Halsspannstab schnarrt, vergelen?

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BDX.
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Hallo
Bei meiner alten C.G. Winner (durchgehender Hals) schnarrt plötzlich der Halsspannstab. Das Problem, der Hals ist mit entspannten Spannstab unter normaler Saitenspannung bereits Schnurgerade und eigentlich gut bespielbar. Ich habe eine extrem flache Saitenlage. Das Problem besteht auch wenn ich die Brücke hochschraube und den Saitenabstand vergrößere. Der Spannstab ist einfach und funktioniert wie er soll, nur beim leichten Anziehen geht es mit der Halskrümmung schon in die falsche Richtung. Mein Vorbesitzer (vor 40 Jahren) hatte den Hals bei einem Gitarrenbauer schon mal biegen lassen (mit Wasserdampf).
Jetzt habe ich erst mal die Brücke max. hochgeschraubt und die Saitenspannung erhöht, in der Hoffnung dass über die Zeit der Hals sich ein wenig biegt.
Falls das nichts bringt bin ich am überlegen den Spannstab zu vergelen. Die Frage ist wie und womit? Das schnarren ist so gefühlt im 3./4. Bund. Die Spannhülse kann ich an der Kopfplatte herausnehmen, sehe dann das Gewinde und eine 4kant-Scheibe, welche ich nicht herausbekomme. Darunter ist noch ein Metallstück zu sehen.
Komisch ist, das es bei einer so alten Gitarre 70/80er Jahre jetzt so plötzlich aufgetreten ist.
Eigentlich würde eine Neubundierung anstehen, da die Bundstäbchen auch schon recht abgespielt sind. Ich habe gelesen, dass man dabei das Griffbrett ggf. konkave schleifen könnte. :unsure:aber die Gitarre ist schon so abgerockt ..., hat eigentlich nur noch ideellen Wert.


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Beispielfoto
BDX.
 
"vergelen"???

Nie gehört. Vielleicht magst Du mal selbst erläutern was Du damit meinst.

Eine Bundierung hat schon einen großen Einfluss auf die Halsbiegung, da die Maße der Bundfüßchen unterschiedlich sind.

Wenn die Gitarre einen ideellen Wert hat ist es doch eine gute Idee sie zu erhalten und das am besten in spielbarem Zustand...

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Ich glaub der TE meint mit "vergelen", dass er was in den Hohlraum spritzt, in dem der Spannstab liegt und rappelt. Hab schon öfter gelesen, dass Leute Silikon da rein hauen, aber ob das gut ist, weiß ich nicht.
 
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Genau das ist die Überlegung. Es geht ja nur darum ggf. den Spannstab punktuell minimalinvasiv am Mitschwingen zu hindern.
Das hat natürlich mit einer fachmännischen Reparatur/Restauration nichts zu tun. Wäre für mich der letzte Versuch sie vor dem Osterfeuer zu bewahren. :LOL: 🔥
Oder wäre der Versuch den Hals mit feuchten Tüchern und Bügeleisen in eine konkave Form zu biegen eine Möglichkeit?
BDX.
 
Hallo BDX
Wenn man den Halsstab nur soweit anzieht das er stramm ist dann verzieht biegt sich nichts
und das schnarren ist weg.
ich würd es so machen

gruss Framusfred
 
Klappert der Stab, oder klappern Schraube und Unterlagscheibe?
Gegen letzteres könntest du ja vielleicht von oben was machen. Verklemmen per Streichholz, oder etwas Stoff, nen Schrumpfschlauch, oder ähnliches.
Den Stab entklappern kannst du nur mit etwas Silikon, Wachs, oder Weißleim.
Wenn eine Neubundierung ansteht, könnte man das durch ein gebohrtes Loch unter drei Bünden (3. Bund, 12. Bund und 17. Bund, oder was in der Richtung) einspritzen.
Ich würde dabei zu wasserverdünntem Weißleim tendieren, welchen du in eine Spritze füllst/aufziehst und mit einer dünnen Nadel durch das Loch im Bundschlitz dann in den Kanal des Spannstabes einspritzt.
Das würde ich den Gitarrenbauer im Zuge der Neubundierung machen lassen.
 
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Wenn man den Halsstab nur soweit anzieht das er stramm
Habe ich schon getestet. Der Hals ist unter normaler Saitenspannung und losen Halsstab schon schnurgerade, jedes weitere anziehen macht den Hals konvex.
Klappert der Stab, oder klappern Schraube und Unterlagscheibe?
Das ist eine gute Frage. Ich kann nur beim anzupfen der E-Saite mit dem Ohr am Gitarrenhals lauschen und den Ort der größten Resonanz vermuten.
Wie gesagt, der Spannstab ist leichtgängig und funktioniert an sich. Ich muss schon extrem anziehen, das das schnarren weg geht.
Ich werde am Wochenende mal weiter grübeln. (Wird ja auch langweilig wenn alles funktioniert :LOL: )
BDX.
 
Den Stab entklappern kannst du nur mit etwas Silikon, Wachs, oder Weißleim.
Härtet das Zeug über längeren Zeitraum nicht doch soweit aus, daß es selbst anfangen könnte zu klappern?
Und lässt sich der Halsstab dann noch zur Mitarbeit ohne größere Gewalt bewegen?
Insbesondere Silikon und Weißleim werden ja verdammt hart mit der Zeit und hartes Silikon hat alles "fest im Griff".
 
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Ich habe gelesen, dass man dabei das Griffbrett ggf. konkave schleifen könnte.

Ja, das kann man zwar, aber einfacher ist es das Griffbrett mit leicht angezogenem trussrod plan zu schleifen.

Oder wäre der Versuch den Hals mit feuchten Tüchern und Bügeleisen in eine konkave Form zu biegen eine Möglichkeit?

Das kann auch Erfolg haben, aber man braucht recht viel Hitze und meist ist die Wirkung nicht von Dauer.

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Härtet das Zeug über längeren Zeitraum nicht doch soweit aus, daß es selbst anfangen könnte zu klappern?
Und lässt sich der Halsstab dann noch zur Mitarbeit ohne größere Gewalt bewegen?
Insbesondere Silikon und Weißleim werden ja verdammt hart mit der Zeit und hartes Silikon hat alles "fest im Griff".
Weder Silikon, noch Weißleim wird so hart, dass es "klappern" könnte. Weißleim bleibt auch in einem gewissen Rahmen dauerelastisch, sonst könnte er manche Klebungen zwischen Quer- und Längsfaser bei Holz gar nicht leisten. Er klebt auch auf Metall nicht sonderlich gut, insofern wird er den Spannstab zwar umschließen, aber nicht blockieren und bei höherem Zug sich von ihm Trennen (Falls sich z.B. der Spannstab durch große Wärme stark ausdehnt) und als verengte Nut weiter funktionieren. Voraussietzung ist, dass er nicht zu reichlich eingespritzt wird. Deshalb sollte das ein Gitarrenbauer machen.
Seht ihr das auch so @murle1 und @Bassturmator, oder verwendet ihr ausschließlich Silikon?
 
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Ich spiele ja .009 Saiten. Haben .010 Saiten einen deutlich stärkeren Saitenzug um ggf. den Spannstab mehr zu belasten? Oder ist der Unterschied eher marginal.
Ich glaube ich habe noch paar DDR-Musima Gitarrensaitensätze gehortet. Die müssten vom Alter her gut zur Gitarre passen. :LOL:

BDX.
 
musst du probieren, 10er haben schon etwas stärker Zug, je nach Gitarre kann das anders sein.
 
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Seht ihr das auch so @murle1 und @Bassturmator, oder verwendet ihr ausschließlich Silikon?

Ich habe das noch nie gemacht. Wenn ich es für sinnvoll erachten würde weil andere Methoden nicht mehr greifen würde ich wohl ein inlay im 7. Bund entfernen und dann einen dauerelastischen Stoff injizieren. PU wäre aus meiner Sicht da geeignet. Silikon ist außerhalb von Badezimmern unbedingt zu vermeiden.

Ich spiele ja .009 Saiten. Haben .010 Saiten einen deutlich stärkeren Saitenzug um ggf. den Spannstab mehr zu belasten?

Ja.

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Ich spiele ja .009 Saiten. Haben .010 Saiten einen deutlich stärkeren Saitenzug um ggf. den Spannstab mehr zu belasten? Oder ist der Unterschied eher marginal.
...

Bei Stringjoy gibts einen netten Zuggewichtsrechner.
Von 9er auf 10er ist die Zunahme 17%, von 9er auf 11er 33%, ganz grob 10 kg mehr pro Größensprung.
Bei meinen Versuchen mit verschiedenen Saitensätzen war ein Medium dicker C-Shape Hals hinsichtlich Durchbiegung mit dickeren Saitensätzen nicht zu beeindrucken. Allerdings hatten die Saitensätze keine Chance längere Zeit auf den Hals einzuwirken.
Einen Versuch wärs allemal wert.

Grüße, Daniel


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Ich hatte (als ich noch im Service war) gelegentlich solche Kandidaten auf dem Tisch... Letztlich führten 2 Lösungen zu einer deutlichen Verbesserung...
1. Saiten runter und den Spanntab komplett entlasten... und wieder anziehen, entlasten, spannen.. ggf. stärkere Saiten aufziehen...
2. Griffbrett lösen (sollte man dann schon mal gemacht haben), was für den Kunden ins Geld gehen kann.. Überlegungen ob sich das lohnt

In deinem Fall würde ich die Lady in Rente schicken und mich am ideellen Wert erfreuen..

Von Silikon und Co. würde ich die Finger lassen... da Silikon mit der Zeit immer mehr aushärtet und letztlich brüchig wird..
 
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Ich hatte so ein ähnliches Problem mal mit einem double action Trussrod. In der neutralen Position hatte ich die ideale Halskrümmung, allerdings musste ich ihn minimal anziehen damit er nicht rappelt. Dadurch hat sich an der Krümmung aber so gut wie nichts verändert. Bringt ein minimales Anziehen keine Besserung bei dir?
 
Danke für die vielen Ideen und Hinweise von euch.
In den Kanal von Spannstab kann ich ja nicht hineinschauen. Mich wundert es nur, das dieser Umstand des Schnarrens plötzlich aufgetreten ist, als ob sich etwas gelöst hat. Vielleicht war sie schon mal vergelt ??? :unsure:
Da bei der Gitarre eh nichts mehr zu versauen ist, kommt die Experimentierfreude in mir auf.
1. Versuch ...
... den im entspannten Zustand schnurgeraden Hals in eine konkave Form zu bringen.
Erst mal die Gitarre mit einem Spanngurt auf den Rücken liegend auf einen Tisch fixiert. Danach den Hals an der Kopfplatte so unterbaut, das eine Druckkraft von etwa 10 kg auf den Hals einwirken.
Die Brücke ist hochgeschraubt und die Saiten entspannt. Halsspannstab lose.
Jetzt ein Geschirrhandtuch halb unter und über die Saiten gelegt und befeuchtet.
Nun ein Bügeleisen angeworfen und mit Wasserzugabe eine halbe Stunde das Griffbrett gebügelt, in der Hoffnung 😅das der heiße Wasserdampf aus den Tuch seine Wirkung entfaltet. Danach das Tuch entfernt und die Saiten gespannt.
Nach einer weiteren halben Stunde der Abkühlung der Spanngurt abgemacht. Ein erstes augenscheinliches Fluchten ergab, das der Hals nun, wie erwartet, eine leichte konkave Biegung macht. Jetzt lasse ich das ganze unter Saitenspannung erst mal trocknen.

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BDX.
 
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So, nun eine gute und eine schlechte Nachricht zum Projekt. Da der Hals durch das Prozedere nun wieder eine konkave Form hat, kann ich den Halsspannstab jetzt ordentlich anziehen um mein Setup einzustellen. Aber ...
... das Schnarren ist immer noch da. An einem zu losen Spannstab liegt es jetzt nicht. Der ist jetzt straff angezogen. Stärkere Saiten würden somit auch nichts bringen.
Nun bleibt wahrscheinlich nur noch eine Vergelung oder wie man das richtig nennt.
Ich habe das noch nie gemacht.
Dann wird es Zeit, das ich das mal versuche. Ich bin mit meinem Latein jetzt auch am Ende. Ich werde erst mal zwei Sondierungsbohrungen (etwa 2mm) auf dem Griffbrett Richtung Spannstab ansetzen und mit einer Druckluftpistole eine Durchgängigkeit prüfen. Wenn ich was injiziere dann muss ja auch ein Druckausgleich stattfinden. Welches Material ich einsetze bin ich noch am überlegen. :unsure: 2-Komponenten PU-Harz wäre vom Handling her gut geeignet.
Hat das schon mal jemand erfolgreich gemacht?
BDX.
 
Haste mal drauf gehauen? Ist das wirklich der Spannstab, oder klappert es woanders? Und wenn der schon vergelt war und irgendwas bröselt da drin rum? Mal auf den Kopf gestellt und raus geschüttelt?
Ich frag so doof, weil ich mal ein Surren an ner Strat hatte, klang wie unterm Schlagbrett, auch wenn ich ganz nah ran bin. Beim abklopfen mit der flachen Hand hat dann der Spannstab gerappelt und das war es dann auch.
Manchmal steckt man nicht drin.
 
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Bitte kein 2k Epoxy. Das wird den Stab unter Umständen zusammenkleben und dann funktioniert er nicht mehr.
Deine Aktion klingt insgesamt ziemlich grob.
Warum schlägst du alle Tipps in den Wind?
Viel Erfolg trotzdem.
 
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