[Amp] Markbass Little Mark Tube 500

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Markbass Little Mark Tube 500

Hier ein Review über meinen Verstärker, den Markbass Little Mark Tube 500


Ich habe einen kleinen Verstärker gesucht, der mich in vielen Stilrichtungen unterstützt und den ich mit Leichtigkeit auch mitnehmen kann. Ursprünglich wollte ich den Little Mark II haben weil ich mal den F1 in Aktion gesehen habe und ertaunt war was so kleine Kisten leisten können. Beim Händler meines Vertrauens bin ich dann mit dem MoMark konfrontiert worden, welcher eine Röhrenvorstufe hatte. Klang Super. Weil ich aber auf die Kompaktheit nicht verzichten wollte wurde es dann dieser Verstärker.

Ich bespiele diesen Amp mit einem Ibanez SR500 (Aktiv) und habe ihn seinerzeit auch mit einem Fender American Standard Jazz-Bazz getestet.

Technisches:

Bass Topteil auf Basis des Little Mark III mit 300W (8 Ohm) bzw. 500W (4Ohm) Leistung an einer Class-D Endstufe. Vorstufe ist Wahlweise eine Transistorvorstufe, wie im Little Mark III, oder eine 12AX7 Röhrenvorstufe, stufenlos Überblendbar.

Zwei Eingänge mit separatem Gain Regler und einer Klinken oder einer Klinken/Speakon Buchse. Letztere verfügt auf Wunsch über 48V Phantomspeisung. Beide Gain Regler können über eine Clip-LED geregelt werden.

4-Band EQ mit Bässen (40Hz), Low-Mid (360Hz), High Mid (800Hz) und High (5kHz) zu je +-16 dB. 2 Sound Filter: VLE (Vintage Loudspeaker Emulation) welche eine lineare Absenkung der hohen Frequenzen, beginnend ab 250 Hz, bewirkt und VPF (Variable Pre-Shape Filter) welcher einen recht scharfen Cut bei 380 Hz erzeugt und gleichzeitig Höhen und Bässe anhebt. (Daten aus dem Handbuch für den Little Mark II, das ist ausführlicher und hat noch Frequenzplots)

Master Regler mit Push-Poll-Poti um die gesamte(!) Signalstrecke ab dem Eingang auszuschalten.

DI-Out Level Regler für internen DI-out.

Hinten: 2x Speaker-Out (1x Klinke und 1x Klinke/Speakon), FX Send/Return, Tuner Out, DI-Out (XLR) mit Pre/Post EQ und Ground-Lift Schalter, Kaltgerätespecker am Netzteil.

Größe: 2He im 19" Rack, jedoch schmaler (optional mit Rackohren passend für 19") ,(BxHxT): ca. 27,6 x 7,1 x 25,6 cm
Gewicht: 3kg

Verarbeitung:

Stabiles Metallgehäuse. Steckerverbindungen sind Top und die Speakon-Buchsen verfügen über die entsprechende Sicherheit für die Boxenkabel oder ggf. das Mikrofon am Kontrabass. Die Potis sind aus Plastik. Trotzdem sind sie stabil verbaut und präzise. Das Gehäuse verfügt über Gummi-Füße damit es nicht verrutscht.

Handhabung:

Markbass typisch: Gain, Master und EQ wie gewohnt. Der Gain läßt sich dem Instrument anpassen (aktiv/passiv) bis die Clip-LED anspringt. Wer die Verzerrumg will, kann Sie so provozieren, ansonsten läßt sich der Pegel optimal Einstellen, besonders im Bezug auf den DI-Out. Die Filter sind meist der Knackpunkt, da man nicht weis was sie tun. Wenn man dann daran dreht hört man den Effekt aber (siehe unten).

Tatsächliche "Hand"-Habung :D Super leichte Kiste für Unterwegs. Passt sogar vorne ins Gigbag rein. Mir glauben viele nicht daß ich einen Bassamp dabei habe. Anschließend werfen die altgedienten Herren am Mischpult oder am Bass dann Ihre ideale über den Haufen und kreuzen kurze Zeit später selber mit dem Ding auf.

Sound:

Jetzt wird es natürlich subjektiv. Ich versuche aber trotzdem so objektiv wie möglich zu sein und auf Wertungen zu verzichten, sondern die Charakteristik des Amps wiederzugeben.

Der Sound des Amps ist sehr neutral, bisweilen aber etwas Mittenlastig. Das hat Vorteile, z.B. für das eigene Monitoring, kann aber auch dazu führen, daß man den Sound nicht mag. Die EQ Sektion ist praktisch veranlagt. Gehoben oder abgesenkt werden mehr oder weniger sinnvolle Frequenzen, die im Bandgefüge dem Bass vorbehalten sind (Bässe unter der Basedrum, Low Mid knapp über der Snare für mehr tonale Hörbarkeit, High Mid in der Nähe der Gitarren und die Höhen über dem "klacken" der Saiten dafür aber sehr "Crisp")

Die Vorstufe gibt dem Sound weiteren Charakter. Die Transistorvorstufe ist nichts außergewöhnliches, aber breit und Basslastig. Die Röhrenvorstufe ist das was man üblicherweise als Warm bezeichnet. Etwas angehoben in den mitten, was zu einem dichteren und wärmeren Klang führt. Auch die Höhen sind etwas brillianter. Ehrlicherweise muß man aber sagen, daß es sich hierbei nicht um so starke Effekte handelt wie beispielsweise bei Röhrensimulationen handelt. Der Sound ist authentisch jedoch nicht aufdringlich. Das kann dazu führen, daß man ihm im Bandgefüge im Proberaum nichts mehr von dem Unterschied wahrnimmt (Ohrschützer, Klirrende Becken, etc.). Beim Mixer und damit (ganz Wichtig) auch beim Publikum, kommt der Sound aber an. Das Stufenlose Überblenden ist Praktisch weil man sich (Wie etwas beim Hartke HA 3500) einen Mischsound erstellen kann, der die Wärme einer Röhre trägt, jedoch trotzdem das definierte Fundament eines Transistors enthält (pers. Anmerkung: Ja! Auch ein Transistor hat seinen Charakter und dieser ist beim Bass wie ich finde Sinnvoll!). Der Gain wird durch das überblenden übrigens angehoben, was man auch als Leistungsreserve nutzen kann. Eine Zerre ist die Röhre nicht. Der Zerrsound ist nicht prägnant wie etwas beim Little Mark Rocker.

Der Markbass Clou mit den Shape Filtern ist gut gelöst:
Möchte man einen nicht so höhenlastigen Sound haben (weniger klappern, schnarren oder quietschen) kann man die Höhen und hohen Mitten linear aus dem Frequenzband nehmen (VLE). Das bringt etwa das gleiche wie der Tone Regler bei passiven Bässen und ist daher für aktive Bässe interessant, bei denen dieser Effekt meist mit viel Schrauben an den Reglern verbunden ist.

Der VPF ist eine moderne Hifi-Wanne. Wer es Bassig und Crisp mag wird diesen Effekt häufig nutzen. Für alle anderen sei gesagt, daß hier die Frquenzen beschnitten werden, die häufig für Mulmen auf der Bühne verantwortlich sind (400-600Hz). Dreht man dazu den Low Mid etwas nach hat man einen wirkungsvollen mitten-filter und gleichzeitig definiertere Obertöne und Bässe.
Sound Fazit

Mir gefällt der Markbass Sound. Er ist klar, schlicht, gut zu hören und variabel. Ich beschalle damit Rock und Pop Bands, Raggae/Ska Kapellen und Funk-Combos. Das Top eignet sich super zum Aufnehmen direkt ins Pult/Rechner. Super vielseitiges Gerät mit klasse Sound und unglaublich viel Leistung. Mit der passenden Box (2x10, 1x12 oder beide gemeinsam) ein super Stack-Ersatz sogar auf großen Bühnen und Open-Air.

Über die Sounds mit Boxen will ich mich hier nicht auslassen, weil das ein Thema für sich ist. Laustärkemäßig reichen die 500W bei weitem aus um sich selbst zu hören. Mit der Entsprechenden Box ist aber die Beschallung von Publikum (sogar draußen) möglich!

Road Tauglichkeit

Klein leicht und handlich. In der Klasse der Kleinamps mit viel Power einer der Verstärker mit vielen Klangmöglichkeiten und variablem Einsatzgebiet. Die Verarbeitung ist darauf ausgelegt dieses Ding oft zu Tragen. In der Passenden Tasche oder im Rack perfekt.

Zu dem Line Out Regler. Der Mischer wird sich Freuen, weil dieses Ding wie die dB Reduzierung wirkt.


Anmerkung:

Dieses Review bezieht sich auf Erfahrungen als Musiker und als Höhrer/Mischer. Gespielt habe ich über diesen Amp Passive PJ Bässe von Squier und anderen Firmen und meinen Ibanez SR500BM. Andere haben alle Gängigen Bässe von Fender bis Music Man dran gehabt. Ich persönlich habe eine Markbass Traveler 121H, ich habe diesen Bassamp jedoch auch schon Mit Hartke/Markbass 4x10er Boxen gehört und gespielt. Ergebniss gleichbleibend Überzeugend.
 
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Nachtrag: Über die Art der Endstufe bin ich mir im Nachherein nicht sicher. Die Angaben schwanken zwischen Class A/B und Class D. Aufgrund der aktuellen Diskussion über Class D Endstufen will ich dies hier noch einmal gesagt haben.

Wer es besser weiss ist mir Willkommen!
 
Kein gesichertes Wissen, aber hoffentlich nicht ganz unplausible Schlussfolgerungen:
Aufgrund des Gewichts des Amps würde ich von Class D ausgehen, da Class A/B weniger effizient arbeitet und daher ein schweres Netzteil und einen größeren und schwereren Kühlkörper benötigt.

Gruß
Ulrich
 
Markbass wird oft mit Class D verbunden, weil sie kleine Verstärker rausbringen. Jedoch sind die meisten Markbass Verstärker Class AB. Markbass kam auf die Idee das schwere Netzteil durch ein leichtes Schaltnetzteil zu ersetzen und die Kühlkörper durch einen sehr effizienten Lüfter zu unterstützen. Den ersten Class D BASS AMPS hat später Ashdown auf den Markt gebracht (Ashdown Superfly)

Auf den Zug mit den Class D Amps ist aber auch MArkbass aufgesprungen und hat Class D Versionen auf den Markt gebracht. Da beide sehr klein und leicht sind, kann man die Heads mit AB Endstufe und die mit der Class D Endstufe, ohne reinschauen, nicht auseinanderhalten.

Ich weis durch ein Markbass YT Video von der ami Musikmesse, dass in dem Tube 500 die gleiche Endstufe drin ist wie im LM2, LM3 . Und dort ist die AB Version verbaut. Da (siehe Gründe von Ulrich oben) die Kühlung und Stromversorgung nicht sehr einfach reduzieren kann, haben die stärkeren Version mit 800 Watt (LM800 , LMTube800, der neue Combo...) nicht mehr die Class AB Endstufe, sondern eine Class D.
Die zwei Markbass heads der F Serie (F1 und F500) sind zusätzlich noch Heads die mit Class D gebaut worden sind. Diese sind wirklich winzig, einfach mal in Realität anschauen.

Die AB Endstufe wird aber immernoch auch in aktuellen Heads von MArkbass verbaut. Z.B der Neue TTE500 hat wieder die Class AB verbaut. Gründe warum Markbass z.T wieder zurück auf die AB Version geht werden vermutlich Markbass Geheimins bleiben.

Grüße Daniel
 
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Danke! Ich glaube ich habe Schaltnetzteile mit Digital verwechsbuhselt. Dann wäre das ja hoffentlich geklärt :)
 
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