2 1x12 vs 2x12 ?

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Hallo Leute,

gibt es Erfahrungen zu den soundtechnischen Unterschieden zwischen einem 2x12 Cab vs 2 1x12ern?
Denkvoraussetzung, dass Materialien, Speaker, Abmessungen und Volumen der Box(en) identisch wären (also das addierte Volumen der beiden 112 identisch mit der 212).
Klar ist, dass es innerhalb der Lösung mit zwei Boxen nicht zu phasenauslöschungen innerhalb der Kisten käme.
Hat jemand Erfahrungswerte? Ich tendiere (dank 30w Obergrenze meiner Amps) dazu eine flexiblere Lösung anzustreben (da lässt sich ja auch leicher mit unterschiedlichen Speakerkombis experimentieren) - wollte aber vorher mal etwas Resonanz...

Grüßle
der Zwiebler
 
Eigenschaft
 
Das wird Dir niemand wirklich beantworten können ......

Hier spielt der eigene Geschmack eine viel zu große Rolle . Das , was dem einen gefällt , gefällt noch lange nicht jedem .

Da auch die Box , oder Boxen , einen sehr großen Faktor in Sachen " Sound " ausmachen , kann man nur probieren und testen . So lange , bis das man das gefunden hat , was einem selber gefällt .

Ich selber spiele dazu zwei verschiedene 1x12" Boxen mit unterschiedlicher Bestückung .
 
Ich bin bissl unsicher, ob Du mich verstanden hast. Mir geht es nicht um die Frage "was klingt besser?", die ja tatsächlich nur vollkommen subjektiv zu beantworten ist, sondern ob es objektiv beschreibbare Unterschiede zwischen den beiden Setups gibt die mehr sind als Mojo und Birke ist tighter als Kiefer... (was ich unter Mojo summiere).
Es lässt sich ja auch klar ein allgemeiner Unterschied zwischen Open Back und Closed Back beschreiben, ohne dass dies eine Aussage darüber wäre, was einem besser gefällt. Ich habe öfter auf amerikanischen Foren so etwas gelesen wie 212er hätten mehr bottom als zwei 112er selben Volumens. Mir kommt das aber erst mal ziemlich unsinnig vor. Aber wenn es hier auch Erfahrungswerte gäbe...?
Meine Phantasie ist, dass das mischen unterschiedlicher Speaker in zwei separaten Boxen unproblematischer sein könnte und "vorhersagbarer" (mit Vorsicht) im Ergebnis, als zwei unterschiedliche Speaker im selben Gehäuse aufeinander loszulassen. Dafür hätte mich interessiert, ob es so etwas wie "überindividuelle", vielleicht auch rechnerisch belegbare Regeln dafür gibt, wie sich die Interaktion der Speaker unterscheidet. Meinetwegen auch so Daumenwerte wie - zwei Cabs -> weniger Phasenauslöschung -> dickerer Ton oder -> mehr Höhen oder -> mehr Spätzle mit Sauerkraut...

Aber klar kommt da ins Spiel wie groß konkret das Volumen wäre, um eventuellen Resonanzpeaks der Box mit Rechnung zu tragen.
 
Wie du selbst schon festgestellt hast, beeinflussen sich zwei verschiedene Speaker in einem Gehäuse mehr gegenseitig als zwei verschiedene Speaker in zwei separaten Gehäusen.

Die Frage ist nun, was dir diese Erkenntnis bringt?

Letztlich kommt es immer darauf an:

- welche(r) Speaker, dabei:
- Größe
- Material/Magnet (Keramik, Alnico)
- Konstruktion (Cone usw.)
- Frequenzverlauf
- Sensitivity
- Breakup Verhalten

und

- welche Box(en), dabei:
- Volumen der Box
- Konstruktion (offen, halboffen, geschlossen)
- Material der Box
- rearloaded oder frontloaded


Ob letztlich mehr Spätzle mit Sauerkraut rauskommt oder nicht, wirst du nur durch testen herausfinden können. Und zwar mit deiner Gitarre und deinem Amp.
 
Mal ne Frage dazu: Wie verkabelt man zwei 112er eigentlich praktischerweise? Gibts da fertige Kabel, beispielsweise zur Reihenschaltung (die meisten 112er sind ja in 8 Ohm)?
 
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Hallo Zwiebler,
da ich kein Physiker oder Mathematiker bin, kann ich dir mit rechnerischen Beispielen leider nicht dienen. Ich kann dir aber etwas aus (subjektiver) Erfahrung mitteilen.
Ich bin ein Fan des Celestion Vintage 30 und habe auch eine 4 x 12 Box mit dieser Bestückung. Auch habe ich einen Combo mit V30 (hinten offen). Da ich so begeistert
von dem Lautsprecher war (bin) wollte ich, ähnlich wie du, 2 separate Boxen mit je einem V30 bauen. Es ist dann erst einmal nur eine geworden, da ich mich über den
Klangunterschied so erschrocken habe. Der Eigenbau wird nicht so viel Schuld gewesen sein, da ich wie bei ordentlichen Boxen 18mm Birkensprerholz verwendet habe
und das ganze auch ordentlich verleimt.
Meine Erkenntnis daraus (die sich für mich auch schon immer im HiFi-Bereich bestätigt hatte) ist, dass Gehäusevolumen neben den verwendeten Materialien und Lautsprechern
einen gewaltigen Einfluss auf den Sound hat. Für mich bringt also die Verwendung von einer 2 x12 Box mehr Volumen und Fundament und Bässe und Charakter und und und...
als eine 1 x12 Box. Daher werde ich als nächstes Projekt eine 2 x 12 Box bauen und wenn ich mit meiner Theorie Recht hatte noch eine Zweite.
Am Besten ist natürlich sich in einem größeren Musikhaus, das sowohl einen 1 x 12 als auch eine 2 x12 Bos mit dem gleichen Lautsprecher hat mal hinzusetzen und zu hören...
Ich denke aber auch, dass es einen Grund hat, warum man nicht 4 1x12 Boxen hat (denn der Transpoert wäre ja leichter), sondern eine Box mit 4 Lautsprechern.
Das klang und klingt ja immer noch am Besten. Und hier geht es ja nicht um 4 x 1 = lauter als 1 x 1, sondern um einen wirklichen Klangunterschied.
Gruß
Harald
 
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Meine Erfahrungen mit zwei separaten Boxen:

Amp --> Tubemeister 5
Box1 --> TT 110 Openback mit Greenback, 16 _O_
Box2 --> Kustom 112 Openback, 16 _O_

--> Sound mit einer Beliebigen der beiden Boxen --> sehr zufriedenstellend
--> Sound mit beiden Boxen parallel --> höchst sehr zufriedenstellend mit dritter Klangdimension

Wie nun eine 212er klingt, weiß ich nicht. 412er closed klingt in meinen Ohren völlig unräumlich - also statisch ... ;)

Ob nun eine oder zwei Boxen im Bandgefüge mitspielen höre ich fast garnicht. Da reicht mir tatsächlich eine Box mit einem LS. :rolleyes:
 
Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Zum ersten, scheinen sie ja zu bestätigen, was ich auf amerikanischen Seiten gelesen habe... Zum zweiten macht es mir Hoffnung, da unsere Soundideale weit genug auseinander liegen dürften... Zum einen betreibe ich einen alten Vintage 30 in einer überdimensionierten 112er Open Back und mag den Sound recht gerne...
Zum zweiten... naja... ich hab ne 412er von 68 mit 3 verbliebenen Pre-Rolas (G12H 55hz) erst vor gar nicht langer Zeit vertickt, weil die Box für sich genommen zwar großartig klang, aber ganz und gar nicht meinen klanglichen Vorlieben entsprach.
Was ich draus aber lerne ist, dass ich für die 112er tendenziell ein größeres Volumen ansetze als eine "halbe 212".

@ Edged
bei mir verhält es sich ähnlich was das Erleben von 412ern angeht. Wahrscheinlich bin ich mit zwei kleinen Boxen gar nicht falsch unterwegs, nach dem was Du schreibst

der Zwiebler
 
Hallo Zwiebler und hallo Edged,
vielleicht noch ein Anmerkung zum räumlichen Klang. Ich spiele auch gerne mal Stereo mit Effekten und da mag, zumindest im heimischen Wohnzimmer
ein räumlicher Eindruck entstehen. Spätestens auf der Bühne müsste man die Boxen schon 10 Meter auseinander stellen, damit die Zuhörer etwas
davon merken. Das eine 4 x 12 keinen Raumklang hat (auch wenn sie Stereo ausgelegt ist) ist klar. Dann brauchen wir also 2 Stück 4 x 12 für
besten Stereoklang ;-)
 
Hmm, Stereo könnte ein Thema sein. In diesem Fall jedoch nicht.
Instrumente müssen ortbar sein - zumindest auf kleinen bis mittleren Bühnen. Mit Stereo macht man den Sound meist kaputt.
Eher geht z.B. nur das Wetdelay über die PA und Monitore laufen zu lassen.

Also, 2 x 11x aufeinander taugt mir gut. In der Kapelle isses nicht wirklich nötig. Kommt aber wohl auch ein wenig auf die Mucke an.
 
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Hallo,

habe in den letzten Wochen ziemlich viel herumprobiert. Meine Kandidaten waren von WGS der ET65, G12C, G10C, G12Q in unterschiedlichen Misch- und Einzelbestückungen. Dazu auch noch ne 210 mit Jensen P10Q RI.
Ich werde bei Gelegenheit mehr dazu posten. Bis jetzt hatte ich bei 2x112 im Unterschied zu 212 IMMER definiertere Bässe (nicht zwangsläufig weniger) und schimmrigere Höhen. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Einzelspeaker seine Qualitäten quasi immer besser ausspielen kann. Besser heisst aber in diesem Fall natürlich bezogen auf mein eigenes Soundideal. Kann mir vorstellen, dass eine 212 eine gute Idee ist, wenn der Amp eher nicht so dick unten aufträgt und ich Speakern den Icepick ziehen möchte. Für mich war das aber ganz eindeutig. Mehr später.
 
Der Eigenbau wird nicht so viel Schuld gewesen sein, da ich wie bei ordentlichen Boxen 18mm Birkensprerholz verwendet habe und das ganze auch ordentlich verleimt.
Ohne dir auf die Füsse treten zu wollen, kann das dennoch am Selbstbau gelegen haben. Dass der Speaker alleine nicht wirklich für den Sound entscheidend ist, weiss man im Forum seit diesem Thread. Leider sind die Files nicht mehr online.
Das war alles derselbe Speaker in unterschiedlichen Boxen. Alles klang grundverschieden.

Ist deine Box offen oder geschlossen? Wie hast du die Gehäusegrösse berechnet?
Nichtsdesto trotz ist natürlich eine einzelne 112er machtlos gegen eine 412er.
 
Es wundert mich nicht, dass die Bässe in Einzelgehäusen definierter kommen. Bei der 112er wird in der Regel das größte Brett (meist die Rückwand) kleiner sein als in einer 212er. Bei vergleichbaren Materialien hat das natürlich Einfluss auf die Eigenresonanz und die Dämpfung der Rückwand.

Stellt man nun zwei 112er direkt nebeneinander, kommt zwar eine akustische Kopplung der direkt abgestrahlten Schallanteile zu Stande, die Gehäuseeigenschaften bleiben aber die von kleineren, schwingsteiferen Boxen. Deine Beobachtung, dass die Eigenschaften unterschiedlicher Lautsprecher stärker erhalten bleiben, ist ebenfalls durchaus logisch, denn jeder Speaker wird in einem gemeinsamen Gehäuse nicht nur aktiv tätig, sondern seine Membran wird auch passiv angetrieben von den Druckschwankungen, die der andere Speaker in der Box erzeugt. Danach funktioniert auch das Prinzip der Passivradiatoren, die man manchmal im HiFi-Bereich findet.

Eine andere Frage ist dann natürlich, was einem besser gefällt. Ich persönlich mag den Sound von größeren Boxen durchaus gerne, spiele aber auch schon lange ein oder zwei 212er, in denen jeweils jeder Speaker eine eigene Kammer hat (ENGL und Kallien Krueger 212 Half & Half). Der bombastische Arena-Sound ist eher auf 412er aufgebaut, definierter und klarer wirds in der Regel mit einzelnen Lautsprechern.

Myxin hat ja schon auf die verschiedenen Typen von Boxen hingewiesen, die sich auch auswirken. Bei zwei hinten offenen Boxen, die direkt nebeneinander stehen, wird der Unterschied zu einer offenen 212er-Bestückung sicher geringer sein. Zum Einen haben die keine Rückwand, die bei beiden unterschiedlich schwingen könnte, zum anderen können hier zumindest die kugelförmig abgestrahlten tiefen Frequenzen von hinten den jeweils anderen Lautsprecher beeinflussen. Die Akopplung ist natürlich geringer, eine gewisse Wechselwirkung zwischen den beiden Lautsprechern wird aber auch bei getrennten Gehäusen noch erhalten bleiben, während sie bei geschlossenen Boxen wegfällt.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo bagotrix,

meine "Tests" habe ich ausschliesslich Open Back durchgeführt, mit Boxen, die von den Massen her eher geräumig sind für 112 (eher 210 / 212 Masse). Die Wechselwirkungen zwischen den Lautsprechern erschienen mir nicht allzu groß, der Gesamtsound bei getrennten Cabs "vorhersagbarer" als in einer 212.

Ich danke Dir jedenfalls für Deinen Kommentar. Ich fühle mich verstanden mit meinem Anliegen.
 
zum Gehäusebau oder Abstimmung von LS auf Gehäuse hatten wir hier auch schon mal eine Diskussion, die Hardalds Erfahrung bestätigt. Ein 4x10 oder 2x/ 4x12 abzustimmen ist viel schwieriger als eine 1x12/15. Die Architektur (Maße sind wichtiger als das Material, Schrott mal außen vorgelassen) beeinflusst den Sound mind. so stark wie der Speaker selbst.
 
Hi,

da kann ich Dir nur recht geben. Ich für meinen Teil mag zB die ENGL-Boxen eigentlich immer recht gerne. Die 4x12er fand ich zB auch super, aber mit der übergroßen Version konnte ich gar nichts anfangen - Tiefstimmer dafür wohl umso mehr. Wenn man keine Roadcrew hat und den Kram selber schleppen muss, fällt die Entscheidung für zwei kleinere Boxen eh leichter. Erst recht, wenn man mal die 40 überschritten hat...;)

Gruß, bagotrix
 
*Bitte unnötige Vollzitate vermeiden ! In jedem Fall sich daran anschliessende grenzwertige Eigenwerbung in Zukunft ganz unterlassen - Die Moderation*
 
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Hi,

auch wenn das Thema recht alt ist... Zufällig habe ich vor kurzem einen Beitrag von Thomas Blug gesehen.
Ab Minute 6 probiert er zwei seiner Nanocabs aus. Dann verändert er den Winkel der Cabs zueinander.
Das geht natürlich nur mit der 2 x 1x 12 Variante und nicht mit der 1 x 2 x 12 Variante.





Grüße

NiPo
 

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