30 Band EQ zur Klangverbesserung in Party Raum?

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Folgende Ausgangslage, ein mittelgroßer Partyraum (ca 45qm) mit endstufe und 2x15 Fullrange Speakern. Könnte ein grafischer EQ im Setup (der wurde als Geschenk angeboten) helfen, den Sound noch etwas zu verbessern? Raum ist recht nackt und Musik ist hauptsächlich Richtung Techno.
(Laptop, Interface, Behringer ECM8000, REW oder ähnliches könnten eingesetzt werden). Akustische Optimierung hat dort noch nicht stattgefunden und ist auch, da der Raum nur angemietet ist, nicht ohne weiteres möglich. Von daher, die Idee, evtl mit dem EQ die PA etwas "einzumessen". Haltet ihr das für sinnvoll und wie würde man dafür am besten vorgehen. Man senkt ja eher schmalbandig ab und hebt eher breitbandig an, ja? Also eine Spektrumanalyse erstellen und wo orientiert man sich dann? Wie sehen da typische Beispiele aus, wie solche EQs eingestellt werden? Heutzutage ist das ja alles digital ^^

Denkt Ihr mit der Methode "Rosa Rauschen", kommt man schon weiter? Das lässt man laufen und ändert währenddessen am EQ die Frequenzen? Taugt das auch für den Bassbereich? (Was haltet ihr von diesem Guide, daher hab ich das: https://13db.de/wissen/pa-einmessen ).
 
Das Problem ist, dass die Überhöhungen bei einem derart unbehandelten Raum ortsabhängig sind. Entzerrst du auf einem Platz kann es knapp daneben eine Verschlimmbesserung sein.
 
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Grundsätzlich kann man mit einem EQ schon hilfreich eingreifen, wenn man denn weiß was man da macht.

Mit fehlt hier allerdings die Ausgangslage, die Fehlerbeschreibung. Was fehlt denn deiner Meinung nach oder ist nicht korrekt? Wummert es, dröhnt es, kreischt es, macht es nur BummZisch?

Also eine Spektrumanalyse erstellen und wo orientiert man sich dann?
Der beste Sensor ist anbei das Ohr, wenn es denn normal funktioniert.

Man senkt ja eher schmalbandig ab und hebt eher breitbandig an, ja?
Nein.

Wie sehen da typische Beispiele aus, wie solche EQs eingestellt werden?
Sollen wir dir hier nun ein Bild malen?
Im Internet findest du sicher tausende von Bildern, auf welchen GEQs abgebildet sind, deren Einstellungsverlauf man sicher pauschal übernehmen kann.

Heutzutage ist das ja alles digital
Nicht unbedingt.

Denkt Ihr mit der Methode "Rosa Rauschen", kommt man schon weiter? Das lässt man laufen und ändert währenddessen am EQ die Frequenzen?
:fear:

Taugt das auch für den Bassbereich?
Radio Eriwan sagt dazu: vielleicht, vielleicht auch nicht.

Was haltet ihr von diesem Guide,
Wähle Methode I und beachte den daran anschließenden grauen Kasten.

Zum Thema
Gehen wir mal in die Küche. Da haben wir ein gut sortiertes Gewürzregal, feine Weine und Sherry, frische Kräuter, gute ausbalancierte Messer. Soweit, so gut.
Kann man nun damit ein gutes Gericht kochen? Im Prinzip ja, wenn denn das Ausgangsmaterial auch dem entspricht. Mit einem sehnen- und fettdurchzogenen Stück Fleisch wird das nix, ebenso wenn die Nudeln mit Instantstärke nach 3 Minuten gar sein sollen oder man statt frischen Kartoffelbrei zu machen den Kleister aus der Tüte nimmt. Da bringen dann auch die besten Gewürze nix und man kann nix retten.
Das Endergebnis kann also max. so gut sein, wie das schwächste Glied in der Kette. Wie sieht es denn mit der Quelle aus, den Boxen? Was sind das für Kisten? Evtl. fängt hier schon das Übel an.

Nun, der kleine Koch denkt sich Pfannen und Töpfe sind heute nicht mehr in. Ich habe ja den T-RexMix. Also die besten Zutaten rein in das Wunderwerk der Technik. Am Ende ist der Koch enttäuscht, denn da kommt eine undefinierte graue Suppe raus. Warum das denn?
Wieder sind wir bei der Quelle. Wenn man eine gute Quelle hat und diese auf Teufel komm raus mit einem EQ verbiegt, weil die Hörgewohnheiten einem das so Vorschreiben, dann kann das nur schief gehen. Soviel insbesondere zum breiten Anheben von Frequenzen. Nix gut. Das EQ Dingen ist ein FILTER und der dient nunmal dazu in 95% der Fälle etwas wegzufiltern, abzusenken.

Gut, nun haben wir eine ordentliche Quelle, restliche Zutaten stimmen auch. Auch hat der kleine Koch gelernt, dass man Pfannen und Töpfe nutzen kann und soll.
Wenn allerdings die Pfanne so beschaffen ist, dass alles anpappt, die Böden der Pfanne und der Töpfe verbeult sind, nicht plan auf der E-Herdplatte aufliegen und die Wärmeübertragung jenseits von gut und böse ist, dann kann da auch nix draus werden. Sicher bekommt man irgendwie ein geschmacklich passendes Endergebnis hin, doch so richtig glücklich wird man auch nicht.
Die Raumakustik ist eben auch entscheidend. Wenn das alles schallhart ist, mehr Diffusschall als Direktschall bekommt, die Boxen unglücklich aufgestellt sind, so dass es (vor allem im Bassbereich) zu Interferenzen kommt, dann kann man per EQ auch nicht viel machen. Der EQ ist sozusagen das Messer und ist erstmal rein sekundär wichtig. Es sieht allerdings auch nicht schön aus, wenn das Gemüse oder Fleisch von einem stumpfen Messer eher zerrissen ist.

Empfehlung zum Gang:
Prüfe deine Quelle, also die Lautsprechboxen. Am besten im Freien. Ist der Klang annehmbar oder gibt es da hörbare Defiezite? Falls ja, wie stark hörbar ist dies? Versuche an dieser Stelle mit dem EQ und deinem Gehör den Klang nachzujustieren. Achte darauf, der Versuchung zu widerstehen Frequenzen anzuheben, weil was fehlt. Filter lieber das was zu viel ist weg. Wenn eher der typischen Badewanne gleicht, dann ist etwas ganz arg verkehrt. Entweder die Quelle oder die Hörgewohnheit bzw. Hörerwartung und dies ist in 90% mehr als oft genug der Fall.
Dies ist leider recht fies, da man keinen Vergleich mit einer Referenz hat.
Wenn dieser Punkt im grünen Bereich ist, dann die Kisten in den Raum schaffen und gegenhören. Nur hören, nix verändern.

Wenn es nun wummert, dröhnt und schrill ist, dann liegt es an der Raumakustik. So erfährt man auch direkt wie sehr ein Raum die Akustik beeinflussen kann und auch beeinflussen wird. Das wussten schon die alten Griechen und Römer, weswegen sie bestimmte Bauten so gebaut haben wie man sie kennt.

Wenn der Raum eben blanke, schallharte (Stein, Beton, Fliesen, Glas) Begrenzungsflächen hat, dann diese mit schallweichem Material abdecken. Molton, Teppich, Vorhang. Kein Noppenschaumstoff oder Eierschachteln. Das ist Mist. Damit wikt man tieffrequenzen Überhöhungen entgegen und verbessert durchaus das Direktschall zu Diffusschall Verhältnis. Da kann der Vermieter nix dagegen sagen. Ebenso helfen Wohnmöbel wie Sofa oder Holzschränke. Damit zerklüftet man den Raum auch und wirkt Reflexionen und damit auch Interferenzen entgegen.
Danneben hilft es auch, wenn man die Boxen testweise hin- und herschiebt, anders ausrichtet. Wenn die Boxen direkt gegen die gegenüberliegende Wand knall darf man sich nicht wundern, wenn das suboptimal klingt.

Damit sollte man schon ein deutlich besseres Ergebnis erhalten.
Nun kann man gaaaanz am Ende versuchen mit dem EQ noch störende Raummoden zu ziehen. Dies ist in der Regel im tieffrequenten Bereich angesiedelt. 60 Hz, 100 Hz - 130 Hz, 250 Hz. Es kann sein, dass der Raum, entsprechenden nun bedämpft, im Präsenzbereich (obere Mitten, 3 - 6 kHz) ein wenig stumpf ist. Hier kann man versuchen ein wenig anzuheben. Je nach HT Treiber brechen diese auch gerne ab 8-10 kHz weg. Allerdings hier nicht zu viel verbiegen, denn so manche Schwingspule quittiert hier dann irgendwann ihren Dienst. Auch hier gilt, eher das was zu viel ist rausnehmen. EQ = Filter!

Einen RTA braucht es in der Regel bei einer solchen Hobbyangelegenheit nicht wirklich. Sicher kann man sich auf das Handy so ein Dingens laden und sehen wie das zappelt. Allerdings wird allein schon das eingebaute Mikrofon schon so viel Unfug beisteuern, so dass das Ergebnis eher weniger exakt ist, manchmal nicht mal in die nähe Schätzeisen kommt.
 
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Molton werde ich besorgen. Kann der Klang bei stehenden Wellen, bzw. Moden im Sinne überrepräsentierter Bassfrequenzen, nicht leichter bearbeitet werden, wenn man sich das im Frequenzsprektrum per Programm anzeigen lässt? klar ich kann auch nach dem Abmischprinzip vorgehen und die bänder einzeln anheben um zu schauen, wo sich der Bereich genau befindet und diese dann absenken. Bin mir nicht sicher, wie stark das jetzt dort der Fall ist, aber das hat man ja öfter in solchen Räumen (ein Kellerraum, nur dicke Wände).
 
frequenzen, nicht leichter bearbeitet werden, wenn man sich das im Frequenzsprektrum per Programm anzeigen lässt?
Jein. Sicher kann ein RTA hilfreich sein und selbst ein Schätzeisen zeigt innerhalb den technischen Grenzen eine Resonanz an, welche man dann gezielt ziehen kann und wohl auch ziehen darf.
Doch haben ein Gewehr sprach der Jäger und nahm den Löffel.

die bänder einzeln anheben um zu schauen, wo sich der Bereich genau befindet und diese dann absenken.
Dies wäre die einfachste Methode, ganz mit Hausmittel Ohr. Funktioniert am Mischpult doch hervorragend, wenn man die einzelnen Kanäle eintrimmt. Warum dann auch nicht hier.

Ich versteh ja, dass so ein zappelnder RTA geil und wichtig aussieht. Ich stand da auch mal drauf. Mittlerweile verlasse ich mich auf meine beiden Ohren und meine Erfahrung.
Den RTA nutze ich eher zum Falsifizieren, wenn überhaupt.

Das schöne an Raummoden/Resonanzen ist eben, dass sie deutlich präsent sind und wenn man diese nur ein bisschen mehr anregt selbige mehr als deutlich im Vordergrund stehen.
 
Ja, ok, danke, dann machen wir dsa zunächst mal nach Gehör, nachdem die Decken angebracht sind, die Höhen sind das größte Problem, Bass könnte auch tighter sein, aber ist noch im Rahmen. Der EQ ist einfach für Feinschliff gedacht. Wegen Frequenzmessung: Ich hätte ja, wie erwähnt, besseres Werkzeug als ein Handy, um die Frequenzen zu messen.
 
Der EQ ist einfach für Feinschliff gedacht.
Der EQ in der Summe ja. Anders verhält es sich mit einem Kanal EQ oder einem Gruppen Insert EQ.

Letztendlich kommt es auch auf die Situation selbst an.
Befindet man sich in einer Halle, bei welcher man keine Möglichkeiten hat akustische Maßnahmen zu ergreifen, dann wird man mit dem Summen EQ die Raummoden ziehen und die Anlage auf den Raum linearisieren, man kann es zumindest versuchen.
Im Monitorweg (konventionelles Monitoring) zieht man auch die Resonanzen (vor allem durch Reflexionen bedingt) und versucht damit GbF zu erhöhen. Das muss dann nicht unbedingt linear klingen, sondern es soll erreicht werden, dass die wesentlichen und wichtigen tonalen Informationen beim Musiker deutlich ankommen.
Ich gehe hier zunächst von Liveband bzw. Kanälen mit offenen Mikrofonen aus.

Bei reiner Konserve kann ich wirklich auf Teufel komm raus den Summen EQ dazu nutzen die Anlage an den Raum anzupassen oder eben (ist oftmals weniger optimal) die Anlage meine Hörgewohnheiten/Erwartungen anzupassen.

Welches Meßequipment steht denn zur Verfügung?
Vor dem Einsatz einfach mal nur nach Gehör justieren. Man darf überrascht sein, dass das meist nicht weit weg vom Ideal ist, sofern die Ohren nicht im Eimer sind.
 
Laptop, Interface, Behringer ECM8000
 
Dann lieber gesunde Ohren.
Gibt es auch eine Software dazu?
 
Hallo,
Gibt es auch eine Software dazu?
...falls noch nicht, mein Tip an den TE: REW besorgen, kostet nix außer der Registrierung, funktioniert sogar mit einem Behringer-Meß-Mic gut ;) , ist mit einer ganz guten Hilfe-Funktion ausgestattet, auf der Homepage gibt's auch Tutorials, aber man muß sich da ein wenig reinfuchsen (...wie eigentlich bei jeder Software :D ).
Und wenn's dann nicht gleich mit dem Auswerten der Ergebnisse klappt, gibt es hier im Forum sicherlich genügend Leute, die anhand der Diagramme gute Tips geben können.

Viele Grüße
Klaus
 
In der Größenordnung der von dir genannten genannten 2x15er-Fullrange-Boxen im Partyraum ist ein Messmikrofon und ein 31bänder Overkill.. Da stimme ich allen Empfehlungen zu, pragmatisch zu bleiben, das Messmikro und die Software im Koffer zu lassen, und mit den Bordmitteln der Anlage (EQ im Mixer, am Verstärker?) halt zu machen, was machbar ist.
Einen 31-Band Terzband EQ für so eine Anlage extra zu kaufen würde ich aus finanziellen Gründen nicht machen, lieber auf was anderes sparen - wenn allerdings schon einer da wäre, würde ich ihn schon nutzen, aber tatsächlich nach Gehör.

Wenn du total scharf drauf bist, was zum Thema Systemtuning zu lernen, ist aber die Ausstattung mit einem einfaches Messmikrofon ausreichend, und kann durchaus hilfreich sein. Ich kann dann übrigens noch die Software "Open Sound Meter" empfehlen, welche die wesentlichsten Funktionen für das Einmessen von Beschallungs-Systemen von professioneller Software wie SMAART enthält, vor allem das Transfer-Function Zeugs, was REW leider noch zur Perfektion fehlt.
Die Sache ist nur die, man muss sich mit der Materie eingehend beschäftigen, bevor man mit einem Magnitude- oder Phase-Trace etwas anfangen kann, naja, und dann muss man eine Anlage mit den technischen Möglichkeiten haben, die gefundenen Probleme auch abzustellen. (Systemprozessor, Frequenzweiche etc). Ein EQ ist da nur die eine Hälfte der Miete, denn klangliche Probleme sind entweder wirklich Freqenzgang-Probleme oder Laufzeit-Probleme, und letztere löst ein EQ halt nicht.
 
Danke für die Tipps. Das Gerät (EQ) wurde ja geschenkt und einen EQ gibts an der Anlage (Boxen+Endstufe) bisher nicht. Musik kommt vom Rechner/DJ Pult.
 

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