Ausstrahlung bei Live-Auftritten

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Hi,

mir ist aufgefallen,dass viele Künstler/Bands (sowohl Cover als auch Originale) beim Publikum irgendwie nicht richtig ankommen...Klar liegt das daran,dass viele Coverbands nicht "professionell" sind und meist auch nur nebenbei musizieren,aber irgendwie muss doch trotzdem mehr dahinterstecken.Ich finde,dass viele Musiker live einfach nur beschissen aussehen,wenn sie versuchen herumzuposen etc.,aber wenn sie's nicht tun,ist die Show einfach nur langweilig.Das soll jetzt keine Beleidigung sein,sondern ne Feststellung (ich hab ja nicht mal ne Band :D).

Ich beziehe mich jetzt v.a. auf die Gitarristen.

Schaut euch mal die Beispiele an,bitte alle,ihr müsst nicht alles sehen,aber schaut euch wenigstens an,wer wie spielt.

Die Jungs spielen eigentlich ganz gut.Aber irgendwie fehlt was.Mal kommt ein "wwwhoooooh",wenn er hinter dem Kopf spielt,aber als Ganzes überzeugt das nicht.

http://www.youtube.com/watch?v=xDdE2tJ2aUU&fmt=18

Und hier das Original:

http://www.youtube.com/watch?v=HQSOyznieEA&fmt=18

Klar ist Hendrix viel erfahrener etc.,aber er ist auch irgendwie "anders",bei ihm ist's nicht gestellt.

Mal was anderes:

Coverband

http://www.youtube.com/watch?v=zBMN2ZbYdbs&feature=related&fmt=18

Original

http://www.youtube.com/watch?v=SwypN3YI4m0&fmt=18

Da liegen Welten dazwischen.Klar haben Metallica mehr Erfahrung (auch damals schon gehabt) als die Coverband,aber auch die Coverjungs haben so einiges an Bühnenerfahrung,ausserdem sind sie instrumentmässig gut genug um live auftreten und headbangen zu können.Und im Vergleich zum Original sind sie ein Witz.Woran liegt das?Mir ist aufgefallen,dass gerade der Hetfield ne irre Ausstrahlung hat,mit seiner Löwenmähne -stimme,zudem steht er immer so breitbeinig,irgendwie sieht das viel geiler aus.Liegt das daran?Oder am Aussehen allgemein?So ein Schönling ist Hetfield ja auch nicht,und die Coverjungs sind auch nicht gerade so hässlich,dass man sie nicht ansehen möchte,aber der Het kommt halt VIEL besser an,und dasselbe gilt übrigens auch für die anderen Mitglieder.
Der Auftritt der Originalband ist auch viel energischer,lebendiger und "echter",ja,klar wird das natürlich auch so zusammengeschnitten,das weiss ich,aber stellt euch vor,ihr hättet beide Bands vor euch.
Ausserdem sind die Alcoholica-Jungs sehr damit beschäftigt möglichst "hart" rüberzukommen (extremes Headbangen etc.),aber irgendwie sieht das doch doof aus.Die Interaktion mit dem Publikum ist auch irgendwie dürftig,eigentlich machen sie's ja nicht übel,trotzdem läuft da nicht viel.Klar,das Publikum weiss,dass sie "nur" ne Coverband und nicht das Original sind,aber da kommt man sich als Band doch trotzdem irgendwie verarscht vor.

Mir ist natürlich auch klar,dass das ORIGINAL auch authentischer rüberkommt,weil das Lied nun mal von ihm stammt,aber selbst wenn die Alcoholica-Jungs ein eigenes Lied schrieben (haben sie sicher schon getan),würde das auch so komisch rüberkommen.Die Leute wissen ja,worauf sie sich einlassen,zahlen sogar Eintritt,aber wirklich überzeugend sieht das nicht aus :confused: Ist ja nicht so,dass es "nicht ihre Richtung" ist,so wie bei den Talentshows an Schulen oder so,wo die ganzen Nichtmetaller einfach nur rumstehen und auf das Ende warten.

Schaut euch auch das hier von Chuck Berry an:

http://www.youtube.com/watch?v=AEq62iQo0eU&fmt=18

Das ist ne irrsinnige Vorstellung,wie macht er das?Er ist ein richtiger Angeber,und es sieht total geil aus!Stellt euch vor,ein Covertyp würde den Duckwalk aufführen,bei den allermeisten sähe das beschissen aus!

Oder hier eins von Michael Jackson:

http://www.youtube.com/watch?v=KkezNWVd_jA&fmt=18

Der Typ hier ist nicht mal Profi,und strahlt trotzdem diese "Echtheit",Unabhängigkeit etc. aus,es ist ne Freude ihm zuzusehen!

http://www.youtube.com/watch?v=ey3iNQ1zADg&fmt=18

Focus - Hocus Pocus

http://www.youtube.com/watch?v=g4ouPGGLI6Q&fmt=18

Da sticht natürlich v.a. der Sänger hervor,saugeil,wie der das macht.

Eine,die live nicht wirklich überzeugt,ist Shakira.

http://www.youtube.com/watch?v=8-gzLGzs8lM&fmt=18

Irgendwie ist das doch billig,sie sieht ja heiss aus und so,aber woran liegt das,dass sie irgendwie gestellt rüberkommt?Ja,sie singt nicht live,das ist schon mal klar,die Bewegungen sind so unnatürlich etc.

Hingegen ist das hier wieder "echt":

http://www.youtube.com/watch?v=ihRB35ZuKnI&fmt=18

(Ob sie live singt - keine Ahnung,ich hoffe es mal)

http://www.youtube.com/watch?v=G5zV-IlSvP4&fmt=18

(Improvisiert?Naja,so bei 1:41 ist definitiv aus dem Jet to Jet Solobeginn von Yngwie,aber ansonsten...)

Ich habe im Internet darüber recherchiert,"how to perform on stage" etc.,aber nicht wirklich viel gefunden.Was meint ihr?Wieso läuft's bei manchen gar nicht,bei anderen hingegen auf anhieb?Liegt's an der Beinstellung?Am Gesichtsausdruck?An der Stimme?

(Ja,irgendwie an allem,was ich erwähnt habe,aber schreibt mal auf,was ihr so denkt).
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich ist es einfach wichtig, dass man beim Spielen Spaß hat und quasi alles um sich vergisst. Dann überträgt sich der Spaß automatisch ans Publikum und die denken dann "Boah gehn die ab" ;)
Sprich der Funke springt immer dann über wenn das Publikum fühlen kann, dass ihr euch bei dem was ihr macht sau wohl fühlt.

Einige machen halt den Fehler, dass sie ihre Idole kopieren möchten, indem sie irgendwelche Moves oder Eigenarten einstudieren. Das sieht dann meist einfach nicht natürlich, sondern eher künstlich aus, was dann auch nicht so gut beim Publikum ankommt.

Und dass es solches Bandcharisma nicht von Anfang an gibt ist ja verständlich. Deshalb: Spielen, spielen und nochmal spielen. Das kommt dann irgendwann ganz von alleine. An einzelnen Dingen wie Beinstellung, Gesichtsausdruck würd ichs jetzt aber nicht festmachen.
Und zum Thema Stimme: Es gibt Bands die von der Intonation zwar nicht perfekt sind, aber so dermaßen die Bühne rocken, dasses auch dem Publikum egal ist.

Das warn jetzt mal in kürze meine Gedanken dazu

Gruß Jens
 
Ich habe im Internet darüber recherchiert,"how to perform on stage" etc.,aber nicht wirklich viel gefunden.Was meint ihr?Wieso läuft's bei manchen gar nicht,bei anderen hingegen auf anhieb?Liegt's an der Beinstellung?Am Gesichtsausdruck?An der Stimme?

(Ja,irgendwie an allem,was ich erwähnt habe,aber schreibt mal auf,was ihr so denkt).

Es läuft sicher bei den wenigsten auf Anhieb, selbst Hetfield oder andere deiner Helden werden irgendwann mal auf einer Bühne gestanden sein, die meiste Zeit die Augen am Griffbrett arretiert und ab und an ein schüchternes "You wanna Rock?" ins Mikro gestimmbrucht haben. Da gehört schon etwas Erfahrung und Routine dazu, neben dem Posen das Spielen nicht zu vernachlässigen (oder eine gesunde Mischung zwischen Show und Musik zu finden). Dann gibt es da noch so etwas wie Ausstrahlung, Souveränität und Originalität. Ich weiß nicht, ob es gut ankäme, sich mit einem Schulranzen auf die Bühne zu stellen, nachdem es da schon einen gibt. Bei einer Coverband ist das (meiner Meinung nach) ganz fürchterlich: Die sollen nicht nur so spielen wie die Originale, sondern auch so aussehen und posen - nur billiger. Das kann eigentlich nicht gut gehen (auch wenn es Ausnahmen gibt, die aber dann nicht mehr billig sind, wie diese Pink Floyd Coverband aus Australien (wenn ich mich nicht täusche))

Das Posen liegt halt nicht jedem (dann kann man immer noch Bassist werden, bei denen ist es ggfs. sogar cool, gelangweilt an der Box zu lehnen). Ein Patentrezept gibt es sicher nicht.
 
ich kann dem was gieger gesagt hat eigentlich nur stimmen

http://www.youtube.com/watch?v=EFaRNjamCHA

ich finde es einfach klasse wie man sieht, wie steve vai in dieses stück vertieft ist und es nunja "lebt".
Da springt für mich einfach der funke über und man fühlt mit und das ist denke ich auch der aspekt
von dem das publikum begeistert ist :)
 
Ich denke das hat viel mit Selbstsicherheit, mit Spass, ner gesunden Portion Freakigkeit (bzw Alkohol) und vor allem viel Zeit zu tun. Solche Dinge muss man ja genau so lernen, wie das Gitarre spielen an sich. Auf der Bühne abzugehen ist genau so eine Kunst, wie nebenbei die Töne zu treffen. Und da liegt eben das "Problem" vieler Coverbands auch... wenn ich nebenbei 8 Stunden/Tag arbeite, vllt noch beim Sport bin, ne/n Freund/in habe, nebenbei auch nen Leben habe und eventuell auch mal nur gammel, dann haben viele Leute eben gar nicht die Zeit, um das zu üben.

Mein Gitarrenlehrer meinte mal - Um einen Song gut singen und nebenbei mit der Gitarre zu begleiten, muss man sowohl das Stück perfekt singen, als auch das Stück perfekt spielen können, um dann nen mittelmäßiges Gesamtpaket abzuliefern. Aber eben damit hat das ja auch was zu tun. Um so komplexer die Stücke, um so mehr muss ich die Techniken und die Lieder an sich drauf haben, blind spielen können. Gleichzeitig darf ich mich bei nem Gig aber auch nicht darauf konzentrieren, abzugehen, denn dann wirkt das Ganze wieder gestellt und unnatürlich. Ich muss also mir vorher meine Stellungen suchen, in denen ich auftreten will (auch hinterm Kopf spielen, springend, knieend, rennend, fliegend, ...), das alles muss ja gelernt sein. Die Gitarre links zu halten und zu spielen ist was anderes, als wenn ich sie beim Knien rechts vorbei baumeln lasse... Also muss ich sowohl perfekt "normal" spielen können und dazu zumindestens grundlegend auch in der knieenden Position. (Ich persönlich finde "springend" spielen etwa arschschwer, da ich mich ziemlich aufs passende Springen konzentrieren muss). Gerade beim "Ausdruck" kommt in der B-Note dann auch noch das Aussehen dazu, also muss ich auch noch sehen, dass ich nen passenden Gesichtsausdruck mache und den auch noch steiger, so dass er überzeichnet wirkt, damit man den überhaupt wahrnimmt. Wenn der Gitarrist mal die Augen zusammenkneift, dann merkt das ja kaum jemand, also muss er als wütender Überbringer des Deathmetall dann schon mal ne böse Grimasse ziehen. Sprich, wir müssen gleichzeitig uns in der knieenden Position auskennen, blind dabei spielen, ne böse Grimasse machen, vllt noch in das umgefallene Mikro kreischen... und... und dabei auch noch nebenbei auf alle anderen Bandmitglieder achten. Kommen die mit, machen die mit, alles ok. Ist ne Seite gerissen, muss ich das Solo deswegen übernehmen? Das ganze braucht eine Selbstverständlichkeit auf der Bühne, die vorallem durch eines kommt. ZEIT. Ich brauche Zeit, das zu Hause zu üben, ich brauche Zeit, das auf der Bühne zu perfektionieren, ich brauche Zeit, um es immer wieder und wieder und wieder und wieder (...) zu wiederholen. Bis ich es blind und ohne Nachzudenken kann.

Selbst wenn ich jetzt die Zeit habe (oder mir nehme (oder ein Naturtalent)) bin, dann bleiben immer noch zwei große Punkte mMn. Der erste ist die Kondition. Eine Sache, die ich früher selbst total vernachlässigt habe, wo ich gegrinst habe, als Campino vor einer Toten Hosen-Tour 3 Monate lang ins Fitnessstudio geht. Aber wenn du später (natürlich je nach Musikrichtung) mehr oder weniger abgehst, dann merkt man auch relativ schnell, wie lang 90 Minuten sein können. Und da kommt meiner Meinung nach dann das große Problem. Hast du nicht genug Kondition, fehlt dir die Konzentration. Fehlt dir die Konzentration vergisst du Sachen, machst sie falsch oder musst dich im schlimmsten Fall so darauf konzentrieren, dass es unschön wird (unnatürlich, andauernd aufs Griffbrett starren, etc). Jetzt nehm ich mal meine Herkunft, den Punk-Rock, da war es früher so, dass ich net nur üben, üben, üben musste (damals waren Powerchords auch noch schwer^^), sondern nebenbei auch noch joggen gehen durfte, damit man zumindestens halbwegs lebendig das Ende des Gigs erreichte und vorallem auch geistig noch fit im Kopf blieb.

Dritter Punkt, und für mich irgendwie auch mit der wichtigste, ist der, den du in deinem Thread auch schon darlegst. Wir vergleichen uns und ahmen nach. Als ich das Metallica-Video gesehen hab, da musste ich grinsen. Der Bassist hat (ich glaube RaR2008 hatte ich das gesehen) so eine totale Breitbeinstellung, dass wenn er manchmal spielt der Arsch halb auf dem Boden hängt. Habs mal kurz gesucht: Hier wunderbar zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=U_-nH6QfjtU :D
Also diese Stellung fand unser damaliger Bassist einer Punk-Rock-Band natürlich total herrlich, sie hat sicherlich auch was und später gab es dann mal nen Lied mit nem langen, düsteren Bass-Intro, wo er das perfekt anwenden konnte. Also gesagt getan, trainierte er sich diese Haltung an. Was übrigens deutlich schwieriger ist, als es aussieht, da man sich gerade am Anfang doch deutlich aufn Hintern setzt oder in den Spagat rutscht. Nun war unser damaliger Bassist sicherlich keine Kugel, aber vom Waschbrettbauch eben auch genau so weit entfernt. Sprich mit langem T-Shirt wars ok, aber die Beweglichkeit... ich hör lieber mal auf. Was dazu führte, dass ihm diese Bewegung gerade zu Beginn gar nicht gut tat (xD). Und das führte wiederum auch dazu, dass er sich total darauf konzentrieren musste, wie er denn steht. Wo sind die Füße, wo der Hintern, wo der Bass. Er wollte so aussehen, wie eben sein Vorbild und genau so abgehen und das hat ihn am Ende die Show gekostet. Denn es sah einfach immer gekünstelt aus, wenn er das gemacht hat, einfach weil er mehr mit dem Gedanken bei seinem Hintern war, als beim Konzert ^^ Ich hatte damals ne ähnliche Stellung, einen Fuss lang aufm Monitor gelegt, das andere Bein eingeknickt, dann warste auf so 20 cm über Boden inner Hocke, Gitarre halb aufm Boden baumelnd nach vorne gen Publikum gelehnt, dann Solo spielen (Ok, Beschreibung hört sich dumm an xD). Hatte ich damals nie nen Problem mit, musste ich nie drüber nachdenken und kam deutlich besser an... Ich hab selbst etwa verdammte Probleme, wenn es darum geht, Sachen beim Springen zu spielen (wir reden nicht von "tscha-tscha", oder einmal in die Saiten hauen^^). Das krieg ich selbst wenn ich meinen Lauf etwa perfekt kann, nicht hin, dann nebenbei noch im Takt mit dem Rest der Band zu hüpfen. Also probier ich es gar nicht erst, sondern suche nach was, was ich stattdessen machen kann, damit es gemeinschaftlich aussieht (Ende war damals, dass ich wippend aufm Drumset stand und der Rest hüpfte xD).

Lange Rede kurzer Sinn. Ich denke, am Ende fehlt es uns "Amateurbands" vorallem an 2 Punkten.
1.: An der sinnvollen Nutzung der Zeit.
Bevor man stundenlang in ne Stellung investiert, die man nicht hinkriegt oder verkrampft, lieber was anderes üben. Nahezu alle Amateurbands (und leider auch viele professionelle Bands, etwa BfmV) leiden unter dieser "Oh der Song ist vorbei, der eine muss die Gitarre wechseln, Überraschung, wir müssen was ansagen, ich weiß nichts, halten wir einfach die Klappe, alles ist doof"-Krankheit. Würde man nur einen Bruchteil der Zeit, die man vorher ins richtige Abgehen investiert hat, darein investieren, ne ordentliche Setlist mit Ansagepausen und dazu grob vorgefertigten Rollen zu verfassen, dann würde die Ausstrahlung mMn deutlich mehr an Qualität und Überzeugung gewinnen, als wenn ich auf Teufel komm raus übe, wie ich mich auf eine bestimmte Art und Weise entkleide (Und JA, ich hab schon ne AC/DC-Coverband erlebt, wo eine Aufnahmebedingung war, dass ich mich mit meiner SG genau so ausziehe, wie ein gewisser anderer Herr... ^^).
2.: An den richtigen Vorbildern.
Das einzig richtige Vorbild ist man selbst. Wenn man sich selbst und seine Fähigkeiten perfektioniert, dann muss man sich (a) nicht mit jemanden vergleichen, der eh besser ist (Niemand wird je so wie Metallica sein, außer Metallica xD) und (b) hat man dann auch automatisch mehr Spass an der Sache. Und wer mehr Spass hat, ist lockerer, ist also nicht verkampft, damit haste dann den Flow und alles wirkt natürlicher..


Soo... verdammt... wieder viel zu lange geworden... naja... vllt liest es ja jemand... und hoffentlich zerflückt das net jeder :D

Gute Nacht ^^
Totenkopfgitarrist
 
Hallo zusammen,

da will ich nun auch mal meine Meinung loswerden.

Den Vergleich zwischen Coverbands und dem Original finde ich gewagt. Es wäre ja fast schon schlimm, wenn die Coverband den Song besser über die Bühne bringen würde als das Original:rolleyes:. Ich finde das Covern allgemein schwierig, weil es die einen *genau* so wie das Original wollen, was halt schnell billig wirken kann. Und wenn die Band da sound- und showtechnisch was neues bastelt, sind die gerade genannten Gruppen vlt. sauer.

Meine Meinung zum Thema Hüpf/Spring/Sonstwohinspringen:
es ist vlt. auch eine Frage der Musikrichtung, aber ich erlebe es äußerst selten, dass auf der Bühne gesprungen wird oder die Bühne dem Fitnessstudio ähnelt:D. Und trotzdem ging es sehr oft einfach nur ab. Der Sound passt einfach nur und die vorhandenen Acts auch. Und wenn das Sprinen so sehr geübt werden muss (hab es noch nie probiert), dann kann ja eigentlich von spontaner Ausstrahlung nicht mehr die Rede sein. Oder wenn die Sängerin die ganze Zeit posend über die Bühne stolziert und dabei wirklich alle Muskeln angespannt sind.

Was man hier aus leicht übersieht sind solche Sachen wie das Licht: die Großen der Musik bekommen einfach eine Lichtshow, die dem "Normalsterblichen" einfach nie zugänglich ist. Es macht schon einfach einen Unterschied, wenn ich neben der Bühne riesige Videoleinwände habe, die hintere Bühnenwand mit Stroboskopen deckend tapeziert ist, für die MovingHead 512 DMX-Kanäle nicht mehr reichen, weils einfach nur viele sind und Projektionen über Beamer oder Monitorwände laufen. Wenn dann auch noch jemand mit Ahnung an der grandMA2 mit 3 (ich glaub, es sind 3, korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) Touchscreens (und am besten noch Erweiterungsbildschirmen) und mehr Funktionen als Menschen auf der Erde sitzt, kann man sich sicher sein, dass da keine Coverband so schnell rankommt.

Ich sehe die Hauptursache für mangelnde Ausstrahlung in, wie soll ich es nennen, "Zwangsgepose" Es wurde bereits gesagt, dass ein an der Box lehnender Bassist sehr cool kommen kann. Da bin ich mir sicher, dass dieser Bassist nicht nur auf der Bühne mal lässig an irgendwas lehnt:). Das ist er halt selbst. Würde ich mich jetzt auf Teufel komm raus an ne Box als Bassist lehnen würde, käme es wohl eher lächerlich rüber.
Meine Vorgänger hier kamen oft mit Videobeispielen, kann ich auch: http://www.youtube.com/watch?v=JiebkUc2yMo (spannend wirds ab 2:52). Ich kann nicht sagen, ob der Gitarrist bei jeder Station der Tour in die Knie ging, ich habe aber keine andere Aufnahme gesehen, wo er das nochmal macht. Was fällt mir hier ein: gepost ja, aber das wirkt alles noch natürlich und spontan, somal das genauso emotional gespielt wird. Nun stelle man sich mal vor, er hätte sich breitbeinig hingestellt und sonstwelche Grimassen gezogen...das wäre weniger gut gekommen.

Vielleicht sollte man beim spielen zum einen halt rüberbringen, dass man selber Spaß hat und zum anderen auch mal zeigen, was man bei dem Song fühlt. Wenn ich das allererste Video nochmal aufgreifen darf (das Hendrix-Cover), hier stand ja wirklich alles da und hat gespielt/gesungen. Hätte man da den Originalton weggenommen und was völlig anderes genommen (wo aber die Bewegungen noch stimmen), hätte es doch niemand bemerkt. Hätte man in meinem Beispiel das Solo gegen irgendwas Friede-Freude-Eierkuchen-Solo-artiges ausgetauscht, das wäre bestimmt aufgefallen.
Und so gibt doch die Emotion dem Song und dem Auftritt die Einzigartigkeit.
Und wenn das gerade ein Song ist, wo das schlecht geht, würde ich versuchen, so zu sein, wie ich bin, das kann ich am besten:). Und ich persönlich stehe mit Instrument (wenn ich das Lied kann) nie irgendwo, sondern bin immer etwas in Bewegung.

hm...ich konnte mich auch nicht kurz fassen...sorry

Viele Grüße,
kaf
 
Ich denke, dass die Ausstrahlung bei Live-Auftritten schlicht und einfach auch damit zusammenhängt, das professionelle Bands ständig am Touren sind - wenn du jeden Tag/jeden Abend auf der Bühne stehst und dein Programm runterzockst, kannst du das irgendwann auch im Schlaf - dementsprechend entspannt/charismatisch kommen diese Bands dann rüber

Ich habs ja selbst gemerkt - über das letzte Jahr hinweg haben wir in unserer Band auch sehr an unserer Präsentation gearbeitet (sei es jetzt optisch - Kleidung, Backrop) als eben auch dadurch, dass wir "abgehen" - schwer und dämlich zu erklären, aber da hat sich was getan, und wenn man als Musiker auf der Bühne Spaß hat, dann überträgt sich das zu einem gewissen Teil auch auf das Publikum, und wenns denen nicht gefällt, hast wenigstens du Spaß hehe :cool:
 
Vielleicht es sogar besser, dass mein Beitrag vorhin hier in den Untiefen des Webs verschwunden ist.
Ich versuch´s noch mal mit ein paar Worten.

Ausstrahlung auf der Bühne haben, bedeutet die eigene Persönlichkeit darzustellen, und nicht die Persönlichleit von Cubain, Vai, Hendrix oder sonstwen. All diese Leute hatten ihre eigene Persönlichkeit, ihren eigen Stil und ihren eigenen Sound. Hendrix, Gibbons, Knopfler, Andy Summers, K. Richards, The Edge, Vai, Townshend, Zappa, etc wird man immer unter allen Gitarristen raushöpren können. Sie alle haben nie versucht irgend jemanden zu kopieren. Slash ist einzigartig. Da können sich noch so viele eine Paula umschnallen und einen Hut aufsetzen. Sie werden nie so sein und spielen können wie Slash!
B.B. King ist sicherlich kein großer Virtuose. Aber er hat seinen ganz eigenen Stil und Ton.
Es gibt sicherlich Sänger die einen größeren Tonumfang haben als Bob Dylan, die meisten können auch besser Gitarre spielen als er. Aber Dylan hat eine Austrahlung wie kein anderer. Und er kommt ganz ohne Springen, etc aus. Jeder von den genannten Personen transportiert seine eigene Persönlichkeit.

Das MB ist voll von Threads wie kriege ich Sound X von Gitarrist Y hin :rolleyes: Es gibt heutzutage Amps mit zig Sounds, Gitarren, die im günstigen Preisniveau schon brauchbar spielbar sind. Und trotzdem gibt es ein Heer von Gitarristen, die kaum voneinander zu unterscheiden sind. Und es wird immer schlimmer :mad:
Natürlich kommt es auf den eigenen Anspruch an. Und wenn sich Leute damit zufrieden geben, jemanden imitieren zu wollen, und daran Spaß haben, ist das okay. Mir gefällt´s nicht.

Auch wird meiner Meinung nach zu sehr darauf geachtet, was dem Publikum gefällt oder nicht. Meine Devise ist. Erst einmal spiele ich, weil ich Spaß daran habe. Dann macht es Spaß mit anderen Leuten zusammenzuspielen, und zwar das was der jeweiligen Band gefällt. Das kann alles mögliche sein. Eigene Sachen, Coversachen, egal. Hauptsache es macht Spaß. Wenn es dann noch dem Publikum gefällt, umso besser. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dem Publikum gefällt ist allerdings dann aber sehr hoch.

Deswegen würde ich dazu raten eher die eigene Persösnlichkeit zu erkennen, und die versuchen dann auf der Bühne darzsutellen, als zu versuchen im Stück ein Salto springend drei Sweepinggeschichten unterzubringen, und gleichzeitig den Vierkanalamp unter Kontrolle zu kriegen.

Keine Kopie ist so gut wie das Original. Wobei es auch wirklich gute Koien gibt. Z.B. die angesprochene Pink Floyd Cover Band. Aber die haben sich dies auch expilzit auf ihre Fahnen geschrieben. Ansonsten ist es wie in anderen künstlerischen Bereichen auch.

Was das Posen angeht, sollte man darauf achten und schauen, was zu einem passt. Wenn jemand beim Springen 5cm hochkommt, und dann noch breitbeining "landet", ist das mehr als peinlich. Das ist auch von der Figur unabhängig. Es kommt dann einzig auf die Fitness und die Kondition an. Es nutzt nichts wie die Feuerwehr loszulegen und am Ende des Gigs mit raushängender Zunge zu stehen. Die Profis machen fast alle Sport und achten auf ihre Gesundheit. Z.B. kein Alkohol vor und während des Gigs. Sonst würde man z.B. eine mehrtägige Tour kaum durchhalten können. Natürlich gibt es Ausnahmen. "Naturtalente" ;) Aber auch diese sollte man sich nicht zum Vorbild nehmen. Davon ab, dass ich auch schon erlebt habe, wie solche "Ausnahmen" besoffen von der Bühne gekippt sind. Egal. Muss jeder selbst wissen, was er macht, bis zu dem Punkt, wo er anfängt der Band zu schaden. Da hört bei mir der Spaß z.B. auf!

Um auch noch mal auf das Aussehen zurückuzukommen. Ob jemand häßlich, dünn, dick oder sonstwas ist, ist völlig egal. Wichtig ist, dass man authentisch ist und bleibt. Meat loaf, Lindenberg, etc sind sicherlich keine Schönheiten, aber verfügen über eine absolute Bühnenpräsenz.

Hm, ist doch etwas länger gworden. Egal. Lebt euer eigenes Leben, und nicht das eines anderen!

Gruß,

Paul
 
Das wichtigste bei der Bühnenpräsenz und der damit verbundenen Ausstrahlung ist, dass man 110% hinter dem steht, was man gerade tut.
Wie Mod-Paul über mir schon sagte, man erkennt die Leute daran, dass sie nicht kopieren sondern ihre Persönlichkeit in die Musik stecken. Eine ganze Person in einem Instument, in einer Stimme, manchmal auch in Instrument und Stimme.
Ich bin wahrlich kein allzu guter Sänger, aber wenn ich Lieder aus voller Emotion heraus singe, dann ist es egal, ob ich die Töne treffe. Die Leute kommen zu mir und bedanken sich für meinen Gesang. Alles andere ist Wurst!
Oft muss ich mir vor meinen Lieder wieder die Stimmung vorstellen, die sie verkörpern um die Richtige Ausstrahlung dafür aufzubringen. Ein Liebeskummer-Rumheul-und-Frauen-rollig-werden-lass-Lied kann man nicht mit dem breitesten Froschgrinsten :)D) vortragen. Da sieht sich jeder, dass das nichts echtes ist.
Wenn man aufhört nur zu spielen und zu kopieren, sondern die Musik als einen Teil von sich betrachtet hat man meiner Meinung nach automatisch eine gute Bühnenaussrahlung.

Natürlich ist es auch wichtig, dass man dafür sein Instrument so beherrscht, dass man es in die nötige Richtung lenken kann. Ich kann in keiner Emotion arbeiten, wenn mich das Spiel schon überfordert.
Da komm ich auf den Punkt, den Totenkopfgitarii so schön betont hat. Jedoch möchte ich mich davon etwas distanzieren, bzw. die Quelle der Ausstrahlung anders begründen. Es ist und bleibt die Emotion.
Wenn ich Crybaby-Songwriter Sachen singe, wollen die Leute nicht meinen Spaß bei der Sache sehen, sondern mein Gefühl.
Wenn ich Ska spiele wollen die Leute mich wie ein Jojo an der Bohrmaschine rumspringen sehen. Gefühl: Ausgelassenheit.

Amen X
 
Das wichtigste bei der Bühnenpräsenz und der damit verbundenen Ausstrahlung ist, dass man 110% hinter dem steht, was man gerade tut.
Finde ich gar nicht so sehr. Stell dir vor deine Band vergrützt grade nen Song. Stehst du da 110% dahinter? Vermutlich nicht... dennoch sollte man sich die Situation nicht anmerken lassen ;)

Alles läuft auf folgendes hinaus: Selbstvertrauen. Selbstsicherheit. Selbstverständnis. Das kann man nicht schauspielen, das muss man haben. Und das hat nunmal leider nicht jeder...

Es bleibt nur "Üben". Auftritte filmen und analysieren. Im Proberaum abgehen bis Finger und Hals nicht mehr können und dabei filmen.... was dann auffallen wird: Wenn man selbst das Gefühl hat grade die Sau rauszulassen wirkts im Video gar nicht so recht... woran liegt das? Keine Ahnung! Aber die Schlussfolgerung ist: Egal was ihr auf der Bühne tut, tut es kräftig und tut es bewusst. Überzeichnet, überdeutlich. Nur dann wirds vom Publikum überhaupt gesehen!
 
Hi -

sehr interessant ist der Vergleich zwischen Hendrix und Clapton in den Endsechzigern, Anfang 70er.

Hendrix - ein hinreißender Showhase mit cool-lässigem Gesang, nebenbei genialem Gitarrenspiel und Kompositionen.

Clapton - schüchtern, als trauriger Tropf auf der Bühne stehend, eigentlich nur mit Blues-Covermugge ohne eigene Kompositionen, mit krächziger Stimme. ABER so hinreißend emotionalem Spiel, und die einfachen Blueslicks so perfekt und elegant gespielt.

Zwie völlig verschiedene Typen, jeder auf seine Art mit Wahnsinns-Ausstrahlung. Da kann sich jeder was von abgucken, was dem eigenen Naturell entspricht.
Fakt ist, es zählt "Emotionalität", "Echtheit" und "Hingabe", ABER das kommt so richtig gut erst, wenn es auf einem möglichst perfekten technischen Fundament aufbaut...eine Lebensaufgabe (wenn man Normalsterblicher ist).

Michael
 
Clapton - schüchtern, als trauriger Tropf auf der Bühne stehend, eigentlich nur mit Blues-Covermugge ohne eigene Kompositionen, mit krächziger Stimme...l

Hm, also der Vergleich hinkt ein wenig. Clapton hat sicherlich Ausstrahlung. Auch irgendwie eine ganz eigene. Traurig und schüchtern hab ich ihn auch auf DVD mit Jeff Beck gesehen. Auf der einen Seite Beck mit wirklich klassem Gitarrenspiel und auf der anderen Seite Erich. Halt traurig. Kein Wunder ;)

Und zum Vergleich Clapton-Hendrix. Hast Du mal die Hendrix-Version von `Sunshine of your Love´ gehört? Da liegen Welten zwischen. Clapton ist okay, aber mehr auch nicht.

Aber Du hast sicherlich Recht mit der Kernaussage Deines Posts. Ich hatte mich auch schon ähnlich dazu geäußert. Man muss nicht wie ein Derwisch über die Bühne huschen, um Ausstrahlung zu haben.

Aber bei einem Punkt muss ich Dir doch wiedersprechen. Und zwar ist ein möglichst perfektes technisches Fundament kein Kriterium für eine Austrahlung eines Künstlers. Siehe Bob Dylan. Oder noch viel extremer: Joe Strummer. Er war sicherlich kein begnadeter Gitarrist, aber der Mann hatte eine Ausstrahlung und Präsenz auf der Bühne, wie ich sie vorher und nachher nie wieder erlebt habe.
 
Auch wird meiner Meinung nach zu sehr darauf geachtet, was dem Publikum gefällt oder nicht. Meine Devise ist. Erst einmal spiele ich, weil ich Spaß daran habe. Dann macht es Spaß mit anderen Leuten zusammenzuspielen, und zwar das was der jeweiligen Band gefällt. Das kann alles mögliche sein. Eigene Sachen, Coversachen, egal. Hauptsache es macht Spaß. Wenn es dann noch dem Publikum gefällt, umso besser. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dem Publikum gefällt ist allerdings dann aber sehr hoch.

die ersten Punkte unterschreib ich alle , aber den letzten Satz nicht so ohne weiteres! leider.....:(
Es gibt Gegenden, in denen man das , was man mit aller Hingabe und Freude und Seele spielt, nur mehr Perlen vor die Säue ist .... ich kann da Bücher drüber schreiben.:(

Um auch noch mal auf das Aussehen zurückuzukommen. Ob jemand häßlich, dünn, dick oder sonstwas ist, ist völlig egal. Wichtig ist, dass man authentisch ist und bleibt.
that's very true :great:
 
Mod-Paul schrieb:
Auch wird meiner Meinung nach zu sehr darauf geachtet, was dem Publikum gefällt oder nicht. Meine Devise ist. Erst einmal spiele ich, weil ich Spaß daran habe. Dann macht es Spaß mit anderen Leuten zusammenzuspielen, und zwar das was der jeweiligen Band gefällt. Das kann alles mögliche sein. Eigene Sachen, Coversachen, egal. Hauptsache es macht Spaß.
Das mag für "Spass-orientierte" Bands so grob gelten. Allerdings beziehe ich meinen Spass auch sehr stark vom Spass des Publikums. Hat des Publikum Spass, gehts mir auch gut ;)
Für professionell oder semiprofessionelle Bands gilt das auf jeden Fall nicht. Die sind eher Dienstleister gegenüber dem Veranstalter. Und da ist halt entscheidend, was der will und nicht was die Band will...


...Die Wahrscheinlichkeit, dass es dem Publikum gefällt ist allerdings dann aber sehr hoch.
Das ist eine gewagte These. Ich hab schon so viele Bands gesehen die voller Überzeugung die Definition von "Musik" arg strapaziert haben...Die These wird wohl nur gelten, wenn man als Band eine realistische Qualitäts- und Selbsteinschätzung hat...
 
Das mag für "Spass-orientierte" Bands so grob gelten. Allerdings beziehe ich meinen Spass auch sehr stark vom Spass des Publikums. Hat des Publikum Spass, gehts mir auch gut ;)
Für professionell oder semiprofessionelle Bands gilt das auf jeden Fall nicht. Die sind eher Dienstleister gegenüber dem Veranstalter. Und da ist halt entscheidend, was der will und nicht was die Band will...

Das ist eine gewagte These. Ich hab schon so viele Bands gesehen die voller Überzeugung die Definition von "Musik" arg strapaziert haben...Die These wird wohl nur gelten, wenn man als Band eine realistische Qualitäts- und Selbsteinschätzung hat...

im Grunde genommen sind alle Bands "Dienstleister" . Dienstleister gegenüber dem Veranstalter und Dienstleister gegenüber dem Publikum.
Auch ne Hobby -Punk Band oder ne "Spass-und Ballermann-Band" hat die Funktion genauso wie ne Semiprofi oder Profi Band , die das mit der nötigen Seriösität betreiben möchten. Ich will die Spass bands jetzt nicht diskriminieren. Es gibt auch da Bands, die ihre Auftritte zuverlässig und seriös gestalten können.
Die Definition von "Musik" ... das wäre ein eigener Thread mit ebensovielen Definitionen wie User, die daran teilnehmen würden.

Genauso hab ich Veranstalter erlebt in den vergangenen 15 Jahren, die ihren Job eben seriös oder unseriös bis naiv betrieben haben und wir als Band dann entweder am richtigen oder dann falschen Ort gelandet sind. Im negativen Falle war das Publikum eben unzufrieden weil es vom Veranstalter etwas anderes erwartet hat, oder der Veranstalter hat sich in vielen Fällen nicht die Mühe gemacht, die Band und ihren Musikstil verstehen zu wollen und die ganze Geschichte dann total falsch eingeschätzt , so dass es zum Desaster kommen musste.
Ich könnte darüber ein Buch schreiben....
 
Es gibt Gegenden, in denen man das , was man mit aller Hingabe und Freude und Seele spielt, nur mehr Perlen vor die Säue ist .... ich kann da Bücher drüber schreiben.:(

Das kenn ich gut. Solche Auftritte sind bei meiner Jazzband Tagesgeschäft. Ich muss aber sagen, mir macht das Spaß, diese Gigs sind unsere besten Proben. Wir haben gelernt die Situation zu nutzen: wenn niemand richtig zuhört, kann man wunderbar experimentieren, wir probieren dann neue oft spontane Ideen aus, jammen, ziehen die Soli in die Länge. Fällt interessanterweise bei solchen Geschichten nie negativ auf, bei einer Session würde das Publikum sich vielleicht eher langweilen, wenn ein Set nur zwei Stücke enthält, die jeweils endlos ausgedehnt werden :cool:

Zum Thema: Für mich steht das Publikum im Vordergrund, die Band muss nicht zwangsläufig Party auf der Bühne machen, das Publikum muss auf die Tanzfläche gelockt werden. Rumhüpfen, -turnen und headbangen scheint mir da nicht viel Wirkung zu haben, wie oft sind im Amateurbereich die Musiker die einzigen die abgehen. Und das ist dann einfach peinlich. Der Schlüssel liegt nach meiner Erfahrung doch eher beim musikalischen Aspekt: Bekanntes schlägt z.b. immer wieder an, wie Top40-Bands beweisen. Auch das Arrangement oder der Spannungsbogen des ganzen Konzerts oder einzelner Songs macht viel aus. Wir fangen gerne mit einem ausgedehnten Orgelpunkt an, der immer weiter gesteigert wird, um dann in die Vollen zu gehen. Am besten mit einem bekannten Thema à la Alors on danse oder meinetwegen Seven Nation Army - erst nur Bass, Frontmann heizt das Publikum an, auf einmal setzen die Bläser ein - was meint ihr wie das abgeht? Heißt natürlich nicht, dass man nur mit Partyschlagern Stimmung machen kann, nur so als Beispiel. Solang man nicht verklemmt auf der Bühne rumsteht, sondern locker und natürlich ist, kann nichts schief gehen. Aber ich käme nicht auf die idee auf den Knien rumzurutschen oder Boxentürme zu erklimmen ;)
 
Es gibt Gegenden, in denen man das , was man mit aller Hingabe und Freude und Seele spielt, nur mehr Perlen vor die Säue ist .... ich kann da Bücher drüber schreiben.:(

Ich auch :rolleyes:

Das mag für "Spass-orientierte" Bands so grob gelten. Allerdings beziehe ich meinen Spass auch sehr stark vom Spass des Publikums. Hat des Publikum Spass, gehts mir auch gut ;)
Für professionell oder semiprofessionelle Bands gilt das auf jeden Fall nicht. Die sind eher Dienstleister gegenüber dem Veranstalter. Und da ist halt entscheidend, was der will und nicht was die Band will...

Nein, das ist eine Frage des eigenen Anspruchs. Entweder ich mach das, was ich will, oder das was dem Publikum gefällt. Es gibt auch so eine Art Kompromiss, dass man z.B. Nummern einstreut, von denen man weiß, dass sie bei den Leuten ankommen.

im Grunde genommen sind alle Bands "Dienstleister" . Dienstleister gegenüber dem Veranstalter und Dienstleister gegenüber dem Publikum.
Es gab hier (in NRW) mal eine interessante Podiumsdiskussion. "Der Musiker im Vergleich zur Prostituierten" Für einige war der Unterschied gar nicht so groß. Es ist immer die Frage, ob man mit seiner "Rolle" klarkommt.
Früher war das für mich unvorstellbar Sachen einfach nur nachzuspielen. Heute verdiene ich damit teilweise meinen Lebensunterhalt. Und es macht Spaß! Aber es macht mir deswegen Spaß, weil ich nur in den Bands spiele, wo ich meine Freiheiten habe und sie mir nehmen kann. Der "alte Geist" wohnt sozusagen immer noch in mir :)

Auch ne Hobby -Punk Band oder ne "Spass-und Ballermann-Band" hat die Funktion genauso wie ne Semiprofi oder Profi Band , die das mit der nötigen Seriösität betreiben möchten. Ich will die Spass bands jetzt nicht diskriminieren. Es gibt auch da Bands, die ihre Auftritte zuverlässig und seriös gestalten können.
Die Definition von "Musik" ... das wäre ein eigener Thread mit ebensovielen Definitionen wie User, die daran teilnehmen würden.
Oh ja!

Genauso hab ich Veranstalter erlebt in den vergangenen 15 Jahren, die ihren Job eben seriös oder unseriös bis naiv betrieben haben und wir als Band dann entweder am richtigen oder dann falschen Ort gelandet sind. Im negativen Falle war das Publikum eben unzufrieden weil es vom Veranstalter etwas anderes erwartet hat, oder der Veranstalter hat sich in vielen Fällen nicht die Mühe gemacht, die Band und ihren Musikstil verstehen zu wollen und die ganze Geschichte dann total falsch eingeschätzt , so dass es zum Desaster kommen musste.
Ich könnte darüber ein Buch schreiben....

Diesem Buch könnte ich etliche Kapitel beisteuern. Letztendlich waren aber genau diese Gigs die beste Schule. Und wenn man ab und zu solche Gigs machen musste, wusste man die anderen umso mehr zu schätzen.
Allerdings haben für mich diese Gigs nicht den Status einer bezahlten Probe, wie es oft so schön formuliert wird. In einem Punkt ist mir das Publikum nämlich nicht egal. Mir ist es völlig wurscht, wieviele Leute aus welchen Gründen auch immer vor der Bühne stehen. Ich versuche bei jedem Gig mindestens 100% immer das Beste zu geben.

Zum Thema: Für mich steht das Publikum im Vordergrund, die Band muss nicht zwangsläufig Party auf der Bühne machen, das Publikum muss auf die Tanzfläche gelockt werden. Rumhüpfen, -turnen und headbangen scheint mir da nicht viel Wirkung zu haben, wie oft sind im Amateurbereich die Musiker die einzigen die abgehen. Und das ist dann einfach peinlich.

Nein, zum einen gibt es das im Profibreich auch, und zum anderen ist es immer eine Sache von der Band, wie sie es rüberbringt. Wenn es nur gewollt und nicht gekonnt ist, macht´s kein Sinn. Wenn John Entwistle auch angefangen hätte rumzuspringen, hätte das sicherlich einen unfreiwillig komischen Ausdruck gehabt. Es hätte einfach nicht zu ihm gepasst. Trotzdem hatte der Mann - nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Basspiels - eine unglaubliche Ausstrahlung.

Der Schlüssel liegt nach meiner Erfahrung doch eher beim musikalischen Aspekt: Bekanntes schlägt z.b. immer wieder an, wie Top40-Bands beweisen. Auch das Arrangement oder der Spannungsbogen des ganzen Konzerts oder einzelner Songs macht viel aus. Wir fangen gerne mit einem ausgedehnten Orgelpunkt an, der immer weiter gesteigert wird, um dann in die Vollen zu gehen.
Der Klassiker :) Und dann kommt doch nicht `Shine on you crazy diamond´;)

Aber ich käme nicht auf die idee auf den Knien rumzurutschen oder Boxentürme zu erklimmen ;)

Mach das mal :) Lee Rocker und co machen das auch, und es funktioniert prima :D
 
Vorsicht, Vorsicht, wir reden hier von verschiedenen Musikrichtungen. Headbangen kenn ich z.B. nur von der Metal-Richtung. Kein Wunder, dass z.B. jemand aus der Richtung vom Jazz das nicht so sinnvoll findet...

Und es gibt Dinge, die man beieinflussen kann und Dinge, die halt gerade nicht anders gehen.

Wenn ich z.B. eine Band einmarschieren sehe und der eine Gitarrist hat noch ne Bierfalsche in der Hand, wir der sich sofort ne Menge Vorurteile eingehandelt haben. Für mich wäre es dann einfach ein Säufer und ich wüsste genau, das ist der gar nicht selbst, der ist einfach nur angetrunken. Andere hätten es vlt. cool gefunden. Somit spaltet sich das Publikum, der eine Teil hat dann negative Vorurteile, der andere Teil nicht. Das liegt dann in der Hand der Band, sowas zu vermeiden.

Nicht vermeiden kann ich z.B., dass ich
-keine Top-Technikausstattung habe
-die Bühnenausstattung nicht mit der von Profis mithalten kann
-ich keine dreißig Leute um mich herum habe, die für möglichst wenig Fehler oder peinliche Dinge sorgen

Wenn ich glaube zu wissen, dass das ganze Konzert, wo ich hingehe (als Zuschauer) ziemlich geil wird, weil z.B. die Band sehr bekannt ist, werd ich wohl auch schneller begeistert sein als wenn ich zu ner unbekannten Band komme ("Mal schauen ob die genauso schlecht sind wie die von letzter Woche...")
Ich habe das selbst erlebt: ich war mit meiner Musicalgruppe diesen Sommer auf Tour. Ist vlt. nicht absolut 100% übertragbar, weil da eher die Schauspieler im Vordergrund stehen und wir als Band halt neben der Bühne gespielt haben, aber auch wir als Gesamtwerk müssen überzeugen und es handelte sich auch um Live-Musik:).
Jedenfalls spielten wir am ersten Tag Open Air in einem Ferienlager. Werden wohl so 300-400 Leute gewesen sein, vorwiegend Kinder/Jugendliche. Die waren am Ende des Stückes absolut begeistert, war auch ne schöne Vorstellung. Am nächsten Tag spielten wir "dank" Regen in nem Zirkuszelt, das selbe Publikum. Das Verblüffende: obwohl der Auftritt nicht gut war, blieb das Publikum bestens gelaunt. Hätten wir die Reihenfolge vertauscht, wäre es vlt. ganz anders gekommen.

Fazit: hier haben es die Profis leichter, weil sie das Publikum so gut wie nie erst gewinnen müssen, sondern nur dessen Ansprüchen gerecht werden brauchen.

Viele Grüße,
kaf
 
Nein, zum einen gibt es das im Profibreich auch, und zum anderen ist es immer eine Sache von der Band, wie sie es rüberbringt. Wenn es nur gewollt und nicht gekonnt ist, macht´s kein Sinn. Wenn John Entwistle auch angefangen hätte rumzuspringen, hätte das sicherlich einen unfreiwillig komischen Ausdruck gehabt. Es hätte einfach nicht zu ihm gepasst. Trotzdem hatte der Mann - nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Basspiels - eine unglaubliche Ausstrahlung.

Genau!

Der Klassiker :) Und dann kommt doch nicht `Shine on you crazy diamond´;)

Klar, war ja nur ein Beispiel und bewusst so gewählt - es kann jeder kopieren und es macht sich eigentlich immer gut. Man muss ja auch nicht das Rad neu erfinden. Wir haben auch schon versucht live eine vierstimmige Pseudoinvention zu improvisieren (thema und stimmeinsätze abgesprochen, kontrapunkt individuell improvisiert), aber damit wussten die wenigsten was anzufangen :D aber das führt jetzt vielleicht am thema vorbei.

Mach das mal :) Lee Rocker und co machen das auch, und es funktioniert prima :D


Hm, die sportlichen Aktionen sind nicht so meins, ich bin auch eher der Typ Entwistle, aber vielleicht probier ichs echt mal, wenn ich mal nicht an den doch recht unmobilen Kontrabass gefesselt bin :)
Vorsicht, Vorsicht, wir reden hier von verschiedenen Musikrichtungen. Headbangen kenn ich z.B. nur von der Metal-Richtung. Kein Wunder, dass z.B. jemand aus der Richtung vom Jazz das nicht so sinnvoll findet...

Natürlich! Ich bin aber der Meinung, dass z.b. dieses Headbangen auch bei einer Metalband nicht zwingend sein muss.
 

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