Abschluss in Gitarre

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slammingr
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Hey! Ich schreibe hier den Post, weil ich selber lange nach einem „Abschluss in Gitarre“ gesucht hab und in Deutschland nie so richtig fündig wurde. Ich hatte in anderen Foren schon mal gelesen, dass Leute was ähnliches suchen und ich dachte ich teile meine Erfahrung mit.

Dadurch, dass ich selber was anderes studiert hab, trotzdem aber einen Abschluss in Gitarre hätte, bin ich durch meinen englischen Lehrer auf die London West University (LCME) gestoßen. Man kann dort Abschlüsse zwischen Grad 1-8 machen die weltweit anerkannt werden (ähnlich wie die Rockschool). Aktuell findet die Prüfung aufgrund von Corona online statt, davor gab es immer feste Prüftermine in Berlin. Es gibt Prüfungen für sehr viele Instrumente aber auch für Gesang und Ähnliches. Der Abschluss ist international anerkannt und wird in vielen ausländischen Jobanzeigen tatsächlich ab Grade 6 verlangt. Die Prüfungen sind tatsächlich nicht ohne und es wird zumindest für die E-Gitarre einiges an Stoff verlangt, unter anderem Improvisation in allen Grades.
Generell wird je nach Stufe Theorie, Akustik, Instrumentenlehre, Akkorde, Skalen, alle Modes, Rythm-Playing, Lead/Impro, Arpeggios usw.
Die Prüfung kostet zwischen 60-150 Euro je nach Grad.

Wenn jemand, so wie ich, Interesse hat einen Abschluss zu bekommen, ohne direkt studieren zu müssen, ist das eine gute Wahl ☺️.
 
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Jetzt würde mich mal interessieren, was da so konkret verlangt wird und welches Niveau Grade XY denn ist.

Hast du da ein paar Probeprüfungen parat, die du teilen darfst?
 
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Jetzt würde mich mal interessieren, was da so konkret verlangt wird und welches Niveau Grade XY denn ist.
Von der Rockschool kann man auf www.musicradar.com einige Lektionen mit Backingtracks, TABs usw. bekommen, etwa hier . Da arbeitet das britische Magazin "Total Guitar" mit der Rockschool zusammen ("Get your grades"), ich habe da schon einige nette Übungsstücke für mich gefunden.

Ein YT-Video ist auch dabei, natürlich auf Englisch. Vom Niveau her gehe ich davon aus, dass die Grades bei Rockschool und der vom TE genannten LCME vergleichbar sind. Insofern kann man sich von dem Anforderungsniveau der einzelnen Grades vllt. auch auf diese Weise ein Bild machen.
 
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Danke.

Grade 3 ist damit ja richtig machbar.o_O
 
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Grade 3 ist damit ja richtig machbar.o_O
Ich denke, dass da, wie in anderen Berufsfeldern auch, gewisse Mindestanforderungen gestellt werden, die ja auch irgendwie abprüfbar sein sollen. Auf der anderen Seite sind da mit Sicherheit auch Anforderungen dabei, die man, wie anderswo auch, in der Praxis eher selten erfüllen muss. Die Lernkurve scheint zu Anfang auch eher flach zu sein; vielleicht möchte man Leute ermutigen, statt sie gleich zu Anfang abzuschrecken.

Ich finde diesen Syllabus bzw. Lehrplan recht aufschlussreich. Als Autodidakt fällt mir auf, dass es kaum schaden kann, auch manche Grundlagen hin und wieder noch einmal durchzuarbeiten- denn Hand aufs Herz, an manchen selten gebrauchten Skills oder manchen theoretischen Grundlagen hat man sich auf dem Streben nach Höherem doch vielleicht nicht so lange aufgehalten. ;)

Und gute Didaktik kann sich auch dadurch auszeichnen, dass man Themen exemplarisch an geeigneten Beispielen vorstellt. Das machen z.B. die Leute von TG meiner Meinung nach sehr gut und unprätentiös - die zeigen den Leuten, wie man spielen soll und stellen nicht so sehr in den Vordergrund, dass sie es selbst (natürlich) perfekt können. :)
 
Die Syllabi von LCM, ABRSM, RCM, ... sind im angelsächsischen Raum sehr verbreitet. Das sind aber keine berufsqualifizierenden Abschlüsse. Bei Gitarre habe ich keine Ahnung, aber im klassischen Bereich würde ich ab Level 6 von einem ordentlichen Amateurniveau sprechen, Level 8 als Einstiegsniveau wenn man über ein Studium nachdenkt.
 
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...im klassischen Bereich würde ich ab Level 6 von einem ordentlichen Amateurniveau sprechen, Level 8 als Einstiegsniveau wenn man über ein Studium nachdenkt.
So ist es.
Die Ausbildung nach den Syllabi ist dem Curriculum des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) in den Zielen vergleichbar.
Das bedeutet eine ca. achtährige, die allgemeinbildenden Schulen begleitende Musikausbildung, die mit der Einschulung beginnt.
Nach Grade 8 kann man weitere Prüfungen ablegen (Exams), die zunächst eine nicht-akademische Berufsqualifikation belegen. Das gibt es auch in Deutschland an den sog. Berufsfachschulen für Musik.
https://www.stmwk.bayern.de/kunst-und-kultur/theater-und-musik/ausbildung/berufsfachschulen.html
Prüfungsergebnisse über Grade 8 hinaus zählen auch für ein Hochschulstudium der Musik.

Im Detail kann ich mich nur auf Klavier beziehen, da kenne ich die Sylllabi von ABRSM, Trinity College und RCM näher.
Nach ABRSM und Trinity College Grade Exams würde ich die Anforderungen der Spielstücke bei Grade 8 überwiegend entsprechend Henle Schwierigkeitsgrad 5 sehen, im Einzelfall auch mal 4 oder 6.
https://www.henle.de/de/feuilleton/schumann-jahr-2010/schumann-forum/schwierigkeitsgrade/

Grade 8 zeichnet m.E. einen guten Hobbymusiker aus, vom akademisch qualifizierten Berufsmusiker ist das noch sehr weit entfernt.
Wer die Spielstücke der höheren Henle Grade kennt, weiß natürlich, wie die Anforderungen danach deutlich weiter nach oben gehen.
Grade 3 ist damit ja richtig machbar.o_O
Freilich ist "Grade 3" Exam für einen halbwegs talentierten und gerne übenden jugendlichen oder erwachsenen Anfänger recht zügig zu schaffen.
Grade 3 entspricht der Elementarstufe der Instrumentalausbildung und damit je nach Spielstück dem Ausbildungsstand gegen Ende des ersten oder irgendwo im zweiten Unterrichtsjahr (Henle 1 bis Henle 2).

Gruß Claus
 
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@slammingr - es stellt sich natürlich die Frage, wofür du einen Abschluss in Gitarrespielen haben willst. Wo willst du dich damit bewerben?
 
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@slammingr - es stellt sich natürlich die Frage, wofür du einen Abschluss in Gitarrespielen haben willst. Wo willst du dich damit bewerben?
Es geht ja insgesamt darum, Abschlüsse zu haben. Wie gesagt in englischen Anzeigen z.B bei der Suche für einen Gitarristen werden u.a diese verlangt
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Syllabi von LCM, ABRSM, RCM, ... sind im angelsächsischen Raum sehr verbreitet. Das sind aber keine berufsqualifizierenden Abschlüsse. Bei Gitarre habe ich keine Ahnung, aber im klassischen Bereich würde ich ab Level 6 von einem ordentlichen Amateurniveau sprechen, Level 8 als Einstiegsniveau wenn man über ein Studium nachdenkt.
Ich weiß nicht wie es im klassischen Bereich ist, aber für die Gitarre ist Grade 8 keineswegs ein Einstiegsniveau eines Studiums. Ich selber habe die Prüfung fürs Studium in Gießen für die Aufnahme bestanden, einige Semester studiert und es war ein Spielchen im Gegensatz zu den Anforderungen für Grade 8. Das war mal vielleicht grade 3 in der LCM Skala. Generell glaube ich sind die klassische Instrumente nicht vergleichbar. Es wird auch nicht verlangt bestimmte Stücke, je nach Schwierigkeitsgrad für die E-Gitarre zu spielen.
 
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Habe mal in den weiter oben verlinkten Syllabus von LCME reingeschaut. Im Unterschied zu denen für klassische Instrumente wird keine konkrete Literatur vorgeschrieben. Die gestellten Anforderungen sind aber durchaus vergleichbar:

Zitat aus Level 6/7 für E-Gitarre / LCME (Hervorhebungen von mir): [...] the standard of performance expected may be described as being at the technically less demanding end of the continuum of professional repertoire. The number of chords and structures which may be used extends to the full range of possibilities. Melodic and rhythmic material should include a significant degree of complexity. It is expected that the performances will include passages where dynamics, articulation and phrasing demonstrate considerable dexterity and flexibility. The repertoire of scales and arpeggios in Component 1 is expanded in number to include a large number of types and fingerboard positions. Musicality is judged to be almost as important as technical accomplishment in the assessment, and the candidate is expected to communicate with an emerging sense of musical personality. [...]

Meine Kinder spielen beide in Jugendorchestern und da wird dieses Niveau einfach gebraucht, um sinfonische Werke im Original spielen zu können. Natürlich gibt es auch Orchester mit niedrigeren Anforderungen, die spielen dann entweder vereinfachte Bearbeitungen oder kleinere Werke.

Wo in Gießen hast du denn was studiert? Eine Musikhochschule gibt es dort m. W. nicht. Eine Lehrveranstaltung zum Instrument XY ist mitnichten mit einem künstlerischen Vollstudium vergleichbar.

In Dresden (MuHo) wird im Hauptfach E-Gitarre bei 15-20min. Vorspielzeit mindestens folgendes verlangt (Zitat von der Homepage):
  • Nachweis spieltechnischer, rhythmischer, melodischer und harmonischer Fähigkeiten und Kenntnisse individuell entsprechend dem Hauptfachinstrument (Tonleitern, Akkordbrechungen, Jazzphrasierung, rhythmische Sicherheit, Sequenzen, Akkordverbindungen z. B. II-V-I, Rhythm Changes, Blues)
  • Vortrag von zwei stilistisch unterschiedlichen Stücken aus dem Bereich Jazz/Rock/Pop mit Improvisation und Begleitarbeit dem Hauptfachinstrument entsprechend
  • Vortrag einer selbst erstellten Transkription und eines ausnotierten Etüdenwerkes
  • nach Möglichkeit eine Eigenkomposition oder eigenständige Bearbeitung eines Stückes freier Wahl
  • nach Möglichkeit ein klassisches Stück freier Wahl
  • elementares Blattspiel
Dazu kommen weitere Anforderungen im Fach Klavier und eine Klausur in Gehörbildung und Tonsatz.
 
Habe mal in den weiter oben verlinkten Syllabus von LCME reingeschaut. Im Unterschied zu denen für klassische Instrumente wird keine konkrete Literatur vorgeschrieben. Die gestellten Anforderungen sind aber durchaus vergleichbar:

Zitat aus Level 6/7 für E-Gitarre / LCME (Hervorhebungen von mir): [...] the standard of performance expected may be described as being at the technically less demanding end of the continuum of professional repertoire. The number of chords and structures which may be used extends to the full range of possibilities. Melodic and rhythmic material should include a significant degree of complexity. It is expected that the performances will include passages where dynamics, articulation and phrasing demonstrate considerable dexterity and flexibility. The repertoire of scales and arpeggios in Component 1 is expanded in number to include a large number of types and fingerboard positions. Musicality is judged to be almost as important as technical accomplishment in the assessment, and the candidate is expected to communicate with an emerging sense of musical personality. [...]

Meine Kinder spielen beide in Jugendorchestern und da wird dieses Niveau einfach gebraucht, um sinfonische Werke im Original spielen zu können. Natürlich gibt es auch Orchester mit niedrigeren Anforderungen, die spielen dann entweder vereinfachte Bearbeitungen oder kleinere Werke.

Wo in Gießen hast du denn was studiert? Eine Musikhochschule gibt es dort m. W. nicht. Eine Lehrveranstaltung zum Instrument XY ist mitnichten mit einem künstlerischen Vollstudium vergleichbar.

In Dresden (MuHo) wird im Hauptfach E-Gitarre bei 15-20min. Vorspielzeit mindestens folgendes verlangt (Zitat von der Homepage):
  • Nachweis spieltechnischer, rhythmischer, melodischer und harmonischer Fähigkeiten und Kenntnisse individuell entsprechend dem Hauptfachinstrument (Tonleitern, Akkordbrechungen, Jazzphrasierung, rhythmische Sicherheit, Sequenzen, Akkordverbindungen z. B. II-V-I, Rhythm Changes, Blues)
  • Vortrag von zwei stilistisch unterschiedlichen Stücken aus dem Bereich Jazz/Rock/Pop mit Improvisation und Begleitarbeit dem Hauptfachinstrument entsprechend
  • Vortrag einer selbst erstellten Transkription und eines ausnotierten Etüdenwerkes
  • nach Möglichkeit eine Eigenkomposition oder eigenständige Bearbeitung eines Stückes freier Wahl
  • nach Möglichkeit ein klassisches Stück freier Wahl
  • elementares Blattspiel
Dazu kommen weitere Anforderungen im Fach Klavier und eine Klausur in Gehörbildung und Tonsatz.
Hey!

Sorry, ich hab in der HfMT in Köln studiert und bin danach nach Gießen gegangen um was anderes zu studieren.
 

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