Singender Gitarrist (Background voc) sucht passendes Mikrofon

draikin
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Moin zusammen,

wie der Titel schon verrät bin ich eigentlich und hauptsächlich Gitarrist.

Nun hat es sich in der aktuellen Band ergeben, dass ich neben Ansagen ab und an auch Background singe. Dazu habe ich mir zunächst mal ein Shure SM 58 besorgt. Eher weil das bekannt ist und nicht weil ich das in einem umfangreichen Auswahlprozess erwählt habe.

Nach ein paar Monaten stellt sich allerdings heraus, dass es für mich wohl nicht das optimale Mikro ist. Nicht des Klangs wegen, sondern weil ich zu nah an das Mirko dran muss damit es (gut) klingt. Also ist der Bereich in dem das gut funktioniert (für mich) zu klein. Ich bin jetzt nicht derjenige, der großartig rumhampelt an der Gitarre, aber eben einen Blick auf das Pedalboard oder Tablet werfen ist sehr schwierig, wenn ich den Kopf quasi nicht bewegen kann, ohne das der Gesang ziemlich leidet.

Ich kenne mich bei Mikros bis jetzt aber so gar nicht aus. Deshalb meine Frage:
Welches Mirko bis ca. 100€ bietet da eine bessere "Reichweite"? Ein Headset-Mikrofon kommt für mich allerdings nicht in Frage.
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich schieb dich mal ins Mikro-Sub.

Nicht des Klangs wegen, sondern weil ich zu nah an das Mirko dran muss damit es (gut) klingt.

Das SM58 kenne ich auch allzu gut als ein Mikro, dass man "zum Fressen gern" haben muss. :)


Welches Mirko bis ca. 100€ bietet da eine bessere "Reichweite"?


Mein Tipp wäre, eine Preisklasse höher zu gehen. Da ist die Auswahl größer und die hörbare Verbesserung eindeutiger. zB das Shure Beta 58A oder das Sennheiser e935/945.

Ich beobachte allerdings die Marktlage bei Live-Mikros seit längerer Zeit nicht mehr so genau, da ich mit meinem e945 schon einige Jahre zufrieden bin. Möglich, dass es mittlerweile irgendwelche günstigeren Tipps gibt. zB von Audio Technica.

Da werden sicher noch einige Vorschläge kommen, daher spar ich mir jetzt mal weitere Kaufempfehlungen.

Vorab schon mal die Standard-Empfehkungen.
 
Die wären mir auch spontan eingefallen:
Shure Beta 58A oder das Sennheiser e935/945.
denn mir geht es genau wie dir.
SM58 klingt nicht, wenn man weiter weg muss. Und ich muss mit dem Abstand spielen zur Lautstärkekontrolle (wir mischen uns von der Bühne). Bin beim e945 hängen geblieben.

Eine billige Möglichkeit wäre das https://www.thomann.de/de/the_tbone_mb78_beta.htm, aber das ist nich ganz so rückkopplungsfest wie ein SM58. Kondensatormikro, braucht Phantomspeisung. Reichweite ohne Klangveränderung bis 20 cm.
Als Gesangsmikro in einer lauteren Band würde ich aber die oben empfohlenen bevorzugen.
 
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Mein Tipp wäre das AT2010 von Audio Technica. Das klingt sehr gut und ist auch gutmütig was den Abstand betrifft. Keine Angst weil es ein Kondensator-Mikro ist, ausser du hast keien Möglichkeit es mit Phantomspeisung zu betreiben. das Beta 58 ist für mich persönlich immer eines der letzen Mikros die ich nehmen würde, ich empfinde es immer sehr schnell als schrill und unangenehm. die Sennheiser der Neuner-Serie sind auch ganz gut, wenn amn den Preis dafür bezahlen will.Hin und wieder gibt es bei Sennheiser Aktionstage, da kann man die auch für weniger Geld bekommen. Man muss es nur aussitzen können.
Aber das 2010er ist schon ein gutes Mikro für recht wenig Geld.
 
Nicht des Klangs wegen, sondern weil ich zu nah an das Mirko dran muss damit es (gut) klingt.
Das ist bei allen Mikros so, die einen Nahbesprechungseffekt aufweisen und das sind nunmal die klassischen (dynamischen) Gesangsmikros. Man wird zwar Mikros finden, welche ein wenig gutmütiger sind, allerdings darf man keine Wunder erwarten.

Instrumentalmikros, meist Kleinmembraner (Kondensator) sind da deutlich weniger empfindlich, allerdings erkauft man sich dies dann mit einer niedrigeren Koppelfestigkeit.

Es gilt: Closeup Mikrofonierung auf Livebühne (vor allem bei den Vocals) ist und bleibt, vor allem wenn auch noch konventionelles Monitoring gefahren wird und die Kapelle an sich eher nicht leise ist, pflicht, d.h. ran ans Mikro und es zum fressen gern haben.

In der Preisklasse eines SM58 werden sich wohl alle Mikros ähnlich verhalten, was den Besprechungsabstand angeht. Selbst ein bete58 reagiert nicht viel anders was den Abstand angeht.

Anders sieht es eben bei guten Kondensatormikros aus, aber das ist eine ganz andere Preisklasse, also eben das genannte AT oder Sennheiser e945 (wobei das ein dynamisches ist). Weitere Kadidaten wären Neumann KMS104/105.
Ein weiteres sehr gutes dynamisches Mikro, welches auch einen etwas größeren Besprechungsabstand zulässt wäre das beyerdynamic M88TG.
Auch ein Sennheiser MD441 wäre ein (auch dynamisches) Mikro, welches einen sehr großen Besprechungsabstand zulässt.

Tip: Richtcharakteristik ändern, also statt Niere eine Superniere oder Hyperniere. Den weiterreichenden Einfangbereich erkauft man sich allerdings mit einer deutlichen Verkleinerung der Aufnahmebreite, d.h. wenn man nicht genau auf Achse zum Mikro ist, dann ändert sich der Klang signifikant und der Nutzpegel geht in den Keller. Dafür kann man weiter weg.

Auch Mikros wie ein AKG C1000S oder andere Kleinmembraner zeigen sich sehr gutmütig, was den Besprechungsabstand angeht. Allerdings fangen diese Mikros eben auch sehr viel Umgebungsschall ein, was dann auf lauteren Bühnen sehr schnell zum Problem wird, vor allem in Verbindung mit konventionellem Monitoring. Hatte ich ja bereits weiter oben geschrieben.

Also, was möchtest du: Pest oder Cholera?
 
Ich habe ja schon befürchtet, dass das ganze einen Haken hat und ich einen Tod sterben muss...:( Denn wir sind eine Rockband mit konventionellem Monitoring...

Danke für deine wichtigen Hinweise und die weiteren Mikros, die ich in Betracht ziehen kann. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich nicht bereit bin 280€ oder sogar 450€ für gelegentlichen Backgroundgesang zu investieren.
 
Wie ich schon schrieb:
...was möchtest du: Pest oder Cholera?
Bleib bei dem SM58 oder versuch mal ein SM57. Ist dieselbe Kapsel aber eben ohne Popschutz und deswegen wohl auf Strecke ein wenig empfindlicher. Versuch macht klug.

Wenn du evtl. an ein AKG D3800 herankommst kannst du auch mal das versuchen. Ich habe die Kapsel auf meine alten Funkstrecken und die gehen auch auf Distanz recht gut. Allerdings kann ich am Sender eben den Gain einstellen.
 
Das von mir angesprochene AT2010 ist eine Niere, klingt gut, nimmt es mit dem exakten Abstand zum Mund nicht so genau wie das SM58 und preislich ist es gut zu den Wunschvorstellungen des TE passend. Klarerweise kann man auch schon deutlich mehr ausgeben, wobei mir das Neumann Teil in vier von fünf Fällen gar nicht gefällt und nur beim fünften sehr gut funktioniert. Einfach mal 500€ ablegen ist auch nicht eine Garantie dass man glücklich wird. Und auch wenn ich das MD441 sehr schätze, Live-Vocals (Background!!) in einer Rockband hätte ich damit noch nicht machen wollen.
Und wenns schon ums Namedropping geht dann können wir doch gleich auch das dpa 4018 nehmen. Das funktioniert im Gegensatz zum Neumann deutlich öfter sehr gut. Obs aber hier gerechtfertigt ist....? Nun ja, bei einer konsequent hervorragend ausgestatteter Verleihfirma wird wohl nicht minderwertigeres geben. Man hat ja einen Ruf zu verlieren;-)
 
Bleib bei dem SM58
Nein. Er hat damit Schwierigkeiten.
Ich habe auf das Sennheiser e945 gewechselt und will nicht mehr zurück.
Den weiterreichenden Einfangbereich erkauft man sich allerdings mit einer deutlichen Verkleinerung der Aufnahmebreite, d.h. wenn man nicht genau auf Achse zum Mikro ist, dann ändert sich der Klang signifikant und der Nutzpegel geht in den Keller.
Das ist beim e945 nicht so. Ich habe eher mehr Bewegugnsfreiheit als beim SM58.
Und wer noch eine breitere Einsingrichtung habne will, greift zum e935.

Zu den beiden empfohlenen Kondensatormikrofonen kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht kenne, aber das AT2010 will ich mir doch auch mal unter die Lupe nehmen.
Bei Rockband würde ich das MB78, das ich oben erwähnt habe, nicht verwenden. Das koppelt zu leicht dafür.
 
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Das von mir angesprochene AT2010 ist eine Niere, klingt gut, nimmt es mit dem exakten Abstand zum Mund nicht so genau wie das SM58 und preislich ist es gut zu den Wunschvorstellungen des TE passend.

Korrekt. Das ist auf jeden Fall auf der Liste. Gebraucht allerdings schlecht zu bekommen.

Für manche Stimmen passt auch das

Das klingt auch interessant. Kommt auf meine Liste.
Die Frage ist, welche Stimmen sind das? Das SM 58 passt ja klanglich für mich, ist das Rode ähnlich? Oder ganz anders?

Das ist beim e945 nicht so. Ich habe eher mehr Bewegugnsfreiheit als beim SM58.
Und wer noch eine breitere Einsingrichtung habne will, greift zum e935.

Die beiden sind auf jeden Fall auch schon auf meiner Liste.

Insgesamt bin ich noch nicht sicher, ob ich auf eine gute Gelegenheit warte eines der o.g Mikros gebraucht zu bekommen, oder alle bestelle und Teste, was am besten passt, oder die Kandidaten erst mal in einem Laden teste...
 
Ich habe ja schon befürchtet, dass das ganze einen Haken hat und ich einen Tod sterben muss...:( Denn wir sind eine Rockband mit konventionellem Monitoring...

Danke für deine wichtigen Hinweise und die weiteren Mikros, die ich in Betracht ziehen kann. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich nicht bereit bin 280€ oder sogar 450€ für gelegentlichen Backgroundgesang zu investieren.

Das musst Du gar nicht, ich bin in ganz ähnlicher Situation wie Du, mitsingender Gitarrist in "normaler" Rockband. Ich war es auch leid, das SM58 halb im Hals zu haben, noch dazu klang es dumpf.
Nach einigem Recherchieren und Probieren wurde es bei mir dann das AKG D-5S. Das ist laut und gerichtet genug, dass man es nicht 3 Millimeter vor der Visage haben muss und klingt zudem (für mich) besser, weil nicht so mumpfig. Funktioniert bei mir super und kostet mit 75 Euro nichtmal die Welt.
https://www.thomann.de/de/akg_d5_s.htm?sid=d6b11935c33e28b31cd0abf270b1aa5b
 
Schön zu sehen, dass es schon noch weitere Leute mit dem gleichen Problem gibt.
Und vielen Dank für Deinen Tipp. Kommt auf jeden Fall auf meine Liste. Das mit dem Schalter spricht zusätzlich für dieses Mikro.
 
Bin in einem anderen Thread drauf gestoßen: das e865 ist gerade im Angebot (oder Abverkauf, man weiß nicht so genau).
Ist ein Kondensator, aber das muss ja kein Ausschlusskriterium sein. Soll jedenfalls durchaus bühnentauglich sein. Die "Reichweite" wird jedenfalls als deutlich höher als beim SM58 angepriesen.
Ich habe selbst ein Beta58a, da ist der Korb tatsächlich schon angerostet vom ständigen Angesabbere - und im Gegensatz zum SM58 bekommt man den ja nicht für'n Appel und'n Ei hinterhergeworfen (der blaue Streifen treibt wohl den Preis hoch)... ;)

Werde das e865 daher wohl auch mal antesten...
 
Auch wenn es schon etwas her ist (Corona sei Dank), möchte ich doch noch eine kurze Rückmeldung geben. Es ist das Sennheiser e945 geworden. Nach den ersten Proben damit, bin ich erst mal zufrieden. Es ist etwas gutmütiger, was den Abstand angeht und klingt auch gut. Dabei bleibt es erstmal.

Danke nochmal an alle für die Tipps und Hinweise. Und da unsere Sängerin nun auch auf der Suche nach einem neuen eigenen Mikro ist, helfen die Tipps gleich nochmal.
 
Wenn Du das e945 nutzt, lass sie mal das e935 ausprobieren - das ist eine Niere, klingt ganz ähnlich wie Dein e945, nur geringfügig wärmer. Passt sehr gut für die meisten Frauenstimmen.
 

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