Alte Gitarrenhälse verziehen sich nicht mehr? Stimmt das?

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Hallo, mal eher eine theoretische Frage:
Ich habe immer wieder gelesen dass sich alte Gitarrenhälse nicht mehr verziehen, wenn sie Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. So wohl auch „roasted necks“.
Ist das wirklich so? Und wenn ja, wie alt muss ein Hals denn sein, bis man sagen kann dass er sich nicht mehr verziehen wird?
Kann eine alte Gitarre mehr Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeitsunterschiede aushalten als eine neue?
Auf diesiger für diese Frage kam ich, weil es in unserem Proberaum ca 16 Grad ist und wenn wir spielen wird er kurz hochgeheitzt. Ich frage mich, ob ich dort eine Gitarre (oder Bass) gefahrlos lagern kann, ohne das Instrument kaputt zu machen, damit ich weniger Schlepperei habe. Aber mich interessiert die Frage auch im Allgemeinen.
Vielen Dank schon mal im Voraus.
 
Wenn ein alter Hals unter "perfekten" Bedingungen alt wurde und plötzlich in eine problematische klimatische Umgebung gelangt, dann könnte ich mir vorstellen, dass auch er sich verziehen könnte. Für den Proberaum mit problematischen klimatischen Bedingungen würde ich ein Instrument nehmen, das nicht sehr wertvoll ist. Ich habe z.B. neulich eine Squier für 150 € neu gekauft. Sie war/ist besser als erwartet. Dass die Bünde nicht Jumbo sind, liegt an den Spezifikationen und nicht an der Qualität. Mir wären Jumbo halt lieber gewesen. Der Sattel ist nicht perfekt gekerbt. Passiert aber auch bei viel teureren Gitarren. Die Mechaniken sind nicht sonderlich gut verarbeitet, aber sie funktionieren. Der Body ist nicht Erle und liefert weniger Sustain als ich von Erle gewohnt bin. Aber so eine Squier ist spielbar und wäre mir nicht zu schade für einen Proberaum. ;-) Und vielleicht findet man ja ein günstiges Instrument mit Spezifikationen / Eigenschaften, die (noch) besser als bei meiner Squier sind. ;-)
 
Es ist natürlich bequem, das Instrument im Proberaum zu lassen. Was spricht sonst dagegen, das Instrument mit nach hause zu nehmen? Du könntest es dann auch zuhause zum Proben benutzen.

Das Klimaproblem in Eurem Proberaum könnte sich im Sommer fortsetzten. Wenn es im Winter dort kalt ist, ist es im Sommer dort heiß. Und dauerhaft hohe Temperaturen will ich meinen Gitarren auch nicht zumuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
gelesen dass sich alte Gitarrenhälse nicht mehr verziehen, wenn sie Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. So wohl auch „roasted necks“.
Ist das wirklich so?

Nein.

Feuchtigkeitsschwankungen haben Einfluss, egal wie alt das Holz ist. Es gleicht sich auf ewig der Umgebungsfeuchte an und bewegt sich dabei auch.
Ob das nur gleichmäßiger Volumenzuwachs ist oder auch Verzug / Verdrehung verursacht, hängt von der Lage der Jahresringe im Hals ab.
Ist das Holz geröstet verringert sich der Einfluss, verschwindet aber nicht.

Häusliche Temperaturschwankungen für sich alleine betrachtet kann man als Einfluss auf die Bewegung des Holzes vergessen.
Jedoch ändert sich der Wassergehalt der Luft bei unterschiedlichen Temperaturen, somit gibt es einen indirekten Einfluss.

in unserem Proberaum ca 16 Grad ist und wenn wir spielen wird er kurz hochgeheitzt. Ich frage mich, ob ich dort eine Gitarre (oder Bass) gefahrlos lagern kann, ohne das Instrument kaputt zu machen

In einem normalen Wohnraum geht da nichts kaputt. Auf diesen kurzen Klimawechsel kann das Holz nicht mal reagieren.
In einem muffigen feuchten Keller würde ich meine Gitarre jedoch nicht aufbewahren.
 
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Auf diesiger für diese Frage kam ich, weil es in unserem Proberaum ca 16 Grad ist und wenn wir spielen wird er kurz hochgeheitzt. Ich frage mich, ob ich dort eine Gitarre (oder Bass) gefahrlos lagern kann, ohne das Instrument kaputt zu machen, damit ich weniger Schlepperei habe.
Ich würde eher ein Auge auf die Luftfeuchte und eine eventuelle Kondensation halten. So ein Thema hatte ich früher auch schon mal. Im Winter ein wildes Hantieren mit Luftentfeuchter und Heizung. Müsste ich nicht nochmal haben.

Das Holz der E-Gitarren war da nicht so das Problem.
Da willst du dann aber z.B. auch kein Mischpult und andere teure Geräte stehen haben, sofern es da ein Problem gibt. ;-)
 
Ich schließe mich an. Wenn das kein feuchter Kellerraum ist, passiert da nicht viel.
Wenn ihr aber beim Proben durch Schweiß und Atem die Luftfeuchtigkeit erhöht, und es dann wieder kälter wird im Raum, wird sich diese Feuchtigkeit möglicherweise niederschlagen.
Als erstes ist dann meist alles aus Metall, also Hardware, Elektronik etc. betroffen.

Was die alten Hälse angeht, das ist eine falsch interpretierte Halbwahrheit.
Eine neue Gitarre/ ein neuer Hals kann sich bei schlechter Holzqualität durchaus verziehen.
Wenn eine Gitarre ordentlich gelagert wird, also bei halbwegs gleichbleibenden Temperaturen und rel. Luftfeuchte um 50%, und sie sich in den ersten 2-3 Jahren nicht verzieht, dann ist die Gefahr dass danach noch was passiert extrem gering. Das heißt aber nicht, dass man dann machen kann was man will. Gute Lagerbedingungen sind immer Voraussetzung
 

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