Musik selber machen? Konzertbesuch oder Video Konserve? Warum selbst machen?

  • Ersteller Klangbutter
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Bei mir killt das Bewußtsein, dass allen (Produzenten wie Konsumenten) die unglaublichen Massen an Konserven zur Verfügung stehen, jegliche Motivation, noch etwas neues zu erfinden. Man begriff sich früher als Lokalmusiker, der seine Berechtigung für ein bestimmtes und begrenzt gebildetes Publikum hatte. Heute ist es aber für jeden die ganze Welt, mit der man in Konkurrenz steht. Das einzige Wertekriterium scheint mir noch Originalität zu sein. Handwerk wird immer wertloser.

Ist das kein Problem für Euch?
Mir ist völlig wurscht mit wem ich in Konkurrenz stehe, was gerade "In" ist, welche Sounds angesagt sind, etc. Insofern ist es kein Problem für mich. Ich hätte ein fürchterliches Problem, wenn ich nicht mehr in der Lage wäre zu musizieren. Ich habe auch nie unter Motivationslosigkeit gelitten. Es war mir nicht einen Moment langweilig irgendwas zu spielen oder zu üben. Ich brauche nur meine Gitarre (oder was auch immer) anzusehen, und schon habe ich das Bedürfnis darauf zu spielen.

Das mit Schubladen ist ein Problem. Dazu neige ich auch. Ich weiß auch nicht, was man dagegen tun kann. Vielen wird man nicht dadurch gerecht. Einige andere Musiker betteln grade darum in eine Schublade gesteckt zu werden.

Du fragst nach dem Sinn des Musikers? Für mich bedeutet es zu "leben". Das Leben zu spüren und spüren zu können. Sich Stimmungen hinzugeben und selbst zu erzeugen. Herrausforderungen anzunehmen, Grenzen auszuloten.

Ich war heute morgen in einer Matinee, wo eine neue Opernproduktion vorgestellt wurde. Nur zum Klavier wurden 2 Arien aus der Oper präsentiert, und es lief mir eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken runter. Wundervoll! Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt zu Hause zu bleiben. Wäre vielleicht auch schön gewesen. Davon ab, dass ich mit meiner Tochter zusammen die Matinee besucht habe, und wir uns darüber austauschen konnten, war das etwas Lebenbereichendes. Gestern Abend ergab sich eine Session mit der Band meines Sohnes (Metal) Ich möchte nicht eine Minute davon missen. Zur Zeit kämpfe ich mich selbst durch ein Notenwerk. 6 bs! Gbdur. Einer der schönsten Tonarten auf der Gitarre :rolleyes: Trotzdem macht es Spaß sich da durchzukämpfen.
Lange Rede kurzer Sinn. Es ist ein Frage der Einstellung. Natürlich entwickel ich mich nicht mehr in dem Maße weiter wie früher. Im Gegenteil. Ich muss aufpassen, dass ich zumindest meinen Level halten kann. Das ist schon schwer genug. Aber es war nie so, dass ich irgendwie dachte, ich sei unmotiviert oder gar lustlos. Das kenne ich im Zusammenhang mit Musik überhaupt nicht.

@esp-hansi
Du schreibst: Begeisterung für Kunst bzw. in unserem Unterfalle Musik entsteht nicht durch Zuordnung des Werkes sondern der Faszination an sich:
Das trifft es ganz gut, finde ich :)

Gruß,

Paul
 
Danke für Eure motivierenden Antworten.

Wisst Ihr, ich schwanke zwischen den Ansichten auch hin und her. Ein beeindruckendes musikalisches Erlebnis kann natürlich auch beflügeln. Sogar das erschlagende Überangebot an Musik ist begrenzt, wenn man nach bestimmten Kriterien selektiert. Ich kann selbst bei meinem zeitweilig präsenten Wettbewerbsdenken wieder Mut schöpfen, weil im engeren Rahmen dann doch nicht alles gesagt wurde, was gesagt werden kann. Umso mehr, wenn man YT als "die Welt" begreift... ;-)
Und völlig richtig, selbst bei der handgemachten "Reproduktion" von z.B. notierter klassischer Musik gibt es natürlich unendliche Interpretationsmöglichkeiten. Es ist einfach eine Frage der Zielsetzung und scheinbar denke ich wirklich zuviel über Themen nach, die eigentlich keine Rolle spielen sollten. Ich meine auch um Gottes willen nicht, dass Musik keinen Spass mehr macht!

Trotzdem überfallen mich manchmal solche "bösen" Gedanken.

Noch drei davon: "Denk nicht, Spiel!" ... wie wahr! Einem NUR-Musiker muß man das sagen. Man lebt aber gleichzeitig auch im Kapitalismus und muß sich bestimmte nichtmusikalische Gedanken machen. Ich hab leider keinen Agenten ... und selbst wenn, würde er mich mit seinen Gedanken konfrontieren vor denen ich die Ohren verschließen müßte! ("Bei Deiner letzten Tour hatten wir aber doppelt so viel Publikum...")

Einspruch: Man STEHT auch im kreativen Schaffen in Konkurrenz zu anderen! Jeder andere Standpunkt wäre realitätsfern. Selbst Genies wie Bach und Mozart werden miteinander verglichen, obwohl beide einzigartig sind. Je origineller jedoch die persönliche Kunst ist, desto unangreifbarer ist sie.

Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe das Gefühl, dass Kunst allgemein in der Krise steckt. Theoretisch müßten wir bei der gegebenen Bevölkerungsstruktur und den gegebenen Möglichkeiten in jeder neueren Generation 20 Mozarts haben. Die meisten Genies der Musikgeschichte tummeln sich aber in den ungastlichen vor- und frühkapitalistischen Jahrhunderten. Über wen werden die Musikgeschichtsbücher - äh Wikis ? - von der Zeit ab 1980 berichten?
Architekturen? Wo gibt es ein aktuell entstehendes Bauwerk, das in 1000 Jahren noch bewundert werden wird?
Bilder? Vielleicht muß man jetzt eher anderswo suchen und moderne Kunstwerke sind jetzt die Produkte von Wissenschaftsteams? So wie Stockhausen beim Attentat vom 11.9. 2001 von einem Kunstwerk sprach? Warum müssen es gemalte Bilder sein im Zeitalter nach dem Fotoapparat, und Specialeffects im 3D Kino?
Vielleicht war Mozart garnicht so besonders und wir haben 20 davon in unserer Zeit, sie fallen uns blos nicht auf in dem Gewühl ...
;-)

Ich glaube der Schlüssel liegt im Sich-Beschränken und das ist schwierig bei den Möglichkeiten!
 
Als Zuhörer gehe vielleicht irgendwo ins Konzert und höre einen begabte Band oder einen Sänger und stecke ihn sofort in Schubladen: Aha, das kenne ich von ... das hat er von ... oh .. und hier muß er noch üben, das habe ich schon von ... besser gehört. Am Ende bin ich zwar nicht unzufrieden, aber diese bedingungslose Begeisterung, die man ohne die vielen Hörerfahrungen hätte, kommt nur noch ganz selten auf.

Das sehe ich nun nicht so - vielleicht auch weil mir das Können fehlt, selber hochkarätige Musik zu machen, oder auch sonst was. Mir geht es eher umgekehrt - wenn ich eine Aufnahme von einem der "Großen" höre, so fasziniert mich das, vielleicht begeistert mich das auch, so dass ich die Scheibe ne ganze zeitlang immer nund immer wieder höre, aber die große Faszination kommt bei mir im Konzert auf. Das fängt schon mit der Spannung vorher an. was wird er denn spielen, wie isser drauf, wie bringt er seine Stücke an dem Abend rüber... Und ich bin sogar eher noch etwas enttäuscht, wenn der Musiker sein Stück ganz genau so wiedergibt, wie er es auf Platte eingespielt hat. Wenn ich live im Konzert sitze, dann gehe ich davon aus, dass auch der Musiker Tagesformen und Stimmungen unterworfen ist und genieße es, wenn die Stücke entsprechend der Tagesstimmung und Form auch mal modifiziert werden.

Ich war vor einigen Jahren mal in einem Konzert von Gavrilov - Brahms stand an - und aus irgendeinem Grund war der künstler an dem Abend stinkig drauf und hat seiner Wut duirch das Stück Luft gemacht, dass mir ganz heiß und kalt den Rücken runterlief. Der Kritiker hat ihn anschließend verrissen, weil er sich nicht genau genug an den Notentext gehalten hat, aber ich hätt ihn umarmen können an dem Abend für dieses Erlebnis, das er mir beschert hatte!

Drum ist es für mich gar keine Frage, wie hoch ich das selber machen der Musik und das direkte (live) hören und Musizieren einschätze. Für mich kommt jede noch so gute Aufnahmen dem Original nur nahe, kann mir aber nie dieses Erlebnis geben, das ich (zwar nicht immer, aber ab und an doch ) habe, wenn ich direkt im Konzert sitze. Diese Spannung, die sich da aufbaut, die kann mir nichts sonst vermitteln - kurze You-Tube Stücken schon gleich gar nicht! Drum werde ich auch nach wie vor in schöner Regelmäßigkeit die Konzerte der von mir geschätzten (oder auch bis dato noch unbekannten Künstlern) besuchen, einfach um wieder ein einzigartiges Erlebnis zu haben, das ich von der CD oder DVD nie haben werde - das ist für mich wie Essen frisch gekocht, oder aufgetaut.

Ich glaube der Schlüssel liegt im Sich-Beschränken und das ist schwierig bei den Möglichkeiten!

Da ist viel wahres dran - man hat heutzutage wohl auf ziemlich viel sehr enfach Zugriff, aber die Kunst liegt in der Tat darin, für sich die gerade richtige Menge rauszufischen und sich auf das zu konzentrieren und mit dem sich auseinandersetzen - man muss sich beschränken, denn man kann nicht alles können und machen, aber man kann sich auf einen kleinen Bereich konzentrieren und den gut machen und das ist denke ich die wichtigeste Eigenschaft, die man heute außer können noch mitbringen muss, gemäß dem Motto: mache wenig, aber das richtig!

Gruß, maxito
 
Aus diesem Grunde reichen mir CDs, Schallplatten, etc. als Konserve völlig aus, Musik-Videos sind mir in der Regel entbehrlich.

Ich sehe das alles fast so wie due abder das "in der Regel" würde ich gerne betonen. Denn es ist durchaus möglich einem Song mit einem guten Video mehr bedeutung zu geben, die Töne in Bilder zuverwandeln. Andersrtum ist es nichts anderes. Eine filmszene kann durch musikalische Untermalung besser rüberkommen.

Aber Videos mit Tanzeinlagen oder irgendwelche "gefilmten" Abende in der Disko etc. brauche ich nicht. Glücklicherweise ist das in der (von mir überwiegend konsumierten) Rockmusik nur selten der Fall.

... Aber eigentlich ging es mir nicht um Vergleiche dieser Art aus Sicht der Konsumenten sondern um künstlerische KonseQuenzen durch die erschlagende VielfaLt von Onlineinhalten!

Ich nutze Youtube extrems selten. Die [insert you Instrument] - Covers von einigen songs sind manchmal sehr sehr hilfreich und genau so oft auch traurig aber amüsierend. Selten gucke ich mir mal ein Spaß-Video an wo ein frustrierte angestellter Büromensch seinen Computer zerstört oder irgendjemand seinen Furz anzündet aber als Ersazu für Fernsehen (was ich nicht besitze) oder DVD oder gar Musik benutze ich youtube nicht.

Warum nicht ? Weil die Soundqualität meistens sauschlecht ist, besonders bei Live Sachen, die man eben nicht kaufen kann.
Mein Rechner steht auf meinem Schreibtisch und das ist kein Ort wo ich entspannt chillen kann oder wo ich gerne einen Film sehen würde.
 
Ich weiss nicht ob das ganz hier reinpasst, aber ich habe heute kaum mehr Lust auf ein Konzert zu gehen, weil eh jede Band versucht möglichst genau so zu klingen wie auf Platte (zumindest im Core Bereich, hör ich auch ncih mehr richtig, aber das mit den Konzerten hat schon angefangen, als ich die Musik noch viel gehört habe)
Da denk ich mir dann echt, dass ich mri da gleich die Platte anhören kann. Generell find ich oft zu vorhersehbar, wenn man die Songs kennt, kommen eigtl keine Überraschungen. Singalongs können das ganze dann auch nciht mehr rausreissen.
Da find ichs wirklich geiler, wenn n guter DJ auflegt, der Songs kombiniert und Übergänge macht, so wie mans nicht erwartet, am besten noch live remixed. Das hat dann was frisches, bei manchen gehts ja wirklcih so weit, dass live-Remixes entstehen
 
Hatte gerade wieder ein interessantes Gespräch mit meinem Bruder, bei dem sich für mich die Frage erhärtete, was Kunst überhaupt sei. Er meinte nämlich, er hätte schon immer ein Problem damit, Instrumentalisten oder Vokalisten, die einen Notentext wiedergeben als Künstler zu betrachten. Ich dagegen hatte oft das Vorurteil, ein DJ könne kein Künstler sein, da er ja nur fertige Musik benutzt.
Wahrscheinlich läßt sich das nicht klären und es zählt am Ende nur Kreativität und im weiteren Sinne ist Kunst auch der virtuose Umgang mit irgendeiner Art Material.

Ich habe den Sinn von Konzerten glaube ich noch nie wirklich verstanden. Wenn es vor allem darum geht, ein bestimmtes Ideal zu erreichen (Interpretation und Klang der CD) dann sind die Überraschungen liebenden Hörer gelangweilt. Wenn es darum geht, einen bestimmten Vibe zu erzeugen und möglichst viel Kontakt zum Publikum zu bekommen (ewiges Mitsingen und Nachäffen von stupiden Phrasen oder das Event an sich), leidet meist die künstlerische Qualität und die andere Art Besucher sind enttäuscht.

Selbst wenn das Konzert grandios war, weil Du gerade in Stimmung warst, die Künstler auch und Du gehst erleuchtet nach hause. Stört es dann nicht, wenn am Ausgang eine CD liegt, die zwar ein ander mal aufgenommen wurde, Du aber im Grunde das Konzert dort fast exakt nachhören kannst? Oder es gibt einen Mitschnitt kurze Zeit später - auf YT in schlechter Qualität oder auch auf DVD in 7.1 Mix mit Hyper-Optik 3 D Hologramm Rundum Visual Effekt und Du kannst Dich interaktiv an verschiedene Stellen beamen ... fühlst Du Dich dann nicht betrogen? Du dachtest, das Konzert sei einmalig, merkst dann aber, es ist schon 20 mal vor Dir und wird noch 20 mal nach Dir genau so sein!
Wie man sieht, gibt es aber solche und solche Musiker mit ihren jeweils zufriedenen Fans und es gilt der alte Spruch:
"Das Publikum möchte überrascht werden. Aber bitte nur mit dem, was es schon kennt."

Mal noch zum "frisch gekocht vs. aufgetaut":
So wie auch der Künstler mal stinkig und mal sonnig drauf ist, geht es dem Hörer doch auch!
Ein und die selbe CD oder ein Film wirkt auf mich an manchen Tagen ungeheuerlich und an anderen Tagen läßt es mich mich kalt.
Genauso meine eigenen aktuellen Leistungen oder eigenen alten Aufnahmen. (Wird langsam besser - bis - nee, kannste auf keinen Fall so lassen)

Kurz: ein mit Liebe gekochter Brühwürfel und ein eingerührtes Ei tun dem Kranken besser, als eine frische Sahnetorte mit Kaffee.
 
Über den Sinn und Unsinn wil ich garnicht viel verlieren ...
Konzerte können gut (sogar unglaublich gut) oder schlecht. Wer einmal von einem Konzert bearauscht wurde wird auch gerne wieder auf Konzerte gehen. Wems nicht gefällt soll es bleiben lassen. (und wer noch nie diese "WOW-Gefühl" hatte war einfahc noch nicht auf einem guten Konzert).
Es ist ein anderes Medium um zu unterhalten. Jedem das seine.
Es gibt eben Künstler die grandiose Konzerte spielen und welche die es lieber bei der konserve belassen sollten. Die beiden letzten waren genau dafür tolle Beispiele:
Während man bei Devin Townsend einfach nur Glückskicks bekam und es eine Unterhaltungsshow vom feinsten war, war Ulver eines der schlechtesten konzerte die ich je sehen durfte (besser "musste").

@Klangbutter:
Intepretier da nicht soviel rein ... das Leben ist dafür zu Kurz.
Zuviel "Denken" macht das Herz kaputt. ... man kann sich über Kunst und den Begriff tagelang den Kopf zerbrechen - glücklich wird man dadurch nicht - ein Klugscheisser... vieleicht. Geniesse einfach ;)

LG - CP
 
Hatte gerade wieder ein interessantes Gespräch mit meinem Bruder, bei dem sich für mich die Frage erhärtete, was Kunst überhaupt sei. Er meinte nämlich, er hätte schon immer ein Problem damit, Instrumentalisten oder Vokalisten, die einen Notentext wiedergeben als Künstler zu betrachten. Ich dagegen hatte oft das Vorurteil, ein DJ könne kein Künstler sein, da er ja nur fertige Musik benutzt.
Wahrscheinlich läßt sich das nicht klären und es zählt am Ende nur Kreativität und im weiteren Sinne ist Kunst auch der virtuose Umgang mit irgendeiner Art Material.

Ich habe den Sinn von Konzerten glaube ich noch nie wirklich verstanden. Wenn es vor allem darum geht, ein bestimmtes Ideal zu erreichen (Interpretation und Klang der CD) dann sind die Überraschungen liebenden Hörer gelangweilt. Wenn es darum geht, einen bestimmten Vibe zu erzeugen und möglichst viel Kontakt zum Publikum zu bekommen (ewiges Mitsingen und Nachäffen von stupiden Phrasen oder das Event an sich), leidet meist die künstlerische Qualität und die andere Art Besucher sind enttäuscht.

Selbst wenn das Konzert grandios war, weil Du gerade in Stimmung warst, die Künstler auch und Du gehst erleuchtet nach hause. Stört es dann nicht, wenn am Ausgang eine CD liegt, die zwar ein ander mal aufgenommen wurde, Du aber im Grunde das Konzert dort fast exakt nachhören kannst? Oder es gibt einen Mitschnitt kurze Zeit später - auf YT in schlechter Qualität oder auch auf DVD in 7.1 Mix mit Hyper-Optik 3 D Hologramm Rundum Visual Effekt und Du kannst Dich interaktiv an verschiedene Stellen beamen ... fühlst Du Dich dann nicht betrogen? Du dachtest, das Konzert sei einmalig, merkst dann aber, es ist schon 20 mal vor Dir und wird noch 20 mal nach Dir genau so sein!
Wie man sieht, gibt es aber solche und solche Musiker mit ihren jeweils zufriedenen Fans und es gilt der alte Spruch:
"Das Publikum möchte überrascht werden. Aber bitte nur mit dem, was es schon kennt."

Mal noch zum "frisch gekocht vs. aufgetaut":
So wie auch der Künstler mal stinkig und mal sonnig drauf ist, geht es dem Hörer doch auch!
Ein und die selbe CD oder ein Film wirkt auf mich an manchen Tagen ungeheuerlich und an anderen Tagen läßt es mich mich kalt.
Genauso meine eigenen aktuellen Leistungen oder eigenen alten Aufnahmen. (Wird langsam besser - bis - nee, kannste auf keinen Fall so lassen)

Kurz: ein mit Liebe gekochter Brühwürfel und ein eingerührtes Ei tun dem Kranken besser, als eine frische Sahnetorte mit Kaffee.
Wie ich schon sagte, hörst du dann die falsche Musik. Wenn du erwartest, dass jedes Konzert anders ist und die Künstler sich selbst immer wieder überrunden, dann solltest du natürlich nicht auf irgendein Konzert eines Popmusikers gehen, denn darum gehts dort nicht. Geh irgendwo hin, wo improvisiert wird, da ist das nie gleich.
 
Selbst wenn das Konzert grandios war, weil Du gerade in Stimmung warst, die Künstler auch und Du gehst erleuchtet nach hause. Stört es dann nicht, wenn am Ausgang eine CD liegt, die zwar ein ander mal aufgenommen wurde, Du aber im Grunde das Konzert dort fast exakt nachhören kannst? Oder es gibt einen Mitschnitt kurze Zeit später - auf YT in schlechter Qualität oder auch auf DVD in 7.1 Mix mit Hyper-Optik 3 D Hologramm Rundum Visual Effekt und Du kannst Dich interaktiv an verschiedene Stellen beamen ... fühlst Du Dich dann nicht betrogen? Du dachtest, das Konzert sei einmalig, merkst dann aber, es ist schon 20 mal vor Dir und wird noch 20 mal nach Dir genau so sein!
Wie man sieht, gibt es aber solche und solche Musiker mit ihren jeweils zufriedenen Fans und es gilt der alte Spruch:
"Das Publikum möchte überrascht werden. Aber bitte nur mit dem, was es schon kennt."
Für viele Menschen ist es einfach ein Traum, die von ihnen verehrten Musiker einfach mal auf der Bühne zu sehen, wie sie das machen, was sie am besten können.
Es ist etwas ganz anderes, eine Band live zu erleben als sie auf irgendeinem Ton-(+ eventuell Bild-)träger zu sehen.
Und dabei spielt es keine Rolle, dass das ganze noch dutzende male fast genauso ablaufen wird und oft sogar via Youtube oder Live-DVDs der Masse zugänglich gemacht wird.
Umso besser, vielleicht kann man sich dann beim Anschauen der Videos in Erinnerungen an das Konzert schwelgen...

Aber es steht fest: Eine Live-Aufnahme ersetzt den tatsächlichen Konzertbesuch NICHT.
 
Aber es steht fest: Eine Live-Aufnahme ersetzt den tatsächlichen Konzertbesuch NICHT.

Die Here Are the Young Men-Bootlegsammlung von Joy Division kommt dem aber zumindest ziemlich nahe. Ich hab mir fast in die Hose gesch..., so creepy ist die :screwy:
 
Die Here Are the Young Men-Bootlegsammlung von Joy Division kommt dem aber zumindest ziemlich nahe. Ich hab mir fast in die Hose gesch..., so creepy ist die :screwy:
Dann überleg mal wie du dich gefühlt hättest, wenn du tatsächlich dagewesen wärst. ;)

Ach übrigens: Ist das nur mein Problem, oder existiert der "Screwy"-Smiley überhaupt nicht??
 
... Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe das Gefühl, dass Kunst allgemein in der Krise steckt ....
Leider nicht nur die Kunst, sondern die Kultur an und für sich, das ist aber nicht ein Problem des Künstlers, sondern der Gesellschaft insgesamt. Die Künstler sind aber vorrangig die Leidtragenden.

Die Diskussion geht ja in ganz andere Richtung als ich anfangs meinte verstanden zu haben.
Uwe, mach Dir keinen Kopf, selbst wenn Du jetzt in einer (vorübergehenden) Krise stecken solltest.
Du, jeder Künstler, ist einzigartig, die "Kunst" liegt eher darin, das wirklich für sich zu akzeptieren und jeden Tag das Beste draus zu machen - was natürlich voraussetzt, daß man bestrebt ist, sich auch wirklich auf den eigenen Möglichkeiten zu entwickeln. Mein Bruder (auch Berufsmusiker, inzwischen Ü60) hat das so formuliert: Inzwischen mußte er einfach akzetieren, daß bei einigen seiner Betätigungsfelder der Weg das Ziel war, andere wiederum die volle Erfüllung brachten. Wichtig war und ist, jedesmal das in diesem Moment max. Mögliche gegeben zu haben, der Stolz und vorallem die Befriedigung kommt nicht unbedingt nur vom Ergebnis, sondern auch vom "bestmöglichen Machen".
 
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Das hast Du aber sehr schön gesagt.
Man kann eben vieles nicht kontrollieren und muß es einfach "Gott" überlassen.
 
Dann überleg mal wie du dich gefühlt hättest, wenn du tatsächlich dagewesen wärst. ;)

Ach übrigens: Ist das nur mein Problem, oder existiert der "Screwy"-Smiley überhaupt nicht??


This!

Ne, ich glaub, der existiert tatsächlich nicht. Aber wie du siehst, gibt's mich auch erst seit ein paar Wochen:D
 
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