Als Solo-Hobbymusiker mit der Produktion "überfordert"

milamber
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Hey Leute,

ich brauch mal Feedback von Gleichgesinnten – mein Frust-Level ist gerade hoch. Ich hab so viele Songs geschrieben, dass ich damit locker zwei Alben füllen könnte. Aber: Keins davon ist 100% fertig.

Die meisten Stücke leben noch im Demo-Zustand: Texte haken an ein paar Stellen, Instrumente sind nicht immer sauber aufgenommen, und die Drums bestehen oft aus Copy-&-Paste. Es fehlt dieser eine letzte Schritt: Studio + Producer + alles zu einem professionellen Song machen. Aber ganz ehrlich – genau der Teil stresst mich. Es ist harte Arbeit, für mich nicht mehr so kreativ, und ich hab im Job schon genug auf dem Tisch.

Wie macht ihr das denn so? Fertig ihr eure Alben allein? Holt ihr euch jemanden dazu? Ich überlege gerade ernsthaft, mir Unterstützung zu holen, damit ich endlich mal ein Soloalbum fertig bringe.
 
Guten Abend @milamber,

Demos sind ja erst einmal ok.

Für eine ordentliche Produktion heißt es wie immer: "Shit in shit out" - und ist nicht wirklich ein Problem, wenn man gewillt ist das ordentlich nachzuproduzieren.

Alleine recorden ist oft ein Problem, weil man dabei Dinge durchgehen läßt, die nicht ausreichend gut für den Song sind. Da muss man schon sehr diszipliniert sein, damit das Ergebnis stimmt.

Wenn Du erst im Stadium der Entstehung bist, hilft oft ein Partner, um den Song rund zu machen und nicht kaputt zu interpretieren (einem fällt immer etwas auf und ein, was man anders oder "besser" machen könnte).

Wichtig ist, dass man das Grundgerüst hinbekommt! Und damit sind wir beim Punkt. DAS ARRANGEMENT MUSS STIMMIG SEIN BEVOR MAN ANFÄNGT EINEN SONG ZU PRODUZIEREN! - Das ist der Fahrplan...

Wenn Du möchtest, können wir ausprobieren, ob eine Kollaboration passt. Das bedeutet, dass wir mal einen oder zwei Songs zusammen anpacken und gucken, ob wir miteinander etwas schaffen können, was zu
einem zufrieden stellenden Ergebnis führt.

Mein Angebot wäre:

Drum Programming
Editing/Mixing/Mastering

und Hilfe beim Arrangement

Danach sehen wir weiter.

Wenn Du das möchtest, schicke einfach mal zwei Demos, am besten in einzelnen Spuren (was Du hast) als WAVs und mit Angaben zu Chord-Struktur, bpm, Text als Word-Datei und mit Deinen Gedanken zum geplanten Ergebnis,
den Soundvorstellungen.

Deinen Text kannst Du ja z.B. auch in ChatGPT hochladen und Dir Vorschläge erarbeiten lassen...

Wenn wir das so machen wollen, packe alles auf einen Server und schicke mir bitte den Link. Ich melde mich dann zur "Manöverkritik" mit Vorschlägen.

Viele Grüße
Ray
 
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Ich produziere im Homestudio selbst und handhabe das so, dass ich einen Song nach dem anderen mache. Das heißt: ich arbeite maximal an zwei Songs gleichzeitig. Ich bin ausgebildeter Tontechniker / Mediengestalter Bild und Ton, auch wenn ich aus dem Job gut 20 Jahre draußen bin. Ich habe mir also meinen ersten Traumberuf zu Hobby gemacht und mag das Produzieren, Mischen, Arrangieren.

Und ja, ich versehe Dich, glaub ich, trotzdem, denn es geht mir manchmal so, dass sich eine Produktion bis zuletzt zieht und ich mir denke: Eigentlich würde ich mich lieber mit Gitarre hinsetzen und neues Material schreiben. Aber meist diszipliniere ich mich dann selbst und sage mir: "Nee, mein Junge, erst das angefangene fertig machen."

Und es ist für mich immer sehr hilfreich, andere Musiker ins Homestudio zu holen, damit die bestimmte Instrumental-Parts einspielen. Es macht viel Spaß, gemeinsam an einem Song (Teil) zu arbeiten. Ich habe auch schon hilfe von Profis über fiverr.com geholt, wenn es darum ging, Instrumente zu spielen, die ich selbst nicht spielen kann und dafür keine geeigneten Musiker aus dem Freudes- oder Bekanntenkreis finden konnte.
 
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Wir (zu zweit an den Instrumenten + unser Mixer) stehen da im Moment ganz ähnlich da. Dadurch, dass der Schlagzeugpart vom Band kommt, wirkt der unnatürlich und uninspiriert. Damit lässt sich zwar alles relativ sauber einspielen, aber die wichtigen Nuancen fehlen doch immer irgendwie. Auch stellen wir fest, dass wir hier "im eigenen Saft" schmoren, dass sich neue Ideen nur schwer entwickeln, und dass sich vieles in ähnlichen Mustern wiederfindet.
Daher: +1 bei @Michael Scratch mit Hol Dir andere Musiker mit ins Studio. (und dann gibt es das Problem nach dem WARUM machst Du das so, und nicht anders/besser? Das erinnert an die Filmszene mit Freddie, der in München nur "Ja-Sager" um sich hatte, und die Kreativität (und die Reibereien) verlor...)
Viel Erfolg
Gruß Dirk
 
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Also, um mal zu zeigen auf welchem Level meine Demos sind.

Hier ist ein Beispiel. Mein Gesang ist so mittelmäßig, ich nehme jetzt aber Gesangsunterricht.

Es wirkt halt noch konstruiert. Drums habe ich programmiert. Manches ist nur copy&paste.


View: https://youtu.be/fwICCPNpXus?si=OF2iL9wHLS9uaj1h
 
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Klingt als würdest du unter "Perfektionismus" leiden. ;)
Ich habe mich von der Idee alles perfekt zu machen verabschiedet. Musik ist ein Hobby und sobald ich keine Lust darauf habe am Sound/Arrangement/... weiter zu tüfteln, definiere ich einen Song als fertig.
Auf diese Weise habe ich 2024 und 2025 jeweils ein komplettes Album herausgebracht (siehe Signatur).

Deine Demo klingt ziemlich gut. Da kenne ich wesentlich schlechteres von professionellen Musikern.
 
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… Musik ist ein Hobby und sobald ich keine Lust darauf habe am Sound/Arrangement/... weiter zu tüfteln, definiere ich einen Song als fertig. …
Das ist m.E. eine grundlegend gesunde Einstellung.

Auch wenn man es wahrscheinlich nicht gerne hört oder liest: Musik ist mittlerweile, selbst wenn sie gut ist, kein werthaltiges Produkt mehr. Es gibt ein immenses Überangebot, jederzeit verfügbar durch haufenweise Streaming-Dienste, und zunehmend kommt Musik ohnehin von der KI. Insofern wird man so oder so mit der eigenen Musik sehr wahrscheinlich keine bemerkenswerte Resonanz erzeugen. Diese Erkenntnis muss man erstmal aushalten (können). Die Musik als Hobby zu definieren, kann dabei sehr helfen.

Natürlich ist das ein grundlegendes (und kontroverses) Thema und hilft hier im Thread nicht weiter. Zumindest meine ich, und das ist hier dann vielleicht doch relevant, dass man als Musiker heutzutage mit der Erwartungshaltung an sich selbst und mit dem daraus ggf. resultierenden Frust sehr gut umgehen können muss. Sonst verliert man ggf. schnell den Spaß am Musizieren.

Immerhin: Wenn es „nur“ noch darum geht, vorhandene ordentliche Songs fertig zu stellen, dann ist das vielleicht doch eine lösbare Herausforderung. :) Mir fällt es umgekehrt häufig schwer, (insb. aus einer Art „Versagensangst“) ein neues Stück anzufangen. Da muss jedes Mal der musikalische Schweinehund umfangreich bezwungen werden. ;)
 
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danke für Eure Antworten so weit. Ich werde sie gleich nochmal genauer lesen, bin auf dem Sprung.
Eins aber schonmal:

@trichtersoft
Ich weiß was Du meinst. Ich leide vermutlich auch darunter.

Vielleicht ist ausgerechnet dieses Stück nicht unbedingt stellvertretend für alle meine Songs. Das hört sich ja so "fertig" an. Mir ist es aber zu sehr nach Grid und Schema F :D.
Und ich habe auch viele, wo ich einfach die erste Strophe+Refrain dupliziert habe. Die ganze Struktur ist dann vorhanden und es ist an sich ein "fertiger" Song.

Es scheitert aber dann an den Feinheiten, an den Übergängen zwischen den Songparts, an den kleinen Variationen, die es interessanter machen, etc. Und für all das habe ich zwar Ideen, aber es ist einfach mühsam für mich, weil ich alle Instrumente selber spiele und dann die 5-fache Arbeit habe. Und sobald ich an einem Instrument etwas ändere, muss ich den Rest wieder aufnehmen. Dann evtl. neu einsingen, was ich nur im Proberaum machen kann, etc.
Deswegen lasse ich es oft bleiben :D.

Ein Produzent würde die Band durch dieses Lied leiten und es gäbe einen klaren Fokus, der es ermöglicht alles schnell fertig zu machen.
 
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Aus der Ferne mal ein paar Anmerkungen.

Insgesamt würde ich den Song etwas schneller hören wollen.

Das Intro ist etwas "zäh", zu lang. Die Rhythmik eine vorgezogene Ankündigung des Chorus. Da fehlt es etwas an Spannung und "Catchyness", erzeugt zu wenig Aufmerksamkeit - "Hallo, da bin ich, es geht los!"

Der Bass stützt nicht gut, macht mir zu wenig Druck für eine Rocknummer. Vielleicht eine Sound-Sache.

Klanglich ist da grundsätzlich nichts, was schlecht oder komisch klingt. Alles ist gut zu hören und der Gesamtklang passt auch.

Beim Timing gibt es ein paar Dinge, aber nichts Dramatisches.

Die Drums sind etwas "klein", haben zu wenig Räumlichkeit.

Die B3 könnte für mich aggressiver sein.

Der Chorus ist gut, aber leidet, für mich, auch etwas unter der Rhythmik. Die Chords könnten eher lang klingen.

Deine Stimme passt gut! Ja, etwas mehr Sicherheit und Attitüde bei der Tonbildung in der Strophe (da singst Du anscheinend etwas zu angestrengt).Die zweite Strophe ist viel besser, da warst Du sehr bei Dir und in Deiner Stimmlage! Sonst eine gute Basis bei allem was Du singst.

Als Demo schon fast zu schön!

Zu Deinen Anmerkungen oben:

Struktur ist nur ein Teil des Arrangements. Überleitungen, Ear Candy können helfen, sind jedoch abhängig vom Song. Das wird heutzutage eingesetzt, damit der Hörer am Ball bleibt und etwas hat, das seine Aufmerksamkeit triggert, muss nicht sein, wenn die Bühne stimmig ist und man dem Song auch so folgen kann.

Du hast doch schon Intro, Strophe, Chorus, Bridge drin. Das passt schon!

Viele Grüße

Ray
 
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ähm, mal eine Anmerkung … vielleicht ist das durch die Wahl des Titels falsch rübergekommen.

Musik ist für mich nur ein Hobby! Ich bin da sogar erst seit einem Jahr wieder dran. Davor 10 Jahre lang Pause gemacht. "Solokünstler" war vielleicht irreführend :D. Das hört sich so professionell an :D.
 
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Hey Leute,

ich brauch mal Feedback von Gleichgesinnten – mein Frust-Level ist gerade hoch. Ich hab so viele Songs geschrieben, dass ich damit locker zwei Alben füllen könnte. Aber: Keins davon ist 100% fertig.

Die meisten Stücke leben noch im Demo-Zustand: Texte haken an ein paar Stellen, Instrumente sind nicht immer sauber aufgenommen, und die Drums bestehen oft aus Copy-&-Paste. Es fehlt dieser eine letzte Schritt: Studio + Producer + alles zu einem professionellen Song machen. Aber ganz ehrlich – genau der Teil stresst mich. Es ist harte Arbeit, für mich nicht mehr so kreativ, und ich hab im Job schon genug auf dem Tisch.

Wie macht ihr das denn so? Fertig ihr eure Alben allein? Holt ihr euch jemanden dazu? Ich überlege gerade ernsthaft, mir Unterstützung zu holen, damit ich endlich mal ein Soloalbum fertig bringe.
"Professioneller Song", was heißt das schon?
Dass es so ähnlich klingt wie alle anderen Songs aus diesem Genre?
Dann halte ich das ganz ehrlich gesagt für vergebliche Liebesmühen.... Es gibt doch schon so viele Songs, die genauso "ausgelutscht" wie das Genre klingen. Warum also noch weitere dazu fügen...?

Interessant sind Songs, die erstmal ins Genre reinpassen, aber schöne Twists und Wendungen bringen, die aus den ausgetretenen Genre-Pfaden heraus führen.

Eine gute Produzentin sollte eine Nase für die guten Ideen, die schon im Song sind, haben. Und in der Lage sein, sie mit dir weiter auszuarbeiten, zu stärken, und in eine zugängliche Struktur zu bringen.
Die zum einen zum Genre kompatibel sind, zum anderen aber nicht in Klischees abdriften.

Und die dir freundlich nahe legen kann, die schlechten Ideen, die Klischees in einem Song weg zu werfen.
Und dich dazu antreibt, die guten Ideen eines Songs weiter zu verfolgen. Und die eigene Ideen einbringt, damit du sie weiter verfolgst und fertig komponierst.

Weil du auch die Texte angesprochen hast... Eine gute Produzentin sollte dir sagen, ob und wo deine Texte lediglich Klischees sind, und dir Vorschläge machen können, in welcher Richtung du deinen Texten einen interessanten neuen Twist geben könntest.

Die dir vielleicht vorschlägt, bei deinen Songs mal gut gepickte Akustik-Gitarre, Slide-Gitarre oder auch E-Bow einzusetzen, um sich klanglich und vom Arrangement her abzuheben.

Dafür braucht es einen guten persönlichen Draht zueinander, um sich gegenseitig zu vertrauen. Und letztlich auch, die Ideen der Produzentin müssten dir schon auch am Ende gefallen, obgleich sie vielleicht zu erst sich für dich seltsam anhören.


Für lediglich "sauber" oder "im Timing" aufnehmen, brauchst du keine Produzentin. Das musst du selber am Instrument können. Die Produzentin kann dir den Click mitsingen, aber was hilft dir das...?
Am Ende beim Mix "überflüssige" Instrumente leiser zu machen oder gar ganz zu muten, ist letztlich ins Arrangement eingegriffen, aber an der denkbar schlechtesten Stelle der ganzen Produktion.
Besser erscheint es mir allemal, vor bzw. während der Aufnahmen das Arrangement im Blick zu haben.
Damit nichts unnötiges aufgenommen wird; damit sich die Instrumente nicht gegenseitig auf die Füße treten, oder sich gegenseitig den Tonumfang oder die Register streitig machen.


Idealerweise inspirieren deine Song-Ideen die Produzentin dazu, eigene Ideen zu deinen Songs zu entwickeln, die dich wiederum inspirieren, Ideen für deine Songs zu entwickeln. Eine gegenseitige kreative Befruchtung.
Darauf muss man sich aber auch einlassen wollen.

Wie aber findet man so jemanden?
Vielleicht mal andere Musiker einladen, mal ein Solo oder einen Cello-Part für einen Song ein zu spielen? Musiker, die nicht unbedingt aus der eigenen "Genre-Blase" stammen? Die Instrumente spielen, die man selber nicht hat? Die ganz andere Klänge und Klangfarben einbringen können?
Die einen anderen Blick auf deine Songs haben, die einen anderen musikalischen Background als du haben, und deswegen frische Ideen einbringen können?

Nur so als Anregungen und Vorschläge gedacht....

Grüße
 
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