Derzeit komm ich bis knapp zur HĂ€lfte
Das ist doch schon mal etwas.
Vorgehen: Ich selber wĂŒrde es so machen:
- einmal jeden Takt unter die Lupe nehmen
- dabei genau Gleiche (zB T3 und T8) und nahezu gleiche (T11, T12: nur die 4 ist anders) markieren oder tabellieren oder wie auch immer
- mit etwa der StĂŒckhĂ€lfte hast Du bereits die meisten dieser Varianten gesehen
- es bleiben nur noch wenige, die irgendwie anders sind.
Sobald Du diese
Ăbersicht auf Taktebene hast, kann es weitergehen; sagen wir, es geht um insgesamt 20 Taktvarianten (geschĂ€tzt, nicht gezĂ€hlt), dann:
- kannst Du jeden der 20 einzeln in Endlosschleife ĂŒben
- dabei werden einige leicht fallen, und andere schwer ... entsprechend wiederholst Du
- danach kannst Du jeweils 2 beliebige in Endlosschleife spielen usw.
- so betrachtet ist "Back in Black" halt nur eine ganz bestimmte Auswahl dieser Anordnungen
- und ehrlich: wenn Du nicht gerade den Triolenteil spielst hört den Unterschied zusammen mir der Band praktisch keiner ... Hauptsache, die Rhythmen stimmen, s.u.
Ein paar
Hilfsmittel:
- zÀhlen ist Dein Freund, ebenso das Metronom
- beide/s kann man verschieden nutzen
- am Anfang ist eher die mechanisch richtige Abfolge wichtiger als das Timing ... das bringen dann besagte Freunde im Laufe der Zeit
- zunÀchst ist auch der Gesamtrhythmus unabhÀngig von der SchlagflÀche wichtiger
- die Aufteilung auf Snare, Tom, Becken usw. ist dann das, was danach kommt (Instrumentierung)
- und da kommt der dritte Freund ins Spiel: Deine pendelnden HĂ€nde+Unterarme und Oberschenkel
PendelhÀnde:
- falls Du's noch nicht hattest
- abwechselnd rechte (R) und linke (L) Hand in leichter BerĂŒhrung (leise) auf Oberschenkel und wieder hoch (es pendelt, es schwingt)
- also: RLRL RLRL ... usw. , langsam, konstant, im Wechsel, wie, zwei, Pen-del
- "ZĂ€hlen, bitte", denn DAS ist das geheime Zeitgewebe, das diesem StĂŒck innewohnt:
RLRL RLRL RLRL RLRL 1 Takt
1e+a 2e+a 3e+a 4e+a One E And A o.Ă.
An die Noten:
- nehmen wir Takt #3, vergessen fĂŒr den Moment die HH, und setzen BD und SN gleich
- dann ergibt sich folgender Rhythmus, wobei GROSSBUCHSTABEN einen lauteren Klatscher bedeuten
- Takt #3 ist also relativ langweilig
Rlrl Rlrl Rlrl Rlrl Takt #3
1e+a 2e+a 3e+a 4e+a One E And A o.Ă.
- Takt #19 dagegen (4. Zeile, letzter Takt)
Rlrl Rlrl RlRl RlRl Takt #19 (stimmt: Spielmannszug)
1e+a 2e+a 3e+a 4e+a One E And A o.Ă.
- so kannst Du Dir (fast) alle Takte erarbeiten und rhythmisch einĂŒben
- und siehe da: mit der VernachlÀssigung von oben sind noch mehr Takte rhythmisch exakt gleich, nur anders instrumentiert (SchlÀge auf andere SchlagflÀchen verteilt)
Sobald Du diese taktweise Rhythmen regelrecht spĂŒrst und als geklatschte LautstĂ€rken im Ohr hast, fĂ€llt es leichter, dann eben das eine R an die BD zu geben, und das andere R and die SN usw. WeiĂt ja jetzt wer + wann, und das wo erĂŒbt sich dann. (Und ja, die Pendelgeschichte bewaffnet Dich mit einem Arsenal an oft gleich guten Spielalternativen ... jede/r kommt mal in diese "Verlegenheit")
So, und damit bekommst Du nach und nach 80-95% des StĂŒckes in Eigenregie mit hoher eingebauter Selbstkontrolle hin
Ich möchte quasi zum Song spielen können
Ein paar Worte dazu. Zu einem
Backingtrack (oder notfalls sogar zur CD/zum Video) kriegt man das nach und nach hin: man weiĂ, wann welche Teile kommen, und die Takte hast Du ja vorbereitet ... und fĂ€llt Dir einer einmal ganz genau nicht ein, tut's auch ein rhythmisch gleicher.
Mit echten Menschen zusammen ist das nochmal anders. Da geht es eher um das gegenseitige Zuhören: Was machst Du, was mach ich, was erwartet wer wann von wem? Szenisch gesprochen haben wir hier eher eine Unterhaltung (durch Musikinstrumente gefĂŒhrt) oder das Zuspielen von (musikalischen) BĂ€llen.
Die fixe
Aufzeichnung (CD, Video ...) verzeiht nur wenige Fehler (was zum EinĂŒbern gut sein kann). Das Spielen zusammen mit anderen ist, wie jede funktionierende
Begegnung, etwas sehr Schönes, mit Raum fĂŒr Variationen: solange es zusammen groovt ...
Viel Erfolg
~~~
Nachtrag zu HH und Crashes/Becken. Das ergibt sich nach den o.g. EinĂŒben nahzu von selbst.
AuĂer am Anfang, tickt die HH alle Achtel (also auf 1 + 2 + 3 + 4 +) ... die Pause dazwischen definiert (still) die 16-tel darin (PendelhĂ€nde).
Tickerst Du einfach das gesamte StĂŒck ab Takt #3 an der HH durch, kommst Du schon mal durch.
Dann gibt es Stellen, die insb. die 1 hervorheben (Takt 3, 8 usw.). Mal ist das den Mitmusikern zur Orientierung ("hier ist die 1"), mal hat es eher dramaturgische Ursache (auch der Drummer drĂŒckt ja seine GefĂŒhle im Song aus).
Tja, und damit stehen dann die nÀchstn 3 %. Was bleibt, ist das Triolische (Duole).