Anfängeroszilloskop für Syth-DIY?

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Hi zusammen,

das grundlegende Werkzeug hab ich mir schon zugelegt, also Lötstation, Multimeter, Breadboard, usw.
jetzt häng ich bei der Frage, welches Oszilloskop ich mir dafür zulegen soll?
Eher ein analoges? Ein Digitales? Evtl sogar eins für den Rechner über USB?

Ich würde am liebsten nicht mehr als 200€ dafür ausgeben.

Schon mal danke für eure Tipps! :)

Gesendet von meinem ME173X mit Tapatalk
 
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hi
Die Palette ist riesengroß und letzlich alles eine Preisfrage.
Für den Anfang erst recht wenn man keinerlei Erfahrung hat würde ich mit einem
preiswerten analogen 20 Mhz Oszi beginnen.
Eines der vielseitigsten ist aus meiner Erfahrung ein HAMEG 203 ( 2 Kanal mit Komponenten Tester )
In der Bucht sind derzeit einige interessante Angebote drin auch im angestrebten Preisrahmen.
Hier würde ich dann auf solche mit Tastkopf und Anleitung zurückgreifen
Tastköpfe selber gibt es bei jedem Sortimenter und zu bevorzugen sind hier die umschaltbaren 1:1 / 1:10 Typen.
 
Wenn man günstig ein analoges bzw. "analog bedienbares" Oszi gebraucht schießen kann, ist der Lerneffekt in der Tat nicht zu toppen. Wobei ich doch ehrlich gesagt aus verschiedenen Gründen ein rein analoges heute nicht mehr nehmen würde - eine Speicherfunktion ist schon nicht schlecht, und das können die jüngeren Geräte dann doch besser ;) Echte Knöpfe (ein Knopf pro Funktion) haben allerdings wirklich Vorteile - insofern "analog bedienbar".

Wenn es hauptsächlich darum geht, ein kompaktes Gerät zu haben, was man auch mal mit ins Feld nehmen kann oder was auf dem Arbeitstisch nicht zuviel Platz wegnimmt, sind aber auch Neugeräte im Handyformat inzwischen ganz gut und vor allem günstig zu haben. Bei Gebrauchten weiß man nie, was die mitunter recht fuckelig aufgebauten Potis (üblich sind Koax-Potis mit zwei Funktionen auf einer Achse plus Zug-/Druckschalter und Raste durchaus) schon alles mitgemacht haben und wie lange die es mechanisch noch mitmachen - und Ersatz ist da evtl. schwierig zu beschaffen. Zumindest sollte man drauf achten, wie die sich so anfühlen.

Bei kleinen digitalen ist z.B. dieses hier mir schon öfter über den Weg gelaufen (selbst in der Hand gehabt allerdings noch nicht): DSO 203 nano für rund 140€, der kleine Bruder DSO 201 geht für etwas über 60€ über den Tresen. 1MHz bzw. 10MHz ist allgemein nicht viel an Bandbreite, aber für Audio- und Synth-Bastelei eigentlich genug, wenn es erstmal dabei bleiben soll.
 
Hi!
Schon mal vielen Dank für die Antworten! :)

Ich denke, ich würde auch mit sowas, wie dem DSO203 klar kommen.
Einen großen "Lerneffekt" in der Hinsicht brauche ich jetzt nicht unbedingt, da ich in meiner Ausbildung zu einem guten Teil der Bereich Kommunikationselektronik enthalten war und wir damals doch relativ viel mit analogen Oszis gemessen haben.
Das war ne Fachschule mit Kombi-Ausbildung zu je einem Drittel aus den Bereichen Programmieren, Systemadmin und Elektrotechnik / Kommunikationselektronik.
Ist jetzt aber auch schon wieder vier Jahre her, aber das Grundwissen sollte nach einer kurzen Auffrischung wieder soweit da sein.

Und es soll bei mir erstmal wirklich nur bei Synthbasteleien bleiben. Wobei ich dafür auch schon etwas mit Digitaltechnik in Planung habe.
Und zwar ein MIDI / CV Interface auf Basis eines Arduino Micro. Da müsste ich evtl. auch an den PWM Ausgängen des Ardunio mal messen oder denkt ihr, es reicht da, wenn ich mit dem Multimeter schau, ob der Ausgang die richtige Spannung liefert? Oder würde dafür sowas wie das DSO203 auch noch ausreichen?
 
Ich habe mir zu diesem Zweck ein digitales China Oszi geholt. Allerdings nur ein Kanal, dafür mit Verbindung zum Rechner + Software und bei Bedarf batteriebetrieben. Habe etwa 140 Euro bezahlt und direkt aus Honkong über Ebay gekauft. Ich bin damit nur bedingt zufrieden, das Display ist relativ träge und durch fehlende Potis klickt man sich mühevoll durch Menüs und kann nicht "mal ebend" etwas einstellen und probieren. Dafür ist es sehr platzsparend und gut geeignet wenn man mal "nebenbei" eine Wellenform oder ähnliches anschauen muß. Messen kann man damit aber kaum etwas. Ich schließe mich der Empfehlung für ein analoges / analog bedienbares an, idealerweise mit 2 Kanälen dann hat man für viele Einsatzbereiche ausgesorgt. Alternativ gibt es ja mittlerweile Apps für Smartphones und entsprechende Messköpfe die angesteckt werden, das könnte auch noch was sein.

Der Vollständigkeit halber das China Oszi:

http://www.uni-trend.com/ut81b.html

 
Nachtrag: sowas wie das DSO203 würde ich nicht nehmen. Die Anzahl der Punkte und Frequenz ist bescheiden.

...aber in der Praxis für den Audio-Bereich und die typischen Hobby-Anwendungen rund um Mikrocontroller, MIDI, SPI usw mehr als ausreichend. Mehr ist natürlich immer besser aber ich habe den DSO203 bei mir griffbereit im Werkzeugkasten liegen und verspüre selten das Bedürfnis, das große analoge Kaliber aus dem Schrank zu holen. Und soviel besser ist das Rigol auch nicht. Das hat zwar mehr Speicher und schnellere Wandler aber die Bildschirmauflösung oder die Kanalanzahl sind sogar kleiner als bei dem DSO und einen Funktionsgenerator gibt es auch nicht. Vor allem läuft der kleine auf Akkus und damit galvanisch getrennt von dem zu messenden Gerät.

Einen Mobilfunkmast wurde ich mit dem DSO natürlich nicht debuggen wollen aber als elektronisches Schweizer Messer im Werkzeugkasten will ich das kleine Kistchen nicht mehr missen.
 
Mit HAMEG 107 habe ich angefangen und mit 980 DM für ein Schüler Budget schon reichlich teuer damals vor 45 Jahren
Was folgte war ein LEADER 310 das mir immer gute Dienste geleistet hat ( Schmankerl war der separate Zugriff auf die Ablenkplatten )
Dann wechselte ich auf das Hameg 203-4 was noch heute in Betrieb ist für unterwegs.
Daheim bleiben die beiden Nachfolger Tektronix 465 sowie der 4 kanaler Tektronix 2246 - gerade das möchte ich nie mehr missen
Nostalgie hin oder her ....... ich habe mir letztes Jahr ein defektes Hameg 107 zugelegt und auch das kriegen wir wieder zum laufen
 
Und soviel besser ist das Rigol auch nicht. Das hat zwar mehr Speicher und schnellere Wandler aber die Bildschirmauflösung oder die Kanalanzahl sind sogar kleiner als bei dem DSO und einen Funktionsgenerator gibt es auch nicht.

Jetzt vergleichst du aber Äpfel und Birnen....
Speichertiefe, Vertikale Scalierung, Horizontale Scalierung weichen extrem voneinander ab.
Bei DSO hat man ja kaum Signalpunkte, da bringt es die größere Display Auflösung nicht wirklich, wenn man sich mal einen Signalverlauf anschauen will.
Gerade wenn er mal längere Midi Pakete debuggen will.
Wie oft braucht man 4 Kanäle gleichzeitig? Beim Basteln brauchte ich selten mehr als 2.
Okay der Funktionsgenerator ist nett. Aber da tut es ein PC auch. Habe keine Spannungsangabe gefunden.
Galvanische Trennung ist in der Tat nett. Aber nen Amp würde ich mit max. 80V auch nicht messen wollen.

Ich weiß nicht. Klar wenn man wie du beides hat, kann man immer das größere auspacken, wenn man es braucht.
Wenn man aber nur für eins Geld hat, würde ich mir sorgfältig überlegen, ob es so ein (begrenztes) Handheld immer tut.

Nachtrag:
Die 4k Punkte vs. 1M Punkte sind wirklich ein Witz. Und minimal 100ns/Div auch.
Höher frequente Überschwinger bei irgendwelche Oszillationsflanken sieht man damit nicht. Da braucht es eher die 2ns/Div vom Rigol.
 
Ich wollte auch nicht andeuten, dass der DSO ein großes Oszilloskop ersetzen kann. Das natürlich nicht. Aber meiner Meinung nach fällt das Rigol eben auch nicht in diese Kategorie. Es kann in Teilbereichen mehr als das kleine, bietet dafür aber nur eine billige chinesische Plastikhaptik, eine Bildschirmauflösung, die nicht mal einen Atari 2600 neidisch gemacht hätte, ansonsten auch kaum Funktionen und soll aber das doppelte kosten. Es wäre also absolut nicht mein Tipp. Bei einem "echten" würde ich schon noch etwas mehr ausgeben, damit man auch länger etwas davon hat.

Bei kleinem Budget würde ich wohl eher zu einem USB-Gerät greifen, wie zu dem, was Du verlinkt hast. Das kenne ich zwar nicht persönlich aber die Daten lesen sich sehr gut.

Aber kurze Frage: Was machst Du denn mit riesigen MIDI-Daten in einem Oszilloskop? Ich schaue mir da die Flanken, Pegel und die Frequenz auf der Leitung an und wenn das ok ist, wird der eigentliche Inhalt der MIDI-Daten bequem am PC mit einen MIDI-Monitor beobachtet.

Für den DSO gibt es aber auch alternative Firmwares, wo man sich direkt MIDI angucken kann (Hier zum Beispiel). Die habe ich mir aber noch nicht näher angeguckt.
 
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MIDI Datenpakete mit dem Oszi zu betrachten und zu analysieren macht durchaus schon Sinn.
Es gibt derzeit kein Gerät was Dir anzeigt ob von einem Midi Sender ein RUNNING STATUS verwendet wird oder nicht.
Alle Programme - selbst MIDI OX - ergänzt im Schirmbild ein fehlendes Statusbyte.
Nur mit einem Oszi kommst Du Phänomenen auf die Spur wenn mitten im Datenstrom ein ACTIVE SENSING Byte auftaucht
und in Fortsetzung der Note ON / OFF Bytes kein erneuter Status nach dem ACTIVE SENSING Byte folgt, wo er normalerweise
sein sollte.
 
Und auf dem Oszi erkennst du einzelne Bytes? Das klingt ja total spannend!
 
Für den DSO gibt es aber auch alternative Firmwares, wo man sich direkt MIDI angucken kann (Hier zum Beispiel). Die habe ich mir aber noch nicht näher angeguckt.

Das ist in der Tat ein cooles Feature. Protokoll Debugging jeglicher Art kann unheimlich nerven.

Wenn es mehr Samplespeicher hätte würde ich ja gar nicht so meckern.
Aber wenn man durch die Bytes "durchscrollen" will, ist "mehr" halt was feines. :)
 
Hi!
Danke für eure Tipps! :)
Ich denke es wird jetzt das DSO203 werden.
Der Hauptgrund ist wohl, dass es relativ günstig ist und ich erst anfange und für den Anfang brauche ich, glaub ich, kein hoch präzises Werkzeug.
Zudem kann ich die Ersparnisse wieder in weiteres Werkzeug und/oder in Elektronikkomponenten investieren.
 

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