
LostLover
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Es war von BIER-Deckeln die Rede. Da ist Kölsch automatisch aus dem Rennen.
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Ich überlege sogar, ob ich die 4x12 grundsätzlich erst mal zur Seite lege und mir eine (eventuell sogar offene oder halboffene) 2x12 Box kaufe. Z.B. von TT.
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Dann hätte ich in Summe 5x12, die dann auch noch in verschiedene Richtungen pusten würden. Ich glaube, dass ist nicht zu bändigen. Unabhängig davon kann ich die 1960AV nicht gleichzeitig mit dem internen Speaker betreiben (Impedanzen!).
Warum eigentlich nur Vocals über die PA ? gibts es da nur einen Input ?
In meinen Jugendtagen hatte ich mal einen Gig mit zwei Gitarren, einem Bass und sechs (!) nach vorne blasenden Fullstacks auf der Bühne, und hab erst nach der Hälfte des Songs gemerkt, dass ich in einer anderen Tonart gespielt hab als der Rest der Band. Kapodaster vergessen, und nur mich gehört...
Nicht lachen, aber genau so habe ich das auch schon in der Dorfkneipe gemacht. In einem kleinen Raum wird es gerade bei vielen stehenden Zuschauern immer schwer, den Sound zu verteilen, und Du läufst dann durchaus Gefahr, von einem großen Teil des Publikums gar nicht gehört zu werden. Neben dem Schalltod im Beaming-Bereich gibts halt eben auch das entgegengesetzte Phänomen für alle anderen. Der Combo ist da schon mal eine gute Wahl, nach meiner Erfahrung ist Beaming aber keineswegs ein reines 4x12er-Problem, sondern auch bei einer hinten offenen 1x12 deutlich wahrnehmbar.
Von daher muss eine Abnahme, vernünftig eingepegelt, auch keineswegs alles lauter machen, sondern kann zu einem insgesamt niedrigeren Pegel beitragen. Ich gebe mal folgendes zu bedenken:
- Die Gitarrenanlage wird immer einen Abstrahlkegel haben, in dem sie am lautesten ist. In diesem sollte sich sinnvollerweise (nur) der aufhalten, der die Gitarre am lautesten hören will/muss - also der Gitarrist. Die anderen müssen hiervor eher geschützt werden. Letztlich ist ein einzelner Gitarrenamp physikalisch einfach nicht in der Lage, gleichzeitig den Gitarristen und das Publikum zu beschallen, schon gar nicht, das bei letzterem auch nur einigermaßen gleichmäßig zu tun.
- Menschliche Körper dämpfen den Schall bzw. blockieren seine Ausbreitung umso stärker, je höher die Frequenzen liegen, also werden alle Schallquellen, die nicht von oberhalb der Köpfe der Zuschauer abstrahlen (Gesangsbox auf Ständer), nur aus Bässen bestehen oder aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Quelle von der Decke stark reflektiert werden (Schlagzeug), zumindest in den hinteren Bereichen des Publikums sehr viel leiser sein. Hinten hört man also: Bass (aber ohne Obertöne), Drums, Gesang. Gitarre: weitgehehend Fehlanzeige. Einige rufen: "Mach mal die Gitarre lauter, hier hinten hört man gar nichts!"; der Gitarrist kommt dem gerne nach und den Leuten ganz vorne reißt es die Ohren ab.
Meine Schlußfolgerung war daraus die, dass der Combo am besten etwas schräg nach hinten gekippt auf dem Boden steht oder auf zwei Bierkästen, und seitlich in den Bühnenbereich des Gitarristen strahlt. Durch die seitliche Position kann der sich auf der Bühne auch noch ein bisschen hin und her bewegen und hört sich immer noch. Fürs Publikum bleibt der reflektierte Schall der gegenüberliegenden Wand und bei Schrägstellung vielleicht auch der Decke, und zum Lückenfüllen für die hinteren Reihen tatsächlich ein bisschen abgenommener Gitarrensound. Für sowas muss man auch keinen Aufwand mit Mikro treiben (in der engen Kneipe wird eh immer jemand gegen den Ständer laufen...), die Abnahme über den korrigierten Line Out, hilfsweise eine Red Box, reicht da völlig.
Die Gesangsanlage wird mit sowas auch keineswegs überlastet. Die Bässe kann man vorsorglich ruhig ein bisschen rausdrehen, denn die breiten sich direkt vom Combo schon kugelförmig aus. Der musikalische Informationsgehalt spielt sich bei der Gitarre in den Mitten ab, und genau der sollte halt nicht verloren gehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Gesangsstimme im luftleeren Raum hängt. Die meisten werden genau das schon erlebt haben, man hört untenrum Gewummere, obenrum das Zischen der Becken und da, wo die Musik spielen sollte, bekommt man Gesang und die Snare zu hören.
Das Problem ist natürlich, dass man all das erst dann mekt, wenn das Publikum da ist. Bei Soundcheck meint man noch, alles ist in Butter, und beim Bierchen hinterher sagen einem die Leute: "Tolle Songs, und Euer Sänger ist auch klasse. War nur ein bisschen schade, dass man Deine Gitarre so schlecht gehört hat!"...
Gruß, bagotrix