5-Saiter mit fanned frets - Werkstattbericht

Simson
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Salut, Gemeinde!

Nachdem ich schon seit Jahren immer wieder auf der Seite von FormenteraGuitars mit den Urlaubsbaukursen vorbeisurfe, aber nie Zeit und Geld in diesem Maße investieren wollte (ich will einen Baß, keinen Strandurlaub!), habe ich irgendwann die Gitarrenbauwerkstatt von Hermann Gräfe in Unterfranken entdeckt: http://www.gitarrenbauwerkstatt.de/kurse/

Bis ich dann endlich ausreichend Urlaub und einen Termin hatte, dauerte es noch fast ein Jahr, aber letze Woche war ich endlich da!

Hermann Gräfe hat seine Werkstatt weit draußen auf dem Dorf in einem malerischen Hof und dabei auch eine günstige und komfortable Ferienwohnung, so daß man jederzeit noch weiterbasteln kann.


Nun zum Projekt:

Wenn ich mir schon etwas Eigenes baue, dann etwas, das es nicht von der Stange gibt - in diesem Fall: 5 Saiten, Fanned Frets!
Also unterschiedliche Mensurlängen, H-Saite 914mm, G-Saite ca 840mm. Ausgeglichen durch fächerförmige Bünde.

Anfangs wurden die Schablonen erstellt, angelehnt an Rickenbacker, aber etwas schlanker, die Kopfplatte freihändig nach einem Esh-Hals, den ich schon mal hatte.

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Ich habe das Programm voll ausgeschöpft und Body, Hals und Griffbrett selbst gemacht - keine vorgefertigten Teile. Ohne Fachtipps und die richtigen Maschinen / Werkzeuge, wäre das nie etwas geworden!
So aber entstand unter meinen eigenen Händen tatsächlich ein Hals, von dem ich immer dachte, sowas muß eine Maschine fräsen!

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Praktischerweise ist Thomann nur knapp 1h entfernt, so daß ich mir noch ein paar Teile besorgen konnte, die vorher nicht geplant waren.

Interessant wurde es bei den Bünden. Hermann hat die Berechnung gemacht und dann ging es an die Fleißarbeit: Sägen, bundieren, feilen, schleifen...

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Für die Kopfplatte habe ich mir von einem Intarsienmacher (moehrle-intarsien.de) für 30€ ein Logo machen lassen.
Entsprechend ist die oberste Schicht auf dem Body Palisander.
Für die Rückseite hat Hermann irgendwo noch ein tolles Ulmenholz gefunden, so daß diese nun extra luxuriös aussieht.

Behandelt wurde der Body mit Leinöl und Wachs.

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Seymour Duncan PUs, keine Ton- und Lautstärkeregelung, wie bei meinen Nikki Sixx-Bass. Nur ein 3wegeschalter für die PUs und ein An/Aus-Schalter, der unheimlich praktisch ist!

Am Sonntag war Ruhetag (obwohl Hermann auch da morgens am Start war und mit eingeölt hat) und nachmittags habe ich mir in der Werkstatt alleine noch ein paar Ebenholz- und Palisanderplektren aus Resten geschnitzt.

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Am Montag (Tag 8) wurde alles verlötet und verschraubt und siehe da:

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Er funktioniert tadellos, klingt klasse (alle 5-Saiter sollten eine solche Mensur haben!) und Hermann hat dann noch alles fachgerecht abgerichtet und eingestellt.

Gestern bei der Probe war es ein Spiel- und Klangerleben wie noch nie! Fanned Frets sind auch nicht schwer zu spielen, eigentlich klappt es sofort, nur auf der tiefen Saite muß man vorher schon ein paar Dehnübungen machen.

Ich wünsche Hermann, daß er noch viel Erfolg mit seiner Werkstatt und den Kursen hat und überlege schon an einer Ausrede für den nächsten Aktivurlaub bei ihm!
 
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