Tempoänderungen im Song gegen Sterilität

Ich fand es immer Geil wenn bei gleichen Tempo einer der Rhythmusgruppe (z.B. Bass) anfängt zu "ziehen", er halt bei gleichen Tempo paar Millisekunden vor den Drums ist. Die Schwierigkeit für die anderen Mitspieler war, dem zu widerstehen um nicht insgesamt schneller zu werden.
BDX.
 
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Wenn wir neue Songs aufnehmen/einspielen/kreieren, geben wir dem Ganzen erstmal ne Klickspur - dort wird häufig dann mal zum Ref das Tempo um 2-4 bpm angezogen. Viele unserer Songs leben tatsächlich davon und werden "offener", bzw. klingen nicht so Steril.
Mit der Klickspur selber lässt sich dann im Loop auch herrlich ein wenig gniedeln, um zu schauen, wo die eigentliche Songidee hinführt.

Ich fand es immer Geil wenn bei gleichen Tempo einer der Rhythmusgruppe (z.B. Bass) anfängt zu "ziehen", er halt bei gleichen Tempo paar Millisekunden vor den Drums ist. Die Schwierigkeit für die anderen Mitspieler war, dem zu widerstehen um nicht insgesamt schneller zu werden.
BDX.
Mit meiner ersten Band hatten wir ein Stück, wo Schlagzeug und Bass (ich) unter dem eigentlichen 4/4 von Key und Git dann 3/4, bzw. Triolen gespielt haben. Hat in dem Sinne nicht das Tempo verändert, aber sehr wohl "gezogen". Auf einem Festival zu sehr später Stunde hat das dann vor der Bühne zu Koordinationsschwierigkeiten bei einigen angeheiterten :prost: Gästen gesorgt ;):whistle:

@Mr. Pickles also: für uns sind die Tempoänderungen mittlerweile "normal" werden aber dennoch nur dezent eingesetzt. (es sei denn unser Trommler freut sich zu sehr über unser schönes Spiel, oder ist sehr nervös. Dann haben wir immer etwas mehr Geschwindigkeit während eines Songs...leider dann nicht wirklich gewollt :bang:.)

Gruß Dirk
 
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Von der Lautstärke und Spielweise ging es in den Songabschnitten, und die es oben geht, ja wenig Abwechslung. Von daher passt es schon, dass als eine Dynamik zu bezeichnen, auch wenn normalerweise was anderes damit gemeint ist
Tempowechsel mit der Band habe ich sehr oft live gemacht
tempodel.jpg

Vermutlich aber nicht so wie die das einsetzen, oder?
 
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Mich erinnert die Idee an die heute üblichen bzw. nötigen Perspektiv- und Zoomwechsel in Videos, um die Aufmerksamsspanne der Zuschauer zu erhöhen. Kann man natürlich machen, wenn der Inhalt selbst nicht spannend genug ist. Mich nervt es meistens. Zumal wenn es pauschal und zufällig eingesetzt wird, ohne die Aussage oder Dramaturgie irgendwie zu unterstützen.

Gruß,
glombi
 
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@glombi
Es geht nicht darum irgendwie random die Time zu verschieben, sondern darum bei einzelnen Parts in Zusammenhang mit dem Songkontext zu ermitteln was am besten passt.

Ich würde mal behaupten bands die live Ohne Metronom spielen nerven dich auch nicht und die werden mit Sicherheit teils starke Schwankungen haben ohne dass man es mitbekommt, z.b. bei nem Song der recht viel drive hat und zum Schluss hin tragend und melodisch wird wird ne Band ohne klick sicherlich auch etwas langsamer, damit der Teil besser wirkt. 😉
 
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Naja, hier wird es schon gezielt eingesetzt.
Es ist aber wie mit allen Effekten, wenn es ständig passiert, wird es entweder langweilig oder nervt ;)

Ich denke, man kann das schon mal machen - es sollte aber nicht als Ausrede herhalten, dass man zu wenig Abwechslung in der Musik selber hat.
Dass das auch bei härterer Gangart möglich ist, dafür gibt es ja genug Beispiele. Rage against the machine - killing in the name fällt mir da spontan ein. Instrumenteneinsatz, Text, Stimme, Drums usw., da gibts eigentlich ne Menge Möglichkeiten.
 
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Hier werden zwei separate Ebenen gleichzeitig diskutiert.
Ich habe eine sehr dynamische Aufnahme der Band, da jagt mich der Drummer an die spieltechnische Grenze in 4 Minuten. "Always record the first take".
 
Hier werden zwei separate Ebenen gleichzeitig diskutiert.
Ich bin überzeugt, daß diese beiden Ebenen eigentlich nur eine sind, nur zwei verschiedene Ausschnitte davon.

In der Klassik wird das übrigens schon seit Jahrhunderten gemacht, und zwar ohne Metronom. Man nennt das Agogik, und es geht dabei nicht um zufällige, ungewollte Timingschwankungen, sondern das übt man ganz gezielt. Zum einen sind das starke Tempoänderungen wie accelerando, ritardando oder ritenuto, zum anderen aber auch kleine, dem Charakter der jeweiligen Stelle entsprechende minimale Tempoänderungen. In den Noten steht das meistens nicht, aber ab ca. Chopin findet man dann doch Hinweise und Ausdrücke in den Noten wie z.B. stretto, stringendo, smorzando etc. In der Klassik gehört es zu einer vernünftigen Musikausbildung dazu, das man lernt, seine natürlichen Musikempfindungen bzgl. des Tempos exakt umzusetzen, und das man sein natürliches Musikempfinden immer mehr verfeinert, indem man sich mit den Werken der großen Komponisten diesbezüglich auseinandersetzt.

Das Hendrix-Video von Paul Davids finde ich deshalb ein bisschen seltsam. Hendrix macht da einfach nur das, was die Musiker seit Jahrhunderten vor ihm auch schon gemacht haben. :nix:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Also ich schreibe meine Songs meistens ohne Klick/Tempovorgabe. Wenn dann Aufnahmen anstehen suche ich aus Probeaufnahmen die passenden BPM. Da kommt es öfters vor, dass da Tempo und/oder Taktänderungen dabei sind. Das ist bei mir keine Absicht, das ergibt sich so beim Songwriting. Bisher dachte ich, dass das normal sei, aber als ich die Aufnahmen für das Album an unseren Mixing und Mastering Experten schickte, sagte er mir, dass das eher die Ausnahme ist und er selber sowas eher nicht macht, wenn er selber Songs schreibt. Er meinte aber, solage es funktioniert ist doch alles ok.
Da wir Live ohne Klick spielen kann ich dazu leider nichts beitragen. Aber ich denke, dass man halt den Klick programmiert und gut isses. Man probt ja normalerweise vorher und ist dann live darauf eingestellt.
Hier mal ein paar Beispiele von unseren Songs:
 

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Das wäre für mich jetzt eine 3. Ebene.
1. Bewusstes Programmieren einer Tempo-Map, um "Maschinenmusik" aufzufrischen.
2. Zusammenspiel mit anderen Musikern ohne sich gegenseitig zu jagen (Tempowar)
2b. Die "normale" Agogik in Pop, Rock, Blues, usw. Ist ja unverzichtbar. Das Fehlen dieses Ausdruckselement ist ja dem Defaultwert "Tempo=fix" geschuldet.
3. Das Finden des besseren Tempos für eine Komposition. Das erste Tempo ist oftmals zu niedrig, also suboptimal. Ich notiere dennoch alle Bpm-Werte, sobald ich etwas notiere, zur eigenen Erinnerung. Papier ist geduldig. Nächste Woche darf es schneller werden. Hauptsache nicht langweilig. Mit Klick auf der Bühne? Diese Lebenserfahrung habe ich nicht. Tagesform entscheidet.
 
Es ist aber wie mit allen Effekten, wenn es ständig passiert, wird es entweder langweilig oder nervt
Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass jede Band die Ohne Metronom spielt Langweilig ist oder nervt, da quasi immer tempoänderungen um wenige BPM entstehen
 

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