An die erfahrenen Gitarrenbauer: Bewirkt die „Verschlankung“ des Halses eine eklatante Klangveränderung?

RalfB.
RalfB.
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Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion auslösen zu wollen und mit dem Wissen, dass es mal wieder so enden könnte ( @C_Lenny bitte stoppen, wenn es aus dem Ruder läuft )

Bei meiner neuen T Style ist der Hals etwas arg dick geraten, durchgängig knapp 1“ und doch arg rund, nicht dass er schlecht wäre, oder ich nicht darauf klar käme, aber er ist halt etwas außerhalb meiner Komfortzone, was Dicke und Profil betrifft.
Wenn ich den Hals „Verschlanke“ bzw. verschlanken lasse (ca. 1 - 1,5mm) wird sich das Schwingungsverhalten und der Gesamtklang erfahrungsgemäß arg, oder eher marginal verändern?
Der Wechsel von dem leihweise aus meiner JM montierten Ahornhals zu Eiche ist auf jeden Fall spür- und hörbar, sowohl im Schwingungs-/Ansprechverhalten, als auch im „trockenen“ Klang, Eiche ist in der Klangentfaltung weicher und hat weniger Attack als Ahorn … und das ist weder Voodoo noch eingebildet.
 
Wenn ich den Hals „Verschlanke“ bzw. verschlanken lasse (ca. 1 - 1,5mm) wird sich das Schwingungsverhalten und der Gesamtklang erfahrungsgemäß arg, oder eher marginal verändern?

Bei einer so sparsamen Materialabnahme würde ich auch eine eher marginale Klangveränderung erwarten.

Wenn Dir die Form des Halses so nicht gefällt würde ich sagen: lass es machen!

Grundsätzlich hat natürlich jede Masseveränderung eine Veränderung der Resonanzfrequenz zur Folge und entsprechende Klangveränderungen. Kann sich sogar positiv verändern...

*
 
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Erst einmal müsste geklärt werden, was für Dich "eklatant" ist.

Dann ist davon auszugehen, dass bauliche Änderungen Einflu7ss auf den Klang haben, der ja vielfältige Komponenten hat.

Letztlich wird das Ergebnis bei Deiner konkreten Gitarre mit letztlich irgend welchen konkreten Bearbeitungen genau dann feststellbar sein, wenn Du die Veränderungen vorgenommen hast - letztere sind ja dann wohl irreversibel.

Alle theoretische Diskussion und persönlichen Meinungen werden das Ergebnis sicher nicht vorhersagbar machen. Wenn Dich ein Totalverlust markant treffen würde, würde ich die Finger davon lassen. Z.B. kann durch Materialabtrag am Hals ein Deadspot entstehen, und den kriegt man nicht lehrbuchmäßig wieder weg. Sustain kann markant einbrechen. Der Sound kann sich in jede Richtung ändern: mehr Höhen, mehr Mitten, mehr Bässe.

Ich würde "fertige" Gitarren testen und eine suchen, die Deine Vorstellungen erfüllt. Das machen einige Leute hier schon seit Jahren. Ist halt so.
 
( @C_Lenny bitte stoppen, wenn es aus dem Ruder läuft )
Sowieso, aber noch besser -> melden, bevor es droht, aus dem Ruder zu laufen ;) . Aber setzen wir erstmal auf die ja durchaus vorhandene Fähigkeit zum einvernehmlichen Miteinander - die meisten User sind ja schliesslich erwachsen :). LG Lenny
 
Ich würde "fertige" Gitarren testen und eine suchen, die Deine Vorstellungen erfüllt.
Naja, ist halt nicht von der Stange und war mein letztes Reststück Eiche, aus dem ich noch nen Hals anfertigen lassen konnte (hat halt den Bezug, dass mein längst verstorbener Vater den Baum noch gefällt und hat aufsägen lassen).

Von daher werd ich den Hals ändern lassen, war ja als „Custom Order“ sowieso schon eher Überraschungspaket 😉, obwohl der erste ist echt Klasse geworden, dieser ist mir nur ein wenig zu „Handfüllend“.
Es geht mir primär um Erfahrungswerte, ob die Materialstärke einen großen Einfluss auf die Tonentwicklung hat, mit hinterher ca. 23 - 24 mm am 1. Bund bin ich ja immer noch im eher kräftigen Bereich.
 
Ich bleib dabei, dass niemand weiß, was Du unter "großen Einfluss auf die Tonentwicklung" verstehst. Das ist doch individuell. Was nützen Dir also andere individuelle und undefinierte Aussagen und Meinungen?

Wenn Dich mit dem Stück Holz etwas verbindet, dann tu's einfach. Du kannst ja vorher/nachher Aufnahmen machen und hier beitragen ;) . Da kannst Du dann definieren, ob die Änderungen groß sind.
 
arg, oder eher marginal
mal ganz pragmatisch, aus der Sicht eines Gitarren- Schnitzers.. Wenn du einen Unterschied wahrnehmen solltest, dürfte dieser eher marginal sein.. Der Umstand, dass der Hals dann für dich komfortabler zu spielen wäre, hätte wohl deutlich mehr Einfluss auf das Spielen und Empfinden..
 
Das ist doch eine Gitarre mit einem verschraubten Hals. Absichtlich so konstruiert, dass der Hals ausgetauscht werden kann. Warum kaufst Du nicht einen Replacement Neck, der Deinen Vorstellungen entspricht? Wenn es dann passt, kannst Du den Original-Hals verkaufen. wenn nicht, schraubst Du den alten wieder dran und verkaufst den unpassenden Hals.
 
deshalb:
war mein letztes Reststück Eiche, aus dem ich noch nen Hals anfertigen lassen konnte (hat halt den Bezug, dass mein längst verstorbener Vater den Baum noch gefällt und hat aufsägen lassen).
;)
 
Ja... wenn man aufmerksam liest, tritt man in weniger Fettnäpfchen.
Sorry
 
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Alles gut, ich hatte den Body und wollte erst nen Fender oder Rockinger Hals nehmen, hab mir dann halt gedacht, solange noch Eiche da ist, kann sie auch was besseres als ein Regalbrett werden 😉
Klanglich passt das etwas „weichere“ Ansprechverhalten gut zum Gesamtkonzept (Zedernbody, JM Neck PU, Alnico Humbucker) als Gitarre für Indierock und REM Style.
 
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Also, die von mir gebauten Hälsen haben immer ein kräftiges Pofil. War es den Kunden zu "fett" habe ich die Hälse nach dem Probespielen "verschlankt" bis zu 3mm und mehr... Eine vernehmbare Veränderung haben weder ich noch die Besitzer bemerkt.
Interessant dass Du auch Hälse aus Eiche verwendest. Das ist sehr ungewöhnlich. Ich habe selbst noch zwei Rohlinge hier, die ich aus Zeit und anderen Gründen noch nicht fertig gemacht habe...Dabei wäre ich gespannt wie es klingt, nachdem ich schon aus fast einem Dutzend Holzsorten Hälse angefertigt habe...
 
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Danke für die Infos.
Ich habe die Gitarre Gestern während der Bandprobe fast ausschließlich gespielt und gemerkt, dass sich das dicke Profil bei einigen Stücken sogar fast angenehmer spielt, als mein anderer Eichenhals, der ca. 1,5 - 2 mm schlanker ist.
Insofern gebe ich dem Hals erstmal noch ne „Eingewöhnungsphase“ bis Anfang / Mitte Januar, vorher hat mein Gitarrenbauer vor Ort (Manzanita) sowieso nicht die Zeit dafür.
@murle1 der erste Eichenhals war ein Schuss ins blaue, ohne zu wissen, was da wirklich bei rauskommen würde und hat gefallen.
In der aktuellen „Zeder“ hatte ich jetzt den Vergleich zwischen Ahorn mit Pao Ferro Griffbrett und komplett Eiche, wobei ich den Eichenhals in der Tonentfaltung im ganzen als weicher und weniger knackig als Ahorn empfinde.
Da ich es ja nicht als Vergleich gedacht hatte, habe ich keine Vorher/Nachher Aufnahmen gemacht, kann mich also nur auf mein subjektives Gefühl verlassen.
 
Um das ganze zum Abschluss zu bringen, ich konnte mich auf Dauer doch nicht mit dem Profil anfreunden und der Hals ist seit letzter Woche ca. 1,5 mm schlanker.
Klanglich ist alles gefühlt beim alten geblieben, haptisch ist es angenehmer geworden, allerdings sind es auch immer noch 23 mm am zweiten Bund.
Von daher macht es bei einem eher fetten Hals wohl nichts aus, wenn etwas weg genommen wird 🙂
 
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Ja, wo die Diemel in die Weser fließt 😉
Hab den Hals zum überarbeiten dann allerdings wegen Krankheit von Herrn Pietrzok doch zu Kawus/Suwak geschickt.
 

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