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DJ Nameless
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Hi,
neben meiner DJ-Arbeit (mein Haupt-Tätigkeitsfeld in der Musik) bin ich auch im Percussion-Bereich aktiv. Seit Frühjahr diesen Jahres nehme ich an einem VHS-Kurs teil, wo ich auch viel in Sachen Percussionspiel lerne.
Heute hat die Leiterin etwas interessantes erzählt: Und zwar habe ich mich ja schon lange gefragt, woran das eigentlich liegt, dass Percussion-Instrumente bei der "breiten Masse" der Musiker recht wenig beachtet wird. Während sich viele Musiker dem "normalen" Drumset widmen, sieht man größere Percussionsinstrumente wie Congas oder Djemben schon seltener, und kleinere wie Schellenring, Maracas, Kastagnetten, Eggshaker, Guiro, Bongos etc. so gut wie nie auf der Bühne im Einsatz.
Die Kursleiterin hat zu diesem Thema eine einleuchtende und logisch erscheinende Antwort gegeben: Man wird keinen normalen Song finden, bei dem ein einzelnes Percussion-Instrument die komplette rhythmische Begleitung darstellt. Auf den meisten Pop/Rock/Latin/whatever-Platten bilden Percussion-Elemente lediglich eine Ergänzung zum fast immer vorhanden "normalen" Schlagzeug. Wenn so ein Song im Studio aufgenommen wird, ist es kein Problem, dass ein "normaler" Schlagzeuger zuerst den Drumset-Part einspielt und danach auf weiteren Spuren diverse Percussions aufnimmt. Wollte man einen Song jedoch live performen, ist für jedes Instrument ein separater Spieler notwendig. Bei professionellen/kommerziellen Veranstaltungen ist es jedoch viel zu teuer, extra Musiker auf die Bühne zu stellen, die dann "lediglich" Shaker, Maracas etc. spielen. Im Pop-Bereich lässt man daher bei Live-Konzerten die Smallpercussion einfach weg und beschränkt sich aufs "normale" Drumset. Bei Latin/Salsa-Musik sieht man tatsächlich auch mal reine Smallpercussionisten auf der Bühne; allerdings handelt es sich hier - zumindest in unseren Breitengraden - meist um Hobbymusiker, die die Musik einfach aus Spaß an der Freude machen.
Im Profi-Bereich versucht man nun offensichtlich, Musiker "einzusparen", aber trotzdem auch verschiedene Percussion-Sounds einzubinden. Das führt mittlerweile zu recht abenteuerlichen Instrumenten-Kreationen. Unsere Kursleiterin zeigte uns vor den Sommerferien ein neues Teil von LP, mit dem man gleichzeitig Tamburin- und Woodblock-Sounds spielen kann:
http://lpmusic.com/Product_Showcase/Whats_New/lp-percusso.html
Die neueste Kreation solcher Art kommt aktuell von Pearl, hier wird ein Shaker-Sound mit einem "Klack" kombiniert:
https://www.thomann.de/de/pearl_ptg_20_tang_tang_set.htm
Ich persönlich halte von diesen Instrumenten nicht viel; ich finde, so etwas wertet den Percussion-Bereich nur ab, weil dann letztlich noch weniger Percussion-Spieler gefragt sind. Darüber hinaus ist man mit einem Spieler und so einem Kombi-Instrument bei weitem nicht so flexibel, als wenn mehrere Percussionisten je ein Instrument, z. B. Schellenring, Kastagnetten und Holzblocktrommel spielen. Einen weiteren Nachteil habe ich beim Testen dieser Kombi-Instrumente bei uns im VHS-Kurs feststellen müssen: Sie lassen sich bei weitem nicht so einfach und komfortabel spielen, wie man es von den "klassischen" Percussion-Instrumenten gewohnt ist.
Ich werde weiterhin den konventionellen Rhythmusinstrumenten treu bleiben und versuche, hier und da mal die Möglichkeit zu finden, mit anderen Musikern gemeinsam zu musizieren (einige Sachen habe ich da auch am Laufen). Aber trotzdem finde ich es als Percussion-Fan schade, dass man diese riesige Instrumenten-Vielfalt nicht auch auf der Bühne im Einsatz zu sehen bekommt. Die meisten Smallpercussion-Instrumente landen m. E. bei den Amateuren im Proberaum und natürlich im Musikraum der Grundschule sowie vereinzelt im Kinderzimmer ...
Mich würde mal Eure Meinung zu diesem Thema interessieren.
DJ Nameless
neben meiner DJ-Arbeit (mein Haupt-Tätigkeitsfeld in der Musik) bin ich auch im Percussion-Bereich aktiv. Seit Frühjahr diesen Jahres nehme ich an einem VHS-Kurs teil, wo ich auch viel in Sachen Percussionspiel lerne.
Heute hat die Leiterin etwas interessantes erzählt: Und zwar habe ich mich ja schon lange gefragt, woran das eigentlich liegt, dass Percussion-Instrumente bei der "breiten Masse" der Musiker recht wenig beachtet wird. Während sich viele Musiker dem "normalen" Drumset widmen, sieht man größere Percussionsinstrumente wie Congas oder Djemben schon seltener, und kleinere wie Schellenring, Maracas, Kastagnetten, Eggshaker, Guiro, Bongos etc. so gut wie nie auf der Bühne im Einsatz.
Die Kursleiterin hat zu diesem Thema eine einleuchtende und logisch erscheinende Antwort gegeben: Man wird keinen normalen Song finden, bei dem ein einzelnes Percussion-Instrument die komplette rhythmische Begleitung darstellt. Auf den meisten Pop/Rock/Latin/whatever-Platten bilden Percussion-Elemente lediglich eine Ergänzung zum fast immer vorhanden "normalen" Schlagzeug. Wenn so ein Song im Studio aufgenommen wird, ist es kein Problem, dass ein "normaler" Schlagzeuger zuerst den Drumset-Part einspielt und danach auf weiteren Spuren diverse Percussions aufnimmt. Wollte man einen Song jedoch live performen, ist für jedes Instrument ein separater Spieler notwendig. Bei professionellen/kommerziellen Veranstaltungen ist es jedoch viel zu teuer, extra Musiker auf die Bühne zu stellen, die dann "lediglich" Shaker, Maracas etc. spielen. Im Pop-Bereich lässt man daher bei Live-Konzerten die Smallpercussion einfach weg und beschränkt sich aufs "normale" Drumset. Bei Latin/Salsa-Musik sieht man tatsächlich auch mal reine Smallpercussionisten auf der Bühne; allerdings handelt es sich hier - zumindest in unseren Breitengraden - meist um Hobbymusiker, die die Musik einfach aus Spaß an der Freude machen.
Im Profi-Bereich versucht man nun offensichtlich, Musiker "einzusparen", aber trotzdem auch verschiedene Percussion-Sounds einzubinden. Das führt mittlerweile zu recht abenteuerlichen Instrumenten-Kreationen. Unsere Kursleiterin zeigte uns vor den Sommerferien ein neues Teil von LP, mit dem man gleichzeitig Tamburin- und Woodblock-Sounds spielen kann:
http://lpmusic.com/Product_Showcase/Whats_New/lp-percusso.html
Die neueste Kreation solcher Art kommt aktuell von Pearl, hier wird ein Shaker-Sound mit einem "Klack" kombiniert:
https://www.thomann.de/de/pearl_ptg_20_tang_tang_set.htm
Ich persönlich halte von diesen Instrumenten nicht viel; ich finde, so etwas wertet den Percussion-Bereich nur ab, weil dann letztlich noch weniger Percussion-Spieler gefragt sind. Darüber hinaus ist man mit einem Spieler und so einem Kombi-Instrument bei weitem nicht so flexibel, als wenn mehrere Percussionisten je ein Instrument, z. B. Schellenring, Kastagnetten und Holzblocktrommel spielen. Einen weiteren Nachteil habe ich beim Testen dieser Kombi-Instrumente bei uns im VHS-Kurs feststellen müssen: Sie lassen sich bei weitem nicht so einfach und komfortabel spielen, wie man es von den "klassischen" Percussion-Instrumenten gewohnt ist.
Ich werde weiterhin den konventionellen Rhythmusinstrumenten treu bleiben und versuche, hier und da mal die Möglichkeit zu finden, mit anderen Musikern gemeinsam zu musizieren (einige Sachen habe ich da auch am Laufen). Aber trotzdem finde ich es als Percussion-Fan schade, dass man diese riesige Instrumenten-Vielfalt nicht auch auf der Bühne im Einsatz zu sehen bekommt. Die meisten Smallpercussion-Instrumente landen m. E. bei den Amateuren im Proberaum und natürlich im Musikraum der Grundschule sowie vereinzelt im Kinderzimmer ...
Mich würde mal Eure Meinung zu diesem Thema interessieren.
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