An dieser Stelle möchte ich gerne darauf hinweisen, was zu dem Thema "Anpassung" bei E. Sengpiel zu finden ist (der ja nicht umsonst von vielen immer wieder zitiert wird). Dazu zwei Links:
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsanpassung.htm und
http://www.sengpielaudio.com/AnpassungInDerTonstudiotechnik.pdf
Im ersten Link kann man in einem online-Rechner selber Werte für die Ausgangsimpedanz des Mikrofons und der Eingangsimpedanz des Premaps eingeben und erhält dann die entsprechenden Dämpfungswerte. Bei einer Ausgangsimpedanz des Mikros von 250 R und einer Eingangsimpedanz des Preamps von 600 R beträgt die Dämpfung immerhin schon satte -3dB (es bleiben nur 70% der Quellenspannung übrig, 30% werden "verbraten"). Das wäre nun nicht so schlimm, wenn der Preamp ausreichend rauschfrei ist, kann man das mit ihm wieder problemlos aufholen. Aber: durch die zusätzlich nötige Verstärkung wird das (unvermeidliche) Rauschen der Quelle mit verstärkt - es rauscht also in jedem Fall mehr bei einer solchen Fehlanpassung. Da der Quelle mehr Leistung abverlangt wird, kann es schneller zu Verzerrungen im Signal kommen.
Da Impedanzen aber üblicherweise frequenzabhängig sind (wobei das für dynamische Mikrofone sicher, für Kondensatormikrofone nicht im gleichen Maße oder nur in geringem Maße gilt), bedeutet das, dass verschiedene Frequenzen/Frequenzbereiche unterschiedlich stark gedämpft werden (wie es auch in Text von Neumann angedeutet wird). Die in den Datenblättern angegebene Frequenzkurve wird also auf eine bestimmte Weise verbogen und verfälscht, die man aber faktisch nicht nachvollziehen kann, da es keine Diagramme zu den Impedanzverläufen der Mikrofone gibt, bzw. sie nicht veröffentlicht werden. Das Ergebnis mag im Einzelfall durchaus gefallen, weshalb es ja solche Impedanzwahlschalter an Preamps gibt.
Die Empfehlung, als Lastimpedanz für Mikrofone einen mindestens 5-10 x höher über der Quellimpedanz liegenden Wert einzuhalten kommt also nicht von ungefähr. Denn nur wenn der Dämpfungsfaktor ausreichend klein ist (Sengpiel schreibt von max. -1dB - dazu müsste bei 250 R Quellimpedanz die Preamp-Eingangsimpedanz mindestens 2000 R sein!) kann man sich darauf verlassen, dass der für das Mikrofon angegebene Frequenzgang und dessen Rauschzahl eingehalten werden.
Die durch eine solche Fehlanpassung hervorgerufene Dämpfung ist im übrigen von der Kabellänge und dessen Widerstand (weitgehend) unabhängig, denn diese liegt bei halbwegs guten Kabeln auch bei Längen bis 1 km noch deutlich unter 100 R, ist also bei den üblichen Längen zu vernachlässigen. Es ist die Last selber, die die Quelle belastet.
Beim Kabel selber spielt wiederum sein Serienwiederstand (in geringem Maße, da wie gesagt vom Wert her üblicherweise sehr niedrig) in Verbindung mit seinem kapazitiven Belag (ist entscheidender) eine Rolle, inwieweit es als Tiefpass möglicherweise den Audiofrequenz-Bereich beschneidet, also Höhen dämpft. Da dabei vor allem die Quellimpedanz mit in die Rechnung eingeht und die Grenzfrequenz je weiter nach oben verschoben wird, je geringer diese Quellimpedanz ist, sollte diese eben möglichst niedrig sein, wenn man lange Kabel verwenden will/muss.
Näheres dazu hier:
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-kabel.htm