[Amp] Bugera G5 Infinium (MB-Verlosung)

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Hallo, liebes Forum!

Ich denke ich bin einer der ersten von den 10 Gewinnern und leider bin ich nicht der große Reviewschreiber, aber ich hoffe trotzdem, dass ich hier einen informativen und intressanten Beitrag abliefere :)

2014-06-06%2015.24.28.jpg


Vorgeschichte

Manche erinnern sich vielleicht, es gab vor zwei Jahren hier ja so eine Art Umfrage oder Brainstorming für einen Amp der von Bugera für das Musiker-Board gebaut werden sollte. Unter den aktiven Teilnehmern würden jetzt 10 Amps verlost. Leider nicht der versprochene MB-Amp, aber naja egaaaal... soweit ich mich an die Specs erinere, die so vorgeschlagen wurden, ist dieser Verstärker doch sehr ähnlich, also ich denke Behringer hat hier sicher einiges an Tipps eingeholt und umgesetzt :great:
Glücklicherweise zähle ich zu einem der 10 Gewinner und habe mich sehr gefreut, da ich noch nie etwas größeres Gewinnen durfte. Danke an dieser Stelle an Behringer, Johannes und so weiter...
Hier der Link zum damaligen Thema:

DU entwickelst den BUGERA-Musiker-Board Amp!


Verarbeitung

Es war genau der Freitag vor einem langen Wochenende und ein UPS Paketmann schleppte mir ein Päckchen heran, adressiert an mich von irgendwo aus dem großen Nachbarn im Norden. Wunderschön verpackt und von aussen schon ersichtlich was hier gerade angekommen ist, nach einer suuuuper schnellen Lieferung.
Verpackt war alles bombenfest und das Auspacken, so wie ich es mag ein Ritual.
Erster Eindruck, war ein sofortiges "Aha-Erlebnis". So super verarbeitet, kenne ich ja nicht mal Amps für ca. 1k € mehr. Ultra bequemer, weicher Ledergriff, Potis laufen flüssig und nicht zu weich, Schalter machen ein schönes "Klack" und wackeln auch nicht. Keine Leimspuren, nichts ist schief... kurz gesagt, es gibt hier nix zu bemängeln.
Optisch sehr cool... ist das jetzt vintage, oder modern? Geht als beides durch. Auf jedenfall, schlicht, schwarz mit silber Hardware, einfach ohne billig zu wirken.

Ausstattung

Overdrive-Kanal mit 3-Band EQ, plus Morph-Regler der zwischen amerikanisch und englisch stufenlos einstellen lässt. Also zwischen glatt und kratzig (sagt man ja das nicht nur den Amps, sondern auch den Damen aus dem jeweiligen Land nach?) :p
Clean-Kanal mit einem Tone Regler
Kopfhöhrerausgang mit Speaker-Emulation
FX-Weg
Line Eingang
5W, 1W und 0,1W Schalter für die Endstufe

Was kann man also damit machen?

Man kann ganz cool rocken damit ;) Sagt man das Wort überhaupt noch?
Clean macht das ganze einen echt feinen Eindruck. Als direkten Vergleich habe ich einen Engl Blackmore. Der engländer unter den amerikanischen Deutschen... oder so irgendwie. Der Blackmore kostet etwa das 6-fäche vom G5 (zumindest wenn man des Preis nimmt der vermutet wird), warum aber kann der nicht so klingen??? Das hat mich sowas von überzeugt, der Clean-Kanal ist sehr flexibel trotz nur einem Tone-Regler und mit dem Lautstärken-Regler in Kombination mit den Leistungsschaltern, kann man sogar Clean-Gain Regeln, wenn man vernünftig einstellt. An einer Gitarre mit hörheren Output fängt der Amp nämlich schon im clean an leicht zu zerren. Volumen auf max. und man hat einen ordentlichen angezerrten Sound, der mächtig Spaß macht.
Der Overdrive ist das was er eben ist, ein Overdrive. Cool verzerrt und man findet schnell seinen Sound und das klingt alles gar nicht nach billigen Amp sondern echt hochwertig. Vom Stil her geht es eher in die modere Richtung, aber eben mit dem Morph-Regler kann man da noch ein bisschen dagegen steuern. High-Gain funktioniert tatsächlich, aber man darf sich jetzt keinen ultra-komprimierten überfetten Sound erwarten. Denn dafür fehlen einige Röhren in der Vorstufe. Irgendwie muss da aber doch getrixt worden sein, denn so heftig und sauber kann man ja eine einzelne Röhre gar nicht zerren oder??

Praktisch ist die größe des Amps, klein und wenig Leistung und tolle Features. Ich kann z.b. per Standbyschalter die Endstufe abdrehen und ohne Box und mit Stille im Raum per Headphones üben. Über einen Line Eingang kann ich vom PC, Handy, Mp3-Player Musik einspielen und proben (geht natürlich auch mit Box). Die Speaker-Emulation funktioniert gut, es ersetzt natürlich keine Box, aber sie tut was sie soll.
Proben selbst ist meiner Meinung nach gar nicht drin. Ausser ruhigere Jazz oder Blues Sessions, da 5Watt Röhre, für härtere Musik vorallem, wirklich zu wenig ist zum proben. Vorallem, wenn man einen motivierten Drummer hat. Aber das ist jetzt KEIN Minus-Punkt! Dafür wurde der Amp ja absolut nicht designed!
Trotzdem war er bei der letzten Probe und beim letzten Gig mein Amp ;) Der Engl ist wieder mal im Krankenstand, der Herr hat (mal wieder :mad:) eine defekte Eingangsbuchse. Also G5 im Standby, Effekt-Send in den Effekt-Return des Engls, somit habe ich die Vorstufe des G5 und die 100Watt Endstufe des Blackmore. Hall geht da dann keiner, der sitzt anscheinend nach dem Effektweg. Auf diese Art hab ich dann eben auch live gespielt, denn mir wurde auch keine Box für mein großes Top gestellt, sondern nur ein Combo, da hab ich dann gleich mal das ausprobiert und habe mich über einen suuuuuuper Clean-Sound gefreut. Verzerrt muss ich sagen, hat dann doch etwas gefehlt. Breite, tiefe, Definition und vorallem Druck. Aber wie gesagt, das ist nicht das Anwendugsgebiet des Amps und somit war mein Setup eine reine Zweckentfremdung, die trotzdem sehr super funktioniert hat :p

Sound

Mein Dilemma... poetisch den Sound beschreiben kann ich nicht, Ein Sound-Review wie Beatler90 ebenfalls nicht, aus einfachen Gründen: Ich bin Steirer... selbst in Österreich gilt dieser Dialekt als nicht gerade der Verständlichste und das werde ich wohl kaum verstecken können ;)
Aber ich habe mich mal um ein paar Beispiel-Sound bemüht.

Hier ein Foto vom Setup mit den Mikro-Positionen und der verwendeten Gitarre. Leider schlechtes Bild, da ich kein natürliches Licht im Keller habe und nur eine Handycam.

2014-06-15%2021.45.01.jpg


Das Setup im Detail:

Saiten: D´Adarrio 11er
Gitarre: Höfner Verythin HCT BK
Amp: Bugera G5
Box: Marshall 1960 4x12 mit V30 / G12-T75 Kombination
Mikros: Heil PR20 am V30-Speaker, AKG D5 am T75-Speaker
Interface: Focusrite Scarlett 18i20
DAW: Samplitude Music Studio 2014

Keine Effekte, kein EQ, kein Kompressor, alles unbearbeitet

Und jetzt kein Gelaber mehr von mir, sondern einfach das worum es geht:

Clean + integriertem Hall:




Verzerrt:




Hier noch ein Proberaummitschnitt mit Schlagzeug, und Bass. Musikstil ist zwischen Punk und HC, also es wird laut und mit 215 bps etwas schnell, also nicht erschrecken ;)
Es ist nicht perfekt und es gibt Timingfehler, das alles war nur schnell zum probieren. Auch hier sind keine Nachbearbeitungen drauf, ausser ein ganz ganz kleiner, leichter Lowcut und eine gleichmäßgige Verteilung im Panorama nach dem doppelt einspielen.





Fazit:

Für mich der perfekte Übungsamp mit super coolen Clean-Sound
Ich werde ihn behalten :p

Schöne Grüße,
Alex
 
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Alex_§270;7052358 schrieb:
Hallo, liebes Forum!

Ich denke ich bin einer der ersten von den 10 Gewinnern und leider bin ich nicht der große Reviewschreiber, aber ich hoffe trotzdem, dass ich hier einen informativen und intressanten Beitrag abliefere.

Hi Alex,

is doch super geworden. Da ich gerade am Tab sitze konnte ich die Aufnahmen noch nicht hören, aber vom Text her ist alles gut umgesetzt.

Gruss
Eggi
 
:great:
Super! Vielen Dank!
 
Ebenfalls ein sehr schönes Review!
Zu schade, dass Du nichts gesagt hast in den Aufnahmen, hätten den steirer Dialekt gerne im Zusammenhang mit dem Cleansound gehört :p
Aber verstehe ich voll, als Schwabe habe ich auch immer bedenken, ob ''die da oben'' mich überhaupt verstehen werden. Obwohl hochdeutsch erzogen, hat man einfach diesen Unterton den die meisten Deutschen nicht leiden können (wir sind auf der Skala der unbeliebtesten Dialekte übrigens auf Platz 2...gleich nach den Sachsen :rolleyes:).

Deine Banddemo finde ich auch super, wusste gar nicht, dass eine Höfner Verythin so böse klingen kann!

MfG
 
Deine Banddemo finde ich auch super, wusste gar nicht, dass eine Höfner Verythin so böse klingen kann!

Die kann einfach alles ;) Ursprünglich hab ich mir sie nur als Spielzeug gekauft, weil ich immer eine Semi haben wollte. Das diese Gitarre alle anderen ersetzt hat und ich damit selbst Metal definitierter und böser spielen kann als davor mit der LP mit Seymour Duncan PUs, das war die größte Überraschung.
Zum Thema hab ich hier mal etwas gepsotet. Sind nicht die besten Samples, aber man kann sich einen Eindruck machen.
https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/426810-gitarre-hoefner-verythin-ct-2.html#post6950329


Ach und sorry für OT, aber ich will euch das steirische nicht vorenthalten, weil es ja nicht nur bei den Deutschen sondern, sogar bei den Österreichern so oft auf Belustigung stoßt: Steirerdorf in Wien
:p
 
Vielen Dank für den schönen Bericht! :great: Die Demos sind sehr gelungen. Der Bugera Head macht sich auf der Marshall-Box doch recht gut. :)

Muss schon sagen, sowohl Clean- als auch Overdrive-Sound gefällt mir recht gut.

Obwohl es oT ist: eine Höfner VT hätte ich jetzt mit dem Musikstil auch nicht assoziiert, umso schöner ist es, sie so zu hören. Ein tolles Instrument, keine Frage. :)
Mir ist sie leider etwas zu groß, ich finde das Griffbrett mit das Beste in der Preisklasse, sowohl vom Look, als auch von der Haptik und von der Qualität der Bünde. Alle, die ich angespielt habe, hatten kein Fretbuzz und waren sehr gut verarbeitet...
 
Der Bugera Head macht sich auf der Marshall-Box doch recht gut. :)

Ja das finde ich auch. Vorallem ist die Speaker-Kombination aus V30 und T-75 wie in meiner Box sehr ausgewogen und macht sie zu einem Allrounder. Und ein Allrounder ist anscheinend auch der G5 und damit ist das eine sehr super Kombi, wie ich glaube, weil Box und Top alles abdecken, dass keines der zwei sich im Weg steht.
Aber es gibt einen Nachteil. Ich kann die Box nur mit 4 und 16 Ohm als 4x12 betreiben. Also müsste ich eine Fehlanpassung auf 16 Ohm machen. Angeblich null Problem, bei der Technik von Bugera und es steht eh drauf Minimum 8 Ohm, aber ich betreibe die Box trotzdem im Stereo auf einer Seite, so hab ich halt praktisch nur eine 2x12, dafür mit ganz korrekt 8 Ohm.


Mir ist sie leider etwas zu groß, ich finde das Griffbrett mit das Beste in der Preisklasse...
Von der Verythin gibt es auch eine Deluxe Version, die sich durch den kleineren Korpus unterscheidet. Sieht aber halt eher modern aus und hat halt von der Optik nicht diese coolen Fretboard-Inlays. ;)
 
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Danke Alex, schöner Bericht und gute Sounddemos.

Guitarreroguit
 
Als Nachtrag ein paar Gutshots... Sieht alles sauber aus, nur ziemlich viel Halbleiter-Bauteile drin für "Vollröhre"

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Hier zum Vergleich der Blackstar HT-5:

DSC01179.jpg
 
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Alex_§270;7087350 schrieb:
... nur ziemlich viel Halbleiter-Bauteile drin für "Vollröhre"
... wird eben sehr wahrscheinlich nicht so sein! (wie so häufig;))
 
Nachtrag

Halli Hallooo, jetzt ist es schon einige Zeit her dass die Bugera G5 Amps verlost wurden, habe aber einen Nachtrag, da ich endlich eine ernsthafte Anwendung dafür habe und er nicht mehr als Übungs-Spielzeug im Wohnzimmer rum steht.

Vor einigen Monaten wurde ich in eine Hardcore-Punk Band als Gitarrist gebeten und nach einigen Experimenten wie mein Basssound (Ein Wort mit drei gleichen Buchstaben hintereinander :eek:) sein soll bin ich am Ende beim Bugera gelandet. Praktisch wenn man sich nix kaufen muss und einem das Ergebnis trotzdem umhaut :rolleyes:
Mit dem Bass gespielt bringt der Amp den bösesten Basssound rüber den ich je gehört habe... das war so ein richtiges Wow-Erlebnis.
Nach dem ersten Auftritt letzte Woche hat man mein Setup ziemlich bestaunt und ich wurde von Leuten aus dem Publikum sogar auf meinen Sound und meinem Setup angesprochen... Und das ist mir nach Jahren auf der Bühne als Gitarrist noch nie bewusst passiert!!
Aber auch kein Wunder bei so viel Poserfaktor, meiner doppelten Zweckentfremdung. Der Bass ist nämlich ein Höfner HTC500/1 BK, aka. Beatles-Bass, den man wohl eher sonst nicht beim HC-Punk findet ;)

Hier eine Hörprobe:

Bass: Höfner HCT-500/1 BK
Amp: Bugera G5 - 5Watt Vollröhren-Gitarrenverstärker
Interface: Focusrite Scarlett 18i20
Speaker Sim: Guitar Rig 5
Drums: AD2

https://soundcloud.com/alex-gra/hofner-hct-5001-bk-uber-bugera-g5

IMG_20150223_132517.jpg
 
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Das ist jetzt zwar so gar nicht mein Sound, aber kann dir da nur zustimmen, habe meinen Höfner 500/1 auch schon für Recordingzwecke über den G5 laufen lassen und war jedes Mal sehr positiv überrascht!
 

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