High-End Studio Gitarrensound

Was ich nicht verstehe ist, wieso fixierst du dich so auf einen Sound? Das ist doch das typische Verhalten von Anfängern die sich fragen warum sie mit ihrem 100€ verstarker+gitarre discounterset nicht so klingen wie ne Metalband auf ner CD, nur dass du glaube ich kein Anfänger bist. Es liegt nicht an deinem Equipment, glaub es einfach, auch wenn viele sagen mixing, EQing, mastering usw funktioniert nur mit einer guten Basis, so glaube ich, dass man auch aus Müll mit guter Produktion was gut klingen lassen kann, die ganzen Popkünstler hören sich ja größtenteils auch auf CD gut an können aber in Wirklichkeit nicht annähernd so singen bzw. überhaupt garnicht. Daher würde ich sagen wenn du wirklich EXAKT den selbem Sound haben willst, lad den Typen ein der das Album produziert hat und lass ihn dich aufnehmen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht, außer du gibst dich mit dem zufrieden was du hast, finde jetzt nicht dass deine Aufnahme schlecht klingt.
 
nee... schlecht ist was anderes... ;)
aber die Frage wurde eben nicht im Stil eines Anfängers gestellt, sondern konkret bezogen auf ein Detail einer Produktion
ob nun die nicht-Studio Akustik oder das Interface den Löwenanteil (am Unterschied) hat... kann man diplomatisch sehen
die Anforderung entspricht (imh ears) dem Spielvermögen
warum haben 'die' einen fetten und trotzdem crispen Sound ?
...und warum ich nicht, wo ich die gleichen Mics nutze und auch kein wirklich schlechtes Interface... :gruebel:
der Unterschied ist da - entspricht vielleicht den letzten 15-20% (je nach Perspektive)

cheers, Tom
 
Also grundsätzlich würde ich in den höchstmöglichen Bit und Herzstufen aufnehmen ... also falls es Dir möglich ist 24-bit / 192 kHz. Das sollte natürlich auch Dein Rechner packen! Dann noch eine Sache zu den Mics ... hier obliegt das größte technische Potential!

SM57 ist schon prima ... von der Ausrichtung auf Rand Kalotte weiß Du sicher bescheid. Ich persönlich nutze lieber das e606 ... aber ist ja wurscht! Das 421 ist auch sehr brauchar, wohingegen ich sehr gute Erfahrungen mit einem Beta 57 hinter der Membran gemacht habe (auch vorne sehr nützlich!). Das beta 57er nimmt nämlch je nach Entfernung zur Membran mehr oder weniger Bässe mit auf. Gerade hinter der Membran kann das noch für den nötigen Bumms sorgen. Auch sehr gut - und leider auch ein wenig unterbewertet - ist das ATM650.

Allerdings sei dazu gesagt, dass der Pickup selber eine äußerst präzise Bassresponse haben muss da es sonst anfängt zu mulmen ... wenn auch nur wenig, das macht sich in jedem Fall in der Aufnahmen bemerkbar! Auch ein gewisses Spielvermögen ist in der Klangkette nicht zu verachten!
 
Was ich nicht verstehe ist, wieso fixierst du dich so auf einen Sound?
Na…wenn man einen Zielsound haben will, dann will man das halt.

Wenn du dir einen Opel Ascona kaufen willst, sagt man doch auch nicht:
„Gib dich zufrieden mit dem, was du hast. Ich finden deinen aktuellen Seat Ibiza jetzt auch nicht schlecht“
(ja okay…Frauen sagen sowas…aber das kann ja nicht das Maß der Dinge sein)


Es geht ja nicht immer um besser oder schlechter.
Wunschsound ist nun mal Wunschsound.
 
Na…wenn man einen Zielsound haben will, dann will man das halt.

Wenn du dir einen Opel Ascona kaufen willst, sagt man doch auch nicht:
"Gib dich zufrieden mit dem, was du hast. Ich finden deinen aktuellen Seat Ibiza jetzt auch nicht schlecht"
(ja okay…Frauen sagen sowas…aber das kann ja nicht das Maß der Dinge sein)


Es geht ja nicht immer um besser oder schlechter.
Wunschsound ist nun mal Wunschsound.

Genau, ich wünsche mir auch vieles aber das wird auch nicht wahr. Wenn man es halt will schön und gut aber wahr wird es dadurch nicht, den Opel kannst du dir kaufen, den Sound kannst du dir nicht kaufen, erstmal kommt es aus seinen Fingern, dann brauch er exakt das selbe Setup mit selben Einstellungen und nicht zu vergessen was der größte Teil ist, er brauch den Kopf des Produzenten der Band um alles am EQ, Compressor usw. einzustellen, das ist nunmal Fakt aber nicht möglich. Das wäre jetzt die Möglichkeit um DEN Sound zu bekommen, man kann auf 1000 andere Möglichkeiten "nah" dran kommmen an den Sound, nur umfasst "nah" auch wieder ein unendliches Spektrum und da kann niemand helfen außer er selbst bis er rausgefunden hat wie er SEINER Meinung nach nah dran kommt.
 
Vielleicht noch als Ergänzung, weil ich es bisher nicht gelesen hab. Neben Amp, Box, Mikrofonen, Raum usw. usw. ist ein sehr wichtiges Element in der Kette die Möglichkeit, den Sound richtig beurteilen zu können. Also die Abhörsituation. Selten hat man ja im Homerecording Bereich eine wirkliche Trennung zwischen Aufnahmeraum und Regie, was es wahnsinning schwierig macht, den Sound auch differenziert zu hören und dann zu beurteilen was man jetzt ändern muss um zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen. Man kann sich da unter Homerecording Bedingungen natürlich mit viel Arbeit herantasten, aber es ist schwierig und wenn man die erste Stunde lange das Mikrofon im kleinsten Bereich geschoben hat, wird es auch nicht gerade leichter. Meiner Meinung nach macht das einen himmelweiten Unterschied aus. Auch bei der spielerischen Performance. Kommt einem der Sound vielleicht zu harsch vor, obwohl er es in Wahrheit gar nicht ist, dann fängt man vielleicht unterbewusst an, weniger aggressiv zu spielen. Das zieht sich dann durch den gesamten Prozess hindurch.
 
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Genau, ich wünsche mir auch vieles aber das wird auch nicht wahr. Wenn man es halt will schön und gut aber wahr wird es dadurch nicht, den Opel kannst du dir kaufen, den Sound kannst du dir nicht kaufen
...und deshalb soll man aufgeben, danach zu streben?
Stell dir mal vor, du hast einen Zielsound im Kopf.
Eine woche später hörst du genau diesen Sound bei irgend einer Band.
Sagst du dir dann auch: "ach schaaaade...dann wird das ja nichts bei mir. Denn kann man den Sound ja nicht kopieren. Naja...dann ist der Wunsch halt geplatzt"?

...dann brauch er exakt das selbe Setup mit selben Einstellungen und nicht zu vergessen was der größte Teil ist, er brauch den Kopf des Produzenten der Band um alles am EQ, Compressor usw. einzustellen, das ist nunmal Fakt aber nicht möglich.
Das stimmt doch überhaupt nicht.
Man kann viele Sounds schon mit den entsprechenden Mitteln recht gut nachbauen.

Ich schätze auch mal, dass er den Sound nicht 100% gleich haben will, aber zumindest den Stil treffen will.
Und das geht. Auch ohne den Produzenten und die Band zu köpfen ;)
 
Also einen Opel hab ich schon, jetzt fehlt mir nur noch der richitge Gitarresound!

Zunächst mal möchte ich den Sound nicht 100% Kopieren! Es ist nur ein Beispiel in welche Richtung ich möchte. Ich finde asking alexandra, as i lay dying, we came as romans, all that remains, killswitch engage haben all einen richtige geilen fetten Grundcharakter, an den ich mich auch annähern möchte! Meine Gitarren surren nur so dahin anstand den Mix auszuhebeln und dem Hörer ins Gesicht zu springen.

Also die Mehrheit meint es liegt an meiner Spielweise? Dann muss ich dort wohl erstmal ansetzten..
 
Zuletzt bearbeitet:
hätte ich deine 'Spielweise' vorher gehört, hätte ich mich nicht getraut, dir so gestümperte Beispiele zu verlinken... :D
an sich selbst zu arbeiten ist immer gut, aber hier garantiert nicht die Ursache für den 'gefühlten' Unterschied
es geht nicht um Equipmentwahn oder das berüchtigte '...ich kann nicht, weil ich dies und jenes nicht habe'
das ist einmal schlichte Physik (Raumakustik, Mikrofon-Signalverarbeitung) und dazu ein smartes Arrangement
(dein Referenzbeispiel ist gerade bei letzterem sehr stark)
wenn etwas nicht 100% tight eingespielt wurde, kann man das heute im Studio absolut auf den Punkt bringen
das ist weder schwierig, noch mit grossem Aufwand verbunden
Software analysiert heute auch den 'groove' und offline Tonhöhenkorrektur und Zeitdehnung sind absolut unhörbar
(in dem Bereich, der hier relevant ist)
Man wäre naiv, bei der VÖ auf einem Major Label das nicht-Nutzen aus ethischen Gründen zu unterstellen ;)
Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, solches Equipment zu leihen...
also einfach mal einen guten Preamp über's Wochenende kommen lassen, die Mics sind ja vorhanden

cheers, Tom
 
Preamps leihen ist eh schon lange ein Gedanke von mir. Den Neve gibts ja zu kaufen, allerdings sicher nicht mehr mit den selben Material wie er damals gebaut wurde, daher hab ich kA ob der noch was taugt. Und sonst hab ich eigentlich auch eher wenig Ahnung von Preamps .. puh, das wird noch eine lange Reise.
 
Bis man soweit ist, dass Preamps oder Wandler den soundentscheidenden Unterschied machen vergeht aber ne Menge Zeit :) Selbst die billigsten Preamps machen aus einer Gitarre nicht aus Versehen eine Ukulele. Alleine wenn schon irgendwas am Aufnahmeraum oder der Positionierung der Schallquelle im Raum doch nicht passt, macht ein Preamp mit dem Signal überhaupt nichts besseres. Vielleicht sogar im Gegenteil. Ein Preamp mit "Charakter" kann sogar alles noch schlimmer machen, selbst wenn da Neve draufsteht.
 
"ne Menge Zeit" ist ja noch übertrieben. Was ich schon mit Mikro-schieben an Zeit verbraten hab...
 
Preamps machen bei dynamischen Mikrofonen ad hoc einen Unterschied
hier gab's mal einen schönen Vergleich von einen halben Dutzend am Tascam 122 oder 144
Fazit: die Position des Mics macht mehr aus, als das Mic selbst - da klang ein MD21 praktisch wie ein SM57
dazu hat Tmny bereits an der Raum-Optimierung gearbeitet (Beispielaufnahme), fängt also nicht erst an

cheers, Tom
 
Hast Du schon mal versucht mit nem Modeller a la Pod HD 500 und dort entsprechend angeordneter Signalkette, Einstellungen bzgl Cab und Mic sowie anschließendem Mixing in der Daw und Mastering in die Nähe des Sounds zu kommen?

Im Mix verwende ich 2 Spuren (nicht kopiert sondern 2x möglichst perfekt eingespielt) je 95% panning li und re.
Dann gibt es einige Plugins die den Sound gut anfetten. Sofernich mich recht erinnere Rescue MKII (oder so ähnlich) - fettet den Sound an, Voxengo Stereo Plugin. Aufnahme sowieso aus dem Pod als Stereo Signal.

Zusätzlich gewisse Compressionund EQ Settings.

Das nur für den Mix, im Detail aufs Mastering einzugehen wär nun wohl zu tiefgehend.

Richtig gemacht klingt wahrscheinlich eine Abnahme eines echten Amps mit Box besser. Einfacherund ggf. erfolgreicher zu realisieren (und ggf. dann besser klingend) die von mir vorgeschlagene Variante
 
Pod x3 hatte ich mal, war nicht so unübel. Hab ich aber auch über eine Box gepsielt und mit Mic abgenommen. Klang um Welten besser. Zurzeit benutze ich öfters den Kemper Amp, der ist schon ziemlich geil, ich möchte aber trotzdem bei der Echtabnahme bleiben.
 
damit dürfte sich die Frage ob Preamp oder nicht auch erledigt haben ;)
wenn Kemper die Referenz ist, und reines Modelling/CabSim nicht gewünscht werden...
dann sind es halt die letzten 10% die bekanntlich in's Geld gehen
(der 1073 ist auch gar nicht sooo schlimm, weil's ja ein 2-Kanaler ist) :p
*Spässle*
ich habe mal einen Portico parallel mit einen V672 gehört, das ging schon in eine ähnliche Richtung
Wenn Lötkolben und Schaltplan lesen keine Fremdworte sind, lassen sich da schöne Setups bauen
(mit der Modultechnik der früheren Rundfunkanstalten von ANT, Neumann, Telefunken, Siemens, TAB)
verlinkt sind einsatzfertige Module, einzeln liegen sie in der Bucht oft bei 200-300 € pro Kanal

cheers, Tom
 
DIY ist mir zu Bahnhof : )

Mich hat aber noch kein Profil beim Kemper vom Hocker gehauen, klingt schon besser als meine Aufnahmen aber das gewisse etwas fehlt immer noch.
 
Hast du schonmal an Saitenstärke, Saitenlage und Tonabnehmerhöhe gedacht?
Wenn es da große Abweichungen zum Original gibt kannst du an deiner Spielweise arbeiten, mixen, mastern, outboard gear kaufen wie du willst - und nie dahin kommen wo du hin willst^^

Den Einfluss von (multiband)Kompression beim Mischen und Mastern darf man auch nicht unterschätzen. Gerade den Effekt, dass die Gitarren "dem Hörer ins Gesicht springen" kannst du damit nachtraglich erreichen wenn die Rohspur etwas verhalten im Hintergund herumdümpelt.

Solltest du gerade Geld auf der hohen Kante haben und weisst nicht wohin damit: ein Neve 1073 ist sicher keine schlechte Investition (wenn auch nicht die Lösung des hier geschilderten Problems) ;)
 
Ja hab auch schon einige Gitarren probiert mit EMG81/85, seymore duncan blackout, die Emgs klingen schon gut so. Ich versuch jetzt mal eine 2000k Gitarre obs da einen klanglichen Unterschied zu meiner 700€ Git gibt. Den Halsstab hab ich auch schon in alle Richtungen gebogen aber das ändert eig nichts am Klang, solange die Saitenlage ungefähr gleich bleibt.

Wie nutze ich einen MB auf den Gitarren? Ich hab bis jetzt nur etwas die höhen komprimiert und angehoben. So kann man sie etwas nach vorne holen, aber das war dann auch schon. Wie machst du das?
 
Würd dir an dieser Stelle raten (Englischkenntnisse vorausgesetzt) statt im Musikerboard mal im Sneap-Forum zu suchen. Die Mitglieder dort sind kompetent und wenn du Glück hast gibts auch ein paar Posts in denen der Meister persönlich über seine Aufnahmen aus dem Nähkästchen plaudert.
 

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