Eine "unbrauchbare" Melodie...?

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Ray007
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Hi!

Ich habe in meinem alten Skizzenbuch eine Melodie gefunden, die ich nach wie vor ganz hübsch finde - aber es gibt ein etwas unerwartetes Problem:

Die Melodie landet bei jedem Harmoniewechsel stets auf dem Grundton. Wir haben also auf jeder 1 den Grundton im Sopran und im Bass. Damit laufen Melodie und Bass permanent mehr oder weniger in (Akzent-) Oktavparallelen.

Das ist nicht schön. Doch was tun?

Dass eine Melodie permanent die Grundtöne "beharkt" ist, glaube ich, auch nicht so gewöhnlich - und auch ich habe mal beigebracht bekommen, dass Melodien sich idealerweise grob im Terzbereich (oder Quintbereich) aufhalten, um zusammen mit dem Bass ein "schönes", gehaltvolles Intervall zu ergeben (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

Ist diese Melodie nun "unbrauchbar"?
Sollte sie anders harmonisiert werden?
Der Bass stets auf der Terz oder Quinte?

Das wären aber mehr oder weniger alles "Notlösungen".

Würde mir dieses Problem jemand schildern, würde ich spontan sagen: Eine Melodie, die permanent Grundtöne (mit Umspielungen) spielt, ist vom Prinzip her eigentlich eher eine Bass-Line zu einer Melodie. In meinem Falle dann jedoch eine äußerst melodiöse Basslinie.

Hat jemand Rat zu diesem merkwürdigen Problem?
 
Grund: Manuelle Zeilenumbrüche entfernt
Ich würde mal sagen: Problem erkannt, problem gebannt?
Sowohl das Problem, wenn es denn eins ist, als auch Lösungsmöglichkeiten wurden doch schon von dir selbst genau beschrieben...
 
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Ich könnte jetzt schreiben: Ich habe vier Lösungen, aber ich weiß nicht, ob sie zu Deinem Problem passen ...

Andersrum: Ist es ein Problem?
Wenn es sich (für Dich) gut und passend anhört, sollte es doch kein Problem sein, dass es häufig anders gemacht wird. Jedenfalls habe ich Deinen post nicht so gelesen, dass es für Dich ein Problem ist, wenn Dein Song Konventionen nicht genügt.

Noch mal anders: Wenn das, was Du ins Auge gefaßt hast, "Notlösungen" sind - warum solltest Du diese in Betracht ziehen, wenn Deine gefundene Lösung für Dich stimmig ist?

Wenn es für Dich aber ein Problem ist jenseits der Konventionen bräuchte ich mehr Informationen zu dem song: Genre, Text, Besetzung und generell wäre vermutlich ein kleines Demo ebenfalls hilfreich.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Die Melodie landet bei jedem Harmoniewechsel stets auf dem Grundton. Wir haben also auf jeder 1 den Grundton im Sopran und im Bass. Damit laufen Melodie und Bass permanent mehr oder weniger in (Akzent-) Oktavparallelen.
Ich denke, das Einfachste wäre es, Deine Melodie zu zeigen, entweder hier öffentlich oder als DM (gerne).

Wichtig auch: Welches Genre schwebt Dir vor, zB soll es sich klassisch anhören, rockig, bluesig, jazzig?

Sowohl das Problem, wenn es denn eins ist, als auch Lösungsmöglichkeiten wurden doch schon von dir selbst genau beschrieben...
Technisch ... vielleicht.

Nur sind das ja alles Folgen oder Hilfsmittel. Am Anfang steht das, was man übertragen möchte ...
 
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Das ist sehr abstrakt und lässt sich so allgemein nicht sagen.
Ich vermute eher, Dein Bass und die Harmonisierung ist zu simpel. Man kann aber bestimmt auch die Melodie etwas anpassen.

Stell doch einfach mal die Melodie rein, also Foto oder was am einfachsten ist.

ich habe mal beigebracht bekommen, dass Melodien sich idealerweise grob im Terzbereich (oder Quintbereich) aufhalten, um zusammen mit dem Bass ein "schönes", gehaltvolles Intervall zu ergeben
Die Regel kenne ich nicht und halte sie auch für nicht sinnvoll. Was soll der "Quintbereich" in dem Zusammenhang sein? Jeder Ton hat nicht mehr als eine Quinte Abstand zu einem anderen, wenn man sie in eine Oktave bringt.
Eine Sexte ist auch ein schönes Intervall und letztlich auch nur eine Terz ;)
Aber davon hängt es nicht ab, ob ein Stück schön klingt oder nicht.

Oktavparallelen hast Du ja angesprochen - das lässt sich aber idR durch die Führung des Basses oder - wie Du schon geschrieben hast - ggf. durch andere Harmonisierung vermeiden.
Ist diese Melodie nun "unbrauchbar"?
Wenn sie Dir gefällt, wieso?

Der Bass stets auf der Terz oder Quinte?
Nicht "stets", aber in vielen Stilen normalerweise ja, auf die schweren Taktzeiten.
Dazwischen kann man aber Durchgangstöne einfügen, und wenn es Richtung Walking Bass/Jazz geht, dann hast Du im Bass ständig chromatisches Anspielen.

Also unbedingt mal Deine Melodie hier einstellen. Bloß keine Hemmungen.
 
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Noch mal anders: Wenn das, was Du ins Auge gefaßt hast, "Notlösungen" sind - warum solltest Du diese in Betracht ziehen, wenn Deine gefundene Lösung für Dich stimmig ist?

:) gute Frage...

Bislang habe ich leider noch keine Lösung gefunden.

a) Melodie einstimmig, ohne Begleitung: super
b) Melodie mit "herkömmlicher" Begleitung: Oktavführung von Melodie und Bass stört ein wenig
c) Melodie mit anderer Harmonisierung: die "herkömmlichen" Harmonien klingen schlüssiger
d) gezielt Terzen und Quinten im Bass (mit vllt. gelegentlichem Grundton dazwischen) klang auf Anhieb
irgendwie merkwürdig und unorganisch

Ich glaube, ich finde das Problem selbst ein wenig "faszinierend" - denn eigentlich kann man
jede Melodie schlüssig und (nach strengem Regelwerk) irgendwie "richtig" verarbeiten.
Aber auf dieses Problem war ich bislang noch nicht gestoßen, und mich interessierte, ob andere
so eine Erfahrung vielleicht auch schonmal gemacht haben.

Man hat eine ganz hübsche Melodie, es gibt eine hübsche, naheliegende und schlüssige Begleitharmonisierung - aber
beide wirken aus Stimmführungsgründen zunächst nicht recht vereinbar.

Ich werde einfach nochmal ein bisschen weiter dran rumprobieren...!
 
Man hat eine ganz hübsche Melodie, es gibt eine hübsche, naheliegende und schlüssige Begleitharmonisierung - aber
beide wirken aus Stimmführungsgründen zunächst nicht recht vereinbar.
Dann liegt es an Deiner Stimmführung.

Ich werde einfach nochmal ein bisschen weiter dran rumprobieren...!
Klar, aber das Einstellen der Melodie würde die Diskussion um Dimensionen vereinfachen. ;)
Wenn Du sie nicht ans Forum "abtreten" willst, dann auf einer extra Bilderplattform, wo Du sie wieder löschen kannst.

Ansonsten als allgemeinen Tip: probier den Bass soweit möglich in Gegenbewegung zur Melodie zu führen - also wenn die Melodie nach oben geht, bewegt sich der Bass nach unten.
Wenn es Parallelen gibt, führe Zwischentöne (Akkordtöne, Durchgangstöne) ein.

Um welchen Stil geht es denn nun? Gregorianik, Bluegrass, Stoner Doom oder Oberkrainer? ;)
 
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Dann liegt es an Deiner Stimmführung.

Richtig!
Also entweder die Melodie verändern (nicht ständig auf dem Grundton landen lassen), und / oder eine
Basslinie wählen, die nicht ständig nur den Grundton spielt.
 
eine
Basslinie wählen, die nicht ständig nur den Grundton spielt
Definitiv.

Zum Lernen empfehle ich, wenn Du mit Bach was anfangen kannst, folgendes:

Nimm Dir eine Choralmelodie, von der es einen Bach-Satz gibt.
Versuch selbst, eine Begleitung dazu zu finden. Dh. Harmonien und daraus die Bass-Stimme.

(Das genügt, aber wenn man's ein Level höher braucht, dann gern auch die Mittelstimmen, das ist dann ein bisschen komplizierter wegen der Parallelen usw. und eine halbwegs interessante Stimme hinzukriegen)
Daran kniffelt man in der Regel ein paar Stunden (mit Mittelstimmen, und natürlich je nach Erfahrung auch kürzer oder länger).

Und dann schau Dir als "Auflösung" an, was Bach geschrieben hat. Bei mir war das immer ein Aha-Erlebnis. Da hast Du was gelernt, kann ich Dir versprechen ;)
Von manchen Chorälen gibt es ja auch mehrere Versionen, da ist es dann noch interessanter.
 
Man hat eine ganz hübsche Melodie, es gibt eine hübsche, naheliegende und schlüssige Begleitharmonisierung - aber
beide wirken aus Stimmführungsgründen zunächst nicht recht vereinbar.
Genre? Gibt´s einen Text? Besetzung bzw. welche Instrumente?

Aus meiner Sicht wird die Wirkung von groove (damit meine ich die Gesamtwirkung für alles, was den "basischen" Rythmus angeht) und von pulse (damit meine ich sowas wie flow, also etwas, das mehr beinhaltet als groove) unterschätzt.

Um mal ein Bild zu benutzen: Wenn ich ein Bild angefangen habe und mir gefällt das Motiv und die bisherige Umsetzung, es kommt mir aber zu eintönig vor, dann fange ich an zu überlegen:
  • mehr Farben im Hintergrund?
  • mehr korrespondierende Elemente?
  • anderer Rahmen?
  • ...
Das heißt, ich fange nicht an, etwas zu ändern, das in sich funktioniert, sondern ich überlege, wie es durch Hinzufügen mehr Wirkung entfaltet ...

x-Riff
 
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Das heißt, ich fange nicht an, etwas zu ändern, das in sich funktioniert, sondern ich überlege, wie es durch Hinzufügen mehr Wirkung entfaltet ...
An sich schon richtig, nur hat er ja wohl den Eindruck, dass es so wie es jetzt ist nicht funktioniert.

Das durch Hinzufügen zu "überkleistern", halte ich hier nicht für gut. Sondern lieber erstmal zu den Basics und die in Ordnung bringen.
 
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Bislang habe ich leider noch keine Lösung gefunden.

a) Melodie einstimmig, ohne Begleitung: super
b) Melodie mit "herkömmlicher" Begleitung: Oktavführung von Melodie und Bass stört ein wenig
c) Melodie mit anderer Harmonisierung: die "herkömmlichen" Harmonien klingen schlüssiger
d) gezielt Terzen und Quinten im Bass (mit vllt. gelegentlichem Grundton dazwischen) klang auf Anhieb
irgendwie merkwürdig und unorganisch
Viel mehr Möglichkeiten gibts ja gar nicht, wobei ich die Idee mit der gegenläufigen Melodieführung im Bass ziemlich naheliegend fand und weiter verfolgen würde.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Wechsel doch im Song ab. Viele Dinge, die nicht ganz so gefällig klingen, werden im Zusammenhang mit einem "langweiliger" arrangierten Teil zur Würze, und umgekehrt erscheint der zunächst als banal wahrgenommene Teil eher als (untechnisch) Auflösung einer zuvor erzeugten Spannung.

Mangels konkreten Tonmaterials wollte ich das nur mal als möglichen Ansatzpunkt beitragen.

Gruß, bagotrix
 
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