Akustisches Profil von "Low Cost" Diffusoren?

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Nicht speziell. Daher Mutmaßungen.

Die Hofas sind 2D-QRD Diffussoren mit einer Tiefe von 10cm. Sie sollten daher bei ca. 1-2kHz anfangen zu wirken bis in die höchtesn Höhen. QRD Diffussoren brauchen einen gewissen Abstand ansonsten hat man Phasing Effekte. Aber das ist ja nicht problematisch.
-> sollten ihren Job tun.

Die anderen sind welche die auf der Form basieren. Zwei Probleme. Erstens weniger nur ca. 50 mm tief. D.h. die Einsatzfrequenz ist irgendwo bei 6kHz. Die Form müsste man berechnen. Aber man erkennt schon das erste Problem: sie haben auf der Breite schon 3 identische Perioden. Das ist für "finless" Diffusoren Mist. Desweiteren ist die Einsatzfrequenz entweder erst überhalb von 340m/s / Tiefe oder der Frequenzgang ist sehr wellig. Durch die Periode ist der Frequenzgang eh wellig.
Für Flatterechosvermeidung dürften sie gerade so gehen. Für wirkliche Diffussion nicht. Für die Rückwand eines Abhörraumes würde ich keins von beiden nehmen (und auch nur bedingt unten meine), sondern einen massiven, tiefen, 1D-QRD.

Bedenken: wenn mehrere nebeneinander sind, wird der Frequenzgang extrem schlecht. Periodizität ist schlecht. Daher Drehen oder in unterschiedlicher Höhe (Wandabstand) anbringen.
Beispiele für auf Styropor basierende Diffussoren habe ich hier.
https://www.facebook.com/photo.php?...1149921.136560.384664898215109&type=1&theater

Leider konnte ich nicht messen. Aber sie erfüllen ihre Funktion und sind durch Simulation berechnet worden.

Ich habe in dem Zuge auch andere solche Diffussoren berechnet: sie sind fast alle Mist. Diese konkrete Form habe ich zwar nicht berechnet. Aber ähnliche schon. Probleme sind wie gesagt die Periode und die geringe Tiefe.
Das ganze ist eine bisschen tricky, zumindest der Simulation nach gut arbeitende finless Diffussoren hinzubekommen. Man muss auch ein paar Kompromisse machen (Winkelabhängigkeit, untere Grenzfrequenz, Frequenzgang). Hat aber den Vorteil, dass die Streuung auch unter einem Meter Abstand keinen Phasing-Klang hat, während das Schallfeld eines QRD erst bei einem gewissen Abstand diffuss ist.

Meinem Gefühl nach, was ich durch mehrere Wochen Konstruktion gewonnen habe, und etwas Gefühl dafür habe, wie ein finless Diffussor beschaffen sein sollte, sagt mir, dass die Dinger nichts taugen. Sie streuen natürlich etwas überhalb von 5kHz und verhindern zumindest Flatterechos.

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Nicht speziell. Daher Mutmaßungen.

Die Hofas sind 2D-QRD Diffussoren mit einer Tiefe von 10cm. Sie sollten daher bei ca. 1-2kHz anfangen zu wirken bis in die höchtesn Höhen. QRD Diffussoren brauchen einen gewissen Abstand ansonsten hat man Phasing Effekte. Aber das ist ja nicht problematisch.
-> sollten ihren Job tun.

Die anderen sind welche die auf der Form basieren. Zwei Probleme. Erstens weniger nur ca. 50 mm tief. D.h. die Einsatzfrequenz ist irgendwo bei 6kHz. Die Form müsste man berechnen. Aber man erkennt schon das erste Problem: sie haben auf der Breite schon 3 identische Perioden. Das ist für "finless" Diffusoren Mist. Desweiteren ist die Einsatzfrequenz entweder erst überhalb von 340m/s / Tiefe oder der Frequenzgang ist sehr wellig. Durch die Periode ist der Frequenzgang eh wellig.
Für Flatterechosvermeidung dürften sie gerade so gehen. Für wirkliche Diffussion nicht. Für die Rückwand eines Abhörraumes würde ich keins von beiden nehmen (und auch nur bedingt unten meine), sondern einen massiven, tiefen, 1D-QRD.

Bedenken: wenn mehrere nebeneinander sind, wird der Frequenzgang extrem schlecht. Periodizität ist schlecht. Daher Drehen oder in unterschiedlicher Höhe (Wandabstand) anbringen.
Beispiele für auf Styropor basierende Diffussoren habe ich hier.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=521984031149861&set=a.521983431149921.136560.384664898215109&type=1&theater

Leider konnte ich nicht messen. Aber sie erfüllen ihre Funktion und sind durch Simulation berechnet worden.

Ich habe in dem Zuge auch andere solche Diffussoren berechnet: sie sind fast alle Mist. Diese konkrete Form habe ich zwar nicht berechnet. Aber ähnliche schon. Probleme sind wie gesagt die Periode und die geringe Tiefe.
Das ganze ist eine bisschen tricky, zumindest der Simulation nach gut arbeitende finless Diffussoren hinzubekommen. Man muss auch ein paar Kompromisse machen (Winkelabhängigkeit, untere Grenzfrequenz, Frequenzgang). Hat aber den Vorteil, dass die Streuung auch unter einem Meter Abstand keinen Phasing-Klang hat, während das Schallfeld eines QRD erst bei einem gewissen Abstand diffuss ist.

Meinem Gefühl nach, was ich durch mehrere Wochen Konstruktion gewonnen habe, und etwas Gefühl dafür habe, wie ein finless Diffussor beschaffen sein sollte, sagt mir, dass die Dinger nichts taugen. Sie streuen natürlich etwas überhalb von 5kHz und verhindern zumindest Flatterechos.

Dass keine Daten angegeben werden, kann man so oder so interpretieren. Die Messung ist verdammt schwierig und aufwändig. Während man Absorber im Kundschen Rohr für 100 Euro testen lassen kann. Und für mehrere hundert Euro im Hallraum.
 
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Ich dachte mir schon so etwas!
Danke für die Infos!


Für die Rückwand eines Abhörraumes würde ich keins von beiden nehmen (und auch nur bedingt unten meine), sondern einen massiven, tiefen, 1D-QRD.

D.h. du würdest z.B. eine großen Schröder Diffusor an der Regie Rückwand generell empfehlen?

Topo :cool:
 
Nachtrag:

Ich hatte Hofa angeschrieben und nach dem Frequenzbereich gefragt.
Die haben sehr schnell geantwortet und folgendes geschrieben:
"Der Wirkungsbereich, also der Frequenzbereich in dem die Diffusoren ihre diffuse Wirkung entfalten beträgt ca. 800 - 2500 Hz."

Topo :cool:
 
D.h. du würdest z.B. eine großen Schröder Diffusor an der Regie Rückwand generell empfehlen?

Nicht generell. Man kann auch absorbieren. Diffussoren bei einem gewissen Abstand wo die Reflexionen ca. 20ms später kommen und dann auch welche die ordentlich streuen und tief wirken.

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"Der Wirkungsbereich, also der Frequenzbereich in dem die Diffusoren ihre diffuse Wirkung entfalten beträgt ca. 800 - 2500 Hz."

Da hab ich doch mit 1kHz gut geschätzt. Die obere Frequenz bitte nicht ernstnehmen. Das ist nur die obere Grenzfrequenz wo das Schröderprinzip gilt. Das geht nämlich nur bis ca. dahin, wo die einzelnen Fächer groß gegenüber der Wellenlänge sind. D.h. wo die Wellenfront im Fach gerade ist. Aber trotzdem streuen sie auch oberhalb davon durch die Form. Der HOFA-Diffussor wird bei ca. 500 Hz einsetzen, aber wellig im Frequenzgang ein (d.h. Diffusität (f)) und dann bei ca. 1KHz optimal sein und dann bis in die höchsten Höhen streuen.
Die Angaben die Hofa geliefert hat sind rein die berechneten oberen und unteren Grenzfrequenzen. Diese sind genaugenommen reine Designgrößen die nur sehr grob mit den realen Streueigenschaften übereinstimmen. Ein QRD setzt grob eine Oktave tiefer ein als es theoretisch sein drüfte und streut auch noch höher als die obere Grenzfrequenz allein durch die Form. (wie auch ein Bücherregal)

Generell streuen Diffussoren nie perfekt, sondern haben immer noch eine recht großen Anteil direkter Reflexionen. Zum Killen von first reflections seitlich und an der Decke eignen sie sich nur bedingt in sehr großen Räumen.
 
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