Akustik im Übungsraum verbessern

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Gast208878
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Hallo liebe Gemeinde,

Ich dachte, ich wende mich mal an euch: Vor einigen Jahren, natürlich in dem Unwissen blutiger Anfänger, klebten wir mit meiner ersten Band den Proberaum mit Noppenschaum zu (was für eine neugegründete Formation keine finanzielle Leichtigkeit war). Diese Aktion diente hauptsächlich dazu, den Geräuschpegel für die Nachbarn runterzufahren, was auch prima geklappt hat. So gesehen ist der Sound im Raum auch trotz der ''trockenen'' Luft spitze - Manche Leute, die das erste mal reingingen, erlebten am Anfang trotzdem kurz einen leichten Druck auf den Ohren.

Nun habe ich folgendes Problem: Kommenden Sommer 2015 sind Aufnahmeprüfungen im Hauptfach Gesang an den Hochschulen und ich bin permanent am Üben. Leider entspricht mir der Raum so gar nicht meinen Vorstellungen; unter Stimmpädagogen spricht man auch davon, dass es natürlich grundsätzlich schwerer ist, gegen so einen dermaßen schallgedämmten Raum anzusingen.
Meine Frage: Habt ihr irgendwelche Vorschläge, wie ich die Akkustik im Raum wieder etwas ''frischer'', heller, durchlässiger gestalten kann? Dabei möchte ich - wenn es denn möglich ist - so wenig Noppenschaum wie möglich entfernen, da ich nebenbei noch das sehr laute Schlagzeug zu bedienen weiß (Die beiden Räume sind mit einem Rahmen und Mollton voneinander getrennt). Die Größe des ''Singraums'' beträgt ca. 4mx5m; außerdem befinden sich dort 3 schallgedämmte Fenster, vllt kann man ja da was machen...? [Zum Bild: die 3 blauen Balken stellen die Fenster dar. Die beiden grauen sind nach oben hin gerundete Wände).

PA muss nicht berücksichtigt werden. Wenn ich mit Mikrofonen übe, dann über meine teure IEM-Anlage.

Für alle möglichen Vorschläge bedanke ich mich schon im Vorraus,
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Oder an einen bereits gestarteten Thread weiterleiten, den ich leider nicht finden konnte.... :engel:


Gruß,
Andi
 
Eigenschaft
 
Wenn du nach "Akkustik" gesucht hast, wirst du kaum was finden ... ;)
 
Naja, übertreiben muss man es jetzt auch nicht.. :)
 
Ganz ohne Entfernen des Schaumstoffes wird es schwierig. Dem Raum fehlt es nun offenbar an Reflektionsfläche, die den Schall zurück wirft - also ein klassischer Fall von Überdämpfung. Vielleicht hilft es, den Schaumstoff in dem Bereich des Raumes zu belassen, in dem das Schlagzeug steht bzw. an den entsprechenden, Nachbarn zugewandten Wänden und den Rest zumindest auszudünnen? In der Regel lässt man ja immer einen Teil der Wände frei, damit der von dir beschriebene Fall nicht eintritt.
 
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Alles runterreißen bis auf die beiden Raumecken (Bassfallen) wo die Drums stehen. Evtl auch die beiden anderen Ecken gedämmt lassen. Kann man ja beim Rückbau ausprobieren.
 
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Ich kenne mich da wirklich nicht aus, aber wenn der Raum überdämmt ist, wäre es dann nicht möglich mit Holzplatten o.ä. neue Reflexionsflächen zu schaffen? Evtl Fließen draufkleben?
Nur so ne Idee...
 
Ich war am überlegen, ob ich nicht vielleicht die 3 Fenster mit gerundeten Holzbrettern, die in regelmäßigen Abständen so ca. 10cm Kreise eingebohrt haben, auskleide. Hab das mal in nem Studio gesehen.
Empfiehlt es sich dann eher, die Wand, die mir beim Singen gegenüber steht, frei zu machen?
 
Ich kenne mich da wirklich nicht aus, aber wenn der Raum überdämmt ist, wäre es dann nicht möglich mit Holzplatten o.ä. neue Reflexionsflächen zu schaffen? Evtl Fließen draufkleben?
Nur so ne Idee...

Die Idee kam mir auch schon. Holz reflektiert schon besser, als Schaumstoff. Aber ob man so der Überdämpfung Herr werden kann?

Ich war am überlegen, ob ich nicht vielleicht die 3 Fenster mit gerundeten Holzbrettern, die in regelmäßigen Abständen so ca. 10cm Kreise eingebohrt haben, auskleide. Hab das mal in nem Studio gesehen.
Empfiehlt es sich dann eher, die Wand, die mir beim Singen gegenüber steht, frei zu machen?

Lochplatten vor den Fenstern wirken im Zweifelsfall zusätzlich absorbierend (in den tieferen Frequenzen). Oder meinst du Diffusoren?

Lieber frei machen und gegen die nackte Wand singen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Aktion diente hauptsächlich dazu, den Geräuschpegel für die Nachbarn runterzufahren, was auch prima geklappt hat.
Einspruch. Da auch du physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht außer Kraft setzten kannst, ist das bestenfalls Einbildung (des Nachbarn?).
Da der Schaum auf die Lautstärke so gut wie keine Wirkung hat, kannst du viel davon abhängen. Ich würde zu Gunsten des Sounds vielleicht über bzw direkt neben dem Schlagzeug was dran lassen. Das sollte eigentlich ausreichen.
Bassfallen in den Ecken sind aber auch eine gute Idee.

Du kannst auch mal ein Sound Beispiel aufnehmen, unter Umständen kann man dir dann noch konkrete Tipps geben.
 
Einspruch. Da auch du physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht außer Kraft setzten kannst, ist das bestenfalls Einbildung (des Nachbarn?).
Da der Schaum auf die Lautstärke so gut wie keine Wirkung hat, kannst du viel davon abhängen.

Frage: wenn Schalldämpfung die Umwandlung von Schallernergie in Wärme bedeutet, dann wird doch damit die empfundene Lautstärke auch (ein kleines bisschen) geringer (wenn auch bei ca. 5 cm dickem Akustikschaumstoff nur in den höheren Frequenzen)?
 
Richtig. Aber eben nur Frequenzen, die an der Wand eh reflektiert werden. Der Nutzen ist für den im Inneren des Raumes, weil es da nicht so sehr knallt. Der Sound wird dumpfer, wenn man zu viele Matten hin macht zu dumpf.
Für einen Nachbarn hat das keinen Effekt.
 
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Richtig. Aber eben nur Frequenzen, die an der Wand eh reflektiert werden. Der Nutzen ist für den im Inneren des Raumes, weil es da nicht so sehr knallt. Der Sound wird dumpfer, wenn man zu viele Matten hin macht zu dumpf.
Für einen Nachbarn hat das keinen Effekt.

Danke - so ergibt das Ganze für mich einen Sinn! Also sind vor allem die tiefen Frequenzen am Körperschall beteiligt, die eh nicht vom Schaumstoff absorbiert werden. Aber mal angenommen, man würde aus Lust und Laune, und weil man nicht weiß, wohin mit der Kohle, den Ganzen Raum mit 20 cm dickem Basotect auskleiden, könnte man damit doch auch den Körperschall minimieren? Nur mal als Gedankenspiel, abgesehen davon, dass eine solche Maßnahme für die Innenakustik absoluter Unfug wäre...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ohne den Boden vom Grund abzukoppeln, geht der Körperschall (wie der Name sagt) schon mal durch selbigen nach draußen.
Natürlich hat Basotect einen höheren Effekt als so Schaum Matten.
Sagen wir mal, der Boden ist "sauber" und du nimmst statt 20 vielleicht so 80 cm, dann wird es sicher was bringen.
Eine konsequent gemachte Raum in Raum Konstruktion ist in der Praxis das einzige, um den Schall in einem Raum "einzusperren".
 
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Hmm, könnte man als Kompromiss nicht einzelne Wandteile so dimensionieren, das die als Platten gut handhabbar sind, quasi als Einzelsegmente. Dann diese Einzelsegmente einfach 2-seitig nutzbar machen, entweder die Gedämmte Noppen-oder-whatever-Seite oder man dreht sie rum und hat eine glatte Reflektionsfläche für die Sangesaufnahmen oder so. Ein frei schwebendes Befestigungssystem dazu und fertig. Das nur mal so als Idee, ohne Erfahrung und Expertise in dem Bereich.

Ich erinnere ich nur an ein Tutorial, wo mal beschrieben war, die Dämmplatten bzw. Schallabsorber eh frei schwingend zu lagern, damit möglichst viel Energie daran verloren gehen kann.

Naiv gesprochen, wenn man jetzt so ein paar Absorberplatten in handlichem Maase zusammenbaut und an die gewünschten Stellen hängt könnt das doch was bringen. Dann für den Fall, dass man die Reflexionen braucht, dreht man einfach ein paar dieser Platten um und nutzt die glatte Rückseite.

Also, wie gesagt kam mir nur so grad als Idee, keine Ahnung ob das so funkt wie ich mir das denke.
Gruß Jörch
 
Wenn der Raum für die Nachbarn gut gedämmt ist, dann lass es am besten so. Der Grund für die erfolgreiche Dämmung ist ja egal ...

Ich würde das ganz unwissenschaftlich drangehen und ein bisschen experimentieren.
Besorg dir ein paar Sperrholzplatten, 2m hoch und 1m breit. Da machst du dann Füße dran, Bälkchen mit reingesägtem Schlitz. Eventuell noch versteifen und abstützen, das siehst du dann.
Die Platten kannst du dann aufstellen wie du willst, zB in U-Form und dazwischen stehen. Und wenns nix taugt bist du es auch schnell wieder los.
 

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