Testbericht Rode Videomic Go - Test mit internen und Rode Stereo Mic PRO

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Gast27281
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Moinsen!

Mir wurde ein Rode Videomic Go zum Testen gegeben und da ich gern mit meiner Cam filme und auch schon ein externes Mikrofon mein eigen nenne, lag nichts näher als das Cam interne mit dem Rode Stereo Mic PRO und dem neuen Videomic Go zu testen.

Hier erst einmal der Testkandidat:

Eine Vorstellung seitens Rode kann man HIER ansehen und sich auch die Daten anschauen.

Das Vergleichsobjekt war ein Rode Stereo Mic PRO:

Auch für dieses Mikrofon gibt es von Herstellerseite eine ausführliche Seite.

Gefilmt wurde mit einer Sony HANDYCAM HDR - CX 570.
Die Cam filmt mit 20.4 Megapixeln und hat einen gutes integriertes Mikrofon verbaut, mit dem man auch ohne Zusatz zu relativ guten Aufnahmen kommen kann. Ein relativ hochwertiger Camcorder von Sony, der über einige externe Anschlüsse verfügt wie u.a. die als Miniklinke ausgeführte Stereo Mikrofonbuchse. Daneben findet man auch noch einen in selbiger Bauweise ausgelegten Kopfhörerausgang, worüber sich sofort und unverschönt der Ton abhören lässt. Auf weitere Details will ich hier nicht weiter eingehen, da sie mit dem Tontest nichts zu tun haben.

Das Videomic Go kommt in einer kleinen gut aussehenden Verpackung daher und ist dort auch gegen versehentliche kleinere Stöße beim Export gut verstaut.

P8033419.jpg

In der Verpackung ist außer dem Mikrofon selber noch ein Spiralkabel mit 2 Miniklinkensteckern, sowie einer kleinen Beschreibung, die aber sehr spartanisch gehalten ist. Um das Mikrofon betreiben zu können benötigt man keine Batterie sondern nur das mitgelieferte Spiralkabel, das man mit der Cam verbinden muß. Hier sei darauf hingewiesen, das dieses Mikrofon nur mit Cams und Kameras betrieben werden kann, die eine sogenannte Plug In Power anbieten! Das ist eine von der Cam bereitgestellte Betriebsspannung in Höhe von 2 - 3 mV. Ohne diese Plug In Power bleibt der Ton leider stumm.
Meine Cam hat diese Stromversorgung und deswegen finde ich diese Art der Stromversorgung sehr gut. So muß man nicht noch seine Gedanken an Batterien oder Akkus verschwenden und kann gleich darauf los filmen. Längere Laufzeiten haben bei mir keinen schnelleren gefühlten Akkuverbrauch der Cam ergeben. Inwiefern der vorhanden ist kann man bestimmt mittels Messungen herausfinden. Bemerken tut man es aber nicht, das dort noch ein Verbraucher an dem Akku saugt.

Von der Bauart ist das Go Mic so konzipiert, das es über die Cam hinaus ragt, wenn der Blitzschuh sehr weit vorn liegt, wie bei meiner Cam. Ich persönlich finde das nicht besonders toll, da hätte ich mir gewünscht, das die Aufhängung doch mehr mittig ist. Vom Aussehen her wirkt es dann aber nicht ganz so wuchtig wie das Stereo Mic PRO. Meine Frau störte sich dann noch an dem roten Halter des Go!:)

P8033414.jpg
Go auf Cam

P8033413.jpg
Stereo Mic auf Cam

Der Größenunterschied ist jetzt nicht drastisch, wobei das Stereomic etwas gedrungener gefertigt wurde.

P8033417.jpg

Dadurch passt das Stereo Mic Pro sehr schön in kleine Camtaschen mit hinein, das Go ragt da leider etwas drüber und man bekommt den Reißverschluß der Tasche nicht mehr zu. Klar man kann sich eine größere Tasche holen, aber ich mag nicht mit solchen Gepäckstücken im Urlaub oder so durch die Gegend ziehen.

P8033415.jpg
schön kompakt

P8033416.jpg
ragt doch etwas raus

Auf dem Foto sieht das gar nicht so aus, aber der rote Halter ist zu hoch, so das man die Tasche wirklich nicht mehr zu bekommt.

So nun kommen wir zu wesentlichen des Tests, dem Ton!:great:
Wie kann man so ein Test durchführen, das hat mir doch einiges an Kopfschmerzen bereitet, denn wie man Live oder Studiomics gegeneinander testet, das ist mir schon klar und habe das auch schon einige Male gemacht. Aber ein Camcorder Mikrofon ist doch etwas, was Otto Normalbürger auch im Einsatz hat und nicht nur für qualitative Konzertmitschnitte nutzt. Der User hack_mack hat in seinem Review auch schon derartige Aufnahmen getätigt, so das wir nicht beide das gleiche machen sollten. Von daher habe ich mich entschieden, die Tests dann so durchzuführen, wie die Mikrofone auch von normalen Usern verwendet werden könnten - nämlich im Alltag, zum filmen für diverse Urlaubssachen usw.

Als 1. habe ich im fahrenden Auto (ich bin nicht selber gefahren!:D) gefilmt um die Stimme aus dem Hintergrund mittels Nebengeräuschen zu vergleichen. Wie schlägt sich ein Mikrofon sozusagen unter erschwerten Bedingungen.

https://db.tt/Ho65QA54
Cam Micro Autofahrt

https://db.tt/bRvRhhO3
GO Autofahrt

https://db.tt/KLAhP5Pg
Stereo Mic Autofahrt

Bei diesem Test gefiel mir persönlich das Stereo Mic am Besten, da es einen warmen Ton hat und auch Nebengeräusche nicht so stark zu hören sind., Auch das interne Mikrofon schlägt sich hier nicht schlecht, wobei das Go einen doch sehr Höhenreichen Klang hat und alle Nebengeräusche gleich laut mitnimmt.

Der zweite Test sollte im Studio mit einem guten Gitarristen stattfinden, leider hat mich dieser mehrfach versetzt, so das ich auf einen Bekannten ausweichen mußte, der zwar Gitarre spielen kann, eigentlich aber Schlagzeuger ist. Also geht nicht zu streng mit dem musikalisch dargebotenen Material um, es ging mir hier lediglich um die Akustik der Mikrofone und die kann man glaube ich auch so heraushören. Einen Test mit dem Schlagzeug hatte ich erwogen, das ist aber in der Zeit leider nicht zu realisieren gewesen. :mad:

https://db.tt/kkZx7a7q
internes Mic > Gitarre

https://db.tt/Jbpm6I7x
Go > Gitarre

https://db.tt/uq0ZdGx3
Stereo Mic > Gitarre

Auch hier schneidet das Stereo Mic m.M.n. wieder am besten ab, es hat füllige Tiefen und die Höhen kommen auch so rüber, das meinen einen warmen und guten Klang hat. Die beiden anderen Mics tun sich da doch etwas schwer und hören sich doch etwas blechern an, wie ich finde. Gefilmt wurde in ca 2 Meter Entfernung mit kleinem Zoom, da der Musiker nicht auf dem Video zu sehen sein wollte.

Der 3. Test fiel mir spontan ein, als die Familie unbedingt in die Salztherme nach Lüneburg fahren wollte, so das ich kurzer Hand das Testmikrofon mit eingepackt habe um dort zu filmen. Dieses Bad hat ein großes Wellenbecken, indem alle 30 Minuten die Wellen gestartet werden und eine immer gleiche Ansage dazu läuft. Also ein sehr schöner Vergleich mit fast identischen Pegeln, wenn man mal auf die Badegäste absieht, die aber an einem Montag (in Niedersachsen waren noch keine Ferien) in nur dezenter Weise anwesend waren. So leer hatten wir es eigentlich fast noch nie dort.

https://db.tt/kJGIetxr
internes Mic > Bad (Achtung das Video zum Vergleich startet erst in der Mitte ca., ich habe das Teil irgendwie nicht gekürzt bekommen)

https://db.tt/doZqEeYk
Go > Bad

https://db.tt/QAN1mZEj
Stereo Mic > Bad

Auch hier finde ich liegt das Stereo Mic wieder vorn, der Klang ist einfach natürlich wie ich finde.

Der 4. Test ist in Ostfriesland aufgenommen, als wir kurz zu Besuch bei Verwandten waren und bei einem Spaziergang (ich hatte natürlich wieder mal alles dabei) die Grillen zirpen hörten, fand ich das einen Test wert.

https://db.tt/HE3Qs6OF
internes Mic > Grillen zirpen

https://db.tt/kTSMIsOB
Go > Grillen zirpen

https://db.tt/UpPhPrUS
Stereo Mic > Grillen zirpen

Hier finde ich das Go am schönsten, auch wenn die Windgeräusche doch zu hören sind, aber das Stereo hat irgendwie einen zu dumpfen Klang.

Der 5. Test fand auf gleicher Strecke statt und ist eine Gegenwindaufnahme, hier wollte ich einfach mal wissen, wie sehr kommen die Windgeräusche rüber und wären sie etwa störend, leider hat sich keiner für eine Sprachaufnahme geopfert. Aber ich denke das man es auch so ganz gut heraus hören kann.

https://db.tt/14T4AB6Z
internes Mic > Gegenwind

https://db.tt/daiFmalt
Go > Gegenwind

https://db.tt/5MfFna7u
Stereo Mic > Gegenwind

Hier ist das interne Mikrofon mein Favorit, es klingt am natürlichsten finde ich, das Stereo blendet die Windgeräusche fast weitestgehend aus, auch wenn hier wieder etwas dumpfe und mulmige Tiefengeräusche auftreten, so könnte ich mir für Reportagen im Freien oder sonstige Aufnahmen das Stereomic sehr gut vorstellen könnte. Am meisten bringt das Go den Wind rüber, wenn man also windige Szenen haben will, dann eignet sich wohl dieses Mic dafür sehr gut.

Abschließend sei noch anzumerken, das beim Stereo Mic, die Einstellungen alle auf Normal waren, also keine Abdämpfungen und Richtwirkungsänderungen eingestellt. Die Wahl hat man dann bei dem doch teureren Stereo Mic von Rode, das man am Mikrofon noch seine Tonaufnahmen optimieren kann.

Fazit:

Das Rode Go ist ein Mikrofon mit dem man arbeiten kann und das im Sektor von billigeren Cams und Fotoaparaten doch überzeugt. Wenn man so wie bei meiner Cam die vor einigen Jahren fast an die 1000 Steine gekostet hat schon ein relativ gutes Mikrofon verbaut hat, dann sollte man auch zu höherwertigeren externen Mikrofonen greifen, das war auch damals der Grund mir das Stereo Mikrofon zu holen, Man muß hier aber sagen, das wir es bei dem Testkandidaten mit einem Mikrofon der Preisklasse um 100 Euro zu tun haben, das ich hier mit einem fast 3 Mal so teuren verglichen habe. Dafür hat sich das Go aber doch noch ganz gut geschlagen. Auch sollte man den Unterschied zwischen dem Monomikrofon und dem Stereo nicht außer Acht lassen, auch das wird sich ganz natürlich im Klangergebnis niederschlagen, wie man hier auch schön erkennen konnte.
Also sicherlich ist das Go eine Alternative, wenn man eine nicht so hochwertige Kamera hat, dann kommt aber wieder die Frage, hat eine solche Kamera denn auch noch die benötigte Plug In Power, was ich dann wiederum bezweifle.

Greets Wolle

PS.: Wer noch einmal die PA Anlage der Salztherme in Lüneburg sehen will, kann das hier gleich tun. Es ist ein wirklich guter Sound den die da heben, zum einen kommt der durch die schon relativ gute und abgestimmte PA, zum anderen aber auch durch das verbaute Holz , der abgehängten Decken usw.! Abends machen die dort richtig gute Mucke stellenweise mit guten Licht dazu, da macht das Baden so richtig Laune.

https://db.tt/nZ9whASg
SaLü PA Technik
 
Eigenschaft
 
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