The Deaf Musician And The Blind She Poet

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Hier ein Text von mir der auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat und auch schon von mir vertont worden.

Da hier offensichtlich Lyrik-affine Englisch sprechende Menschen mitlesen und schreiben, traue ich mich Mal, diesen englischen Text einzustellen. Natürlich freue ich mich über Feedback.

The Deaf Musician And The Blind She Poet
//Text entfernt//

Ich hab das grad zum ersten Mal versucht, ins Deutsche zu übersetzen. Fiel mir an einigen Stellen nicht leicht, aber ich hoffe, der Sinn wird wohl einigermaßen klar.
 
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Irgendwie fühle ich mich angesprochen... Und insgeheim hatte ich gehofft, dass John/Jed vor mir antwortet ;-) Nun...

Die Idee ist schön poetisch und die Zeile "Hearing with eyes and seeing with ears" gefällt mir sehr.

Der Ausdruck "he saw her in front" kommt mir falsch vor, ich würde ein "of" erwarten, bin aber natürlich kein Muttersprachler und Grammatik war auch nie mein Ding. Dann hören sich viele Zeilen für mich gestelzt oder klobig an. Oft stört mich das "and" am Anfang (ich glaube, in der Bibel kommen oft solche Sätze vor?). Oder auch "He was no longer deaf and she was no longer blind" - das ist ein Satz wie aus einem Schüleraufsatz. In einem poetisch gemeinten Kontext, meine ich, könnte man gut sagen "he no longer deaf, she no longer blind" - kein richtiger Satz, aber für mich hört sich das poetischer an. Unten ein paar unverbindliche (und nicht unbedingt immer korrekte) Vorschläge. In Strophe 3 stört mich in meiner Version das dreifache "write/writing".


Strophe 1
There lived a deaf musician in Westfalia,
Who loved a blind she-poet in Eastfalia
They came together, he deaf and she blind
He saw her in front and she heard him from behind => He saw her before him, she heard him from behind

Strophe 2
And so they had a double mind
Hearing with eyes and seeing with ears
Each of them with less fears
They made a conclusion

Strophe 3
He would help her by making poetry => he would help her write/writing poetry
And she would help him by making music => she would help him write/writing music
And so he began to try verses => ... writing verses
And also she began to try instruments => ... began to play/playing instruments

Strophe 4
There was no confusion
To decide between music and poetry => deciding ...
There was a harmony between music and poetry => there was harmony ...
Of sounds by instruments and by words => the sounds of instruments and the words

Bridge
One day they sat down on a pony
He in front and she behind
And they galloped away
He was no longer deaf and she was no longer blind. => he no longer deaf, she no longer blind

Strophe 5
They had a double mind
He would see her eyes when he turned.
And she would hear, hear his voice
And this was just the choice => ???

Strophe 6
And thus they heard and saw the music => thus they heard and saw the music
And the verses, verses of life => and the verses, the verses of life
Together, together, together
And it really didn't ever stop => ???
 
Ich sehe in diesem Text ein Stück "nonsense" im besten englischen Sinne. Schon die Namen der Heimatgebiete Westphala and Eastphalia deuten darauf hin. So gesehen ist die etwas sperrige, klobige Sprache gar nicht so unangebracht - ich würde kaum etwas daran ändern. Auch dort, wo ich aus den Worten nicht ganz schlau werde, lasse ich sie als "nonsense" einfach stehen.

Eine Frage hätte ich noch. Warum die ausgefallene Formulierung "she-poet" anstatt des üblichen Wortes "poetess"? Normalerweise wird die Vorsilbe "she-" nur dann verwendet, wenn keine weibliche Form mit "-ess" existiert, z.B. she-wolf, she-devil.

Cheers,
Jed
 
Ohne weitere Informationen ist es für mich eine 50/50-Entscheidung, ob das nun als ein nonsens-Poem oder eine erbauliche Fabel gemeint ist.

Hurz oder Nicht-Hurz: Das ist hier die Frage ...

x-Riff
 
Erst mal herzlichen Dank an euch, dafür dass ihr den Text gelesen habt und euch darüber Gedanken gemacht habt.

Ich habe meinen Song inzwischen im Abschnitt Hörproben veröffentlicht, ich hoffe dass der Dropbox Link funktioniert.

Oft stört mich das "and" am Anfang (ich glaube, in der Bibel kommen oft solche Sätze vor?

Der Song handelt ja offensichtlich von Behinderten. Ich habe bis zum Ruhestand beruflich für und mit Behinderten gearbeitet.
Oft haben diese Menschen eine " reine Seele", sie sind sozusagen unschuldig, fast kindlich in ihrem Wesen. Und das "And" soll ein wenig deren Denkweise symbolisieren. Ich muss dazu sagen, dass ich nur mit psychisch und geistig Behinderten zu tun hatte. Bei Tauben und Blinden liegen die Dinge meist etwas anders. Aber die Behinderung der beiden ist ja nur stellvertretend gemeint für alle Arten von Behinderungen. Ich hoffe ich drücke mich verständlich aus.

He saw her in front and she heard him from behind => He saw her before him, she heard him from behind

gute Idee von Dir, allerdings im Song von mir würde es metrisch nicht gut funktionieren.

And she would help him by making music => she would help him write/writing music

Es ist nicht gemeint, Musik zu schreiben, sondern zu machen. Bei YouTube gibt es etliche Clips, wo gezeigt wird,dass Taube Musik machen können, Blinde können schon lange schreiben, aber nicht alle sicherlich. Es ging mir darum aufzuzeigen, dass man sich gegenseitig helfen kann, ein Behinderter ist nicht nur behindert, er hat viele gesunde Anteile in sich. Ich habe mittlerweile selbst einen Behindertenstatus und bin froh, jede Woche eine Selbsthilfegruppe besuchen zu können, wo wir uns gegenseitig unterstützen. Oft ist diese Hilfe wertvoller als der 5 Minuten Besuch beim Arzt. Natürlich ist das auch wichtig, ich will das nicht gegeneinander ausspielen.
And this was just the choice => ???

Das Fragezeichen deute ich so, dass Du den Sinn nicht verstehst. Ich hab's übersetzt mit "das ist ihr Ding". Mit anderen Worten: so klappt es mit der Kunst viel besser.

Zu Jeds Wertung, der Text sei "Nonsens" fällt mir eigentlich nur ein, dass das wohl sowas wie eine Retourekutsche ist auf meine zugegeben etwas bissige Kritik seines Textes "Noch ein Öko Song". Aber damit kann ich leben.
 
Zu Jeds Wertung, der Text sei "Nonsens" fällt mir eigentlich nur ein, dass das wohl sowas wie eine Retourekutsche ist auf meine zugegeben etwas bissige Kritik seines Textes "Noch ein Öko Song".

Na, na! Beiträge zu einem Thread beziehen sich ausschließlich auf den jeweiligen Thread, denke ich!

Außerdem habe ich nicht das deutsche Wort "Nonsens" (= Unsinn, törichtes Gerede) verwendet sondern den englischen Literaturbegriff "nonsense", der schon ein bißchen in Richtung des deutschen "Dada" geht. Also kreatives Blödeln.

Ich bin deshalb auf den Begriff "nonsense" gekommen, weil mich der Duktus deines Textes an einen Klassiker dieses Genres erinnerte: siehe hier!

Cheers,
Jed
 
Beiträge zu einem Thread beziehen sich ausschließlich auf den jeweiligen Thread, denke ich!

Du hast sogar einen neuen thread im Bezug auf einen anderen eröffnet...

Aber gut, wenn Du es so gemeint hast, wie jetzt verdeutlicht, verstehe ich das zwar nach wie vor nicht, nehme aber die Retourkutsche zurück. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi n****t,
die bewußt gewählte einfache Sprache, die reine Seele des kindlichen Wesens, die schlichte Form kann so oder so aufgefaßt werden - deshalb sprach in vom weiteren Kontext.

Das hast Du nun geklärt. Wie vieles, das bewußt einfach gehalten ist, schreitet auf dem Grat zwischen erfühlter Wahrheit und verklärendem Vereinfachen - auch "der kleine Prinz" findet begeisterte Leser auf der einen Seite und vehemente Ablehnung auf der anderen Seite.
Die musikalische Umsetzung tut dann auch einiges - das wäre aber eine andere Facette, die Du ja auch an anderer Stelle zugänglich gemacht hast (in die ich aber noch nicht reingehört habe).

Ich finde vieles schön geschrieben und ausgedrückt, auch treffend und erleuchtend in den Grundaussagen, die - so wie ich sie verstehe - dahin gehen, dass es irreführend bis falsch ist, die Menschen in Kategorien des Defizits zu betrachten (Kinder sehen da tatsächlich mit anderen Sinnen), dass hier Potenziale liegen und dass die wirkliche Beziehung zwischen Menschen, ob man sie Liebe nennt oder nicht, beide bereichert und beflügelt: Mann und Frau; Musik und Sprache.

Ich habe eine fundamentale Erfahrung gemacht, als ich in den Ferien als Laie auf einer Freizeit mit behinderten Kindern war und dort ein Musikangebot gemacht habe, die mir einige Augen geöffnet hat.
Vielleicht obwohl oder deshalb oder ganz unabhängig davon (das weiß ich grad nicht), finde ich die Strophe, als beide ein Pferd reiten, irritierend: nicht so sehr als Bild und Metapher, als das sie wohl gemeint ist - für mich kommt das zu unvermittelt und soll gleichwohl vermitteln - zwischen dem Vorsatz und dem gelungen Ende. Mich würde eher interessieren, wie genau es vonstatten geht, dass ein Blinder anfängt zu sehen und eine Taube anfängt zu hören - ob dies eher dem Verstehen und Einfühlen in den anderen gemeint ist, der dieses jeweiligen Sinnes fähig ist, oder ob der anderen einem helfen kann, andere Sinne so zu schärfen als ob man hören oder sehen könnte oder ob es darum geht, dass der Taube lernt, Musik zu fühlen, die der andere hören kann ... Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich genug ausdrücken kann: ich empfinde die Metapher schon als stimmig, mich interessiert aber mehr wie das zustande kommt, dass Blind und Taub sich gegenseitig Stimme und Ohr werden können ...

herzliche grüße

x-Riff
 
für mich kommt das zu unvermittelt und soll gleichwohl vermitteln - zwischen dem Vorsatz und dem gelungen Ende. Mich würde eher interessieren, wie genau es vonstatten geht, dass ein Blinder anfängt zu sehen und eine Taube anfängt zu hören - ob dies eher dem Verstehen und Einfühlen in den anderen gemeint ist, der dieses jeweiligen Sinnes fähig ist, oder ob der anderen einem helfen kann, andere Sinne so zu schärfen als ob man hören oder sehen könnte oder ob es darum geht, dass der Taube lernt, Musik zu fühlen, die der andere hören kann ... Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich genug ausdrücken kann: ich empfinde die Metapher schon als stimmig, mich interessiert aber mehr wie das zustande kommt, dass Blind und Taub sich gegenseitig Stimme und Ohr werden können ...

Hallo x-Riff,

erst mal danke für Deine ausführliche Stellungnahme.

Man merkt, dass Du durch Deine persönliche Erfahrung schon einen anderen Zugang zur Thematik hast als jemand, dem das völlig fremd ist.
Aber zu Deiner Frage. Natürlich ist die Zeile die Du ansprichst als Metapher gedacht. Inhaltlich hast Du es aber bereits sehr gut erklärt, es geht um die gebündelte Phantasie der beiden. Ich weiss nicht, ob Du das Album "Double fantasy" von John Lennon kennst? Lennon hat es erst kurz vor seinem Tod fertiggestellt.
Mein Song ist ungefähr zu dieser Zeit entstanden, also so ca. 1980, war sicherlich auch beeinflusst durch dieses geniale Album.
 
Ich finde den Text sehr spannend, weil auch vieles ungesagt und undefiniert bleibt.
Und auch weil ich ein ähnliches Thema schon mal filmisch angegangen bin: die Kommunikation zwischen Gehörlosen und Blinden. Dies war in meinem Fall nur über einen Dolmetscher möglich. Teilweise sind sie sich auch taktil begegnet. Es sind eben zwei völlig gegensätzliche Arten der Wahrnehmung, die da aufeinandertreffen - demnach sehr aufschlussreich, wie trotzdem etwas Gemeinsames entstehen kann...
Das finde ich in deinem Text auch wieder :)
 
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