal, was mir zuerst dazu einfällt:
  1. Du musst nicht mit den anderen in Deiner Familie gleichziehen oder den Wunsch verfolgen, das zu tun. Du bist 77 Jahre und Du kannst Dein Leben genau so einrichten, wie es für Dich gut ist.
  2. Dazu zählt, dass Du Musik machst, weil es Dir gefällt. Wenn Du mit dem Klavier glücklich bist, ist das gut und reicht. Ich glaube nicht, dass irgend jemand von Außen fundiert einschätzen kann, welches Instrument objektiv oder subjektiv einfacher ist. Das hängt - ganz besonders, wenn man Musik macht, weil sie einem Spaß macht - von ganz anderen Faktoren ab: Es gibt Leute, denen fällt es leicht, Bass zu spielen - anderen fällt es schwer. Die einen haben einen intuitiven Zugang zu drums, andere mühen sich ab und kommen doch nicht recht weiter. Gitarre ist für die einen leicht, für die anderen nicht. Ein Bass hat zwei Saiten weniger als eine Gitarre und sollte demzufolge leichter zu lernen sein - ein Trugschluss allemal. Ich spiele alle drei Instrumente und jedes hat seine Vorteile und seine Tücken und bei jedem ist es anders. Zu Blasinstrumenten finde ich keinen Zugang - andere kommen damit wunderbar klar.
  3. In gewisser Weise handelt es sich um ein "vergiftetes Geschenk". Nämlich insofern als eine Bedingung daran geknüpft ist, mit der Du Dich jetzt abmühst. Wenn Dir Stille Nacht nicht zusagt, dann spiel es nicht und üb es nicht. Nutze die Gitarre so, wie Du sie nutzen möchtest und spiel darauf, was Du spielen möchtest - wenn Du es denn möchtest:
    Findest Du den Klang schön? Hörst Du viel Musik mit akustischer Gitarre? Liegt Dir die Gitarre gut in der Hand? Freust Du Dich, sie in die Hand zu nehmen und darauf zu spielen?
Kurz und gut: Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, mal eine Gitarre als Instrument auszuprobieren. Wenn Du denn Lust darauf hast. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass Du nach den Anfangsschwierigkeiten - obwohl Du eher von guten Fortschritten sprichst - Gefallen daran findest. Und vielleicht sogar mehr Gefallen als am Klavier. Vielleicht aber auch nicht.
Herausfinden kannst Du es nur, wenn Du es ausprobierst. Dazu nimmst Du aber am besten Lieder, die Du spielen möchtest, weil sie Dir gefallen und weil Du sie spielen möchtest. Nimm Dir etwas Zeit dafür und finde es heraus - ohne Druck.
Für ein Lied die Grundstimmung der Gitarre zu ändern, halte ich übrigens für keine gute Idee. Stille Nacht - wenn es denn unbedingt dieses Lied sein soll - läßt sich garantiert auch in der üblichen Gitarrenstimmung spielen. Noten dazu findest Du garantiert.

Wenn ich weiter oben von einem "vergifteten Geschenk" gesprochen habe, meine ich übrigens nur die Bedingung, die daran geknüpft ist. Ich unterstelle keine böse Absicht - die muss auch gar nicht vorliegen. Möglicherweise ist damit eher der Gedanke verknüpft, dass Du zum Weihnachtsfest in der Reihe derer stehst, die auf einem Instrument etwas darbieten, was zu der Gelegenheit passt. Das soll Dich trotzdem nicht davon abhalten, mit der Bedingung völlig frei umzugehen: Wenn Gitarre etwas ist, was Dich packt - dann mach es. Ob Du nun Stille Nacht spielst oder nicht.

Und wenn Du nach einiger Zeit zu der Überzeugung gekommen bist, dass Du kein zweites Instrument brauchst, dann ist das eben so.

Herzliche Grüße und viel Freude an der Musik - auf welchem Instrument auch immer!

x-Riff
 
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moin, nicht lange drüber nachdenken, machen, ausprobieren, über fehler lachen, über gelungenes wundern, kein ziel setzen, einfach auf den weg machen, irgendwo wird der hinführen.
gruß, horst
 
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Kann ich mit 77,7 Jahren als absoluter Anfänger das Gitarrenspiel hobbymäßig erlernen?
Man, hast du ein Glück! Mit 77,77777777777… wäre es komplett zu spät gewesen.

Aber so. Du hast Interesse an Musik, Grundlagen auf einem anderen Instrument, eine Gitarre, Lehrmaterial und eine Tochter, die dich unterstützt.

Hau rein, und viel Spaß! Was hast du zu verlieren?

Gruß,
glombi
 
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Als ehemaliger Gitarrenlehrer, der auch eine ganze Reihe älterer Semester unterrichtet hat, die erst spät angefangen haben Gitarre zu lernen:

Kann ich mit 77,7 Jahren als absoluter Anfänger das Gitarrenspiel hobbymäßig erlernen?
Absolut.
Es ist nie zu spät ein Hobby anzugehen und daran Spaß zu haben. Gitarrespielen ist auch im Gegensatz zu Snowboarden deutlich weniger gefährlich und weniger an körperliche Voraussetzungen geknüpft.
Solange du keine Krankheiten oder andere Gebrechen hast, die es dir nicht mehr erlauben die Finger zu bewegen, gibt es keinen Grund nicht Gitarre zu spielen.

Gibt es bei Menschen über 75 häufige "Altersschwächen", die beim Gitarrenspiel hinderlich sind?
Das ist einfach super individuell.
Es spielt aber auch gar keine Rolle ob 82,5% der Menschen über 75 Probleme mit den Fingern haben, solange DU eben keine hast.
Du müsstest am besten wissen, ob du da Schwierigkeiten hast, was Koordination oder Haltungsprobleme angeht.

Wie stuft Ihr die Schwierigkeit der oben gezeigten Stille-Nacht-Version ein?
Mittel.
Aber mittel im Sinne von: Das ist kein Anfängerstück, sondern etwas für Fortgeschrittene.
Aber eben auch nicht so kompliziert, dass man dafür studiert haben muss.

Ist es realistisch, daß ich in 6 Monaten diese Version von Stille Nacht im Selbststudium und mit etwa 30 Minuten täglicher Übung erlerne?
Ich würde das eher bezweifeln und dir raten eine etwas einfachere Version herauszusuchen.
Letztlich ist es aber auch ein bisschen die Frage, was du konkret unter "erlernen" verstehst:
- langsam irgendwie die Noten spielen? Das wird vmtl klappen
- die Noten im Takt spielen, so dass man mitsingen könnte? Eher schwierig
- Das Stück mit mehr Ausdruck spielen, als der Computer das in dem Video macht, so, dass man auch erkennen kann, wie es überhaupt gemeint ist. Also quasi wie Bögershausen das selbst macht (
View: https://www.youtube.com/watch?v=-LmPE1G8aL4)? Quasi unmöglich mit 30 min Übezeit.

Gibt es in dem Lied noch andere Haken und Ösen, die meine Erfolgsaussichten zusätzlich dezimieren?
Ja.
Da sind verschiedene recht komplexe Griffe im Stück. Etwa in Takt 10. Das ist ein Wechsel, der für Anfänger extrem kompliziert ist.
Gleiches gilt auch für den Barré-Griff in Takt 13/14, wo man noch zusätzliche Finger rausstrecken muss. Beides würde ich eher so in spätere Lernjahre verschieben.
Auch Takt 21 mit dem Hammer-On und direkt anschließendem Sprung vom 2. in den 7. Bund ist eine Stelle, die so nicht einfach ist und wo ich vermute, dass Bögershausen das anders spielt und ich vmtl nach anderen Fingersätzen gucken würde.

Die größte Schwierigkeit des Stückes ist es aber Melodie und Begleitung zu trennen: Du möchtest ja, dass man die Melodie klar erkennt, also musst du die Noten entsprechend lauter spielen, als die Noten, die zur Begleitung gehören. Das ist für Anfänger extrem schwierig.

Oder soll ich das Ganze vergessen und die 30 Minuten, die ich für die Gitarre vorgesehen habe, länger am Klavier verbringen?
Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen.
Wenn du Lust hast ein wenig Gitarre zu lernen, dann mach das doch.
Ich würde aber wie oben gesagt mit einer einfacheren Version anfangen, die auch im Optimalfall nicht bedingt, dass man die Gitarre umstimmen muss.
Super simpel wäre z.B. diese hier: https://www.traditionalsongs.org/silent-night.html
Und wenn du das schnell hinbekommst, kannst du die Version immer noch ausschmücken.
Wenn du aber lieber Klavier spielen möchtest.. spiel halt Klavier. Es ist einfach deine Zeit.

Meine Schwiegertochter meint, daß ich mir mit dem Klavier das schwierigste Instrument ausgesucht hätte
Als jemand, der Musik mit beiden Instrumenten studiert hat, würde ich widersprechen wollen.
Natürlich kann man auf beiden Instrumenten unglaublich komplexe und schwierige stücke spielen, aber für Anfänger ist das Klavier ein viel einfacheres Instrument:
- es gibt jeden Ton nur einmal, im Gegensatz zur Gitarre. Somit ist immer klar, welche Taste man drücken muss
- wenn man die Taste drückt, kommt immer ein schöner Ton, im Gegensatz zur Gitarre, wo es schnell schnarrt, Töne abgedämpft werden, wenn man unsauber greift, etc
- eine Gitarre ist wie sechs kleine Klaviere übereinander, die auch noch gegeneinander verschoben wurden. Und du darfst nur mit einer Hand spielen, was es wesentlich schwieriger macht Melodie und Begleitung gleichzeitig zu spielen.

Insofern empfinde ich für Einsteiger das Klavier als deutlich einfacher. Es ist leichter zu verstehen und sauber zu spielen. Man kommt da sehr viel schneller zu deutlich beeindruckenderen Ergebnissen.
 
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Sind ja nur 3 Akkorde, langsam gefühlvoll gespielt. Das kriegst du locker noch mit 85 hin. Wenn es ganz einfach sein soll, mit einer offenen Stimmung, dann musst du dir nur die Bünde merken und wann gewechselt wird. Aber eben nur, wenn du Lust dazu hast. Zeit ist ja genug.

Du musst ja nicht die vorgeschlagene Version schaffen, sondern deine ;-)
 
und was von Open G6 sprichst,

Das "Open G6" steht in den Noten. Darüber zu sprechen, wage ich gar nicht, weil ich die Materie nicht mal oberflächlich verstehe. Verstanden habe ich nur, daß ich die Gitarre anders stimmen muß.

Ich würde an deiner Stelle damit anfangen:

Für jüngere Semester sicherlich der bessere Weg :great:, aber so viele Jahre in die Zukunft kann ich nicht blicken, deshalb finde ich den Weg in der Gitarrenschule von Ulli Bögershausen für mich günstiger, weil ich nach Noten spielen kann. So brauche ich nur, das Lesen der Tabulatur zu erlernen. Das könnte vielleicht in einigen Monaten zu schaffen sein, und dann kann ich "einfach" nach Noten spielen und mit dem spielerischen Ausdruck "experimentieren".
Nach dem Lagerfeuer-Konzept müßte ich erstmal die ganzen Griffe und deren zügigen Wechsel lernen, und das könnte auch Jahre dauern.
Ehrlich gesagt, traue ich mir das nicht zu.

Dann ist es zwar mit der Stille vorbei, aber die drei Akkorde ("Griffe") schaffst du locker.

Meine Begabung für Musikinstrumente hält sich in sehr engen Grenzen, und wir sollten die Nachbarn nicht unterschätzen ... ;)
Noten.png

Wenn ich weiter oben von einem "vergifteten Geschenk" gesprochen habe, meine ich übrigens nur die Bedingung, die daran geknüpft ist.

Das war eher im Spaß gemeint. Die Belohnung wäre, daß sie zu mir nie wieder Opa sagt. Unsere Kinder haben uns schon immer mit dem Vornamen angesprochen (nicht das Übliche Mama/Papa), und genauso auch die Enkelkinder. Nur meine Schwiegertochter nennt mich manchmal neckisch Opa, und dem könnte ich jetzt ein Ende setzen. ;)

Stille Nacht ist OK. Auf dem Klavier spiele ich gerne eine Version mit einem Hauch Barpiano-Stil, und Weihnachten wurden und werden bei uns schon immer Weihnachtslieder gespielt.

Dazu zählt, dass Du Musik machst, weil es Dir gefällt. Wenn Du mit dem Klavier glücklich bist, ist das gut und reicht.

Ja, das stimmt. Mit dem Klavierspielen habe ich mir meinen Lebenswunsch erfüllt.

Findest Du den Klang schön? Hörst Du viel Musik mit akustischer Gitarre? Liegt Dir die Gitarre gut in der Hand? Freust Du Dich, sie in die Hand zu nehmen und darauf zu spielen?

Ja, das sind ganz wichtige Fragen,:great: die ich mir nie so gestellt hatte. Vielen Dank für diesen Impuls zum tieferen Nachdenken.

Meine Lieblingsinstrumente (zum Zuhören) sind klassisch: Klavier, Geige und Cello. Neben Opern, die meine große Liebe sind, höre ich sehr oft und gern Konzerte mit diesen drei Instrumenten. Gitarrenwerke kenne ich keine, und beim Zuhören fand ich das Instrument nie wirklich fesselnd (bei E-Gitarre mußte ich manchmal das Radio sogar abschalten).
Aber als ich jetzt mit der Gitarrenschule von Ulli Bögershausen, die mir meine Schwiegertochter zu der Gitarre geschenkt hatte, angefangen habe, habe ich Blut geleckt. Das sanfte Fingerpicking finde ich schön, und genau das würde mich auch motivieren, der Gitarre etwas Zeit zu widmen, um diese Art zu spielen (nach Noten mit Fingerpicking) zu erlernen.

Mit der Gitarrenschule von Ulli Bögershausen hat meine Schwiegertochter genau meinen Spielgeschmack, meine Neugierde und meinen musikalischen Lerndrang getroffen. Dennoch bin ich unsicher, ob die anfänglichen Lernerfolge, die ich jetzt erlebe, pädagogisch gesteuert sind (und nach der 13. Lektion komme ich nicht weiter), oder ob es wirklich eine Art zu spielen ist, die ich besser lernen kann als eine andere.

Freust Du Dich, sie in die Hand zu nehmen und darauf zu spielen?

Na ja, spielen kann ich nach 10 Tagen noch nicht, aber die Vorstellung, daß ich mein Klavierspiel um das Gitarren-Fingerpicking bereichern könnte (also zwei Instrumente zu spielen), fühlt sich wirklich gut an. Der Wunsch und die Motivation sind jetzt da, gleichzeitig aber auch die Angst, daß ich mich damit überfordere, weil ich nicht mehr so gut/schnell/flüssig lernen kann wie in jungen Jahren.

Möglicherweise ist damit eher der Gedanke verknüpft, dass Du zum Weihnachtsfest in der Reihe derer stehst, die auf einem Instrument etwas darbieten, was zu der Gelegenheit passt.

So ist es. Die "Kinder" kommen nur noch selten (weiter Weg, viele Aktivitäten), manchmal zu Ostern, aber immer um die Weihnachtszeit, und die Jungs bringen ihre Tröten mit (Trompete, Klarinette, Saxo) und es wird jedesmal musiziert. :m_trumpet::m_sax::m_sing:

Ich versuche jetzt, die Gitarrenschule von Ulli Bögershausen Schritt für Schritt, bis ich die Tabulaturen einigermaßen verinnerlicht habe und das Fingerpicking gleichmäßig spielen und dynamisch variieren kann.

Es spielt aber auch gar keine Rolle ob 82,5% der Menschen über 75 Probleme mit den Fingern haben, solange DU eben keine hast.
Du müsstest am besten wissen, ob du da Schwierigkeiten hast, was Koordination oder Haltungsprobleme angeht.

Finger, Gelenke und Koordination sind bei mir OK (zumindest beim Klavierspielen habe ich keine Probleme dieser Art), nur mit der Geschwindigkeit bin ich bald am Limit (180 Anschläge pro Minute gehen noch gut, bei 240 komme ich ins Stolpern). Aber ein Adagio Cantabile gefällt mir sowieso besser als Presto.

Deine Analyse der Schwierigkeit des Arrangements ist für mich sehr hilfreich. Hab vielen Dank dafür. :claphands:
Ich habe es mir ausgesucht, weil ich das Arrangement schön finde, und ich wollte es natürlich menschlich emotional spielen, wie das Stück auf mich wirkt und meine Hände mitbewegt.
Jedoch die technischen Elemente, die Du ansprichst (Wechsel, Barré-Griff, Hammer-On ...) sind mir erstens völlig unbekannt und zweitens (jetzt habe ich nachgeschaut) kommen sie erst in einem weiteren Abschnitt der Gitarrenschule dran, und die Melodie und Begleitung dynamisch zu trennen, konnte ich auf dem Klavier auch erst nach ein paar Jahren Unterrichts in der Musikschule und unzähligen Übungsstunden zu Hause.

Ich würde aber wie oben gesagt mit einer einfacheren Version anfangen, die auch im Optimalfall nicht bedingt, dass man die Gitarre umstimmen muss.

Ja, mit Deiner kompetenten Einschätzung der technischen und spielerischen Anforderungen sehe ich es jetzt genau so: Mit einer ganz einfachen Version anfangen, und wenn es die nach und nach erlernten spielerischen Elemente erlauben, kann ich sie an passenden Stellen einbauen.

Insofern empfinde ich für Einsteiger das Klavier als deutlich einfacher. Es ist leichter zu verstehen und sauber zu spielen.

Na, einfach war es für mich nicht. Nur mit viel(!) Geduld und täglichem Üben konnte ich meine kleinen Vorhaben realisieren. Aber immer mit Spaß und Freude, und so soll es auch bleiben.

Ich bedanke mich noch einmal bei Euch für die Wertvollen Tips, Impulse und kompetenten Blick auf die Problematik.

Gruß, Bjoern
 
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Servus, wenn es dir Spaß macht, mach weiter. Und eine einfache Version von Stille Nacht hänge ich dir an. Wahlweise, jeweils Noten und Tabs, nur Melodie oder Melodie + Basston (nur Leersaiten).

Gruß hermanson
 

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aber ich muß mir jedes Stück erarbeiten, mir fliegt nichts einfach so zu.
Das ist etwas, das Du mit 99,9999% aller Musizierenden teilst. Wichtig ist immer
Dennoch bin ich mit Freude dabei.
Und das ist ja gegeben. Also bist du auch nicht "zu alt". Denn sonst würdest Du nicht seit 12 Jahren Klavier lernen und am Ball bleiben und die Lust aufbringen, ein zweites Instrument dazuzunehmen.

Gibt es bei Menschen über 75 häufige "Altersschwächen", die beim Gitarrenspiel hinderlich sind?
Es gibt bei Menschen jeden Alters immer irgendwelche Gründe, die Dinge erschweren. Nehmen wir mal die ganzen Entschuldigungsversuche, warum Dinge nicht klappen können dort raus, lässt sich vieles mit Disziplin und Willen überwinden. Wir müssen da nichtmal auf Django Reinhardt kommen, dessen Greifhand als Kind zur Hälfte bei einem Feuer weggebrannt worden ist. Hier im forum haben wir z.B. den User @Perkeo, der zu "Schwierigkeiten" hier seine eigene Geschichte schon beschrieben hat.

Wie stuft Ihr die Schwierigkeit der oben gezeigten Stille-Nacht-Version ein?
Ein sehr schöner Start mit einem definierten Zielpunkt, weil vom Schwierigkeitsgrad absolut erreichbar.
Ist es realistisch, daß ich in 6 Monaten diese Version von Stille Nacht im Selbststudium und mit etwa 30 Minuten täglicher Übung erlerne?
Ja.
 
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Servus Björn!

Dem Tenor hier kann ich nur zustimmen: Just Do It :prost:

Ich (jugendliche 65 Jahre alt) spiele auch Tasteninstrumente und Saiteninstrumente, hab damit aber vor 55 Jahren mit Akkordeon angefangen und alles andere im Laufe der Zeit selbst dazugelernt, wobei ich aber mit einem exzellenten Lehrer begann, der mich schon damals auch an andere Instrumente setzte und mir einfach die Prinzipien von Verständnis für die Tonlagen auf verschiedenen Instrumenten und damit Fingerpositionen (Grifftechniken), Harmonie- und Kompositionslehre beibrachte.

  • Kann ich mit 77,7 Jahren als absoluter Anfänger das Gitarrenspiel hobbymäßig erlernen?
Ja. Wenn Du kein Supertalent bist, ist das erreichbare Level halt begrenzt, aber über die gezeigte Version von Stille Nacht kannst Du weit hinaus kommen.

  • Gibt es bei Menschen über 75 häufige "Altersschwächen", die beim Gitarrenspiel hinderlich sind?
Das ist individuell. Es gibt Leute, die spielen mit 75 noch Fußball und andere schieben da schon seit 20 Jahren einen Rollator. Was aber sichergestellt sein sollte: Die Gitarre sollte gut/richtig eingestellt sein und zu Dir passen (Korpusgröße (Armlänge, Bauch, ...), Mensur (Armlänge, Handgröße, ...), Stahl- oder Nylonsaiten (letztere sind für Anfänger mit untrainierten Fingerkuppen viel angenehmer)). Hat Deine Schwiegertochter hier Kenntnisse und solche Kriterien berücksichtigt oder kann sich darum kümmern (oder jemand anderer in Deiner musikalischen Familie)? Ich hab mit 15 mit einer Westerngitarre mit Stahlsaiten angefangen, aber da war der Drang, Gitarre zu lernen so übermächtig, dass Druckstellen vom Korpus und wunde Fingerkuppen nur am Rande wahrgenommen wurden ;) .

  • Ist es realistisch, daß ich in 6 Monaten diese Version von Stille Nacht im Selbststudium und mit etwa 30 Minuten täglicher Übung erlerne?
Locker. Ich finde, dass die gezeigte Version extrem gut geeignet ist, in das Melodiespiel einzusteigen. Toll ist auch, dass nicht nur die Tabulatur (welchen Bund man auf welcher Saite greifen muss), sondern auch die Noten gezeigt werden, die Du ja vom Klavierspielen (etwas) kennen wirst. So kannst Du Dir anhand solcher Stücke die Relation zwischen Noten und "wo" sie auf welcher Saite sind durch Learning By Doing aneignen. Stress Dich beim Üben nicht mit Geschwindigkeit. Fang also ohne Frust langsamer an. Das richtige Tempo ist ein gesondertes Ergebnis beim Üben.

  • Gibt es in dem Lied noch andere Haken und Ösen, die meine Erfolgsaussichten zusätzlich dezimieren?
Ich halte die Version für absolut anfängergeeignet. Mach Dir einfach nur keinen Stress. Vielleicht kannst Du Dir über z.B. Screenshots die Darstellung ausdrucken (lassen).

Oder soll ich das Ganze vergessen und die 30 Minuten, die ich für die Gitarre vorgesehen habe, länger am Klavier verbringen?
Wichtig ist, dass Du regelmäßig übst und dass Du mit endlosen Wiederholungen kein Problem hast. Natürlich ist schon mal zeitlich mehr auch ein Mehr an Entwicklung. Aber als "Rentner" sollte Zeit doch kein Problem sein, oder? (Ich weiß, niemand hat weniger Zeit als Rentner :D.) Schön wäre es, wenn Du einfach Lust darin finden würdest, zu üben und beizeiten dann auch zu spielen. Ich würde jetzt auch keine Konkurrenz zwischen Klavier und Gitarre sehen, solange Du für beides Lust und Zeit findest. Dann ist es halt mal mehr das eine und mal mehr das andere. Nach meiner Erfahrung und Meinung ist eh beides für beides dienlich. Du trainierst an den Tasten und am Griffbrett gleichermaßen Finger, Auge/Hand-Koordination, Umsetzung und vieles mehr. Du übst ja auch nicht das Bedienen von Schraubendreher und Schraubenschlüssel getrennt/isoliert.

Und das Wichtigste: Hab Spaß daran, und vielleicht motiviert es Dich, Deine Familie zum nächsten Weihnachtsfest zum Staunen zu bringen :prost:

Wann immer Du denkst, dass Dir ein Input von "Kollegen" hier im Musikerboard hilfreich sein kann, scheu Dich nicht, hier zu posten. Alle (bis auf ein paar, die Du aber ggf. selbst erkennen wirst) sind bemüht, Dich zu verstehen, und in der Lage, qualifiziert nachzufragen.

Auf jeden Fall würden wir uns freuen, Deine Fortschritte und vielleicht auch das Endergebnis hier präsentiert zu bekommen (Schwiegertöchterchen kann Dir ja evtl. beim Aufnehmen helfen ;)).
 
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Hallo @Bjoerni
danke für die Rückmeldung und by the way: danke an die anderen, die hier posten: dieser Erfahrungsschatz mitsamt seiner Breite ist großartig und ich finde, es gibt viele sehr profunde und hilfreiche Tipps und Einschätzungen!
Heraus kommt auch so etwas wie ein Set an gemeinsamen Sichtweisen: Spaß ist wichtig! Gitarre kann eine tolle Ergänzung zum Klavier sein! Ausprobieren ist das A und O - vieles läßt sich nicht vorhersagen, sondern muss rausgefunden werden, weil es eben sehr individuell ist.

Auf den Song Stille Nacht, seine Spielbarkeit und unterschiedliche Varianten will ich gar nicht eingehen - das können andere hier viel besser. Eine Idee ist mir aber doch gekommen: Du kannst Stille Nacht ja auch parallel auf dem Klavier üben bzw. einstudieren. Dann hättest Du für Weihnachten auf jeden Fall eine Version, die Du vorspielen kannst. Und da Du eh von den Noten kommst, vertieft sich dieses Wissen und so Sachen wie Tempo, Melodie und Begleitung, Aufbau des Stücks etc. sind ja eh instrumentenunabhängig. Vielleicht hilft es Dir ja auch auf der Gitarre, weil Du Dich letztlich nur noch auf dieses Instrument konzentrieren musst, weil das Stück an sich schon in Deinem Kopf vorhanden ist. So würden sich beide Instrumente ergänzen, so wie es @soundmunich meint.

Es freut mich zudem sehr, dass die Intention des Gitarren-Geschenks so positiv und zudem familiär eingebunden ist. Das ist schon ein tolles Ziel, das mit schönen Gefühlen verbunden ist und deshalb anspornt! Noch mal kurz zur Gitarre: Achte darauf, dass die Gitarre für Dich und Deinen Körper gut geeignet ist. Sollte das schon der Fall sein: Toll und Glückwunsch an Deine Schwiegertochter! Es kann dennoch sein, dass eine andere Gitarre besser passen könnte: Wichtig ist zum Beispiel der Abstand der Bünde, die Ausformung des Halses und auch die Breite des Halses. Liegen die Saiten zu eng beieinander - was von der Dicke und Beweglichkeit der Finger abhängt - wird Dir das Spielen wesentlich erschwert, da Du nicht sauber greifen kannst. Wenn Du im Zweifel bist und die Gelegenheit hast, besuche ein einigermaßen gut sortiertes Gitarren- oder Instrumentengeschäft und lass Dir ein paar Alternativen zeigen und probier sie aus.
Der Wunsch und die Motivation sind jetzt da, gleichzeitig aber auch die Angst, daß ich mich damit überfordere, weil ich nicht mehr so gut/schnell/flüssig lernen kann wie in jungen Jahren.
Ich kenne niemanden, dem es im Alter vergleichbar leicht fällt, ein Instrument zu lernen wie in jungen Jahren, was an vielen Dingen liegt. Ein Vergleich damit lohnt genau so wenig wie ein Vergleich mit jemandem, der Gitarre studiert.
Wenn Dich etwas überfordern wird, dann sind es Deine Erwartungen oder die gefühlten Erwartungen anderer, die Du Dir zu eigen gemacht hast. Du bist genau der, der Du bist und Du hast die beneidenswerte Gelegenheit, Dich an einem Instrument auszuprobieren und hast ein lohnenswertes Ziel. Wie weit Du damit kommst, kann Dir niemand sagen. Was man sagen kann ist: Habe Spaß daran, probier Dich aus, genieße die Fortschritte und hol Dir Unterstützung, wenn Du sie brauchst. Zumindest hier bist Du auf viel profunde Resonanz gestoßen. Begleitend kann es hilfreich sein, Dir ein paar Stunden Gitarrenunterricht zu gönnen. Denn wie man beispielsweise die Gitarre und die Finger am besten hält und generell Deine Körperhaltung, ist in einer Ferndiagnose schwerlich gut einzuschätzen, geschweige denn adäquat zu verbessern.

Ganz ehrlich: So wie ich Dich einschätze, wirst Du hier spätestens im Herbst eine Version des Stückes einstellen, die sich gut hören lassen kann. Und by the way: Ein Gitarrenlehrer (oder lehrerin) könnte Dir auch helfen, die Fallstricke von Stille Nacht herauszufinden und Lösungen vorzuschlagen, die sehr tauglich sind. Man kann jedes Stück in einer einfachen, einer mittleren und einer schwierigen Stufe spielen. Vorzugsweise fängt man mit einer einfachen Version an und steigert dann Schritt für Schritt den Schwierigkeitsgrad. Und eine hörbare Version wirst Du bis Herbst auf die Beine gestellt haben!

Herzliche Grüße, viel Spaß und viel Erfolg!

x-Riff
 
Ich gratuliere Dir zum Lernen des zweiten Instruments!:cheer:
Und von wegen "schwarzes Schaf" - ist bei mir genau andersrum: Ich bin das schwarze Schaf in dem Sinn, dass ich in meiner Familie der einzige bin, der musiziert. Mit 18 habe ich Gitarre gelernt, zunächst fast nur Akkorde geschlagen, bis ich schnell zum Zupfen übergegangen bin. Dummerweise habe ich irgendwann über 20 Jahre unterbrochen, bevor es mich wieder gepackt hat. Inzwischen spiele ich neben Gitarre auch Ukulele (witziges Teil!) und ein klein wenig Klavier bzw. Keyboard.

Man ist nie zu alt zum Gltarrenlernen. Von daher bist Du auf gutem Wege. Ich würde allerdings vorschlagen, dass Du immer dann, wenn die Finger anfangen wehzutun, für mindestens zwei Stunden eine Pause einlegst. Es geht ca. vier Wochen, bis die Fingerkuppen die notwendigen Hornhäute haben. Danach halten die Finger stundenlang durch.
Wie schon einige hier angemerkt haben, kann man "Stille Nacht" auch mit Akkorden spielen. Das ist einfacher, wenn es auch nicht so fein/einfühlsam klingt. Jedenfalls macht es Sinn, beides zu lernen, Fingerpick und Akkordschlagen.
Wegen der Bemerkung zu den beiden tiefen Saiten. Du kannst "Stille Nacht" auch mit den Standardsaiten spielen, ohne die E- und A-Saite anders stimmen zu müssen. Dann ist der Griff für die Fingerpics etwas anders, aber Du musst Dich nicht irgendwie umgewöhnen. Und da Du durch den Bezug zum Klavier sowieso nach Noten spielen kannst, dürfte das die Sache vereinfachen, sodass Du an Weihnachten Deine Family überraschen kannst. :great:

Fast jeder muss sich die jeweiligen Stücke erarbeiten. Für mich ist das sogar die Krux, weil ich hin und wieder zu faul bin, etwas 10x zu üben, und gehe dann zum nächsten Stück über. Allerdings kehre ich dann ein oder zwei Tage später zum erst halb gelernten Stück zurück, und irgendwann klappt es dann.
 
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Hallo @Bjoerni ,
zunächstmal finde ich es prima, dass du die Idee Gitarre zu lernen nicht einfach abwiegelst.
Jetzt steht "Stille Nacht" im Raum, aber es muss doch nicht unbedingt diese eine Version sein.
Ich würde hergehen und mir eine Akkordbegleitung im Standard-Tuning suchen ( z. B. die von @hermanson ) und die 3 Griffe lernen.
Am Besten erstmal einfach die Saiten nach Pfadfinderart anschlagen. Wenn du mit den Griffwechseln dann gut klarkommst, kannst du dir noch Gedanken über ein einfaches Picking machen. Alles andere kommt viel später.
Und was die Melodie angeht.....die brauchst du nicht spielen, die sollen die anderen gefälligst singen.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Tom
 
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Für jüngere Semester sicherlich der bessere Weg :great:, aber so viele Jahre in die Zukunft kann ich nicht blicken, deshalb finde ich den Weg in der Gitarrenschule von Ulli Bögershausen für mich günstiger, weil ich nach Noten spielen kann. So brauche ich nur, das Lesen der Tabulatur zu erlernen. Das könnte vielleicht in einigen Monaten zu schaffen sein, und dann kann ich "einfach" nach Noten spielen und mit dem spielerischen Ausdruck "experimentieren".
Beim Lagerfeuer-Diplom lernst Du schnell die paar grundlegenden Akkorde und Rhythmen, um fas jeden Song begleiten zu können. Das hat ja mit dem Alter nichts zu tun. Ich vermute sogar, mit Deiner musikalischen Bildung wirst Du das Akkordspiel schnell aufpeppen können.
Sich gleich am Anfang auf ein rel. anspruchsvolles Arrangement zu stürzen kann entmutigen. (Siehe auch die anderen Analysen zu den schwierigen Stellen im Stück)
Weihnachtszeit, und die Jungs bringen ihre Tröten mit (Trompete, Klarinette, Saxo) und es wird jedesmal musiziert.
Hier reichen dann vermutlich die Lagerfeuer-Akkorde, um die Jungs adhoc zu begleiten.
 
wenn du das möchtest mach es einfach,
 
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Genau. Wenn du es wirklich willst ... einfach machen!
(Wir sind übrigens fast gleichaltrig ;), und ich bin froh, dass ich in ebenfalls fortgeschrittenem Alter auch "einfach angefangen" habe zu lernen!)
 

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