Aufgabenverteilung in einer Band-Wie handhabt ihr das?

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Moin zusammen,
aus persönlichen und aktuellen Gründen (tiefer möchte ich hier gerade nicht gehen) möchte ich mal wissen, wie ihr die Aufgabenverteilung in euren Bands organisiert.
Dabei geht es mir weniger um musikalische Fragen wie z.B. "Wer ist der Haupt-Songwriter?" , sondern um eher organisatorische Aspekte wie z.B. wer (und warum) kümmert sich um :
  • Social Media (Auftritt, Profil, Videos etc.)
  • Gig-Akquise/Verhandlungen mit Veranstaltern etc.
  • Netzwerk
  • Recording/Mixing/Mastering
  • Proberaum-Ausstattung/Raumgestaltung
  • Design/Artworks/Layouts
  • Equipment
  • etc.
Möglicherweise kann man das nach dem Prinzip "wer kann, der macht" lösen, aber wie steht es mit der Motivation?
Wie bindet man die Mitglieder einer Band optimal ein und motiviert sie, (mehr) Aufgaben zu übernehmen?

Übernehmt ihr im Zweifelsfall für "faule" Bandmitglieder Aufgaben im Sinne des Allgemeinwohls/der Band, um evtl. Diskussionen aus dem Weg zu gehen?
Bleibt alles an euch hängen?
Wie geht ihr damit um?

Wie handhabt ihr diese Themen?

Bin gespannt auf eure Antworten!

LG
 
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nach dem Prinzip "wer kann, der macht"
So sehe ich das. Hat bisher super geklappt.
Ich trenne da noch etwas nach kreativem und organisatorischen Bereich. Der kreative Kopf ist nicht automatische auch der Kopf welcher Organisatorisch fit ist.
„Wer das Artwork macht muss also nicht die Person sein welche mit Druckereien verhandelt“


Wenn’s größer wird oder sich für bestimmte Bereiche niemand findet lohnt sich Outsourcing.

In den USA ist es immer noch üblich den Posten Managment schon bei Gründung zu besetzen.
Hat auch Vorteile
 
Hat bisher super geklappt.
Das freut mich zu hören. Im Ernst. Und wenn es nicht klappen würde? Und das niemand freiwillig machen will? Wie gehst du/geht man da vor? Insbesondere, wenn rationale Argumente ("es ist doch im Sinne der Band; ich würde mich um Aufgabenverteilung freuen, da es uns alle angeht" etc.) wenig fruchten?
 
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eine mischung aus dem, was jeder kann, und worauf jeder lust hat.
das sollte man aber nicht voraussetzen, sondern darüber kann man reden,
 
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es gab Schwierigkeiten mit Besitzverhältnissen bzw. Nutzung & Unterschlagung sowie Verleih meiner Geräte ohne Erlaubnis & vorherige Rücksprache.

Bei Gemeinschaftsanschaffungen mit unterschiedlichen Vorstellungen zum Restwert-Auszahlung beim Ausscheiden von Bandmitgliedern. Differenzen bei Einlagen zwischen Leuten, die einerseits arbeitslos sind oder waren & Bandmitgliedern, die ganz gut verdienen.

Nutzung meiner teureren Technik galt als selbstverständlich, ohne jemals dafür etwas zu zahlen.

Der Eine hat vielleicht Talent für das Administrative & die Buchhaltung, der Andere für die Technik
 
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Bei Gemeinschaftsanschaffungen mit unterschiedlichen Vorstellungen zum Restwert-Auszahlung beim Ausscheiden von Bandmitgliedern.
Hm, ne, es geht hier nicht um ausgeschiedene Bandmitglieder, sondern um die Verteilung von Aufgaben innerhalb einer existierenden Band.
Nutzung meiner teureren Technik galt als selbstverständlich, ohne jemals dafür etwas zu zahlen
Schon krass, aber s.o....das ist nicht wirklich die Frage. Sondern: Wie bekommt man die Aufgabenverteilung organisiert?
sondern darüber kann man reden
..und wenn das nicht fruchtet? Wenn man viel redet, aber nix kommt an?
 
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Wie bekommt man die Aufgabenverteilung organisiert?
Dann beißt einer in den Sauren Apfel und macht was.

Gibts nen Bandleader?
Oder nur nen Frontman?
Oder nen Kreativ Direktor?

Wenn einer alles macht dann nur weil er’s kann und will
 
Ich möchte mal in den Raum werfen, dass es oft schon reicht wenn ein Bandmitglied einfach hinter der Band steht, pünktlich und zuverlässig zum Proben kommt und sich sein Zeug draufschafft. Dazu noch sozial verträglich ist.
 
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Meine Erfahrung aus 2 Bands, aber auch meinem Berufsleben... irgendwie braucht es immer/meist ein "armes Schw...", der sich den "A..." aufreißt, dann klappt das... Es gibt Leute mit "Herzblut", die machen dann das Meiste, und es gibt welche, die "Konsumieren" eher. Das ist auch nicht unbedingt "verwerflich", sondern einfach auch eine persönliche Charakterfrage und in einer Band sehe ich das so, dass das eine Skill das Instrument ist, das Andere das Drumherum. Manche können Beides, manche nur das Instrument. Man muss das halt mal ansprechen und versuchen zu delegieren, aber wenn das schlecht läuft, dann braucht es eben 'den Einen', der das macht und kann. Klar ärgert der sich dann manchmal, aber das ist halt so... wenn es so jemanden nicht gibt, dann wird eh nix aus der Band meist. Ich habe das im Beruf gelernt: Selbständig sein heisst selbst und ständig verantwortlich sein, auch in einer Gemeinschaftspraxis ist dann meist einer "selbständiger" als der Andere... Schön, wenn es sich von alleine oder nach Diskussion verteilt, aber wenn nicht, dann muss sich halt einer/Du denke ich mal, "opfern", wenn das Gesamtprodukt Band Spass macht... Deswegen bin ich bei uns in Personalunion Keyboarder, Tontechniker, Songbook-App-Installierer und -Programmierer, Songausarbeiter für Songbook, Verteiler in die Clouds, Mp3 aus Youtube-Extrahierer, Transponierer, Schlagzeug-für-Übungsraum-Bereitsteller, Terminorganisator, Whatsapp-Gruppen-Verwalter, Cubase-Aufnahmen-Verarbeiter... Aber die Band ist geil, und ich kann das halt, und Musik ist mein liebstes Hobby und die anderen können sowas halt teilweise nicht... also mach ich es, denn damit komme auch ich zu einem erfreulichen Musizieren und es macht mir auch Spaß... und das ist das Wichtigste! Zwingen kann man niemanden... aber Ärgern bringt dann auch nix... Entweder man macht das dann, freiwillig, um des Endergebnisses Willen, oder die Sache löst sich auf, wenn einer sich ständig ärgert... LG, Frank
 
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Interessantes Thema!

Im Lauf der Jahre hatte ich in verschiedenen Bands unterschiedlich ausgestaltete Rollen, vom reinen Angestellten (wenn man das so nennen kann) ohne Verantwortung, wie es @nasi_goreng treffend beschrieben hat, bis hin zum Bandleader, wobei ich diese Rolle immer als Primus inter pares = Erster unter Gleichen wahrnehme. Ich stelle fest, dass es eine enorm starke Abhängigkeit vom Songmaterial gibt - wenn die eigenen, selbst geschriebenen Songs gespielt werden, dann kommt automatisch mehr Engagement und Drive rein als beispielsweise bei Covers. Und natürlich spielt die Persönlichkeit des Einzelnen eine große Rolle, d.h. nicht jeder hat ein Händchen dafür, zwecks Gig-Akquise in der Gegend rumzutelefonieren, Klinken zu putzen und permanent Leuten hinterherzusteigen.

In meiner aktuellen Band sieht die Aufgabenverteilung so aus (der Esel nennt sich zuerst).

Aufgabe
Gitarrist (ich)
Sänger
Basser
Drummer
(Extern)
Songwriting
X​
X​
Gig-Akquise
X​
X​
Live-Sound & Licht
X​
Fotos & Videos
X​
X​
Grafikdesign (Logo, Banner, Plakate)
X​
Social Media
X​
Proberaum Technik & Deko
X​
X​
Proberaum Getränkelogistik
X​
Recording
X​
Mixing/Mastering
X​

Jeder bringt seine Stärken individuell ein und wo wir Hilfe brauchen, holen wir die uns von Extern (Spalte ganz rechts).

Es gab aber auch schon mal Bands, da waren fast alle Kreuze in nur zwei von fünf Spalten, d.h. da war die Aufgabenverteilung so asymmetrisch, dass die Band letztendlich dran gescheitert ist.
 
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Ich bin jetzt mal ein bisschen provokant, ohne es böse zu meinen, und gehe dabei davon aus, dass die Band nicht von der Musik leben muss:
Wie bindet man die Mitglieder einer Band optimal ein
Indem man sie das tun lässt, was sie am besten können und auch tun wollen. Wenn ich ein dem Bandanspruch genügender Musiker bin, zuverlässig und belastbar und ein umgänglicher Typ, aber mit Organisation etc. nichts am Hut habe, dann muss das reichen.
und motiviert sie, (mehr) Aufgaben zu übernehmen?
Das setzt zunächst voraus, dass eine Aufgabe von der Person, die die Aufgabe übernehmen soll, als erforderlich bzw. wichtig betrachtet wird und bewältigt werden kann. Wenn z.B. der Gitarrist bisher das Booking gut regelt, ist es nicht erforderlich, dass der Drummer sich (auch) drum kümmert. Und es hat wenig Aussicht auf Erfolg, jemanden zu etwas motivieren zu wollen, der kein Interesse am oder keine Ahnung vom Thema hat.
Ich oute mich: Ich bin einer von den "Faulen" - ich kümmere mich um (nur) um einen guten Sound beim Auftritt, halte die Gitarristen lautstärkemäßig im Zaum und motze ab und zu über die Auswahl der Titel. Booking, Netzwerk, social media interessiert mich nicht und ist auch nicht mein Ding, das machen andere lieber und besser.
Nix für ungut!
 
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Ich oute mich: Ich bin einer von den "Faulen" - ich kümmere mich um (nur) um einen guten Sound beim Auftritt, halte die Gitarristen lautstärkemäßig im Zaum und motze ab und zu über die Auswahl der Titel.

Und ich war einer, der sehr viele Aufgaben übernommen hat, hätte in der Liste oben 5 dicke und 2 kleine Kreuze gemacht. Bis ich keinen Bock mehr hatte mir den Arsch aufzureissen und hingeschmissen hab. Daher mal ein kleiner Tipp an die "Mitläufer": Anerkennung zollen und mal nachfragen, worauf der "Macher" überhaupt keinen Bock hat. Manchmal sind das kleine Sachen, wäre ich z.B. davon entlastet gewesen, nach dem Gig das Zeugs wieder in den Proberaum zu wuppen, das hätte mich echt gefreut.
 
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ich war einer, der sehr viele Aufgaben übernommen hat
Das war ich früher auch mal, war aber für mich nicht schlimm, weil
dann muss sich halt einer.... "opfern", wenn das Gesamtprodukt Band Spass macht...
und ich hatte alle Fäden in der Hand. Es war meine Band und ich war der "Vorstandsvorsitzende". Etwas anstrengend, aber damals sehr befriedigend für mich. Inzwischen bin ich älter und etwas teamfähiger geworden... :opa:
Anerkennung zollen
an den / die "Macher" ist selbstverständlich
nach dem Gig das Zeugs wieder in den Proberaum zu wuppen
war früher mal ein Thema für mich (es war hauptsächlich mein Equipment), und das wurde meistens gemeinsam erledigt.
Das entfällt seit einigen Jahren, mir gehören (für die Band) nur noch die PA-Boxen und das Mischpult, ein Gitarrist ist der "Lichtverantwortliche". Das lagert jeweils zuhause, und bei Auftritten helfen die anderen halt mal beim Tragen. Den persönlichen Kram (Instrumente, Verstärker etc.) wuppt jeder selbst. Im Proberaum steht nur das (kleine) Probe-Equipment, für den Auftritt haben wir das "große Besteck".
 
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Ich denke das ist immer sehr individuell.

Bei meiner aktuellen Band (ich lebe nicht von der musik) ist die Aufgabenverteilung:
Vocals: schreibt texte, prüft etwaige rechtliche sachen, booking und Kontakte

Ich: schreib musik, mach social Media, erstelle übungsdateien in meiner DAW und Notation auf Guitar pro, booking&kontakte
Merchbestellungen.

Drummer und Gitarrist haben als Hauptaufgabe zu Proben und Auftritten zu kommen, bringen sich aber auch in verschiedenen Punkten immer wieder ein.

Für uns Passt das so ideal und auch fair, weil vocals und ich uns hier am meisten verwirklichen und unsere Mitmusiker (sehr gute Freunde) diese Vision unterstützen.

Muss aber auch sagen, dass wir jetzt nicht hart steil gehen, weil job und Privatleben nicht genug Zeit lassen um 30+ auftritte pro Jahr zu machen, daher hält sich alles in grenzen
 
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Wie bindet man die Mitglieder einer Band optimal ein und motiviert sie, (mehr) Aufgaben zu übernehmen?
Indem man sie das tun lässt, was sie am besten können und auch tun wollen.
Und wenn es nicht klappen würde? Und das niemand freiwillig machen will?
darüber kann man reden,
..und wenn das nicht fruchtet? Wenn man viel redet, aber nix kommt an?
Dann ... läßt man es sein. Und macht es nicht selbst.
Die Folge wird sein, dass Dinge nicht funktionieren - die Auftritte verlaufen nicht gut, die Werbung nicht, die Band bekommt keine Auftritte mehr ... und es gibt Streß und Frust.

DANN erst erweist sich, ob für alle in der Band die Ziele auch wirklich gelebt werden und alle sie erreichen und das dafür tun wollen, was es braucht, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Meiner Erfahrung nach ist grundlegend für den Bestand der geschilderten Struktur (Bandleader: Das ist aber wichtig; Bandmitglieder: tun nix oder zu wenig), dass Bandleader (oder jemand anderer) die Aufgaben übernimmt, welche die anderen nicht machen. Was zur Folge hat, dass ja alles funktioniert und die Bandmitglieder keinen Grund haben, ihr Verhalten zu ändern - weil es ja funktioniert. Solange Bandleader nur klagt, aber sein Verhalten nicht ändert (das heißt: losläßt und Aufgaben nicht weiter übernimmt), wertet die Band das in der Regel (und nicht unzutreffend) als vielleicht wichtig, zutreffend, bedauernswert - vor allem aber als folgenlos (Hunde, die bellen, beißen nicht). Was folgenlos bleibt, führt nicht dazu, dass Leute ihr Verhalten ändern. Und mal ehrlich: Warum sollten die ihr Verhalten ändern, wenn Du nicht bereit bist, Dein Verhalten zu ändern?

Aus meiner Sicht besteht die wichtigste Konsequenz darin, dieses gewohnte Spiel zu durchbrechen. Da man am meisten Einfluß auf sein eigenes Verhalten und seine eigene Haltung hat, liegt dort das größte Potenzial.
Was aber bedeutet, dass man es aushalten muss, dass die Weigerung, weiter Aufgaben zu übernehmen, die man nicht übernehmen will, zum Scheitern der Band führen kann. Wenn man das für sich ausschließt, bedeutet das, dass man damit leben muss, dass es so weiter läuft wie bisher. Wenn man weder loslassen noch so weitermachen kann, führt es am Ende sowieso dazu, dass die Dinge den Bach runtergehen - zumindest man selbst wird so lange weitermachen, bis der Krug, der zum Brunnen geht, bricht: man hat seine ganze Energie einem Kampf geopfert, der nicht zu gewinnen (und damit sinnlos) ist.

Die Problematik auf das Feld der "Motivation" zu schieben, bedeutet, dem Grundwiderspruch auszuweichen. Der Grundwiderspruch lautet: "Bedeutet mir die Band mehr als anderen Bandmitgliedern? Und bin ich bereit, das auszugleichen oder mache ich nur weiter, wenn alle mit anpacken?". Damit bestreite ich gar nicht die erhebliche Bedeutung von Motivation.
Motivieren kann man aber nur, wo ein eigener Wille zu etwas vorhanden ist. Der kann durch Motivation gesteigert werden. Und es kann durch Motivation die Bedeutung, die etwas beigemessen wird, gesteigert werden. Wenn der grundlegende Wille und die Einsicht nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist, wird Motivation zum Selbstbetrug und zu einer weiteren Aufgabe, die zu der eh schon großen Liste der Aufgaben des Bandleaders dazu kommt. Und im Grunde beweist sie auf´s neue, dass dem Bandleader die Band so wichtig ist, dass er bereit ist, eben alles dafür zu tun, dass es sie weiter gibt. (Siehe oben: dadurch gibt es keinen wirklichen Impuls und Grund, das eigene Verhalten zu ändern: weil ja alles funktioniert. In der Regel führt das dazu, dass die Bandmitglieder die ab und zu erfolgenden Motivations- oder Moralreden des Bandleaders über sich ergehen lassen.)

Wie ich persönlich mit solchen Situationen und Herausforderungen umgehe (die es bei weitem nicht nur im Bandkontext gibt)?
Ich frage mich tatsächlich (am Anfang besonders und zwischendurch immer mal wieder), was ich (ehrlicher- und ernsthafterweise) von dieser Band will, warum ich das mache und wie viel ich persönlich dafür tun will. (Bei mir funktioniert das nur, wenn ich die Bereitschaft habe, unterhalb des Bereichs zu gehen, der der Vernunft zugänglich ist: was bei mir die größte Rolle spielt, spielt sich sozusagen unterhalb der Wasseroberfläche ab, wenn man das berühmte Eisbergbild nehmen möchte.)
Was nicht ausschließt, dass ich beispielsweise am Anfang Aufgaben übernehme, die ich nicht dauerhaft übernehmen will, mit der Erwartung, dass andere sie dann übernehmen, wenn sie es können. Das kann sich einlösen oder auch nicht. Oder ich mache es gerade andersrum und mache am Anfang bewußt nichts und schaue, was passiert. Oder ich handhabe das flexibel und gehe situativ vor, was meine eigene Situation mit einfließen läßt. Letzteres ist eigentlich ziemlich inkonsequent, weil es ja ein wechselhaftes Verhalten einschließt. Eigentlich aber auch nicht, weil ich dadurch einbeziehe, dass die Band nicht mein Leben, sondern Teil meines Lebens ist und eben - gerade beim Hobby - davon abhängt, was ich gerade an Ressourcen, Möglichkeiten und Motivation etc. habe. Was wiederum dazu führen kann, dass ich manchmal viel für eine Band mache und manchmal weniger und dass eben manchmal in der Band viel passiert und manchmal wenig. Was ich natürlich in der Band kommuniziere.

Das heißt, mein konkretes Verhalten in einer Band kann sehr unterschiedlich sein. Dennoch: wenn es nicht rückgebunden ist an meine eigentlichen Bedürfnisse und meine konkrete Situation, wird es auf Dauer nicht funktionieren. Und ich bin stets bereit, von einem toten Pferd abzusteigen. Und ich bin stets bereit, zu testen, ob das Pferd tot ist. Und mit der Konsequenz zu leben.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Organisieren kann man viel; manchmal muss/sollte man das auch tun, weil nicht jeder alles auf dem Schirm hat oder "sieht", was zu tun ist.

Fakt ist aber auch, dass menschliches Zusammenleben in der Praxis von "Quellen" und "Senken" geprägt ist. Wenn man in einer Band Leute hat, die bekennende "Senke" sind, nützt auch die beste Organisation/Aufgabenverteilung nichts, es wird immer ärgerlich für die "Quellen" in der Band! Da bleiben wieder nur die drei A: Ändern, Akzeptieren oder Abhauen...

Nichsdestotrotz gibt es anspruchsvolle Jobs, wie das Booking/Gig Aquise, die idR an einer Person hängenbleiben. Das wird durch den Erfolgsfaktor "One Face to the Customer" noch verstärkt und nicht jeder ist auch eben "gut" in allem.
Job Aquise ist tatsächlich nicht so meins, aber dafür kümmere ich mich gerne um die Technik und auch den Live Mix, wenn der Gig keinen FOH Toni erlaubt. Vor, während und nach einem Gig zu "helfen", wo immer es möglich ist, ist auch etwas was selbstverständlich sein sollte (.wieder: ...will ich Quelle oder Senke sein?)

Ansonsten würde ich die "musikalischen" Aufgaben von den technisch, organisatorisch, administrativen Aufgaben entkoppelt sehen.
Eine Konstellation: "Ich mache schon das ganze Songwriting, also bin ich beim Aufbauen der PA raus..." wäre für mich keine funktionieren "Arbeitsteilung", wenngleich das Songwriting vielleicht sogar viel anspruchsvoller und zeitmäßig in Summe wesentlich mehr Aufwand ist. --> Songwriting macht man IMO nicht, weil es ja sonst keiner macht, sondern, weil man da Bock drauf hat, ansonsten kommt da meiner Erfahrung nach eh nur Müll raus.... im Laufe der Ausarbeitung von Songs, können und sollten sich immer alle Bandmitglieder am kreativen Prozess aktiv beteiligen, selbst wenn da individuell nicht unbedingt viel Input kommt.

Recording/Mastering ist IMO etwas was in meiner Bandpraxis entweder das besondere "Hobby" eines Bandmitglied war, der das dann auch für sich (alleine) in Anspruch genommen hat (...was auch nicht ohne Konfliktpotential ist...) oder wenn das dann "mal" relevant war, habe ich das auch mit übernommen, weil ich das wenigsten etwas konnte...

Probenraum renovieren/dekorieren oder gar aufräumen/reinigen sind auch so Aufgaben, die man IMO schlecht deligieren kann. Da müssen schon alle ran, wie eben auch beim Aufbauen, Schleppen,...

Am Ende wird es daher IMO nie "gerecht" mit der Aufgabenlastverteilung sein, aber das wird IMO auch erst dann zum echten Problem, wenn Einzelne, die Extra Meile, die Andere da gehen, nicht wertschätzen bzw. sich vor Aufgaben, die sie übernehmen könnten, sichtbar drücken.

It's all about behavior....
 
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Die "rectale Untersuchung" …, jedem Tierchen sein Plaisierchen
- Die Erektion, die Sie jetzt spüren, ist übrigens ganz natürlich.
- Aber ich hab gar keine Erektion.
- Wer redet denn von Ihnen?

Zum eigentlichen Thema:
Die eine Frage ist, ob man erwartet, dass alle gleich viel machen. Davon würde ich noch nicht mal ausgehen. Wir sind eine fünfköpfige Band, und grob geschätzt machen zwei Leute sehr viel und zwei sehr wenig.

Die andere Frage ist, ob man wirklich alles organisieren und festlegen muss. Ich hab mich noch nie gefragt, wer sich um die Ästhetik des Proberaums kümmert. Ist so etwas wirklich ein Thema, über das man sich streiten kann?
 
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Btw. Klingt ja ein bisschen nach Unzufriedenheit. Vielleicht sprichst du es mal einfach an bei deinen Leuten, dass sich jeder Gedanken machen soll ob und wie man was neu organisieren soll/könnte und dass ihr euch einfach mal auf ein Bier zusammensetzt und vielleicht mit Grill und Steak und dann am Abend alles durch sprecht
 

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