Alte Steelstring mit Trapeztailpiece - Konstruktion eines neuen Stegs - Lösungsvorschläge gesucht

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DelayAndReverb
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Hallo zusammen,

als ich Ende vergangenen Jahres eine kleine Akustikgitarre neu bundierte, habe ich mich auch um den Steg gekümmert - leider nicht mit dem gewünschten Ergebnis.

Der Steg liegt auf der Decke auf und sorgt neben der Intonation auch für das Stringspacing, da das Trapeztailpiece schmäler ist. Dazu ist hinter dem dafür eingelassenen Bundstab pro Saite eine Kerbe vorhanden. Das Futter der Kerbe war deutlich höher, weshalb ich die Höhe über dem Saitenauflagepunkt abgenommen habe. Leider etwas zu viel. Zudem war der Saitenwinkel konstruktionsbedingt viel zu flach.

Nun rutschen gerade A- und D-, aber vor allem die E-Saite immer wieder aus der Führung. Testweise habe ich E und A falsch aufgezogen, um zu prüfen, ob der Winkel sich dadurch ändert. Es brachte nicht den gewünschten Erfolg, denn das Tailpiece hob sich an - trotz einem recht dünnen Rotosound JK10 (.010 - .050w) Saitensatz.

Es wäre natürlich einfach, diesen Steg nachzubauen. Das Material wäre vorhanden. Jedoch gefällt mir Haptik nicht, denn für die aufliegende Hand ist das nicht sehr angenehm auf Dauer. Zudem würde ich gerne statt dem Bunddraht eine Knochenstegeinlage verwenden.

Wie könnte man dieser Problematik entgegentreten?

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IMG_6161.jpg
 
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Hast Du mal überlegt, am HINTEREN Ende des Stegs eine eingekerbte Auflage anzusetzen, die für das Spacing sorgt; dann können von da ab die Saiten über eine glatte Stegeinlage laufen? Also quasi "Nullbund gespiegelt". Ist aber nur eine spontane Idee, habe ich selbst noch nicht gemacht.
 
Aus meiner Sicht ist hier das stringspacing nicht das entscheidende Problem, sondern der zu flache Halswinkel.

Erst nach einem neckreset würde es Sinn machen über tailpiece und Steg nachzudenken.
 
Die Kerben sind ja statt von oben von hinten gefeilt. Da nutzen sie bei dem geringen Winkel natürlich nichts ..... Das Tailpiece endet auch sehr nahe am Steg, mehr Winkel ist da nicht zu erwarten. Stimmt die Intonation? Erstmal mit passenden ! Feilen die Schlitze von oben feilen. Dreikantfeilen sind schlicht suboptimal !!!
 
Die gekerbte Einlage hinter dem Steg ist ja eigentlich genau das aktuelle Prinzip.

Die Intonation passt. Ich hatte das oben vielleicht etwas missverständlich verfasst: Die Kerben sind in der Tiefe nach unten unangetastet. Da war wohl jemand schon vor meiner Zeit aktiv. Ich habe lediglich das Futter über dem Saitenauflagepunkt vom "U zum u" abgeschliffen.

Einen Neckreset hatte ich mal überlegt, aber final aufgrund des Zeit/Nutzen-Verhältnisses verworfen. Zudem ist die Saitenlage selbst wirklich beachtlich gut. Kein Scheppern und der Hals ist erstaunlicherweise schnurgerade. Bei gedrücktem ersten und letzten Bund habe ich mittig etwas Luft für ein 1,25 mm Plektrum. Da der Hals keinen Halsstab hat, ist das für mich völlig in Ordnung.
 
Bei gedrücktem ersten und letzten Bund habe ich mittig etwas Luft für ein 1,25 mm Plektrum.
Normal wären etwa 0.3mm. Könnte man da evtl. schon von einem leicht krummen Hals sprechen ... Der Steg sieht nicht aus, als sei er Original. Damit diese Konstruktion überhaupt funktioniert, dürfen die Saiten nicht auf der Holzleiste aufliegen, sondern nur seitlich geführt werden. Genau so funktioniert das auch bei Gitarren mit einem Nullbund.
 
Normal wären etwa 0.3mm.

Ich würde das gerne morgen nochmal mit einer Fühllehre verifizieren.

Der Steg ist farblich dem Holz des Halses und des Griffbretts zu ähnlich und hatte ebenfalls das gleiche Bundmaterial, weshalb ich tatsächlich von einem Originalteil ausgehen würde. Auch der Schleifstaub hat sich nicht unterscheiden lassen.
 
mit einer Fühllehre

Das Nachmessen mit der Fühlerlehre ergibt in der Mitte vom gedrücktem ersten und letzten 18. Bund 0,25 mm am E1, am E6 käme man zwischen Bund 1 und Bund 14 auf 0,20 mm.

Ein 1,25 mm Plektrum bleibt bei ungedrückten Saiten ziemlich genau beim G im 12ten Bund hängen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist der Hals also gerade genug, aber der Halswinkel stimmt trotzdem nicht.

Wenn kein Druck auf dem Steg ist kann da niemals ein anständiger Ton rauskommen.

Halswinkel korrigiren oder als Deko verwenden. Eine Alternative gibt es da nicht.
 

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