Ein Netzteil für alle: Wider dem Störgeräusch!

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Liebe Leute,

ich poste das mal hier bei den Gitarren, weil Gitarristen mein Problem sicher öfter mal haben, auch wenn es bei mir nur am Rande mit Gitarre zu tun hat. (Eigentlich spiele ich über das Setup Akustik-Bass, und es steuert gleichzeitig etliche Geräte im ganzen Projekt.)

Ich habe mir ein 2A-Netzteil gekauft.Und zwar dieses hier. Dazu eine 5-fach-Verteilung für Hohlstecker. Der Grund ist der übliche: Die Wandwarzensammlung nervt übelst. Kein Platz an der Steckdose, Angst, ein Teil zu vergessen, Kabelsalat.

Nun tritt ein Störgeräusch auf. Eine Art pulsierendes Knacksen. Das geht natürlich nicht. Aber wie kriege ich es weg?

Diese Geräte sollen mit dem Teil betrieben werden:
  • Kenton MIDI Merge*
  • Kenton MIDI Thru*
  • Nord Drum (Version 1)*
  • Boss RC300 Looper
  • tc Dark Matter Verzerrer
*: Das sind die, die ich angeschlossen habe, für die anderen fehlt mir noch ein Adapter für die Polarität. Nun sieht es so aus, dass der Nord Drum, der übrigens mit 12V eigentlich laufen sollte, aber auch unbekümmert an 9V läuft, sich von diesem Netzteil was einfängt. Aber: Das Störsignal verbreitet sich nicht nur über die 9V-Stromleitung. Nehme ich das 12V-Original-Netzteil, so kommt ein anderes, ähnliches Störgeräusch aus dem Nord Drum. Es verbreitet sich zusätzlich über die MIDI-Leitung her vom Kenton Merge, was besonders bescheuert ist, da MIDI-Eingänge eigentlich per Standard-Spezifikation mit Optokopplern komplett elektrisch getrennt sein müssen.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Was tun?

Vermutlich ein besseres Netzteil anschaffen. Aber welches?

Vorneweg: Harley Benton Power Plant hilft nicht, der liefert nicht genug Saft für den RC300 – der braucht 500mA! Es sollte außerdem kein Steckernetzteil sein, die gehen einfach zu schnell kaputt und sind unpraktisch. Handlich muss es nicht sein, wenn es hilft gerne auch ein Trafo-Netzteil, da sind vermutlich solche Störgeräusche weniger ein Problem. Nur eben mit einem Kabel dran, nicht zum direkt einstecken.

Bin für Tipps dankbar

Grüße
Schwob
 
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Besorg Dir das Fame DCT-200 und ein Current Doubler Kabel.
Das DCT hat galvanisch getrennte Ausgänge, davon welche 9-12V schaltbar und zwei high Current die jeweils 250mA liefern können und die Du zusammenschalten kannst um den RC300 zu füttern...
 
Das Fame DCT200 hab ich auch. Kann ich nur empfehlen.

Gruß Marcus
 
Die Probleme mit der Versorgung von Pedalen sind immer die gleichen :
1) Die Technik mit diesen traditionellen 9V-Buchsen, welche die Batterie abschalten wenn man Netzbetrieb ansteckt, zusamen mit der Technik, dass die Batterie (bzw das ganze Gerät) ebenfalls abgeschaltet wird wenn keine Klinke im Eingang steckt, ist *nicht* daür designed worden, dass jemand mehrere Effekte in Reihe verwendet, die vom *selben* Netzteil gespeist werden.
Das führt nämlich zu einer Doppelerdung (einmal über die Massen der Klinkenstecker und einmal über den Minus-Pol der Netzteilbuchsen), und das führt zu Störgerauschen wenn ein Teil der Versorgsungsstromes (der keineswegs stabiler Gleichtrom sein muss) eben nicht nur über die Netzteilbuchse fließt, sondern auch über Klinken-Masse ---> Allein echt potentialfreie Mehrfach-Netzteile helfen da, das sind nichts anderes wie mehrere kleine Netzteile in einem Gehäuse, zB das erwähnte FAME.
2) Einfache Schaltnetzteile haben zT recht agressive Restwelligkeit, viel schllimmer als selbst die kleinen ungeregelten alten Trafonetzteile und katastrophal schlimmer als Trafonetzteile mit guten Spannungsreglern. Vor allem wenn sie nicht voll belastet werden, laufen diese Schaltnetzteile zudem in einem Intervallbetrieb und produzieren so uU Störgeräusche auch schon wenn nur ein Pedal dranhängt. Ausserdem haben diese Schaltnetzteile recht hohe sog. Ableitströme nach Schutzerde, die ebenfalls zu dem beliebten "Britzeln" führt weil dieser Strom (meist alleiniglich) über die Schutzerdung vom Amp abfließen muss und damit wieder Störgeräusche produziert.

Also : Mehrere 100% galvanisch getrennte Einzelausgänge eines großen Trafonetzteils, am besten auch mit Spannungsreglern pro Ausgang, sind das einzig sichere Rezept.
 
Mh danke schon mal für Euren Input. Und natürlich, mehrere 100% galvanisch getrennte Einzelausgänge… aber ich brauche wohl einen Mittelweg, der mit meinem Setup funktioniert, so nen Riesennetzteil ist auch nicht unbedingt super, ich suche ja eine Vereinfachung. *g*

Die Netzteile von Kenton führen übrigens dazu, dass Spannung auf dem Gehäuse der Geräte ist. Sehr unlustig. Berührt man eines der Geräte und gleichzeitig die Saiten vom Bass, dann hört und spürt man das doch recht deutlich. Mit dem im OP verlinkten Schaltnetzteil ist zumindest das nicht der Fall.

Das Ding von Fame ist schon ein Ansatz, aber zugleich auch recht massiv. Und natürlich gibt es auch einen Rattenschwanz… das Pedal Board/Case ist begrenzt groß und ich möchte eher kein größeres kaufen. Durch schlauen Umbau plane ich eher, den Nord Drum abzuschaffen, der wird von einem iPad gesteuert, das vom RC300 gesteuert wird, und die Runde kann ich mir evtl sparen, da ich die Synth-Drum-Loops nur eher statisch und selten benutze kann ich sie evtl auch ein den RC300 reinladen aus der DAW raus.

Aber der tc Dark Matter ist schon so nen Knackpunkt geworden, das Teil klingt einfach super für meine Zwecke, nur mag ich es gar nicht, wenn leerer werdende Batterien den Sound verändern. Und dann sind da noch ne Batterie anderer Geräte, aber das ist ne andere Geschichte, ich sag nur: Alle 5 Outputs des MIDI Thru sind belegt. :evil:
 
Ergänzung: Thomann konnte mir auf Anfrage zwei Geräte empfehlen, die infrage kämen. Aber beide doch sehr teuer:
https://www.thomann.de/de/truetone_1_spot_pro_cs7.htm
https://www.thomann.de/de/cioks_big_john_link.htm
Allerdings auch beide mit sympathischem Formfaktor.

Ich muss das noch eine Weile im Kopf herumwandern lassen… zum Unbill meines Kontos kam ich gestern nicht daran vorbei, den Nord Drum durch einen Korg Electribe Sampler zu ersetzen. Das macht in meinem Setup einiges einfacher, was mit Stromversorgung nichts zu tun hat. Aber 500mA an 9V will der auch. Dafür fällt das Kenton MIDI Merge raus und wandert in die Reservekiste.
 
Generell kann man sagen, dass "Power Supplies" mit getrennten Galvanischen Zellen zu empfehlen sind.(Das soll nicht heißen, dass Daisy Chain Systeme nicht zu empfehlen sind, aber wenn viele Geräte oder verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Spannungen betrieben werden sollen, eignet sich nach meiner Meinung nach ein "Power Supply" mit getrennten galvanischen Zellen sehr gut)
Meistens ist jedoch die Stromstärke an den einzelnen Ausgängen etwas zu niedrig um Geräte mit 500 mA mit Strom zu versorgen.
Daher müsste ein sogenannter " Current Doubler" eingesetzt werden, welcher zwei Ausgänge von dem Power Supply verbindet.

Grüße Guitarfriend
 
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Sehr interessanter Einwand Guitarfriend.

Ich habe zwischen der Gitarre und den Pedalen, die über den Voodoo Lab betrieben werden einen Boss NS-2 (Noise Supressor) stehen. Damit kommen keine Störgeräusche, summen oder brummen mehr auf. Kostet derzeit aber auch knappe 70-80€ glaub ich.

evtl. eine Alternative zur neuen Stromquelle?????
 
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Also ich persönlich verwende das Voodoo Lab 2+ und bin sehr zufrieden damit.
Sehr geräuscharm.:)

Aber das ist ja was ich denke und dies ist sehr subjektiv.

Daher sehe ich auch den Boss NS-2 (Noise Supressor) als eine mögliche Alternative zur neuen Stromquelle.
 
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... Boss NS-2 (Noise Supressor) ...

Ich verwende zwar selbst auch ein Boss NS-2, aber für solche grundsätzlich vermeidbaren Störgeräusche ist ein Noise Gate nur eine Notlösung, wenn man es anders nicht geschafft hat. Während dem Spielen hört man das Störgeräusch dann immer noch. Am deutlichsten dürfte man es beim Ausklingen von Tönen hören.
 
Wie das Thema so eine Weile in meinem Hinterkopf gegärt hat und ich mich mit Leuten mit Elektroniker-Hintergrund ausgetauscht habe, gibt es noch andere Ideen:
  • Tiefpassfilter basteln oder kaufen, das den dreckigen Strom sauber macht.
  • DC/DC Konverter einschleifen und mit mehr als 9V anfahren
Bei letzterem bin ich mir noch nicht so sicher, ob es das Problem behebt, ersteres sprengt derzeit noch mein Verständnis im Selbstbau.

Wäre aber eventuell kostengünstig und hätte den Vorteil, dass ich auch ein zweites günstiges "Störgeräuschnetzteil" als Reserve anschaffen könnte. Oder auch eines verwenden, das jemand herumfliegen hat. Insbesondere bei der zweiten Lösung, die ich mal für einen speziellen Fußschalter für ein Mischpult gebaut habe (gibts aber auch fertig als Modul). In letzterem Fall wurden 5V benötigt und das Gerät kann mit allem zwischen 7 und 17V gefüttert werden, was halt so gerade herumliegt.
 
Bevor Du da irgendwelche experimentellen Filter bastelst, kannst Du mit ähnlichem Aufwand auch gleich ein vernünftiges Netzteil bauen.
 
Filter dahinter hängen nützt nichts bis nicht viel. Wenn, dann müssen Störungen und Restwelligkeit von einer vernünftigen Regelstufe weggebügelt werden (Stichwort: Labornetzteil). Das Eingangs gezeigte Schaltnetzteil ist dafür sicher nicht geeignet.
 
Das kann man pauschal nicht sagen.
Unserer zweiter Gitarrist hat seine Zerre an einer einfachen Schaltnetzteil hängen das durch Knattergeräusche auffiel (wie ich oben schonmal beschrieb). Ein simples dreistufiges RC-Filter das ich gebastelt habe hat sehr gut dagegen geholfen.
Es kommt immer auf die Art der Störung an welche Maßnahme dann am besten ist.

Es gibt durchaus "high-end"-Schaltnetzteile, zB das iPower von iFi.
 
Dann hat er Glück gehabt, dass das mit dem Pedal gepasst hast. Erste Maßnahme wäre immer zunächst ein für den Anwendungsfall geeignetes Netzteil zu beschaffen. Das kann durchaus auch ein Schaltnetzteil sein, dass dafür ausgelegt/entstört ist. Ein Netzteil für Bürokomplex den, wie Startplatz, ist es sicher nicht - wie man hört.
 
Nee, er hat Glück gehabt dass ich sein Kumpel bin und sowas messen und dann das passende Filter entwerfen kann.
Allerdings ist das auch keine Hexerei, weil ein Pedal was für sinnvollen Batteriebetrieb ausgelegt ist (in dem Fall ein Boss Blues Driver BD-2) zieht nur wenig Strom, damit kann man das Filter relativ hochohmig machen auf Verdacht. In dem Fall 10R/1000uF Elko + 10R/1000uF Elko + 1R/2.2uF Folie.
 
Ja wenn das entsprechend berechnet/dimensioniert ist, funktioniert das dür den Anwendungsfall. Mit ein bischen Toleranz nach oben und unten. Oft oder gar meistens ist es doch so, dass der Betroffene keine Kumpel an der Hand hat, der so etwas dimensionieren kann. Dann werden irgendwelche "Universalfilter" genommen. Enttäuschung oder Verwunderung, dass es nicht funktioniert, ist dann vorprogrammiert. Als "Normalverbraucher" sollte man zumindest darauf achten, dass das Gerät für den angedachten Einsatzszweck geeignet ist. Gerade bei Schaltnetzteilen gibt es leider eben auch sehr viele Zitronen.
 
Also ich habe so ziemlich jedes Netzteil durchprobiert da ich einen sehr Störgeräusch anfälligen Amp hatte.
Wenn es um geringe Nebengeräusche geht, ist dieses Netzteil mMn alternativlos

https://www.thomann.de/de/truetone_1_spot_pro_cs7.htm

Es arbeitet etwas anders und erzeugt dadurch weniger Nebengeräusche bei mehr power.
Musst halt mal gucken ob dir das reicht. Evtl. mit Current und Voltagedoubler Kabeln.
 

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