Anfänger auf dem Altsaxophon: Probleme bei tiefen Tönen und unsicher wg. Blattstärke

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HobbyMusikerin
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Hallo!
Ich habe vor kurzem ein gebrauchtes Altsaxophon (ist ein Yamaha YAS-32) sehr günstig kaufen können, und probiere seitdem, darauf zu spielen. Einen Lehrer habe ich leider nicht, kann ich mir momentan auch nicht leisten.

Die Griffe kenne ich schon mehr oder weniger von der Querflöte, weshalb mir v.a. der Ansatz Probleme bereitet. Insbesondere die tiefen Töne, vom a1 abwärts, klingen, wenn sie nicht oktaviert herauskommen, wie eine Schiffshupe und manche Töne kriege ich schon gar nicht heraus. In meinem Saxophon-Buch, das ich für den Anfang benutzen möchte, wird aber auch direkt in der tiefen Lage angefangen, weshalb ich mir unsicher bin, warum das bei mir nicht gut klappt. Ich vermute, dass mein Ansatz eben zu fest ist, und der Ton deshalb manchmal oktaviert, aber es kommt auch nur ein Ton, wenn ich dann die Wangen aufblase, und das soll man ja vermeiden :unsure: In der höheren Lage, zumindest mal bis c3, habe ich dann weniger Probleme; d3, e3 und f3 sind aber momentan vor allem auch noch bzgl. des Griffes problematisch.

Habt ihr also Tipps für die tiefe Lage? In meinem Notenbuch wird dazu nämlich gar nichts gesagt, dass das vom Ansatz her schwierig sein könnte, sondern eben direkt die tiefe Lage als Anfang vorausgesetzt.

Zusätzlich bin ich mir noch unsicher, was die Blattstärke angeht. Ich habe mal ein paar einzelne Blätter gekauft, um herumzuprobieren, ich habe jetzt 1, 1,5 , 2 und 2,5 daheim und habe aber keine großen Unterschiede bemerkt :ROFLMAO: Ist das normal? Welche Stärke würdet ihr mir empfehlen?

Danke im Voraus!
 
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Ich nehme an, dass du das Sax gebraucht gekauft hast. Vielleicht hat es lange gelegen und ist nicht immer mehr 100% dicht. Es sollte daher mal jemand drauf schauen, ob alles dicht und gut eingestellt ist. Wäre irgendwo etwas nicht dicht, dann hättest du keine Chance, die Töne sauber heraus zu bringen.
Ansonsten vergiss die Blattstärken 1 und 1,5, auf so etwas spielen selbst kleine Kids kaum mehr als ein, zwei Wochen. Mit dem geringsten Training im Ansatz blockieren diese viel zu leichten Teile.
Mit der Stärke 2 (Vandoren "Classic" und das Mundstück Yamaha 4C voraus gesetzt) lässt sich der komplette Tonumfang beherrschen. Mit mehr Ansatztraining kannst du später auf 2,5 wechseln, vielleicht dann noch auf 3.

Den Ansatz in der Tiefe etwas zu lockern bzw. zu öffnen ist an sich korrekt, sollte aber erst ab etwa E und natürlich darunter nötig sein.
 
Hi Hobbymusikerin,

das geht so natürlich nicht. online-Unterricht ist schon deppert, schriftlich kannst du eigentlich vergessen. Ein paar Dinge:

1. Spiel leichte Blätter!! Meine Schüler spielen alle monatelang 1,5 und gerade habe ich eine neue, die schafft 1,5 nicht, für die werde ich 1er besorgen. Du mußt den Lippenring so fest um das Mundstück spannen können, daß deine Lippe unter dem Blatt dick bleibt und nicht flach gequetscht wird und das schaffst du am Anfang mit einem 1,5er kaum. Und: die Stärken sind nicht normiert, blaue 1,5er Vandoren z.B. sind recht hart, ich empfehle 1,5er RICO, bzw. d'Adddario.
2. Wenn unter A1 schon nichts mehr geht, solltest du tatsächlich unbedingt das Sax testen lassen von jemandem, der spielen kann, das ist ungewöhnlich. Spieltechnisch bedingte Tiefton-Probleme fangen meist erst vom E abwärts an. Ansonsten sind die ganz tiefen Töne auf dem Saxophon schon eine Aufgabe, die wirst du nicht in den ersten Tagen lösen, brauchst du auch nicht.
3. "Schiffshupe" entsteht unter Umständen, wenn du das Mundstück zu weit in den Mund nimmst, aber das ist jetzt ohne Hör- und Sicht-Kontakt schon schwer spekuliert.

Viel Glück und nimm mal ein paar Saxophon-Stunden bei einem erfahrenen Lehrer, das bringt grad am Anfang wirklich sehr viel.
 
Danke euch! Dann werd ich wahrscheinlich doch mal sicherheitshalber zum Instrumentenbauer gehen, und das überprüfen lassen... Hat mich eben auch gewundert, dass gerade das die Töne waren, mit denen man anscheinend als Anfänger beginnt..
Manchmal funktionieren die Töne aber ja, deshalb dachte ich eigentlich, dass mit dem Saxophon alles in Ordnung sein müsste. Wenn ich wie gesagt, die Wangen aufblase, ist anscheinend mein Ansatz so anders, dass ich die Töne erwische. Dass sie noch nicht gut klingen, ist am Anfang ja wahrscheinlich normal :LOL: Woran könnte es denn liegen, dass die Töne nicht gehen? Ob die Polster dicht sind, habe ich eigentlich schon überprüft :unsure:
Mit dem Ansatz werd ich aber auf jeden Fall mal ein bisschen herumexperimentieren, vielleicht finde ich ja eine Lösung.

Und evtl. finde ich einen Lehrer, das Problem ist nur, dass alle, bei denen ich bisher nachgefragt habe, immer einen längerfristigen Vertrag (mind. 6 Monate) unterschrieben haben wollen. Und so viel Geld kann ich erstens nicht ausgeben, und zweitens werde ich wahrscheinlich in nächster Zeit umziehen, da kann ich mich einfach nicht für lange Zeit an einen Lehrer "binden". Wenn ich einen Lehrer finde, der auch wenige Stunden mitmacht, würde es sich aber definitiv lohnen.
 
Mein Saxofonlehrer sagte dann immer: "Üben, üben, üben und dabei Töne anhalten, Töne anhalten und nochmal Töne anhalten" Beim Töne anhalten versuchen mit den Lippen einen guten (wohlklingenden) Ton zu formen.
Also wenn du die tiefen Töne nicht bekommst, musst du als Anfänger natürlich die leichteren Blätter blasen. Versuchs mal mit Stärke 1. Wenn du dann später merkst, dass du die oberen Töne nicht mit dem dünnen Blatt bekommst, kannst du auf dickere gehen. Wenn die Töne unten gar nicht wollen, kann es neben dem fehlenden Ansatz (mangels Übung) auch an undichten Klappen im oberen Bereich liegen. Bitte auch mal die 2 Oktavklappen kontrollieren ob sie richtig schließen. (jawohl, es sind 2 Oktavklappen)
 
Ob die Polster dicht sind, habe ich eigentlich schon überprüft :unsure:
Alle Achtung! Das ist gar nicht so leicht, besonders nicht für jemanden, der noch gar keine Ahnung vom Instrument hat. Wie hast Du das überprüft?

Die leichteste Prüfung wäre ja, einmal alle Töne runter bis zum Bb spielen und sehen wie es reagiert. Dazu brauchst Du aber jemanden der das normalerweise gut kann. Wie etwa den, der es Dir verkauft.

Bezüglich Blattstärke muss man immer das verwendete Mundstück mit einbeziehen. Da wäre es also wesentlich, mit welchem Du gerade spielen möchtest. Das ist wie die Frage „wieviel Zucker muss in den Kuchen?“

Kommt auf den Kuchen an, wie groß der ist und wie süß Du ihn möchtest.

Mit den gängigen Klassik Mundstücken kann man meist mit einem 2er Rico Royal (heißt jetzt glaube ich d‘Addario) oder 2er Vandoren „blau“ beginnen. Letzteres ist bei gleicher Nummer härter als das erste. 1,5er solltest Du nicht viele besorgen, die bleiben schnell übrig.

Im Übrigen ist die Numerierung nur innerhalb einer Sorte halbwegs vergleichbar um festzustellen, welches härter oder weicher ist. Zwischen Sorten und Marken gibt es bei gleicher Nummer große Unterschiede. Es gibt Tabellen die hier helfen, wenn man die Sorte wechseln will, aber nicht jeder ist mit der jeweiligen Einordnung auch einverstanden. Letztendlich bleiben es Richtwerte und man muss selbst probieren was individuell zu Mundstück, Lippe, Spielgewohnheit, Klangvorlieben, ... passt.
 
Das mit den Polstern kenne ich von meiner Flöte, hab mir da mal so eine extra Lampe besorgt :)

Ich glaube wirklich dass es v.a. am Ansatz liegt und ich auf die tiefen Töne einfach noch nicht gut eingestellt bin. Ist ja auch total bescheuert von mir, nach ein paar Tagen Üben schon zu erwarten, dass alles klappt. Dadurch dass ich mit den Griffen aber so gut klarkomme und auch die obere Lage gut funktioniert, bin ich da wohl etwas überambitioniert. Auch bzgl. Noten spiele ich schon viel Jazz und oktaviere dann ggf. tiefere Stellen nach oben :ROFLMAO:Dauerhaft ist das aber natürlich auch keine Lösung und ich werde die nächsten Wochen mal ausschließlich den Ansatz in der tiefen Lage üben.

Bzgl. der Blattstärke habe ich heute tatsächlich noch einmal herumprobiert und einen Unterschied festgestellt. Mit den 1,5er Blättern sprechen die Töne allgemein leichter an und die tiefen Töne gehen auch etwas besser (bzw. sie bleiben zu vielleicht 10% auch wirklich in der tiefen Lage und werden nicht überblasen). Allerdings kann ich damit nicht wirklich höher als C3 spielen, ist das denn normal?

Die Höhe funktioniert mit den 2er und 2,5er Blätter dafür viel besser, wobei allgemein aber nicht alle Töne sofort ansprechen. Das sollte aber ja auch normal sein, oder?

Wie gesagt, ich bin überambitioniert und erwarte wahrscheinlich viel zu viel von mir. Aber ich bleibe dran. Und ich werd das Saxophon definitiv mal noch überprüfen lassen, vielleicht habe ich ja doch irgendwas übersehen bei den Polstern.
 
Servus @HobbyMusikerin,

ein paar Gedanken zum Ansatz.
- Die Lippen- und Mundmuskulatur baut sich sehr langsam auf; hier ist Geduld gefragt.
- Backen aufblasen ist kontraproduktiv.
- Töne nicht zu kurz anspielen, lieber etwas länger.
- LIeber sechs mal am Tag zehn Minuten spielen/üben, als sechzig Minuten am Stück.
- Die Klappen nicht zupressen, geringer Druck genügt. Als Übung dazu langsame bis mittelschnelle Triller verwenden. (Lockert die Fingermuskulatur)

Ganz wichtig: Lehrer (m/w/d) hilft, falsche Angewohnheiten zu vermeiden. Diese wird man nämlich ganz schwer und mit viel Aufwand wieder los.

Viel Freude & Erfolg
 
Meistens ist es anfangs bei den tiefen Tönen nicht das Sax. Es geht nur um Atmung. Mir hatte anfangs geholfen, bei Tiefen Tönen eine Art offenes "O" im Rachen zu formen.
Und falls es trösten kann, ich hatte nie einen Lehrer. Kann Noten nicht so gut. Aber es gibt viele Wege zur Musik.
 

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