[Amp] Bugera G5 Infinium aus der Verlosung

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Hallo liebe Gemeinde,
ich bin einer der glücklichen Gewinner des Musiker-Board-Bugera-Gewinnspiels und bekam, während einige tausend Bugera G5 noch fröhlich auf den Weltmeeren dahinschipperten, einen von 10 Stück zugelost. Danke dafür! Und auch für das Longsleeve und die Schlüsselbänder!

IMG_0370 small.jpg

Deswegen versteht es sich von selbst, dass ich ein Review verfasse. Ich habe mir bewusst etwas Zeit gelassen (Beatler90 hat glaube ich das erste Review geschrieben), damit ich den Amp und die Möglichkeiten, die er bietet, ausreichend beurteilen kann. Dazu bin ich noch etwas faul, aber bevor der G5 bei Thomann wirklich erhältlich ist, möchte ich Euch meine Eindrücke schildern.
Eines vorweg: es wird nicht so ein Audioreportagen-Review wie das sehr gelungene von Beatler90. Aber es wird auch Soundsamples geben, die anders als Beatlers nicht über den frequenzkorrigierten Lineout aufgenommen wurden, sondern so:

Gitarre
=> Amp
=> 1X12 Blackhart Box mit 16 Ohm Eminence ab Werk
=> Sennheiser MD421
=> Focusrite Scarlett 2i4
=> Laptop mit Reaper (nur zum speichern der Spuren, KEINE Bearbeitung)

Als Gitarre verwende ich auch als glücklicher Gewinner der Slash signierten Gibson Les Paul Studio ebendiese. Ich finde das passt gut :)
So sah das ganze aus:

IMG_0407 small.jpg

Vorweg: Ich sehe als Einsatzgebiet des Amps die heimischen Gefilde. Dafür habe ich bereits ein Blackheart Killer Ant 1 Watt Topteil und werde dieses hin und wieder als Vergleichsobjekt heranziehen.

Das Äußere
Der Verstärker ist ziemlich groß, aber er muss ja auch die zahlreichen Drehknöpfe beherbergen. Dabei empfinde ich ihn als zeimlich leicht. Ich glaube das Gehäuse besteht aus einer Art MDF, im Gegensatz zu Multiplex beim Blackheart. Trotzdm macht das Gehäuse einen stabilen Eindruck mit Metallecken und einem sehr bequemen Ledertragegriff. Die An/Aus bzw. Standby Schalter sind etwas wackeliger als der ähnliche Kippschalter des Blackheart, ich vertraue ihnen aber.

IMG_0372 small.jpg

Das Innere
Alex_$270 hat auch schon ein tolles Review mit Samples und Bilden des Innenlebens veröffentlicht und man sieht extensive SMD Bauweise mit vielen Chips und den Potis auf der Platine. Ein Statement, inwieweit hier noch von Vollröhre zu sprechen ist, hat ein Bugera Mitarbeiter Jan Duwe hier gegeben. Ob eine einzelne Vorstufenröhre bei einem Zweikanalamp mit viel Gain wirklich als alleinige Verzerrstufe dienen kann, kann ich mangels technischen Sachverstandes nicht beurteilen. Solange es klingt, ist ja alles gut. Allerdings sehe ich bei einem Defekt des Amps bei der Fehlersuche und Reparatur etwas schwarz.

IMG_0410 small.jpg

Die Features
Hier hat Bugera einiges reingepackt:
- Zwei Kanäle und Digitalreverb über den mitgelieferten solide wirkenden Fußschalter oder über Knöpfchen am Amp schaltbar.
- Clean Channel: Tone und Volume
- Overdrive Channel: Gain und Volume mit dazugehörigem 3 Band EQ und diesem Voicingregler (Morph), der zwischen amerikanischem und britischem Sound stufenlos überblenden soll
Hinten gibt es:
- Line Input (6.3 mm Klinke) zum Einspeisen externer Klangquellen
- FX Loop mit Knopf zur Pegelanpassung (+4 oder -10 dB)
- Fußschalteranschluss
- Emulated Output als 6.3 mm Klinke zum Direktaufnehmen oder als Kopfhöreranschluss, auch bei ausgeschalteter Endstufe (Standby), wobei man zwischen 4x12 und 1x12 Box Emulation wählen kann
- Boxenanschluss für eine Box, die mindestens 8 Ohm Impedanz hat
- Leistungswahlschalter 0.1, 1 oder 5 Watt
- Indikatiorlämpchen der Infiniumfunktion, das anzeigt, ob die Endstufenröhre gewechselt werden soll

Sound (+ Samples):
Verzeiht mir mein Spiel, aber ohne dies gibts leider keine Soundsamples hier. Die Samples sind mit dem 1 Watt Modus eingespielt und ohne jegliche Bearbeitung in Reaper belassen worden. Ich hoffe, die mp3 Kodierung und Soundcloud machen da keinen Mist.
Generell habe ich den Eindruck, dass die Blackheart 1x12 Box etwas mittenunterbetont ist
- Cleanchannel: Das geht von Richtig clean bis etwas Crunch, je nach Volumestellung und Ausgangsleistung der Tonabnehmer. Clean ist echt gut und die bald einsetztenden Verzerrung auch ganz gut, allerdings ist mir bei noch höher aufgedrehtem Volume die Verzerrung etwas zu britzelig. Der Toneregler ist nicht megaeffektiv, was aber auch bedeutet, dass man ihn in seiner ganzen Bandbreite nutzen könnte. Extrem dumpfe bzw. höhenlastige Sounds waren mit mit der Gibson jedenfalls nicht möglich. Will ich auch nicht.

1. Sample: Cleanchannel, Tone und Volume und Reverb auf 12 Uhr, Pickupreihenfolge Bridge, beide, Hals
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/01-clean-alles-auf-mitte-140710-2122

2. Sample: Cleanchannel, Tone + Gain voll, Bridgehumbucker
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/02-140710-2126a

-Overdrive: Dieser Kanal hat nen 3-Band EQ und den Morphregler. Der EQ ist gut Wirkungsvoll, der Morphregler eher subtil, wie ich finde. Ich lasse ihn meistens auf Mitte stehen.
Selbst für leicht angezerrte Sounds würde ich diesen Kanal dem Cleanchannel vorziehen: Volume ganz auf und Gain nir ganz wenig. Das britzelt nicht so wie der vollaufgerissene Cleanchannel. Gainschippe gibts ausreichend. Ich spiele keinen Metal und weiß nicht, ob der moderne Metaller da genug Gain und Tightness :)D) findet, für mich reicht es jedenfalls dicke. Wie schon von Rampage in seinem Review beschrieben, klingt der Sound etwas glattgebügelt, aber immer noch ziemlich direkt dem Gitarrenspiel zugeordnet. Im Vergleich zum Blackheart, der ja nen Plexi in leise darstellen soll, ist die Anschlagdynamik und die Reaktion aufs Volumenpoti der Gitarre nicht ganz so ausgeprägt, aber definitiv gut ausgeprägt. Röhrig, würde ich sagen, aber schon mit eigener Geschmacksichtung und nicht direkt Mesa oder Marshall zuzuordnen.

3. Sample: Overdrivechannel, Gain, Volume und EQ Regler auf 12 Uhr, Tonabnehmer in der Reihenfolge Bridge, beide, Hals
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/03-od-alles-auf-mitte-140710-2129

4. Sample: Overdrivechannel, alle Regler (bis auf Morph) auf Mitte, wie gehabt. Bridgepickup, Morphregler Mitte, USA, UK, USA, Mitte
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/04-alles-mitte-bridge-mode-mitte-usa-uk-usa-140710-2135

5. Sample Overdrivechannel, Bridgepickup, EQ Demo, siehe Kommentare im Soundcloudfile
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/05-od-bridge-alle-eq-regler-mitte-dann-min-und-max-pro-regler-140710-2140

6. Sample, mein Lieblingssound, Overdrivechannel, Höhen 1330 Uhr, Mitten und Bässe 1500, Volume 1330, Gain 0800, Morph Mitte, Bridgepickup
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/06-lieblingssound-hohen-1330-mitten-basse-1500-volume-1330-ga-140710-2145
Ich mag den Sound sehr gern, er ist knallig, nicht zu verzerrt und ziemlich anschlagdynamisch.


7. Sample, meine favorisierte EQ Einstellung, aber mit Gain auf 12 Uhr, Bridgepickup. Hie möchte ich die gute Reaktion auf das Gitarrenvolume darlegen und leider ein sehr großes Manko des Verstärkers zeigen, was im heimischen Gebrauch wohl allerdings nicht so schlimm ist: Verzögerung beim Kanalwechsel!! Ich habe versuchst dies deutlich zu machen, indem ich im Anschlagtakt den Kanalwechsel durchführe. Ich habe den Eindruck, der Wechsel von verzerrt auf clean dauert länger als andersrum.
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/07-lieblings-eq-gain-volume-mitte-bridge-volumeregler-kanalwec-140710-2149

- Sound über Kopfhörer: Nur kurz getestet und ziemlich dem Sound über meine Box entsprechend. Echt gut. Allerdings waren für mich die Unterschiede der 1x12 und der 4x12 eher marginal.

-Reverb und FX-Loop: Definitiv brauchbar. Der digitale Hall klingt nicht wie ein Federhall, aber dennoch ganz gut. Im Kopfhörerbetrieb ist mit vielleicht ein leichtes Rauschen aufgefallen, an der Box aber nicht. Den Loop habe ich mit meinem Ditto Looper mal kurz getestet: keine Beanstandung.


Fazit: Ein toller Zweikanaler (leider mit Umschaltverzögerung) mit allem was man brauchen könnte für zuhause. Er hat einen eigenständigen, etwas glatten Sound, der aber für alle Stile brauchbar sein dürfte. Als Amp in einer Band ist er wohl nicht brauchbar, bzw. auch gar nicht gedacht. Ich hatte ihn allerdings nur an einer 16 Ohm 1x12 getestet, vielleicht ist er an einer 8 Ohm 4x12 mit Vintage 30 ja doch dursetzungsfähig genug. Er hat nicht ganz soviel Gesicht wie mein kleiner Blackheart der für mich bratziger und etwas marshalliger klingt, hat allerdings im Punkt Flexibilität und Cleansound die Nase vorn. Für die gebotenen Features ist das Preis/Leistungsverhältins grandios, wenn der Amp in dem ja wirklich viel (SMD-) Technik enthalten ist, den Langzeitbeanspruchungen gewachsen ist.

8. Sample: Als Vergleich der Blackheart Killer Ant mit Volume auf 12 Uhr, Bridgepickup und Demonstration des Volumereglers
https://soundcloud.com/kompetenzbestie/08-blackheart-140710-2157

Ich hoffe, dass mein Review leicht zu lesen und die Samples aussagekräftig waren und verbleibe mit rockigen Grüßen
Matze
 
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Reaktionen: 24 Benutzer
Wow, sehr cooles und vorallem umfangreiches Review :)
 
Danke! War dann auch überrascht, wie lang das wurde :)
 
Klasse! Ducken, Kekse!
Wurde das schon eingetragen?
 
Keina Ahnung. Machen das Mods?
 
Ja, Mods machen so was (schon längst erledigt).

Tolles Review übrigens!
 
Klasse, vielen Dank!
 
Schönes Review mit 'ner Menge aufschlussreicher (für mich zumindest) Soundfiles, Danke dafür!
 
Danke Dir, schönes Review...die Umschaltverzögerung ist aber echt mal unschön, ansonsten macht der Bugera einen guten Eindruck.
 

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