Anfänger testet Plektren

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Hallo!
Ich spiele erst seit ca. 6 Monaten Gitarre, bin knapp 30, nicht gerade mit Talent gesegnet und hab als Arbeitnehmer auch keine Zeit 6 Stunden am Tag zu üben.
Ich hangel mich so durch "Garantiert E-Gitarre lernen", bin am Akkorde-Kapitel und krieg das Rock'n'Roll-Lied aus dem 3. Kapitel immer noch nicht bei Originalgeschwindigkeit auf die Reihe, versuche nebenbei aber immer auch mal noch andere Dinge zu spielen, zumindest teilweise.
Soviel nur, damit ihr meinen Kenntnisstand einschätzen könnt :D

Ich habe mir damals mit meiner Gitarre (Ibanez GRG 170DX) einen Satz Plektren mitbestellt, ohne zu wissen was ich da eigentlich kaufe und daß es da Unterschiede gibt, und zwar: DUNLOP TORTEX WEDGE 1 MM BLAU
164673.jpg

Ich kam bisher damit schon ganz gut klar, allerdings fiel mir schon auf, daß ich ab und zu in den Saiten hängen bleibe und auch bei 2 gleichzeitig angespielten Saiten die 1. Saite mehr Kraft abbekam, als die 2. Saite.
Versuche primitive Powerchords zu schrammeln im Death- und Black-Metal-Style scheiterten kläglich.

Dank dieses Boards wurde ich jedoch belehrt, daß Plektren durchaus Einfluss auf das Spiel haben können und so hab ich mich auf die Suche nach einem Laden mit einigermassen Auswahl gemacht, der Plektren auch einzeln verkäuft, so daß ich Kleinstmengen bestellen konnte. Was bringt mir ein 6er-Pack, wenn ich die Dinger unbrauchbar finde :screwy:
Im Musikladen testen fiel bei mir raus, denn ich fahre keine 50km zum nächstgrösseren Laden um dann mit meinem mangelhaften Gitarrenspiel den Verkäufer und andere Kunden zu belustigen :rolleyes:
Diesen Laden habe ich in Plectronic gefunden. War echt klasse. Hab abends bestellt, Zahlung per PayPal, tags drauf wurde die Ware schon verschickt und einen weiteren Tag darauf war das Päckchen da :) Also echt zu empfehlen!

Wohlgemerkt, ich bin kein Profi und manche Eindrücke (ob positiv oder negativ) können auch durchaus auch durch schlechte Haltung oder Benutzung zustande kommen. Sollte euch sowas auffallen, wäre es nett, wenn ihr mich darauf hinweist!
Folgendes hab ich bestellt und ich versuche jeweils meinen Eindruck dazu schildern:

DAVA - Grip Tips
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Spielt sich ähnlich hart wie die Dunlop 1mm. Das Plek ist etwas dicker, rutscht aufgrund des Gummis nicht so in den Fingern, allerdings ist das Handling nicht wesentlich besser. War für mich keine wirkliche Alternative.

DAVA - Control (Nylon)
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Die Besonderheit soll in den Unterschiedlichen Härteeindrücken liegen. Jedoch spürt man diese meiner Meinung nach nur in den extremen Haltungen: ganz vorne oder ganz hinten, was beides recht unbequem zu spielen ist. In Mittelposition gespielt ist die Härte durchaus mittelmässig. Allerdings ist das Material recht rutschig, liegt somit nicht so gut in der Hand.

DAVA - Rock Control (Delrin)
367_180.jpg

Härteeindrücke ähnlich wie bei "DAVA - Control (Nylon)". Das Material ist etwas griffiger. Wenn ich es in den Griff bekomme nicht dauern mit der Grifffläche in den Saiten hängenzubleiben, sondern nur mit dem roten Bereich zu spielen, ist es durchaus ein Kandidat für die Favoritenrolle.

DUNLOP - Nylon Standard (0,73mm)
434_180.jpg

Spielt sich deutlich weicher, als alle bisher erwähnten Pleks, primitives Geschrammel ist immer noch nicht möglich und es liegt meiner Meinung nach nicht gut in der Hand. Das Plek ist sehr glatt und der Aufdruck bietet auch keinen rechten Halt. Fällt für mich raus...

DUNLOP - Tortex Standard (0,73mm und 0,5mm)
436_180.jpg

0,73mm
Weicheres Spiel, als mit meinem Dunlop 1mm, liegt mittelmässig in der Hand. Nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht.
0,5mm
Ich wusste gar nicht, daß Pleks so weich sein können. Nach den ersten Ängsten, daß es gleich abbricht hab ich festgestellt, daß primitives Geschrammel hiermit möglich ist :)
Für normales Spiel fand ich die fehlende Härte eher hinderlich, allerdings spielt es seine Stärke aus, wenn man Akkorde sanft erklingen lässt.
Die Pleknebengeräusche sind beim "Trockenspiel" (ohne Amp) unerträglich. :eek:
Durchaus ein interessantes Plek, das ich aber nur für gewisse Vorhaben einsetzen würde.

WEDGIE - Nylon XT (0,73mm)
537_180.jpg

Spielt sich recht gut, die Daumenmulde ist sehr praktisch und die Oberfläche ist griffig strukturiert. Ich bleibe nicht mehr so in den Saiten hängen. Bei 2 Saiten, die ich gleichzeitig anspiele kommt auch noch genügend Kraft auf der 2. Saite an (obwohl das sicher Übungssache ist). Momentan mein Favorit.

WEDGIE - Delrin EX (0,73mm)
539_180.jpg

Ähnlich wie das "WEDGIE - Nylon XT". Nur etwas glatter und ohne strukturierte Oberfläche. Dadurch etwas weniger griffig und somit knapp hinter der Nylonvariante gelandet.


Das waren nun meine ersten Eindrücke.
Als Fazit kann ich festhalten: Spielen lässt sich mit allen. Mit den einen besser, mit den anderen etwas schlechter. Wirklich unbrauchbar war keins, aber auch keines, was direkt nach den ersten Minuten man Favorit gewesen wäre.
Das Rennen zwischen "WEDGIE - Nylon XT (0,73mm)", "WEDGIE - Delrin EX" und "DAVA - Rock Control (Delrin)" war denkbar knapp.

Ich würde mich über Anmerkungen und Anregungen freuen. Vielleicht hat der ein oder andere noch Tipps für mich, kann von seinen eigenen Erfahrungen berichten oder Pleks empfehlen, die es sich anzutesten lohnt.

Gruß,
Stefan.
 
Eigenschaft
 
sehr schöner Beitrag, übrigens finde ich es auch sehr gut das du dich jetzt schon mit den Pleks ausseinandersetzt.

Ich spiele hauptsächlich die Pickboy Carbon 1mm Pleks
https://www.thomann.de/de/pickboy_carbon_nylonpick.htm

mit denen komme ich am besten klar,
und kürzlich auch entdeckt, Firestone, sind auch so ein Carbon Gemisch,
(dazu habe ich jetzt leider keinen Link zum bestellen gefunden)

und zum Experimentieren habe ich auch noch Pleks aus Rosewood, Ebenholz und Knochen, da bekommt man auch noch sehr unterschiedliche Klangfarben raus.
Diese setze ich häufiger beim Spiel auf der Western Gitarre ein, aber auch manchmal auf der E-Gitarre und den Amp auf Clean eingestellt.

übrigens, auch schöne Fotos auf deiner Homepage
grüsse
exoslime
 
Das Klang- und Spielverhalten von Plektren ist eine Wissenschaft für sich ;-) (siehe meine Sig.). Deinen Eindruck über die Dava-Control kann ich bestätigen: Im Endeffekt halten sie nicht, was sie versprechen und spielen sich immer gleich hart.

Meinen Tests zur Folge sind die Klangunterschiede zwischen "Standard"-Plektren bei gleicher Stärke marginal. Für den Spielkomfort ist neben Material und Härte vor allem die Form der Spitze maßgeblich. Beim alternate picking beispielsweise bevorzuge ich eine extrem spitze Spitze, die bringt ein sehr deutliches Attack. Wenn du mal was ungewöhnliches ausprobieren willst, kannst du dir mal ein V-Pick bestellen, die heben sich noch am deutlichsten von der gleichförmigen Plektrenmasse ab.
 
Hi, danke für deinen Test.

ich finde auch, dass es gewaltige Unterschiede gibt zwischen versch. Picks.

0,5mm
Ich wusste gar nicht, daß Pleks so weich sein können. Nach den ersten Ängsten, daß es gleich abbricht hab ich festgestellt, daß primitives Geschrammel hiermit möglich ist :)
Für normales Spiel fand ich die fehlende Härte eher hinderlich, allerdings spielt es seine Stärke aus, wenn man Akkorde sanft erklingen lässt.
Die Pleknebengeräusche sind beim "Trockenspiel" (ohne Amp) unerträglich. :eek:
Durchaus ein interessantes Plek, das ich aber nur für gewisse Vorhaben einsetzen würde.
[

Hier musste ich schmunzeln, ein gewisser Paul Gilbert spielt genau mit diesen Picks...

Und falls es jemanden interessiert,
Yngwie spielt Dunlop Delrin 1,5mm (sind auch meine Lieblingspleks :great: ).
 
Hi Nocturnus!
Interessanter Beitrag.

Für die E-Gitarre bin ich nach diversen verschiedensten Plektrem beim Jim Dunlop Ultex Jazz III hängen geblieben. Recht klein, hart, aber fühlte sich sofort gut an beim spielen.

Auf der Akustik bevorzuge ich etwas z.b. die Dunlop Gator Grip 1,14mm. Weicher als die Ultex Jazz und schön griffig.

Falls bei deiner Auswahl ein Favorit lediglich an der Griffigkeit zu scheitern droht könntest du selbige verbessern, indem du z.B. mit einer heißen Nadel oder einem Locher Löcher hineinbohrst, oder die Oberfläche mit Schnitten aufraust
 
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Ich bin mit den Ibanez BPA recht glücklich

Die hab ich auch in weiß, da geht nach kurzer Zeit der Sand dadrauf ab, deshalb bin ich von der Haltbarkeit nicht so begeistert.... aber das Spielgefühl und der Grip, WENN der Sand noch drauf klebt, ist schon geil :)
 
Ne Münze als Pick?
 
Danke für eure Beiträge und Anregungen :)
Freut mich, daß mein Beitrag auf Interesse gestossen ist :)
 
danke für den tipp mit plectronic, scheint echt ein cooler Shop zu sein...
wurde mir erst bei unserem letzten gig bewusst, dass 1 mm doch nicht so gut zum schrammeln ist und hab mir jetzt ein dunlop tortex-testpaket bestellt mit allen 6 Größen und teste mal durch :)

mfg
patrick
 
Ein Tipp, der vielleicht einigen behilflich bei der Suche nach dem richtigen Plek sein kann:
Wer nicht die Möglichkeit hat verschiedene Pleks beim örtlichen Händler zu kaufen und noch total unsicher wegen der Stärke und Beschaffenheit ist, sollte mal in der Bucht schauen. Ich habe da gerade 24 verschiedene Dunlop Pleks (Tortex/ Delrin/Gator, alle gängige Stärken) für umgerechnet € 10,- gekauft. Allerdings aus Hong Kong, die Lieferung dauert dann halt etwas länger. :-(
Aber dann kann ich in aller Ruhe ausgiebig testen :)

-Peter
 
Ich hab relativ schnell die Dunlop Nylon Standard 0,88 für mich entdeckt. Der Grip am Schriftzug passt mir prima und ich kann gut zwischen meinem geliebten Oktave+Terz-Geschrammel und Akkordpicken wechseln und beides klingt gut.
 
ich persönlich spiele mit allem, was dreieckig und härter als 0,7mm ist.
ich spüre auch keine großen unterschiede zwischen verschiedenen materialien und bin so am ende wieder bei den pleks für 30cent aus dem grabbelständer beim musikwarenfachverkäufer meines vertrauens gelandet.

find ich aber sehr interessant, dass man sich damit so auseinandersetzen kann :)
 
Ich benutze ein Dunlop Tortex Standard Pleck mit einer Staerke von 0,6mm und komme damit sehr gut klar.
 
Ich war auch lange Zeit auf der Suche nach DEM Plec. Irgendwann bin ich über die Tortex Sharp gestolpert und bei den pinken (1.14mm) hängen geblieben. Mit den "runden Spitzen" komme ich irgendwie nicht mehr klar, da verfehle ich ständig die Saiten. :) Aber das ist wohl einfach Gewöhnungssache.

162e_1.JPG
 
Netter thread, das!

Sehr interessant sind auch alle Plektren, die an der breiten Seite kleine Noppen haben, damit sie nicht wegrutschen. Wenn man die umgedreht spielt, gibt das einen ganz eigenen Ton, siehe zB The Edge von U2.
 
Ich spiele mit ner Münze als Plek^^

Auch auf der Western - hat n Interessanten Klang, probierts aus :great:
 

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