Alte Gitarrenhälse verziehen sich nicht mehr? Stimmt das?

Hey,
tatsächlich reagieren Instrumente sehr unterschiedlich auf Luftfeuchtigkeit...und das hängt nicht nur mit dem Alter zusammen, sondern auch mit der Konstruktion.
In dem Musikladen wo ich arbeitete gab es teilweise immense Probleme mit Luftfeuchte im Winter. Da war dann morgens immer Panik angesagt...die Akustikgitarren in meinem Bereich waren dann teilweise in recht großer Gefahr. Aber eben nur teilweise...denn es fiel auf, dass zB die Gitarren von Joe Striebel und die Godins (Seagull, Simon&Patrick und Co) aber auch Lakewoods so gut wie gar nicht, teure Guilds recht wenig reagierten, während andere kurz vor dem "Platzen" und gefährlich aussehend verzogen waren.
Nach Rücksprache diesbezüglich mit Joe Striebel erklärte der es komme schon darauf an wie Hölzer getrocknet sind, aber eben auch auf die Konstruktion...Deckenverbalkung, Halsfuss usw. Bei guten Konstruktionen wäre da ein gewisser "Headroom" eingeplant.

Gruß,
Bernie
 
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Wollte mich für die ganzen Infos und Tipps bedanken!!! Habe wirklich was gelernt über Hälse und Hölzer. Super interessant!

Was unseren kalten Proberaum angeht, werde ich für die Verstärker und Powermixer beten… bis der Vermieter eine bessere Heizquelle einbaut - hoffentlich bald.
Ich werde also auf meine 90er Gitarren weiterhin gut aufpassen und auch auf meinen (oh Gott- schon!!!) 20 Jahre alten Bass - (das gehört dann auch in den „woran ich merke, dass ich langsam alt werde“ Thread.)
Also werde ich auch nicht mal meine alte Framus mit (angeblich unverziehbarem ) Schichtholzhals im Proberaum lassen.
 
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Es gibt übrigens Gitarren, die aus Aluminium gebaut sind, inkl. Hals. :)
 
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Also ich denke, dass die ganze Diskussion ist etwas übertrieben ist. Ich lagere meine Gitarren (von Squier bis Gibson CS seit gut 15 Jahren in unserem Keller, der zwar grundsätzlich „trocken“, aber gerade im Sommer immer etwas kühler als der Rest vom Haus ist. Vor zwei Jahren habe ich dann ein Luftentfeuchter angeschafft, weil da mal Stockflecken an Taschen auftraten.
Ich würde letztlich weder eine alte noch eine neue Gitarre in einem Klima aufbewahren, das ganz offensichtlich ungeeignet ist und Feuchtigkeit ist da IMO der „Feind“ Nr. 1.
Über Temperatur mache ich mir nur in sofern Gedanken, dass ich meine Probenraumgitarren lieber im Probenraumbunker auch mal im Sommer 30°C und im Winter mal nahe 0°C aussetze, als sie im Auto mit zur Arbeit und dann zur Probe nehme, wo die Temperaturen noch extremer werden (können).
In unserem Bunkerprobenraum läuft auch durchgängig ein Luftentfeuchter, der jede Woche gut 3-5 Liter Wasser produziert. Unter diesen Bedindungen, kann ich Entwarnung geben. Ich lasse seit etwa 5 Jahren meine Probenraumgeigen (Les Paul Studio und 2xFender HSS Strat) in dem Bunker und das hatte bisher keine negativen Konsequenzen. Selbst die Haltbarkeit der (unbeschichteten) Saiten, die ich nutze, ist verglichen mit der Zeitspanne zuhause, nicht geringer.
Wenn sich ein Gitarrenhals sich wirklich verzieht/vertwistet, dann wurde da bei der Fertigung nachlässig gearbeitet (nicht ausreichend abgelagert; ungünstige Kombination von Hölzern/Sägestücken;…). Das Alter ist da IMO wenig relevant.
 
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