Alte Winterbilder

hobz biz-zejt
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Ich wollte mal was neues probieren:
Anderer Blickwinkel, inhaltlich ein bisschen naiv, dafür sehr sauber und viel gereimt.


Alte Winterbilder

Die Tür ging auf
Und ich sah dich
Drei Schneeflocken auf der Nase

Du warst cool drauf
Und mochtest mich
Doch leider war’s nur eine Phase

Die Liebe schmolz
Und du gingst vorbei
Als die Tage wärmer wurden

Ich war so stolz
Doch alles brach entzwei
Als draußen die Tauben wieder gurrten

Jetzt muss ich immer wieder an dich denken
Wenn ich durch alte Winterbilder geh
Ich wollte dir noch so viel von mir schenken
Du sagtest nur “Vielleicht beim nächsten Schnee?”


Ich geh oft fort
Auch wenn ich schwitze
Hab ich mein Glück versucht

Ob ferner Ort
Oder Bergesspitze
Selbst Gletscher hab ich schon gebucht

Doch nicht mal das
Macht jetzt noch Sinn
So traurig ist das Ende

Die Augen nass
Das Eis dahin
Keine Chance auf eine echte Wende

Jetzt muss ich immer wieder an dich denken
Wenn ich durch alte Winterbilder geh
Ich wollte dir noch so viel von mir schenken
Du sagtest nur "Vielleicht beim nächsten Schnee?"


Es ist wie der Besuch an einem Grab
Ich seh vor mir, was ich verloren hab
Ich sehe Bilder und es tut so weh
Ich sehe alles weiß und voller Schnee

Was damals war, wird nicht mehr sein
Zurück lässt sich nichts drehen
Mein Herz verwandelt sich zu Stein
Ich lern jetzt zu verstehen:

Wegen der Klimaerwärmung
bin ich hier allein
Wegen der Klimaerwärmung
darf ich nicht glücklich sein
Wegen der Klimaerwärmung
wurde mein Leben vergeigt
muss ich so viel weinen
dass jetzt der Meeresspiegel steigt

Du bist für mich der Klimawandel
 
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Liest sich für mich wie eine Ode an einen Schneemann. :great:
 
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Erinnert mich ein Wenig an Like a Hurrican von Neil Young, zum Schluß bekommt der Song noch mal eine ganz besondere Aussage
 
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Ich hab auch gleich an einen Schnneemann gedacht! Und warum auch nicht, das hat Witz und passt zum Thema. Beim Lesen gibt's ein paar kleine Stellen, an denen ich hake bei Betonung bzw. Silbenzahl - hängt dann an der Musik, wie rund das klingt.
Wegen der Klimaerwärmung
finde ich ein wenig zu gestelzt in diesem Text, der sonst so locker fließt.
Vielleicht einfach "Weil sich das Klima wandelt..."

dass das LI für den Klimawandel verantwortlich ist, weil es das Meer vollheult - super Idee! 👍
 
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(...)
Wegen der Klimaerwärmung bin ich hier allein
Wegen der Klimaerwärmung darf ich nicht glücklich sein
Wegen der Klimaerwärmung wurde mein Leben vergeigt
muss ich so viel weinen, dass jetzt der Meeresspiegel steigt

Du bist für mich der Klimawandel

Dieser Teil soll gegen Ende einen überraschenden neuen Gedanken bringen.
Ich hab mehrere unterschiedliche Varianten probiert und bin immer noch unentschlossen, welche am besten passt.

Was ich alternativ probiert hab, war...
  • "Wegen der Klimaerwärnung... Du bist für mich *wie* Klimawandel"
  • "Wegen dir... Du bist für mich der Klimawandel"
  • "Wegen dir... Du bist für mich *wie* Klimawandel"
  • Ein Schlusssatz im Sinne von "Ohne Klimawandel wären wir immer noch zusammen" (passt metrisch überhaupt nicht, aber inhaltlich irgendwie in die Richtung gehend).
Gibt es da Vorlieben, was gefällt und was nicht?
Was ist das Nachvollziehbarste? Was wäre das Logischste?
Sollte es überhaupt logisch sein?
 
"Du bist für mich der Klimawandel" las ich als (unglückliche) Verkürzung von "Anhand userer gemeinamen Geschichte zeigten sich mir die negativen Auswirkungen des Klimawandels".

Nach der Aufzählung der negativen Folgen hätte m.E. "Das ist für mich der Klimawandel" genügt.
 
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eine Idee:

Weil sich das Klima ändert
bin ich hier allein
Weil sich das Klima wandelt
darf ich nicht glücklich sein
weil zwei Grad zu viel sind
wurd' mein Leben so vergeigt
und jetzt muss ich so viel weinen
dass jetzt der Meeresspiegel steigt

"wegen Dir" mag ich nicht, da zieh ich "deinetwegen" vor - aber das kann man in einem Reimschema natürlich nicht 1:1 ersetzen.

Ich finde, das funktioniert gut ohne Schlusssatz. Die beiden letzten Zeilen sind doch stark! Der Klimawandel als Tränenmeer, da braucht's nicht mehr.
 
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Ich würde den Klimawandel rausnehmen und nur beim Schnee bleiben. Die Pointe ist ein bisschen zu sehr an den Haaren herbeigezogen.
 
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Ich würde den Klimawandel rausnehmen und nur beim Schnee bleiben.
+1: erinnert an manche (Fernseh)Krimis, die analog zu "jetzt noch ein Löffelchen für den Papa. Und noch ein Löffelchen für die Oma" irgendwelche Nebenstränge aufstapeln. Hinzu kommt natürlich, dass das Wort "Klimaerwärmung" m.E. daneben ist (@Teestunde hat es wohl nicht zufällig ersetzt).
 
Das war ein Flüchtigkeitsfehler, sorry. :)
 
Hinzu kommt natürlich, dass das Wort "Klimaerwärmung" m.E. daneben ist.
Das versteh ich jetzt nicht. Das Wort wird doch in den Medien und überall benutzt.

Ich würde den Klimawandel rausnehmen und nur beim Schnee bleiben. Die Pointe ist ein bisschen zu sehr an den Haaren herbeigezogen.
Ist das nicht nachvollziehbar, dass das LI dem Klimawandel die Schuld am eigenen Unglück gibt?
Die ganze (gescheiterte) Liebesbeziehung ist doch so eine Art Klimawandel im Kleinen. Und am Ende kriegt das LI die Erleuchtung und erkennt die Zusammenhänge und erfährt dadurch wahrscheinlich auch eine gewisse Befreiung.
 
Das Wort wird doch in den Medien und überall benutzt.
:nix:

Ganz kurz und "unpolitisch": Wer den Ausdruck in Wikipedia sucht, wird sich auf der Seite "Globale Erwärmung" wiederfinden (in der englischen Wikipedia isses nicht anders). Klima ist mehr als das, was das Thermometer anzeigt. Stichwort wäre z.B. "Kontinentalklima".
 
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Ich mag das Minimalistische an den Dreizeiler-Strophen. Dumpfbacke, wie ich bin, dachte ich, es geht um eine Frau (und da ist ja der Schnee und die Kälte das perfekte Bild für eine erkaltende Liebe). Dass es um einen Schneemann geht hab ich total verpennt. Ihr könnt ja Tomaten nach mir schmeißen, aber, mir gefiele der Text ohne die Klimaerwärmung und den politischen Kontext besser. Ich kann mir das Wort Klimaerwärmung gesungen auch nicht gut vorstellen. Liegt aber vielleicht an mir.

Alles in allem, cooler Text. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Grüße!
 
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Ich mag den Text auch sehr, bis du am Ende mit dem Holzhammer auf die "Klimaerwärmung" eindrischst.

Erstens ist das schon metrisch eine Katastrophe und zweitens verlässt du ohne Not die bis dahin so gelungene metaphorische Ebene.

Mein Tipp: Bleib bei Bildern und male diese zum Ende in dramatischeren Farben. Such den Gletscher, den Eisberg, die Flocken die alle anders aussehen und nun nicht mehr da sind.
 
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