Amp: Eruption Triode 833

  • Ersteller 1980Thomas1980
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D.h. man hat zwar einen guten Heizofen, der eigentlicher Sinn der Kiste angesichts Energieverbrauch und Wirkungsgrad sollte jedoch nicht allzu streng hinterfragt werden.

Mich wundert das du überhaupt Elektronenröhren und Wirkungsgrad zusammenbringst ;)? Denen wird doch die röte quasi in's Gesicht getrieben, wenn man nen Transistor daneben stellt ;).
 
Hi Sele,

naja, irgendwo hört doch schliesslich die zugegebenermassen fliessende Grenze zwischen Schein, Sein und Noch-Sinnvoller-Anwendung = Kompromiss zwischen Eingangsleistung und Nutzleistung auf. ;)

Mal überspitzt formuliert:

Wenn ein oder zwei, drei private Hanseln ihre Hifi-Röhrenamps (natürlich habe ich auch einen Selbstbau im Wohnzimmer, allerdings "nur" mit 4x EL84 und ein paar Vorstufen-Röhren dazu) mit derartigen Riesen-Lampen oder eben Trioden in Eintakt-Endstufenschaltungen verwenden, dass ist das nicht tragisch. Da verdienen höchstens die Trafobauer daran. :D

[OT]

Und die Voodopriester. Ich habe schon oft genug das Kotzen gekriegt, wenn die Leute massenhaft ihre alten Röhren-Radios auseinandergerissen haben, bloß um diese fürchterlichen alten AlNiCo-Lautsprecher-Pappen in der Elektrobucht zu Höchstpreisen an die Japaner zu verscheuern, die sie auch noch massenhaft nahmen...

[/OT]

Aber wenn nun eine Industrie den längst übersättigten Markt Morgenluft witternd mit "neuartiger Röhrentechnologie" und nun u.U. energieverbrauchenden und schwer handhabbaren Mehr-Schein-Als-Sein-Amps flutet, die teuer sind, aber sicherlich einen sehr guten Absatz finden werden, besonders in D, dann finde ich das in aller Bescheidenheit bedenklich.

Aber auch das kann ich nicht ändern. Angebot - künstlich erzeugtes Bedürfnis - Nachfrage.

OK, einen (Diggital Class-) D-Amp dagegen wirst Du bei mir nicht finden, niemals! :rofl:

Gruß Michael
 
Wenn ein oder zwei, drei private Hanseln ihre Hifi-Röhrenamps (natürlich habe ich auch einen Selbstbau im Wohnzimmer, allerdings "nur" mit 4x EL84 und ein paar Vorstufen-Röhren dazu) mit derartigen Riesen-Lampen oder eben Trioden in Eintakt-Endstufenschaltungen verwenden, dass ist das nicht tragisch. Da verdienen höchstens die Trafobauer daran. :D

Energieverbrauch ist ja eine Frage die in den letzten 10 Jahren vermehrt in den Haushalten auftritt, weil eben der Strompreis mehr "gesprungen" als gestiegen ist. Die nun beschlossene "Ausgleichszahlungen" an die Industrie dürften dann ihr übriges tun das es noch mal so'n paar Sprünge gibt. Und in Anbetracht dessen das einige aus der Politik auch jetzt noch behaupten: "Energie ist noch immer zu billig, der Verbraucher MUSS erzogen werden Energie zu sparen!" dürfte das auch noch nicht die Spitze des Eisbergs sein. Aber wie das gekommen ist usw. ist ja ein anderes Thema.

Letztendlich ist es aber ein Vergleich mit Äpfel und Birnen - Röhren verbrauchen halt nunmal mehr als Transistoren. Da kannst auch sagen das deine 4xEL84 weniger Verbraucher - eine Mosfetendstufe wird dennoch einen besseren Wirkungsgrad haben ;). Und du sollst doch nicht immer sagen das Class D Digital ist ;)... Das hören die Endstufenentwickler doch nicht gern :p!

Grüße
 
Mich wundert das du überhaupt Elektronenröhren und Wirkungsgrad zusammenbringst ;)? Denen wird doch die röte quasi in's Gesicht getrieben, wenn man nen Transistor daneben stellt ;).

Naja. Wirkungsgrad ist eine relative Betrachtung und sie ist größtenteils von der Schaltung abhängig - weniger von den Bauteilen.
Das heißt, ich kann eine Röhren-Endstufe mit 100 W bauen (2x EL34, Klasse B), die einen brauchbaren Wirkungsgrad hat und eine Transistorendstufe mit 100 W, die einen unterirdischen Wirkungsgrad hat (Klasse A Brückenkonstrukt nach Nelson Pass...Wirkungsgrad unter 10% ist da möglich).

Die Sendetrioden sind bei korrekter Ansteuerung gar nicht soooo schlecht vom Wirkungsgrad her, da man sie in A2 fahren kann, also mit positiver Gitterspannung und damit einhergehendem Gitterstrom und dadurch geringer Anodenrestspannung. Mit einem guten Treiber ist das nicht das Problem.

Das Problem ist, dass man die Sache ABSOLUT betrachten muss und nicht RELATIV. Wer braucht für Gitarre einen Verstärker, der 100 W Dauerstrich kann? Keiner. Was haben wir hier? Angeblich einen solchen Verstärker. Und das auch noch in A Eintakt.

Das heißt, man verheizt dauerhaft um die 500 W Ruheverlustleistung und dazu wiegt das Ding 33,5 kg. Leicht zu handlen ist was anderes.

Zuletzt stellt sich die Frage, wo man auf die Schnelle so eine Röhre auftreiben kann, wenn selbige am Tag vor dem Konzert das Zeitliche segnen sollte.

[E]vil;5800591 schrieb:
naja aber so wies aussieht ist das ja quasi ein windkanal im kleinformat

Ja, aber ich sehe darin keine im Datenblatt angegebe Kühloption und was ich auch nicht sehen kann, sind die erwähnten Anschlusspinkühlkörper. Und die sind für die Röhre lebenswichtig - besonders dann, wenn man sie dauerhaft mit maximaler Verlustleistung (Klasse A ist genau das!) betreibt.

Zur Kühlung denke ich, dass man sich das mal konkret vor Ort anschauen sollte, weil die Fotos da keinen Aufschluss drüber geben, wie das genau gelöst ist. Auf jeden Fall ist das weder freie Konvektionskühlung noch Pressluft durch ein Rohr und von Anblasen von der Seite oder von schräg unten (die Kiste bewirkt wahrscheinlich eine asymmetrische Luftführung) steht im Datenblatt aus gutem Grund nichts ;)

Wäre ich auf der Musikmesse, würde ich den Herren sicherlich ein paar unbequeme, aber interessierte Fragen stellen, falls sie dort ausstellen ;)

MfG Stephan
 
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...Röhren verbrauchen halt nunmal mehr als Transistoren. Da kannst auch sagen das deine 4xEL84 weniger Verbraucher - eine Mosfetendstufe wird dennoch einen besseren Wirkungsgrad haben ;)....

Jepp. deshalb flog daheim irgendwann mein CREEK-Vollverstärker zugunsten des Selbstbau-Röhrenverstärkers raus. Gesamtenergetische (nicht ganz ernst gemeinte) Quintessenz: Toooon UND ABER Senkung der Heizkosten. :rofl:

Gruß MM
 
Danke Stratspieler, Sele, Duschmeister, Evil, Onestep für die gesamten Anmerkungen! Ich hoffe der jaki kommt zurück, um seinen Eindruck von der Messe wieder zu geben.

T
 
Jep, mein erster Eindruck steht schon in meinem Messebericht im Biergarten. Ich werde hier aber später noch etwas ausführlicher auf dem Amp eingehen!
 
Uff. Da sind mir viel zu viele Knöpfe dran.. :O
 
Nochmal etwas ausführlicher:

Die jeweils 2 Kanäle sind unterschiedlich gevoiced, der Clean 2 kann auch schon leicht crunchen, während Clean 1 immer sauber bleibt. Der Lead 2 ist deutlich amerikanischer als der Lead 1. Die Crunchkänale unterscheiden sich ebenfalls in Zerrgrad und Voicing.
Der Amp ist doch relativ dynamisch, allerdings kein Wunder was das angeht.

Der Fußschalter wird über ein XLR-Kabel verbunden, da hat mal jemand mitgedacht!

Bis jetzt gibt es nur die 2 Exemplare, die auf der Messe zu sehen waren, sie wollen erstmal rausfinden ob es überhaupt Interesse an dem Amp gibt. Sie haben auch noch keinen Vertrieb oder so. Allerdings müssen sie den Amp auch nicht verkaufen, um davon leben zu können, es ist wohl mehr so ein Experiment.
Eine Preiskalkulation gibt es noch nicht, allerdings ist die Schätzung mit 4k wohl gar nicht so falsch, angeblich kosten die Einzelteile schon 2,5k.

Vom Sound her fand ich den Amp schon recht ansprechend, allerdings passt ein 6-Kanaler momentan überhaupt nicht in mein Beuteschema, ich hab mir grad erst einen Ein-Kanaler bestellt :D

Für die Zukunft sind vorraussichtlich sowohl eine 3-Kanalversion als auch ein 6-Kanal 19"-Preamp geplant (Vorrausgesetzt es gibt Interesse daran).
 
offtopic:

naja, als kleine Anmerkung noch so nebenbei: Trioden als (energiefressende) Endstufe (mit einem Wirkungsgrad, der gegen Null geht ) - hauptsache gutaussehend - sind im Hifi-Sektor ja schon lange én vogue. Schrieb ich ja oben schon.

Erinnert mich an den Versuch eines Amateurfunkers und Hifi-nerds; 2,5kW. (T-800-3)
cimg6319hm9.jpg
 
In der aktuellen Gitarre & Bass (Ausgabe 02/2013) ist ein ausführlicher Test des Amps .. Preislich liegt der bei rund 5000 €

Verglichen wird der Amp mit Diezel VH4 oder Mesa Roadking und ihm wird vom Grundsound her eine gewisse Schärfe (aber nicht giftig) und Höhenlastigkeit attestiert, also nichts für die Vintage Fraktion, eher die Abteilung Säge ^^.

Ansonsten kann man den Amp laut G&B Tester auch als Heizung missbrauchen, viel Abwärme..

Plus: markante Sounds, extreme Variablilität
schnelle Dynamik, sensible Ansprache
harmonisches Zerrverhalten
Transparenz, Darstellung von Details
hohe Leistungsausbeute
Konzept, umfangreiche Ausstattung
geringe Nebengeräusche
Verarbeitung, Qualität d. Bauteile, gutes Handbuch

Minus
FX Wege: Signalpegel bei parallelem Betrieb

Und hier gibts einige Soundclips





https://www.youtube.com/watch?v=681Iczm5kXA

https://www.youtube.com/watch?v=dVki6WuzsFI
 
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ich weiß nicht, das Dingen ist mir irgendwie zu "barock". Außerdem, aber 1KV Anodenspanngung tritt Bremsstrahlung (Röntgenstrahlung) auf, das muss auch bedacht werden. ( Hierzulande dürfen Röhren aber bis 30Kv genemigungsfrei betrieben werden)
 
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Von den Soundclips her würde ich sagen, das kann ein besserer Transistoramp genauso gut ;) besonders sägen ..
 
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