alter Marshall JTM45: GZ34 vs Diodengleichrichtung

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Hi Leute, hab grad beim Schaltplanschmökern etwas seltsames entdeckt und vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Im beigefügten Schaltplan sind standardmäßig KT66 und eine GZ34 vorgesehen.
Bei der GZ34 steht aber etwas seltsames, das ich nur schlecht erkennen und noch viel schlechter verstehen kann.

Was ich dem Text entnehme: Wenn V7 nicht gesteckt ist (also keine GZ34 drin ist) arbeiten Diodengleichrichter und es sind dann EL34 zu verwenden.

Hab ich das so richtig verstanden? Sind die Dioden schon drin und werden bei gesteckter GZ34 einfach umgangen?

Wer ne Kerze hat, darf mich gern mal erhellen ;-)

Würde das auch für den Non-Trem JTM45 gelten?

Danke.
jtm45tr.gif
 
Eigenschaft
 
Hab ich das so richtig verstanden? Sind die Dioden schon drin und werden bei gesteckter GZ34 einfach umgangen?

Da ist kein Diodengleichrichter eingezeichnet. Wenn da keine GZ34 drinnen steckt passiert da auch nichts. Wenn man sich aber mal die Bezeichnung oben durchliest steht da 1987T ... Und der 1987T ist ein Amp mit EL34 und Diodengleichrichter. Also ist es so zu lesen: Wenn keine GZ34 vorhanden ist, ist es ein 1987T und dann sind EL34 zu installieren.
 
Ok, danke. Der Plan wird bei Dr. Tube aber auch bei den anderen Non-Tremolo-Modellen angezeigt. in der Beschreibung daneben steht, dass Tremolo nur ne Option war. Der Tremolo-Schaltkreis ist im Plan ja auch abgesetzt dargestellt.

"Fitted" übersetzt sich ja "montiert" oder "eingebaut".

Was würde denn passieren, wenn man einen Non-Trem 1987 ohne GZ34 betreiben würde?
 
Was würde denn passieren, wenn man einen Non-Trem 1987 ohne GZ34 betreiben würde?

Das gleiche als würdest du bei einem Amp mit Röhrengleichrichter oder mit Brückengleichrichter (Diode) den Standby einschalten.... Oder kurz: Nix.
 
Richtig die dienen als Fail-Safe wenn die GZ34 kurzschließen sollte und AC weiterleitet.
 
Da hat einer doppelt gemoppelt und mit Rectifier Backup Dioden gearbeitet und die sind definitiv nachgerüstet....also nix was so aus der Fabrik kam...
 
Da hat einer doppelt gemoppelt und mit Rectifier Backup Dioden gearbeitet und die sind definitiv nachgerüstet....also nix was so aus der Fabrik kam...

Falls ich noch ergänzen darf: Und ziemlich bescheiden! Die Beinchen der einen Diode wurden angestückelt!
 
Danke, ich vermute der wurde mal in Ermangelung von KT66 auf EL34 (ohne GZ34 = JTM50) modifiziert?

"fail safe" heißt, wenn ich ne GZ34 reinstecke, übernimmt die Röhre den Job? Oder muss ich die Dioden wieder rausschmeißen?

Hab den Amp grad angespielt und erläuft zumindest ohne GZ34 und mit frischen EL34 einwandfrei. Wie er richtig aufgedreht klingt, kann ich erst später sagen. Die Kinder schlafen schon ;-)

Was muss ich beachten, wenn ich den wieder auf KT66 und GZ34 betreiben will? Die Röhren sind schon geordert und kommen morgen an.
Es wurden zwar ein paar Kleinigkeiten am Amp gemacht (Elkos, Power Switch, ein Röhrensockel, evtl. auch 1-2 Potis), aber ansonsten ist der Amp bone stock. Bei den Potis bin ich mir nichtmal sicher, da die wirklich akkurat eingebaut wurden. Also kein Bastelopfer. Das angelötete Dioden-Beinchen ist wirklich die einzige Schlamperei.
 
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..."fail safe" heißt, wenn ich ne GZ34 reinstecke, übernimmt die Röhre den Job? Oder muss ich die Dioden wieder rausschmeißen?...

Nö. Du schaltest ja nur durch das Einsetzen der GZ34 die Röhrendioden parallel zu den nachträglich eingelöteten Dioden. Die Röhre macht den Job dann einfach mit.

Ist bei HiFi-Röhrenverstärkern eine ganz nette Sache: Die oben glühende Röhre (also deren Kathode) ist der Blender für "Boah ey, schaum' mal" und so, während gute Dioden unter dem Chassis den schnellen Job machen hinsichtlich unverzögerte Impulsantwort = Stabilität des Netzteiles / deren Versorgungsspannung bei hohen Impulsspitzen.

Bei Röhrenamps kann das nachteilig sein, denn hier möchte man ja i.d.R. oft das "Abschmieren" der Netzspannung ("Sag" des Gleichrichters) durch eine u.U. nicht so stromstabile Gleichrichterröhre.

Unterm Strich sollte das sich bei hoher Belastung des Marshalls durchaus bemerkbar machen, ob Du nur mir Dioden oder nur mit Röhre arbeitest. Allerdings spielt es hier auch mit eine Rolle, wie gut noch die Elkos sind.
 
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Hab den Amp grad angespielt und erläuft zumindest ohne GZ34 und mit frischen EL34 einwandfrei.

Dann sind die Dioden nicht die üblichen Schutz/FailSafe Dioden sondern wie @Stratspieler schon schrieb parallel zu der GRR.
Die Schutzdioden die ich weiter oben angesprochen hab sind normalerweise zwischen Pin 4/5 und 6/7 und man muss dazu die Anschlussbelegung der Röhre abändern (war auf Deinem Bild nicht so richtig zu erkennen) aber sie bieten in der aktuell installierten Version auch ein bisschen Schutz falls die GRR einen Totalschaden erleidet...
 
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Danke euch allen für die Hinweise.

Die Dioden verbinden Pin 2 und 4 sowie Pin 6 und 8.

Wenn ich die Layouts von JTM45 im Netz damit abgleiche, sollen die tatsächlich die Röhre ersetzen. Mit anderen Worten, wenn ich die rausschmeiße kann ich also ohne weitere Änderungen wieder auf KT66+GZ34 umstellen, richtig?

Wenn die Dioden den "Sag" klauen, ist das ja nicht ganz das authentische Feeling, oder?
Oder würde ihr mir empfehlen die Dioden drinnen zu lassen, als Absicherung sozusagen?

Sorry für die blöden Fragen, aber nach ein paar Erfahrungen mit 69-71'er 100W Super Lead/Bass ist das mein erster 65'er 50W Plexi....
 
...Bei Röhrenamps kann das nachteilig sein...

Korrektur: es muss Röhren-Gitarrenamps heißen.

... Mit anderen Worten, wenn ich die rausschmeiße kann ich also ohne weitere Änderungen wieder auf KT66+GZ34 umstellen, richtig?...

Japp. Dann kommt auch bei ggf. ausgelutschteren Röhren der Sag. Alles gut.

Solche alten Kisten... Da kann es durchaus schon mal sein, dass da jemand seinerzeit in Ermangelung der Bauteile oder Kenntnis oder mit einem damaligen Stand des Wissens eben reingebaut hat, was da war und gut war... Ich habe z.B. gerade einen SF Twin Reverb auf der Werkbank, da hat auch jemand eine Riesendrossel von Ultron eingebaut, weil sie seinerzeit scheinbar gerade vorrätig war. Die lässt sich heutzutage problemlos gegen eine mit Originalwerten ersetzen. Möglicherweise war das seinerzeit mit den Dioden in deinem Amp ebenso. Die waren da, Röhre nicht, also rein damit.
 
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