Okay, das wäre dann also eine etwas invasivere Prozedur als in den meisten Tutorial-Videos. Ich hatte mehrere davon gesehen, und nirgendwo wurde erwähnt, "ach, übrigens, ich musste erstmal das Kabel loslöten, um die Buchse herausziehen zu können".
Nimm doch nicht einfach irgendwelche Videos im Internet als absolut gegeben. sondern schau Dir einfach an, was Du vor Dir hast. Selbst denken bringt mehr.
Es kann wohl zwei Gründe geben, warum Du die Buchse nicht weit genug herausziehen kannst
- Der Hersteller konfiguriert Buchse und kurze Kabel im Werk zusammen vor, und beim Einbau werden die Kabel durchgeführt und am anderen Ende angelötet. Entsprechend muss beim Ausbau rückwärts vorgegangen werden. Spitz kalkuliert spart das in Summe bei den aktuellen Kupferpreisen gegenüber längeren Kabeln bei Massenproduktion ein wenig
- Durch Deine Reparatur hast Du die Kabel so verdrillt, dass sie nun zu kurz zum Herausziehen der Buchse sind
So oder so kommst Du beim Ausbau nicht um das Ablöten herum, dabei kannst Du die Kabel ja ggfs. gleich durch längere tauschen. Hast Du keine Löterfahrung, bring die Gitarre besser zu einem Gitarrenbauer/(fähigen)Guitar-Tech, vielleicht kann ein Bekannter auch aushelfen. Das ist ja absolut keine Schande am Ende des Erfahrungshorizonts zu sein, nur die Dinge dann weiter kaputt zu basteln bringt nichts.
P.S.: Möglichkeit #3 hast Du gerade noch gebracht; Die Kabel sind durch Kabelbinder sauber fixiert/gebündelt und nach dem Lösen der Binder wieder lang genug. Das sollte beim Betrachten des Konstrukts aber schon auffallen.
Funktioniert denn alles in Sachen Buchse noch problemlos? Dann würde
ich an der Stelle genau
nichts tun.
Wenn Du natürlich ein vollbeschäftigter Tourgitarrist bist, der perfekte Zuverlässigkeit des Equipments braucht und proaktiv jede Fehlermöglichkeit ausmerzen will:
Max. prüfen. ob die beteiligten Kabel unschön auf Zug stehen. Da die Buchse immerhin eine Stück herausziehbar ist, ist das wohl nicht so. Vom anderen Ende her lässt sich das natürlich auch prüfen.
Zum Schraubensicherungslack:
Joa und das wird dann zum Problem, wenn man die Buchse tauschen muss....
Die Lacke sind doch genau für solche Fälle gemacht; Sie erhöhen das Losbrechmoment von Schraubverbindungen, die nicht mehr Drehmoment vertragen. Ich glaube nicht, dass hier solch ein Problem entstehen kann.
Erstmal gibt es die Lacke in verschiedenen Festigkeitsstufen, wobei ich immer nur mittelfesten im Haus habe (bei Loctite der blaue 243). Wenn nicht völlig unsinnig verwendet, ist dieser mit dem Werkzeug lösbar, mit dem die Schraubverbindung auch angezogen wurde. Hier haben wir eine dünne Mutter (M8 oder M9?) mit ganz wenigen Gewindegängen aber robustem Außensechskantantrieb, das ist mit blauem Loctite m.M.n. immer wieder lösbar.