Alte Geige geerbt. Wert?

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Stifflers_mom
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hallo alle zusammen.

ich hab vor einiger Zeit von meinem Großvater eine ziemlich alte Geige geerbt, die er damals gespielt hat. Jetzt möchte ich die verkaufen, weil sie hier nur rumliegt und bestimmt auch einiges wert ist. und genau darum gehts.

hier mal einige Bilder davon:
CIMG1938.jpg

CIMG1943.jpg

CIMG1944.jpg

CIMG1945.jpg


es ist auch eine Art Rechnung dabei, da das Ding anscheinend mal geschätzt wurde:
CIMG1940.jpg

sorry für die schlechte bilder, hab die digicam meines kumpels wohl nicht ganz durchschaut;)

hier mal der Text, für die dies nicht lesen können:

Code:
Rechnung ist von 1968

Violine   Stradivari-Kopie von 
Michael Dötsch, Berlin

1600 DM


Drunter noch ein Text zum Gitarrenbauer:
Michael Dötsch, Berlin 1874 - 1939
Hervorragender Geigenbauer, der meist Kopien nach alten Meistern baute.
Ausgezeichneter Lack. Bei seinen Imitationen brachte er meistens an allen 
Einzelteilen im Innern kleine Brandstempel MD an, um auf diese Weise dem 
Schwindel mit seinen Instrumenten vorzubeugen.
Wert: 2500 - 4000 DM
(Taxe der Streichinstrumente, Albert Fuchs)


dürfte doch mittlerweile schon ein ziemliches kleines Schätzchen sein, oder?;)


also, was würdet ihr an meiner Stelle tun? In ebay stellen? privat verkaufen? einem Geigenbauer verkaufen?
wieviel kann ich dafür verlangen?


vielen dank für eure Hilfe schon mal:)
 
Eigenschaft
 
Hey,

ich will dir jetzt nicht den heiligen spielen oder der moralapostel sein, aber bist du dir sicher, dass du die geige deines großvaters verscherbbeln willst? und sei für 2000 €. Dein Opa hat sich bestimmt doch etwas dabei gedacht dir die geige zu vermachen und da fände ich solltest du dir das sehr genau überlegt haben....

gruß

chapter
 
Denk ich auch. Ich würds nicht verkaufen. Ich mein, du kannst sie ja verkaufen aber ich verspreche dir dass du es bereuen wirst. Außerden denk an dein Opa, und überleg was er gemacht hätte.
 
Sorry, dass ich mich jetzt einfach so hier reinhänge, aber wenn ich sowas vererben würde, dann sicherlich nicht mit dem Zweck, dass das Teil in der Ecke rumliegt, nur damit es "beim Erben" bleibt. Dann soll doch lieber mein Erbe was davon haben, das Stück verkaufen an jemanden, der es spielen kann und will. Wäre jetzt meine Denkweise, aber kenne ja deinen Großvater nicht ;)
 
also ich glaube nicht wirklich, dass ich das bereuen werde. Das Ding verstaubt schon mindestens 10 jahre auf unserem Dachboden (seit der gute halt über den Jordan gegangen is;) ) und daran würde sich auch nix mehr dran ändern.
sicherlich wird mir mein großvater die quäke vererbt haben, weil er gemeint hat, dass ich ja vielleicht mal Geige spielen will.
aber ich spiele Gitarre und will mir eine neue E-gitarre kaufen. als ich mit meinen Eltern darüber geredet hab, haben die gemeint: wir haben da doch noch die alte geige am boden rumlungern, die könntest du doch verkaufen, gehört ja schließlich dir. dann kannst du quasi musikinstrument in instrument tauschen.
achja, und wenn ich denn doch mal geige lernen wollen würde, dann würd ich dafür mit sicherheit nicht so ein teures stück dafür missbrauchen.

ich seh da keinen grund drin, warum das moralisch ungerechtfertigt sein sollte. mein opa war eh n lustiger typ: hatte den übelsten raucherhusten den ich jemals gehört hab, hat geraucht wie ein schlot und seine pillen hat er immer mit cognac geschluckt... aber arzt war er:D
naja, wie dem auch sei, back to topic...
 
Nagut, du wirst deinen Opa sicherlich besser kennen wie ich und wenn du meinst er wäre damit einverstanden dann spricht auch nichts dagegen. Und wenn du dir von dem Geld ne Gitarre kaufst mag das auch noch in Ordnung sein.
Aber setze sie nicht einfach so bei Ebay rein. Geh erst in ein Paar Musikgeschäfte und lass sie schätzen (mehrfach) und stelle Recherchen (richtig geschrieben???) im Internet an. Dass du wenigstens ne ansatzweise Preisvorstellung hast.

Hier kannst du ja mal schauen
http://www.ugj.de/violin.html
 
ok danke, also auf jeden fall erstmal schätzen lassen, meinst du.

also über die preisvorstellung hab ich bisher noch nicht wirklich viel aufschluss bekommen. einmal hab ich eine gesehen, die für 1750,- angeboten wird, eine andere für 17.000,-:screwy: oder meint ihr, dass sich da eine nullstelle zuviel eingeschlichen hat? aber er hat wirklich die tausenderstelle mit nem punkt markiert, so wie ich... geil wärs ja schon:D

naja, ich such mal noch weiter

achso, in der geige drin klebt übrigens ein zettel, auf dem steht:
Antonius Straduarius Cremonensis fecit anno 1735
das hat nix zu sagen oder? is das so ne art typenbezeichnung? aber verwirrend isses ja schon. würde ja heißen, dass die geige 1735 gebaut wurde... der geigenbauer wurde aber erst 1874 geboren...
 
17.000 ist auch durchaus drin, ne gute alte Geige kann schon mal für so nen Preis rausgehn.
Auf der alten Rechnung steht doch n Preis, den kannst ja mal umrechnen, wär dann vielleicht ca 5000€. Ich denk aber eher dass ist die Untergrenze dann. Normal gewinnen Instrumente ja an Wert, wenn sie noch einigermaßen in Schuss sind. Aber das wirst du wohl nur von nem Geigenbauer erfahrn können wie viel die Wert is. Geh einfach mal zu einem, viele verlangen fürs schätzen auch gar kein Honorar; aber geh zu vielen verschiedenen und lass sie unabhängig voneinander schätzen, dann hast du nen guten Mittelwert.
 
RalPhish schrieb:
Auf der alten Rechnung steht doch n Preis, den kannst ja mal umrechnen, wär dann vielleicht ca 5000€.

Ääääh, das steht was von Wert : 2500 bis 4000 DM, das entspricht ungefähr 1250-2000 €.
Wie kommst Du da auf 5000 €?
Allerdings: verkauft wurde sie wohl für 1600,- DM, also 800 Euro.

Stifflers_mom schrieb:
das hat nix zu sagen oder? is das so ne art typenbezeichnung? aber verwirrend isses ja schon. würde ja heißen, dass die geige 1735 gebaut wurde... der geigenbauer wurde aber erst 1874 geboren...
Du hast doch die Rechnung gelesen oder?
Da steht drin, das sie keine Stradivari ist sondern eine Kopie von Michael Dötsch. Geh also mal davon aus, das die Geige dem Model
Stifflers_mom schrieb:
Antonius Straduarius Cremonensis fecit anno 1735
entspricht, aber eben kein Original ist.

Quasi ne "Uralt Fender Strat Replica" für Geiger.

Also, noch mal, ab zu nem Geigenbauer und da schätzen lassen. Schick die Bilder doch auch mal ans Geigenbaumuseeum nach Mittenwald, da sollten doch wirklich Fachleute sitzen.

Grüße

Bob
 
@bob:
ich hab ja auch vermutet, dass das die modellbezeichnung des originals ist. mich hat halt nur die jahreszahl gewundert...

und deine Wertrechnung mag für die heutige Zeit stimmen, aber es kommen folgende faktoren hinzu:
1. die rechnung ist von 1968!! damals waren 1600 DM einiges mehr wert als vor ein paar jahren, als es die DM noch gab.
2. kommt noch die Wertsteigerung pro Zeit hinzu. Das Ding ist ja schonmal mindestens 68 Jahre alt. mit sicherheit noch älter, aber ich bin jetzt mal vom Todesdatum des Bauers ausgegangen. so alt muss sie ja wohl sein:D
 
Ich würde da nicht wirklich auf ne enorme Wertsteigerung hoffen. Eine Original Stradivari oder andere seltene wirklich alte Instrumente mit ähnlichem Ruf mögen einiges briingen aber eine "Dötsch" ? Aber da reden wir wie ein Blinder von der Farbe, geh zum Geigenbauer.

Zu Ebay würde ich mit dem Teil erst mal nicht gehen. Beobachte mal auf Ebay den Geiegenbereich beztüglich der Preise.
 
Und wenn du die Geige verkauft hast berichte mal hier bitte, wieviel du bekommen hast. Würde mich interessieren.
 
Ääääh, das steht was von Wert : 2500 bis 4000 DM, das entspricht ungefähr 1250-2000 €.
Wie kommst Du da auf 5000 €?
Uuuups, falschrum gerechnet^^^^ Sorry
 
R
  • Gelöscht von bob
  • Grund: Doppelpost
Heya also...Der Koffer sieht ordentlich aus ..der Bogen ist auch kein Änfängerbogen..
die Lackierung ist sehr schön...die verarbeitung..soweit ich das von den Fotos beurteilen kann ist auch recht gut...sieht aus wie ein ordentlisches Orchesterinstrument
Nun zu dem Preis...Der Kaufpreis war also mal 1600 DM die Schätzung 2500-4000 DM....
das der Preis stark gestiegen ist kann ich mir nciht vorstellen...das eine Geige unter dem eigentlichem Wert verkauft wird kommt sehr oft vor....da du ja erst mal einen Käufer finden musst der den tatsächlichen Wert bezahlen will ...Tja und Inflation hin oder her...die bereitschaft der Musiker viel Geld für ein Instrument auszugeben ist ja auch gesunken...also so einfach ist das nicht ich denke mal wenn du 1500-2000 Euro bekommst kannst du mehr als Zufrieden sein...
 
Hironimus schrieb:
die Lackierung ist sehr schön...die verarbeitung..soweit ich das von den Fotos beurteilen kann ist auch recht gut...sieht aus wie ein ordentlisches Orchesterinstrument
:) Orchesterinstrumente sollte man eher nach dem Klang beurteilen und nicht so sehr nach dem Aussehen. Ich habe wunderschöne Instrumente gesehen, die sich klanglich als die größten Gurken erwiesen haben und umgekehrt. Man müsste das Instrument in die Hand nehmen und vor allem - wenn es in einem entsprechenden Zustand ist - spielen. Vorher würde ich keine diesbezügliche Prognose wagen.
 
Tja ein Meisterinstrument wir auch nicht nach dem Klang beurteilt ....:)
doch denk ich das man durch die auswahl der Hölzer und die Verarbeitung shon auf eine gewisse qualität schlissen kann....wenn der Geigenbauer nicht nur auf das schöne Aussehen gebaut hat....
 
Wir reden hier ja von Orchesterinstrumenten, und bei diesen Geräten kommt es auf den Klang an und nicht auf den Sammlerwert.
Auswahl der Hölzer und Verarbeitung hat nicht unbedingt etwas mit Klang zu tun. Kürzlich habe ich auf einer Geige gespielt, die sah aus, als wenn irgendein Amateur sie mit Pattex zusammengezimmert hätte. Der Klang war genial. Ein Kollege spielt eine Geige, die wunderschön aussieht, richtig edel, gute Verarbeitung und klingt wie Hund. Als Orchesterinstrument völlig ungeeignet. Für die Vitrine zu Hause schon.
 
wie gesagt nur eine Schätzung....naja nun bist du eigentlich ein Geigenbauer...du scheinst ja einiges zu wissen? ( Smaus)
 
Hironimus schrieb:
naja nun bist du eigentlich ein Geigenbauer...du scheinst ja einiges zu wissen? ( Smaus)
Ich bin Berufsmusiker (Geige), und habe daher schon so einiges an Instrumenten in der Hand gehabt...:)
 
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