[Review] UNiKA PRO STP Lautsprechertester

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Einleitung

Für professionelle Anwender hat der taiwanesische Hersteller UNiKA mit dem PRO STP einen Lautsprechertester entwickelt, um im Installations-/Tourbetrieb schnell und zuverlässig Fehler/Defekte identifizieren zu können. Ich bekam den Tester vom Deutschlandvertrieb Mega Audio zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Er ist momentan erst bei wenigen inländischen Händlern erhältlich und kostet zwischen 550 und 600 € (Straßenpreis Stand August 2025).

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Anm.: Die als Thumbnails eingebundenen Fotos öffnen sich durch Anklicken in Vollansicht.


Lieferumfang, Ausstattung, technische Daten

Die Designsprache des PRO-STP fügt sich nahtlos in die bereits erhältlichen Audiotools von UNiKA ein; ebenso Verpackung und Lieferumfang, die allesamt an meine BT5 aus gleichem Hause erinnern. Die Verkaufsverpackung ist schlicht bedruckt. Ein ausführlicheres englischsprachiges Handbuch bietet der Hersteller zum Download an; den Link dorthin kann man via QR-Code aufrufen.



Bei Abmessungen von 78 x 124 x 46 mm wiegt der PRO-STP ziemlich genau 518 Gramm und unterstricht damit seinen professionellen Anspruch in Hinblick auf Robustheit und Langlebigkeit. Das massive Stahlbechgehäuse ist tadellos verarbeitet und bedruckt/lackiert. Die Oberseite dient als "Wegweiser" zu den Anschlüssen/Bedienelementen; die Unterseite besitzt vier Gummifüße zum Abstellen ohne Kratzer/Verrutschen.



Zum Betrieb benötigt der PRO-STP vier AA-Batterien oder ein 6-Volt-Netzteil mit einer Mindeststromstärke von 1 Ampère - letzteres liegt leider nicht bei. Vermutlich ist der mobile Betrieb aber ohnehin der Haupteinsatzzweck. Zum Batteriefach gelangt man durch Öffnen der vier Kreuzschlitzschrauben auf der Unterseite.



Nutzt man tatsächlich ein externes Netzteil, wird dieses an einer der schmalen Gehäuseseiten angeschlossen. Dort befindet sich auch der XLR-Ausgang des Pink Noise Generator. Das sog. Rosa Rauschen zeichnet sich dadurch aus, dass seine Amplitude mit steigender Frequenz abnimmt und der durchschnittliche Mensch dadurch die hörbaren Bereiche als etwa gleich laut empfindet. Das Drehpoti neben dem Signalausgang besitzt eine Schaltfunktion zum Aktivieren des Geräts und Einstellen des Rauschpegels.



Die Bedienelemente für den Lautsprechertest über die SpeakON-Anschlüsse (s. u.) befinden sich auf der langen (linken) Gehäuseseite: Eine rote LED signalisiert Betriebsbereitschaft; über die vier Kippschalter lässt sich bestimmen, an welchem Signaladerpaar des Lautsprecheranschlusses getestet werden soll (1+/1-, 2+/2-, 3+/3-, 4+/4-). Drei LEDs in unterschiedlichen Farben zeigen nach dem Auslösen des Tasters links neben den Schaltern die gemessene Impedanz an: Rot = 16 Ohm, Gelb = 8 Ohm, Grün = 4 Ohm
Auch Seriennummer und EAN sind auf dieser Gehäuseseite aufgedruckt.



Der SpeakON Anschlüsse für die zu testenden Lautsprecher befinden sich auf der zweiten kurzen Stirnfläche: 1x NL4, 1x NL8 - letzteres unterstreicht den professionellen Anspruch des Geräts.



Wie funktioniert der/die/das UNiKA PRO-STP? Probieren wir's aus...


Praxistest, Fazit

Als Verschluss für das Batteriefach hätte ich mir eine andere Lösung als eine kleine Kreuzschlitzschraube gewünscht. Wenn sie auf einer Bühne verlorengeht, ist sie vermutlich auf Nimmerwiedersehen weg.
Mit eingelegten Batterien beginnt das Testvergnügen, wenn das Poti über den Einschaltpunkt gedreht wird; dann signalisiert die rote PWR LED auf der langen Gehäuseseite Betriebsbereitschaft. Der Rauschgenerator gibt sein Signal zuverlässig über den XLR-Anschluss aus. Da das Poti für die Pegeleinstellung nicht über die Kragen des Gehäuses herausragt, ist die Grifffläche entsprechend filigran und vermutlich nicht so gut für Wurstfinger tauglich ;).

Für den Impedanztest von Lautsprechern schließt man die Box per SpeakON Kabel an das Gerät an und wählt mit den Kippschaltern das entsprechende Signalpaar aus: 1+/1-, 2+/2- am NL4 Anschluss, 1+/1-, 2+/2-, 3+/3-, 4+/4- am NL8 Anschluss. Drückt man dann Push to test, wird an der LED-"Ampel" die entsprechende Impedanz (4, 8, oder 16 Ohm) angezeigt. Entspricht die Anzeige nicht der Erwartung bzw. den Spezifikationen des Lautsprechersystems, lässt dies auf einen Defekt schließen. Bei meinen wenigen passiven Lautsprecherboxen funktioniert dies zuverlässig und mit einem kleinen Knacksgeräusch als Bestätigung beim Auslösen der Funktion.

Vermutlich gehöre ich nicht zur Zielgruppe des/der UNiKA PRO STP, sondern das Audiotool ist eher für professionelle Anwender gedacht, die jeden Tag viele Audiosysteme aufbauen und im Havariefall schnell auf Fehlersuche gehen müssen - dann ist der meiner Meinung nach happige Preis wohl auch zu rechtfertigen, den ich nicht bereit wäre aufzubringen. Robustheit und Funktionalität sind aber auf jeden Fall gegeben und gerade so ein exotischer Problemlöser ist zweifelsohne interessant...
 
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Wow. Sicher ein tolles Gerät, aber was in aller Welt ist da drin, um den Preis von 550 bis 600 EUR zu rechtfertigen? Für 100 EUR wäre es günstig, bis 200 EUR auch noch zu verargumentieren, aber darüber kann man den Preis nur gelten lassen, wenn man damit massiv Zeit spart, das Gerät also nahezu andauernd einsetzt.
 
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Der Preis kommt vermutlich daher, weil es wohl nicht allzuviele Abnehmer geben wird ... wegen des hohen Preises ... und da beißt sich die Katze leider in den Schwanz.

Für mich Aktivboxen-Nutzer tut es ohnehin statt dessen eher ein Pink Noise Stick für 39 EUR

Bei einem Gerät, das vermutlich die Batterien schon relativ zügig leer macht fände ich auch einen Batteriehalter wie
https://www.conrad.de/de/p/bopla-46...hluss-l-x-b-x-h-65-x-65-x-21-5-mm-521868.html
oder
https://www.conrad.de/de/p/bulgin-b...ss-l-x-b-x-h-95-3-x-61-2-x-26-mm-1577639.html
angebracht, bei dem das ohne Werkzeug (Schraubenzieher) und verlierbare Schraube möglich ist.
 
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Wie bereits geschrieben, gehöre ich vermutlich einfach nicht zur Zielgruppe
Der Preis ist wirklich sehr sportlich. Ich kann mir das Gerät eigentlich nur in (wirklich) großen Verleihbuden vorstellen, die täglich mehrere Jobs mit dutzenden Lautsprechern vorbereiten und dabei im Lager und vorm Rigging einmal alle Lautsprecher auf Funktion und Pin-Belegung testen.

Bei einem Lagerwert von X Mio. € kommt's da dann nicht drauf an...
. Zum Batteriefach gelangt man durch Öffnen der vier Kreuzschlitzschrauben auf der Unterseite.
Die Batteriehalterung sieht irgendwie nicht so vertrauenswürdig aus. Da würde ich bei dem Preis schon einen integrierten Akku mit USB-C-Anschluss oder zumindest ein Batteriefach ohne sichtbare Kabel und mit unverlierbarer Schraube wünschen.

Für mich Aktivboxen-Nutzer tut es ohnehin statt dessen eher ein Pink Noise Stick für 39 EUR
Selbst das hab ich nicht - für meine Line-Arrays kann ich per Netzwerk über die passende Steuerungssoftware White und Pink-Noise zuspielen. Und die allermeisten Digitalpulte (und selbst mein analoges Soundcraft Venue II, das älter ist als ich) hat eingebaute Rauschgeneratoren.
 

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