helmholtz Resonator

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Hallo an alle „Bastler“!

Wir sind dabei unseren Proberaum akustisch zu optimieren. Dies hat folgenden Grund: Beim spielen des tiefen G auf meinem Bass schwingt sich der ganze Raum ein. Damit meine ich, dass alles „rappelt“, was nicht festgeklebt ist. Die Schwingungen treten auch nach außen, so dass man außerhalb des Raumes das tiefe G wesentlich lauter zu den Nachbarn schallt, als alle anderen Töne.
Nun liegt das G bei 49 Hz und eins darüber bei 98Hz. Anscheinend bildet sich irgendwo da eine „stehende Welle“ (?).

Frage: Ich habe mal etwas von einem „Helmholz Resonator“ gelesen. Also so etwas wie eine Bassreflex Box ohne Lautsprecher. Würde so ein Resonator effektiv eine Absenkung der „Lautstärke“ im darauf abgestimmten Frequenzbereich bewirken?

Wäre klasse, wenn nicht nur theoretische Antworten sondern Infos von Kollegen kommen würden, die so etwas auch praktisch einsetzen.

Danke und Gruß
 
Eigenschaft
 
so ein resonator wird oft in lautsprecherboxen eingebaut (siehe bassreflex-gehäuse, der kanal in verbindung mit der gehäusegröße resoniert bei seiner tuningfrequenz), um dem bass etwas mehr präsenz zu verschaffen

andersrum kann man so einen resonator auch in eine bedämpfte kammer zeigen lassen, wo der schall dann bei der tuningfrequenz (49hz) "weggesaugt" wird
aber frag mich bitte nicht, wie man den berechnen soll

vielleicht hilft ja eine bassfalle oder breitbandabsorber mehr, kann man auch selber bauen und muss nicht so genau abgestimmt werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz anderer Weg... Könnte man einen EQ einschleifen, mit dem man die passenden Bänder besänftigen kann? Liegt es evtl. auch teilweise an der Position des Amps im Raum? E
 
Mit einem EQ kann man keine Raumresonanzen beseitigen

Nein, aber wenn diese nur bei 49Hz und eine Oktave höher auftreten und nur der Bass in diesem Bereich spielt, dann wäre das auch ein Versuch. Das eigentliche Problem wird damit natürlich nicht gelöst. Ich weiß, dass ein EQ keinen Raum beeinflussen kann^^ Aber in der Veranstaltunstechnik stellt man auch keine Resonatoren auf, sondern biebt die PA mit einem EQ, sodass die Raumeinflässe ausgeglichen werden.
 
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Mich würden ehrlich gesagt auch Erfahrungen von Praktikern interessieren. Berechnen kann ja jeder ...

Das Problem ist doch, wie stelle ich sicher, dass mein Helmholzresonator auch genau dort wirkt, wo er wirken soll. Und falls nicht, wie tune ich ihn geeignet?
 
Ganz anderer Weg... Könnte man einen EQ einschleifen, mit dem man die passenden Bänder besänftigen kann? Liegt es evtl. auch teilweise an der Position des Amps im Raum? E

Die Idee mit dem EQ haben wir schon gehabt...aber...Da wir auch Aufnahmen in diesem Raum machen und dabei den BAss zusätzlich zur DI mit einem Mikro abnehmen fehlt mir diese Frequenz dann beim Mix :(

Die Berechnung von Resonatoren ist auch nicht schwierig, da gibt es genügend Tools im Netz. Ich wollte eigentlich eher Antworten haben wie...Habe zwei Resonatoren in die Ecken gestellt und die Wummerfrequenz wummert nicht mehr.... oder ...Hat nichts gebracht....
 
Ich habe einen Slotresonator in die Ecke gebaut. Mittenfrequenz 120Hz. Der gemessene Effekt (RT60) war geringer als ein zusätzlicher Superchunk.
Womoglich durch die Ecke zu breitbandig.
 
Es kommt auch auf den Standort der LSP-Box in einem Raum an

z.B mal in der Mitte platzieren und testen ;)
 
in diesem Studio habe ich 4 Helmhöltzer mit 2 verschiedenen Frequenzen eingesetzt

studio.jpg

die Resonanzfrequenz musste allerdings im Nachhinein durch vergrößern des Loches (ist nur jeweils eins drin - die Zeichnung ist nur schematisch) 'nachjustiert' werden, da sich durch die anderen Baumaßnahmen die Raummoden etwas verändert hatten gegenüber der Messung und Berechnung des leeren Raumes.
 
in diesem Studio habe ich 4 Helmhöltzer mit 2 verschiedenen Frequenzen eingesetzt

Anhang anzeigen 194870

die Resonanzfrequenz musste allerdings im Nachhinein durch vergrößern des Loches (ist nur jeweils eins drin - die Zeichnung ist nur schematisch) 'nachjustiert' werden, da sich durch die anderen Baumaßnahmen die Raummoden etwas verändert hatten gegenüber der Messung und Berechnung des leeren Raumes.

Ok, aber die Abhörmonitore erzeugen auch nicht so eine Lautstärke wie die Amps in einem Proberaum.

Ich hoffe, dass ich mich jetzt richtig Ausdrücke...Nimmt die Stärke der Absorbtion bei so einem Resonator auch mit zunehmender Lautstärke zu? Würdet Ihr zusätzliche Plattenabsorber empfehlen...?

bin echt über jede Erfahrung und professionelle Ratschläge Dankbar!!!
 
eine Raummode in einer Achse bringt eine Erhöhung um 3db, egal wie laut das Signal ist. Ob da ein Helmholtz oder ein Plattenschwinger die Resonanz dämpft ist eigentlich auch egal, es kommt auf den Wirkungsgrad an - je schmalbandiger ein Resonator ist, um so effektiver ist er.

Ohne Messung ist das aber alles eher Rätselraten
 
Die Dämpfung von Helmholtz ist im Bass-Dämpfung- Breitbandig ..dass hilft dir mit dem tiefen G nicht viel

Ein EQ mit einem Notchfilter auf -3 bis -6db genau eingestellt auf das G wäre wirkungsvoller und einfacher für einen Proberaum .
 
Hallo an alle,

ich sitze gerade auch an einer Berechnung eines Helmholtzresonators mit den Maßen 170x100x30 cm³, der auf einen Frequenzbereich von 125 Hz eingestellt werden soll, da man in der Fachliteratur und in alten Lehrbüchern nur bedingt was darüber findet, stelle ich jetzt mal hier meine Frage:

ich habe vor 6-8 Resonatorhälse mit MDF PLattenstärke von 2,8 cm zu installieren. Wie berechne ich die korrekte Mündungskorrektur?
Angenommen jede Öffnung ist 100 cm² groß, berechne ich dann 6-8 x 2Deltat für 100cm² große Öffnungen? Oder einmal 2Deltat für ein Loch mit 600-800 cm²?

Vielen Dank, falls sich jemand meiner Frage annehmen sollte!
 
hi,

ich arbeite ständig mit helmholtzresonatoren.
eine berechnung ist in über 90% aller fälle ein schuss ins blaue.
zu viele faktoren beeinflussen die performance so stark dass jeder vorher gemachte berechnungsversuch so weit daneben liegt dass die wirkung gleich 0 ist.
- abmaße
- volumen
-dämpfung
-ständige hinzugabe und wegnahme von masse im raum.
um nur einige zu nennen.

daher bau ich sämtliche helmholtzresonatoren so dass man sie vor ort tunen kann indem man löcher öffnet bzw schließt und eine drehscheibe betätigt für das finetuning.
ab und an muss man auch die innere bedämpfung anpassen falls man den resonator nur ganz kurz nachhallen lassen muss.
denn eine helmi hallt immer nach und das kann im negativen fall bedeutet dass er die nachhallzeit merklich verstärkt statt verringert.

das tunen vor ort muss unter jeden umständen per messung gemacht werden.
dazu beurteile ich dann das wasserfalldiagramm von REW (Room EQ Wizard)

so sehen aktuell meine helmis hinter der mit akustikstoff bespannten steckverblendung aus.

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lg
 
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@ Black_Bender: wie machst du das genau mit dem vor Ort Tuning bzw. wie hast du das mit der Drehscheibe gemacht.
Das hört sich sehr spannend an.

Topo :cool:
 
meine klienten bekommen einen bauplan und auch genaue anleitung zum tunen und messverfahren.
das weicht auch oft von den jeweiligen individuellen raum und anwendungsbedingungen der klienten ab.
was ich leider nicht machen kann ist diese hier öffentlich zur verfügung stellen.
aus existentiellen gründen auch meinen subunternehmern gegenüber.
ich gebe sehr gerne und das ständig den schubs in die richtige richtung.
oder bewahre einen vor fehlern bei diversen geplanten baumaßnahmen.
ab und an hau ich auch mal tips für kleine baumaßnahmen raus.
aber was ich nicht machen kann ist konkrete bauanleitungen posten.
da steckt viel entwicklungszeit und verdammt viel geld drin. meine ganze existenz.
das hat wirklich nichts mit hochnäsigkeit oder arroganz zu tun.

lg
 
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Wobei die "Helmholtz-Resonatoren" auf dem Bild von Pico keine sind. Wir hatte eine ähnliche Diskussion mal bezüglich der Schlitze in den Panelen vor Superchunks.
Zumindest nicht im Bass-Frequenzbereich. Dafür sind die Löcher zu groß. Trotzdem wirkt die Konstruktion. Halt breitbandiger.


Aber apropos: Normalerweise geht man bei Berechungen von Helmholtz-Resonatoren davon aus, dass die Wände massiv sind. Also technisch wie eine harte Wand wirken ohne jeden eigenen akustischen Effekt ausser 100% Reflexion.
Wie dünn kann man Helmholtz-Resonatoren machen? Denn je dünner, je billiger kann das Material sein.
 
16er span war bisher die geringste masse die ich mal verwendet habe.
mein ausgereiftes design ist eine mischung aus 19er und 16er span aus gründen die dem betriebsgeheimnis unterliegen.
ist aber kein detail das unbedingt sein muss um die funktion zu gewährleisten sonder eher ein detail was mein design verbessert.

ich find der kostenfaktor der reinen holzplatten ist noch das geringste.
die dekoration geht viel höher ins gewicht.
um so hübscher um so mehr zeit und geld muss investiert werden.
die paar cent die man mit 16er gegenüber 19er spart verpuffen dabei beim nächsten trinkgelt in der kneipe oder beim pizzaboten.

lg
 

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