12V Stecker mit Schalter für 15A. Innen nur 0,5mm^2

[LordB]

Ich möchte mal etwas mit euch teilen, weil ich gerade etwas sprachlos bin.
Vielleicht bewerte ich das ganze ja falsch, aber schauen wir mal:

Ich habe ein Set aus zwei 12 V Stecker mit Schalter gekauft, mit denen ich circa 130 W bei 2m Kabelweg betreiben und schalten möchte.
Ich habe zu diesem Modell gegriffen, da es mit 15 A abgesichert ist und gleich mit 2,5mm^2 Querschnitt Kabel ausgeliefert wird.

12V*15A=180W. Eigentlich wären da schon 4mm^2 fällig.

Aber die beabsichtigen 130 W liegen nur einige Sekunden an. Danach geht es mit 20-40W weiter.

So weit macht der Stecker einen soliden Eindruck. Guter Kunststoff. Vernünftiges Kabel.

Nichtsdestotrotz mache ich mal lieber einen auf und schaue hinein:

Das sind maximal 0,5mm^2.

Ja. Der Weg ist sehr! Kurz. Vielleicht 3cm. Theoretisch (vermutlich auch praktisch) reicht das für 180W bei 12V aus.

Spoiler: Formel

Die Formel dazu lautet

Kabelquerschnitt A = (einfache Kabellänge L * 2 * Stromstärke I) / ( Leitfähigkeit und somit spezifischem Widerstand des Leiter k * Spannugsabfall Ua).

k von Kupfer = 0,0175 (57,14 S/m)
Ua = 2%

Nichtsdestotrotz finde ich das enttäuschend und beunruhigend, wenn ich die vollen 2m Weg nutzen werde.
Ich werde die Adern gegen was Dickeres tauschen.

Wie sehen das die Elektriker und Elektroniker hier?

P.S., schaut man sich die Schmelzsicherung an, ist deren Querschnitt natürlich noch geringer. Trotzdem bleibt bei mir dieses ungute Gefühl …

 

[sixstringfanatic]

Guten Morgen,

Hochinteressanter Einblick, den Stecker kenne ich nur vom gelegentlichen Handy aufladen im Auto, den mit Schalter kannte ich gar nicht.

4 q mm wäre wirklich satt übertrieben, wenn jetzt nicht dauerhaft 15 A fließen, würde ich vermutlich nicht dran rumbraten, jetzt ist er schon offen, die Garantie

weg, fürs gute Gefühl 1,5mm verlöten .......Gutes Gelingen

 

[Bass Fan]

Du kannst ja mal hier den Querschnitt berechnen:

Kabelquerschnitt Strom Berechnen Watt

Der Kabelquerschnitt beschreibt eine Fläche, der Durchmesser beschreibt die Dicke des Kabels bzw. der Kupferlitzen.

www.leckerstecker.de

 

[BDX.]

Das ist völlig in Ordnung. Ich möchte fast behaupten, dass der Hersteller das bewusst so macht.
Bei einer Fehlbedienung des Gerätes z.B. durch Benutzung einer falschen Sicherung oder dessen Überbrückung bildet dieses Kabelstück eine zusätzliche "Sollbruchstelle". Da schmelzen als nächstes die Lötpunkte weg.
Bei der Berechnung der Strombelastbarkeit eines Kabels spielt die Verlegungart eine wichtige Rolle. Dabei geht es um Wärmeableitung.
Bei diesem kurzen Kabelstück wird die Wärme sehr gut an die freiliegenden Lötpunkte abgeführt.
Für die 15 A benötigst du keine 2,5 mm², da reichen 1,0 mm².
Je dicker das Anschlusskabel desto geringer ist dessen Spannungsabfall bei Belastung.
Also meine Empfehlung. Alles so lassen wie es ist.
BDX.

 

[chris_kah]

Nur mal so als HInweis: in Leisturngstransistoren werden die Chips mit extrem dünnen Bonddrähten angeschlossen. Davon zwar dann schon mehrere, aber 4mm² kommen da nicht mal ansatzweise zusammen und es geht doch. Auf diese kurze Entfernung ist das ok.
Der Punkt mit dem ungünstigsten Qureschnitt ist vermutlich die Kontaktstelle des Steckkontakts (Stecker-Buchse). Das sind zwar dickere Querschnitte, aber der Berührpunkt is teilweise doch sehr klein.

 

[MucCowboy]

Für die 15 A benötigst du keine 2,5 mm², da reichen 1,0 mm².

In der Fahrzeugtechnik ist bei 15 A ein Querschnitt von 1,5 mm² Standard, wenn Dauerbelastung erwartet wird. Bei Kurzzeitbelastungen (z.B. Zentralverriegelung) gebe ich Dir Recht. Das hat dann aber auch mit Gewichtseinsparung zu tun, nachdem in einem aktuellen Fahrzeug bis zu einem Kilometer Kabel liegen können.

Ich hätte mit dem dünnen Kurzdraht im Stecker kein Problem. Wenn der heiß werden sollte, verliert er an Widerstand, damit steigt der Stromfluss, und dann fliegt die Sicherung.

 

[Moselaner]

CU hat einen positiven Temperaturkoeffizienten, der Widerstand wird höher, wenn's warm wird ....

 

[LordB]

Interessante Beiträge, Danke dafür