Hallo Alex,
interessantes Teil. 100 Jahre kommt sicher hin, wahrscheinlich auch a bisserl mehr.
Da müßte man jetzt recherchieren. Ich habe leider keine Bücher mehr. Aber wenn du irgenwo nen Geigenbauer weißt, würd ich damit
unbedingt mal hingehen. Das muß man sich aus der Nähe mal ansehen. Die 3 Bilder reichen nicht! Ich will dir kein großen Hoffnungen machen, aber die sieht für "mich" schon interessant aus. Der Zettel wär mal spannend. (falls einer drin ist)
Von der Tracht des Kopfes her und der (sehr) schwarzen Patina tippe ich auf alpenländischen Ursprung. Mal was anderes. Erinnert auch etwas an die Larven-Schnitzerei im Alpenraum..
Ich sehe keinen Anschäfter d.h. sie kann nur max (etwa..) 200 Jahre alt sein. Das sieht aber auch a bisserl danach aus.
Aber das ist seeehhhr schwierig. Das mit den 1770 glaub ich (hm hm hm..) erstmal so nicht. Da kann alles mögliche passiert sein. Aber es ist nicht ganz ausgeschlossen! Spannend, sehr spannend!
Ich denke, es lohnt sich, Nachforschungen anzustellen. Das ist für aktuelle Geiger nicht wirklich was, denn die wollen eher ne Geige mit Ecken und ner Schnecke.
Aber das könnte trotzdem sehr interessant sein. Das ist mit Sicherheit nix Sächsisches, nix Französisches,
auch nix Itanienisches (.. um mich mal riskant aus dem Fenster zu lehnen..)
Ich bleibe mal bei Alpenraum und da gibts auch ein paar interessante Geigenbauer aus der Zeit.
Wenn du sie für ca. 200 Euro gekauft hast, dann, schätze ich jetzt, war es ein ein Schnäppchen.
Ich kenne ja den Zustand nicht.. sowas muß man in der Hand haben.
Für mich persönlich: sehr interresantes Teil. Fachmann vor Ort fragen, unbedingt!
Und wenn der nix weiß, dann ab nach Wien zum Machold. Da werden sie geholfen!
cheers, fiddle
---------- Post hinzugefügt um 22:03:09 ---------- Letzter Beitrag war um 21:40:20 ----------
Fälscher-Historie-Andekdoten:
Auch vor 100 Jahren wußten die Leute schon, daß man für alte Geigen mehr Geld bekommt, als aktuell.
Es gibt z.B. Verfahren um Holz-Alterung etwas zu beschleunigen: Man hängte die fertigen/frischen
Rohbaugeigen ein paar Tage/Wochen in
Jauchegruben.
Eine Jauchegrube erzeugt Salpetresäure (Scheiben-Putzmittel) und das greift das Holz an -> Alterung.
Danach evtl noch ab in den Ofen, um den Prozeß zu beschleunigen..
-> macht dunkles pseudo-gealtertes Holz.
Kein Märchen! Realität! Sowas gabs auch in Mittenwald, hehe
cheers, fiddle