Ach, dieser Park

Teestunde
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Das russische Original stammt von Walerij Seliwanow und ist mit seiner Erlaubnis von mir nachgedichtet worden. :)

Ach, dieser Park


Im Traume find ich mich im Stadtpark wieder.
Ein Gruß aus Kindertagen mich umweht.
Die Zeit setzt manchmal Schätze vor uns nieder
und macht, dass das Vergang’ne aufersteht.

Ach, dieser Park mit seinen grünen Bäumen,
dem Kinosaal, der irgendwann verfiel…
Hier konnte man getrost die Zeit verträumen,
im Schatten zusehn, wie sie Boccia spieln.

An kleinen Tischen saßen alte Männer,
die spielten Blitzschach viele Stunden lang.
Und auf dem Tanzplatz mancher Hobbysänger,
der durch die Charts sich rauf- und runtersang.

Hier wurde erster Alkohol getrunken.
Hier schien der Sommer end- und schwerelos.
Hier hab ich meinen Träumen zugewunken.
Sie waren später niemals mehr so groß.

Die bunte Schar zerstob in alle Winde.
Wenn ich statt dessen heut durch Hamburg geh,
bin ich erstaunt, dass ich sie wiederfinde,
die Kinderträume. Und – sie tun mir weh!

https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=zjj0EtdMh80&feature=emb_logo
 
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Ich mag die Stimmung vom Text und find es sprachlich gut getroffen. Wie das Original klingt, hat mich überrascht (weniger balladesk und mehr eigen und kantig als gedacht).
Eins nimmt für mich was weg vom Text, die Erwähnung von Hamburg. Davor war es eine Szene in meiner Fantasie. Danach muss ich versuchen meine Bilder und den Namen in Einklang zu bringen.
 
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Eins nimmt für mich was weg vom Text, die Erwähnung von Hamburg. Davor war es eine Szene in meiner Fantasie. Danach muss ich versuchen meine Bilder und den Namen in Einklang zu bringen.
Interessant. Ich kann Hamburg auch rausnehmen. Es war im Original so drin, da hab ich es drin gelassen. Aber du hast recht, irgendwie prallt die Phantasie dagegen. Danke für den Hinweis.
Die bunte Schar zerstob in alle Winde.
Wenn ich statt dessen heut durch Hamburg geh,
bin ich erstaunt, dass ich sie wiederfinde,
die Kinderträume. Und – sie tun mir weh!
Die bunte Schar zerstob in alle Winde.
Wenn ich statt dessen heut durchs Viertel geh,
bin ich erstaunt, dass ich sie wiederfinde,
die Kindheitsträume. Und - sie tun mir weh.

Besser?
:)
 
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für eine Anonymisierung des Ortes: wenn er zum Verständnis nicht beiträgt, sperrt er sich gegen den eigentlichen Sinn.

Ansonsten bietet mir der Text (das Original kenne ich nicht) zu wenig, woran ich mich entweder reiben oder was mich andererseits überraschen könnte. Beides sind Erwartungen, die persönlich sind - glaubhaft finde ich den Text schon. Das wäre auch wieder eher ein übergeordnetes Thema, was hier angeschnitten wäre: ab wann handelt es sich um die Übersetzung eines Textes, ab wann um eine freie Behandlung oder eine Nachdichtung, ab wann würde man schreiben: inspiriert von ...

Das Auslassen von Hamburg wäre für mich eine freie Bearbeitung, unabhängig ob vom Autor genehmigt oder nicht - es wäre nichts, was in der betreffenden Sprache nicht auszudrücken wäre, sondern es wären eher Fragen wie die nach der Wirkung eines Textes oder einer Entscheidung zu einer größeren Gültigkeit gegenüber einer eher konkreten Biografie, die bei der Anonymisierung des Ortes eine Rolle spielen.

x-Riff
 
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@x-Riff Ein sehr aufschlussreicher Beitrag, danke! :)
 

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