Es gibt einen Hinweis, den ich noch nicht gehört habe und den wir selbst eine Zeitlang durchaus erfolgreich beschritten haben:
Sich mit ein oder zwei Bands zusammentun, die vom Zielpublikum her ganz gut passen und gemeinsame Konzerte aufführen.
So so?
Ich hatte aber doch geschrieben:
Auch mit Bands, die schon "im Geschäft" sind, kann man Kooperationen eingehen. Ich weiß ja nicht, wie hoch das Ross ist, auf dem Ihr Euch wähnt, aber einfach mal als Vorband spielen bringt auch Kontakte und vielleicht sogar Fans.
Inzwischen sind wohl die meisten Aspekte durch und ich denke, es ist dabei auch offensichtlich geworden, dass niemand eine Zauberformel weiß, wie Eure Musik mit Sicherheit oder auch nur höherer Wahrscheinlichkeit mehr publik wird.
Auf alles einzugehen würde Romane erzeugen, weshalb ich nur ein paar Punkte rausnehme:
Die Sogenannte "Ochsentour" kennen wir nur zu genüge und wir sollen mal unsere Visitenkarte da lassen. Wenn dann wenigstens eine Absage käme so könnten wir weiter planen, aber zu 95% kommt nicht einmal eine Rückmeldung, egal über welche Kanäle wir angefragt hatten.
Sorry, es so klar zu sagen: Wenn ich als Verkäufer erfolglos bin, sollte ich mich durchaus mal fragen, ob es am Auftreten oder am Produkt liegt oder ob ich nicht vielleicht doch die falsche Zielgruppe anspreche.
Es gibt in Stuttgart und Umgebung nichts mehr, wo wir nicht schon angefragt hätten
WOW! Das muss ja Jahrzehnte gedauert haben ...
auf "Open Stage" waren wir in diesem Jahr schon 3x und kann langfristig nicht unser Ziel sein.
Ganze 3 x und eine Top-Erwartungshaltung. Na super. Andere machen das jahrelang, bis mal jemand Kenntnis von ihnen nimmt. Und ja, die "Ziele": Zu jedem Ziel gibt es einen Weg, den man halt beschreiten muss. Du hörst Dich an wie: Aus Gottes Gnaden stellen wir uns halt mal mit unserer überirdisch guten Musik vor Euch Deppen hin, aber dafür haben gefälligst Angebote für unsere Starauftritte zu kommen. Ich kann mit dieser Denke nichts anfangen.
Wir machen eine Mischung aus Rock/Pop/Funk und passen eigentlich in jedes Programm.
Ist das nicht etwas mit Scheuklappen betrachtet? Wenn ich mir das youtube-"Beispiel" anhöre, mal abgesehen von dem Geschnipsel, das mich wie kurzgetaktete Schnitte in Filmen und in der Werbung nervt, und Aufnahmequalität sowie absolut ohne die Absicht, mir eine Aussage zur Qualität der Musik anmaßen zu wollen, ist diese Musik z.B. nicht mein Geschmack und ich würde da nicht mal zu großen Namen auf ein Konzert gehen.
Ferner ist meine Meinung, dass das typische Publikum für "solche" Musik wiedererkennbare Hits hören möchte - das denkt sich auch jeder Veranstalter, der ja ein zufriedenes Publikum möchte und sich das einfach mit einer unbekannten Band mit unbekannter Musik nicht vorstellen kann. Wenn man sich "Karrieren" von Musikern und Bands anschaut, so haben die alle mit Covers und damit angefangen, dass sie langsam mal das eine oder andere eigene Stück "untermischten".
Man muss sich entscheiden, ob man ausschließlich seine eigene Musik machen will, wozu man sich aber im Klaren sein muss, dass man sie halt für sich selbst macht, oder ob man vor ein Publikum/Zuhörer möchte, wozu man dem Volk geben muss, was das Volk will. Mir ist das Problem durchaus selbst bekannt, da ich ausschließlich eigenen ProgRock mache, wofür es halt kaum ein Publikum gibt - selbst die "Stars" der Szene haben überschaubare Fan-Gemeinden im Vergleich zu so genannten Pop-Stars. Ich habe mich entschieden und hadere nicht damit, dass ich nicht auftrete und dass ich Angebote von Coverbands oder Bands, die nicht in meiner Stilrichtung liegen, als Keyboarder einzusteigen ablehne. Ich will halt meine Zeit, die ich für die Musik habe, mit der Musik verbringen, die mir gefällt.
wie begeistert das Publikum ist
Aha. Meinst Du die 3 x Open Stage oder wie oft ist das passiert? Differenzierst Du auch nach Anzahl, Location, Anlass, etc. Ich hab in meinem Leben schon "grauenhafte Bands" (was ich Euch keinesfalls unterstellen will!!!) auf Veranstaltungen erlebt, wo ein paar Leute oder von mir aus auch alle johlten, das aber nicht wirklich als Akklamation zu Qualität und/oder Gefallen machten, sondern "weil man das halt so macht".
P.S. von fast jedem Auftritt und auch Open Stage machen wir ein Video und stellen dieses in Netz. Zur Corona Zeit haben wir Online-Konzerte gemacht und auch sonst gibt es Produzierte Musik-Videos.
Wie viele Betrachter/Follower haben die Videos denn? Diese Veröffentlichungen haben eine Eigendynamik: Was gut ist, wird weitergegeben und die Klicks gehen rasant in die Höhe, egal ob man da am Anfang in ein paar 1000 oder im Verlauf 10000 und mehr ansetzt. Es gibt abertausende Band-Videos im Netz, die 5 x oder vielleicht sogar 50 x angeschaut wurden, aber das ist nichts, weil sie nicht weitergegeben werden (weil sie nicht ankommen). Nur weil man überhaupt im Netz vertreten ist, muss doch niemand die Musik auch mögen, oder? Wenn eigene Freude und Massentauglichkeit nicht übereinstimmen, muss man sich halt entscheiden - was nicht heißt, dass das eigene nicht irgend wann mal auch "Massen" begeistern könnte (in die Glaskugel schauen funktioniert grad nicht).
Wir versuchen wirklich Alles !!
Na, dann macht einfach weiter und versucht, aus dem Weg die Befriedigung zu erzielen, statt aus dem nicht (so schnell) erreichten Ziel Frust zu schöpfen.
Wie schreibst Du so schön:
"Bleibt gesund !!"
PS:
übrigens, alles was ich geschrieben habe, war nicht böse gemeint. Auch wenn es vielleicht mal harsch klang. Die Welt ist kein Ponyhof
dito
Und: einige Leute schreiben hier viel und Maßgebliches, was sie nicht tun, weil sie zu viel Zeit haben oder sich gerne selbst lesen, sondern weil sie konstruktiv beitragen wollen, und auch wenn nicht jeder Beitragende aktuell in der Situation des Fragestellers ist, so haben doch sehr viele von uns durchaus selbst reale Erfahrungen und schwurbeln nicht nur mit Hirngespinsten herum.