UVA Ofen für Nitrolack

  • Ersteller Günter47
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Mein Problem...ich bin ungeduldig. Es friert draußen nicht furs checking und auf gescheite Sonne muss ich noch Monate warten.
 
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Tja kenne ich, ich warte auch Händeringend auf Frost, übernächste Woche soll es ja kalt werden.
Ich habe den Lichtgeagten Lack meistens auch immer etwas nachgefärbt.
Was wäre denn wenn du mit Polyboy drüber gehst, oder etwas Aceton mit gelben Anilin drüber hauchen?
 
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Moin!

Öhm... joa. Was möchtest du dazu genau wissen? Am bekanntesten ist dieses eigentliche "Problem" bei den ganzen Vintage-Computer Enthusiasten und LEGO-Liebhabern, die mit Wasserstoffperoxid vergilbte Kunststoffteile wieder in den Originalzustand versetzen. Dort gibt es auch eine Vielzahl anderer Tricks, um die ungewünschte Vergilbung zu entfernen. Das witzige Dort ist, dass der Schaden durch UV-Strahlen wieder mit UV-Strahlen entfernt werden muss. So wird der braune Commodore wieder schön grau.

Bromverbindungen generell sind häufig eine Beigabe von Kunststoffen, um die Feuerfestigkeit zu erhöhen. Das trifft Harze, Lacke und allgemein Kunststoffteile. Erst in den letzten Zehn Jahren hat man es gut hinbekommen bromfreie Kunststoffe mit den geforderten Eigenschaften zu erzeugen. Das trifft aber nicht nur Bromverbindungen, sondern generell alle Halogenverbindungen, die in Lacken/Kunststoffen angewandt werden.

Aber natürlich - wie immer - gibt es auch andere Gründe, weswegen ein Kunststoff vergilbt. Man muss nur wissen was genau drin ist. Eines der unzähligen Hilfsstoffen wird dann schuld daran sein.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Nein, nein, soweit ist das bekannt. Mir ging es schon konkret um das Vergilben von NC-Lacken aufgrund des Zusatzes von Brom. ;)
 
Moin!

Achsooo! Du willst nun selber Brom in den Lack mischen?

Puh... das übersteigt glaube ich mein chemisches Wissen. Das könnte man recherchieren. Noch schwieriger ist allerdings sein soetwas dann tatsächlich zu beschaffen.

Was mir dazu einfiele wäre Hexabromcyclododecan. Aber ich glaube nicht, dass man das überhaupt noch irgendwoher bekommt. Immerhin hat es die EU 2008 aufgrund seiner Eigenschaften (persistent, bioakkumulierend, toxisch) als besonders Besorgniserregend eingestuft und 2011 in Anhang XIV der REACH-Verordnung aufgenommen. Es wurde auch ein Herstellungs- und Anwendungsverbot eingeführt. Die Umsetzung erfolgte im Mai 2013 und ist auch danach mit einer etwa einjährigen Übergangsphase nun in Kraft.

Was auch sicher ginge wäre Bromaceton. Aber das fällt wohl als Kampfstoff ebenso in Sachen Erreichbarkeit und mögliche Gesundheits- und andere Folgeschäden flach.

Grundsätzlich halte ich das sowieso fraglich, dass man als Otto-Normal mit solchen perversen Mitteln hantieren sollte. Natürlich ist eine Bromverbindung nicht gleich Bromverbindung. Aber Halogenverbindungen kommen mir nicht in die Bude. Ich halte das für zu gefährlich. Wenn das in der Industrie sowieso bereits von Herstellerseite versucht wird zu vermeiden ohne das die EU eingreift, wird das einen guten Grund haben. Allerdings fand ich neulich erst diesen Artikel über Brom-Cardanol-Novolac-Harze. Vielleicht verbreiten sich diese Harze in Zukunft auf dem Markt und man könnte damit ersatzweise die Gitarre lackieren.

Daher kann ich da leider nicht so gut weiter helfen. Aber es würde zumindest erklären, warum heutige Lacke nicht so schick vergilben wie die alten. Ich rate hier gerade aber auch nur herum und mache soetwas wie eine "geschulte Vermutung". Genau wissen tun das nur die Chemiker der Lackierindustrie und ich fürchte jede Firma hatte da ihre besondere Verschwiegenheitsklauseln in den einzelnen Verträgen. Zudem sind die Zusammensetzungen der alten Lacken einfach in Vergessenheit geraten. Wer merkt sich auch was er beigegeben hat, wenn das heute eh verboten ist soetwas herzustellen?

Sonst kann ich nur noch mit einer kleinen Übersicht dienen.

Schicken Gruß,
Etna

Achtung Chemikerwitz: Natriumchlorid enthält Chlor und muss daher gesondert in einem Halogensicherheitsbehälter entsorgt werden. :D
 
Achsooo! Du willst nun selber Brom in den Lack mischen?

Nein wollte ich nicht. Ich wollte nur aufzeigen, wie absurd die Aussage
Häufigster Grund des Vergilbens ist die Beigabe von Brom.

ist. Dazu hast Du ja gerade in der von Dir gewohnten Ausführlichkeit beigetragen. :)

Tatsächlich benötigt NC-Lack keinerlei Zugabe. Vergilben unter Lichteinfluss ist eine ureigene unerwünschte Eigenschaft des Materials.

PS:
Aber Halogenverbindungen kommen mir nicht in die Bude.
Vorsicht mit solchen Aussagen, denn:
Natriumchlorid enthält Chlor...
:D
 
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Was hat den Kunststoff mit Nitrolack aus den 50iger Jahren ohne denselben zu tun?

Das ist übrigens klarer Nitrolack mit ausreichend Sonne...
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sieht lecker aus
 
Moin!

Also bevor ich hier noch weiter veralbert werde: Woher wisst ihr denn genau welche Zusätze im Lack oder Kunststoff enthalten sind? Es sind in jedem Kunststoff unzählige Zusätze für verschiedene Aufgaben enthalten. Immer. Reinstkunststoff ist eine absolute Seltenheit. Und einige diese Additive sorgen für eine Verfärbung bei UV Strahlung. Oftmals ist eine Bromverbindung schuld daran. Das fing ja schon in den 30ern an mit den Experimenten. Soviel also zur Absurdität. Fahrt in ein Labor mit eurem Lack und schaut euch das Messenpektrum an. Man kann sogar erkennen ob der Lack frisch oder bereits verfärbt ist.

Außerdem: Jeder normale Industrielack ist ein Kunststoff. Das gilt auch für Cellulosenitrat!

Ihr tut ja geradezu so, als ob ihr reine Schießbaumwolle auf eure Gitarre schmiert. Frisch synthetisiert. Ich lache mich tot!

Aber ich klinke mich hier mal aus. Zu schade um meine Zeit.

Schicken Gruß,
Etna
 
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:prost:@Etna

Veralbern wollte ich dich sicherlich nicht...

Klar ist das alles keine frisch aufgelöste Schießbaumwolle, in dem R&F Lack, der übrigens von Dartford ist, ist zumindest kein Weichmacher.
Und der Lack vergilbt ziemlich, wie man anhand meines Bildes doch gut sehen kann, vielleicht ist ja sogar Brom drin... ich weiß es nicht... ist mir aber auch egal, weil das Ergebnis stimmt.
 
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Also bevor ich hier noch weiter veralbert werde: Woher wisst ihr denn genau welche Zusätze im Lack oder Kunststoff enthalten sind?

Lieber Etna, niemand hier weiß etwas über die Zusätze im Lack und falls doch hält er es nicht für nötig dies hier zu posten, weil es nicht nötig ist dies hier zu posten. Dies ist ein Musikerforum. Schlimm genug dass es da mehr um Tonholz, Saitenlegierungen, Cryo-tuning und so `nen Quatsch geht statt um Musik. Wenn Du hier aber einen Pfurz mit Spaktralanalyse und Elektronenrastermikroskop analysieren willst, dann ist das eben vielen usern zu viel.

Also einfach mal bei der Sache bleiben...

Ich lache mich tot!

Aber ich klinke mich hier mal aus. Zu schade um meine Zeit.

...dann sparst Du auch viel Zeit!

Gute Nacht Euch allen!
 
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:prost:@Etna

Veralbern wollte ich dich sicherlich nicht...

Klar ist das alles keine frisch aufgelöste Schießbaumwolle, in dem R&F Lack, der übrigens von Dartford ist, ist zumindest kein Weichmacher.
Und der Lack vergilbt ziemlich, wie man anhand meines Bildes doch gut sehen kann, vielleicht ist ja sogar Brom drin... ich weiß es nicht... ist mir aber auch egal, weil das Ergebnis stimmt.

Ich habe jetzt R&F Lack geordert und einen Strat Body von Guitarbuild...bin gespannt.

Okay...das UVC Experiment habe ich abgebrochen.
Blöderweise habe ich vergessen die UVC Röhre aus dem Gesichtsbräuner wieder raus zu nehmen...
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:weird:
 
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mit ein bischen Brom kriegt man auch ein hübsches Vintage Candy Apple hin
 
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@Günter47 : du kannst natürlich den Lack auch in deinen UV Ofen stellen, natürlich nur im Glas und nicht als Aerosol :D
 
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