Anfängerprobleme..

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Krachbumm
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Hallo Internet,

ich bin 20 Jahre und gehöre wohl eher in die Kategorie "Hobbymusiker".
Ich spiele Akustikgitarre und wollte nun endlich nachdem ich mich so lange davor gescheut habe daran wagen zur Gitarrenmusik zu singen.
Also habe ich prompt das Buch "Vocalcoaching" , mein Mikro und meine Gitarre geschnappt, ein Lied rausgesucht und den Anfang mal eingesungen.

Kurz darauf kam aber der große Schrecken, ich hab meine Stimme auf Band wie die meisten ja noch nie gemocht, aber das klingt einfach nur bescheiden.

Ich versuche auf richtige Atmung etc. zu achten aber alles klingt so gehaucht und eher gesprochen. Es hört sich einfach nicht dannach an als ob ich überhaupt versuchen
würde zu singen.

Kann mir jemand vielleicht irgendwelche Tipps geben, irgendetwas grundlegendes was ich falsch mache? Oder ist die Stimme einfach nicht fürs Singen geschaffen?

Ich kann harte Kritik ab und will auch keine politisch korrekten Aufbausprüche abgreifen.

Hier habe ich den Anfang von "Ed Sheeran - Photograph" mal hochgeladen:
http://picosong.com/mjgD/

EDIT:
Hier ist der Link zum Orginal:

Ich hoffe eine verlinkung ist erlaubt, falls nein nehme ich sie sofort wieder raus.
 
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Zuletzt bearbeitet:
Naja, hörst dich eben wie ein normaler Anfänger an. Ich kenne jetzt das Lied allerdings nicht...

Hast du mal darüber nachgedacht, Gesangsunterricht zu nehmen? Da lernt man meist besser als aus einem Buch..
 
Ein Gesangslehrer ist bei mir in allen Belangen momentan Problematisch.
Die Auswahl an guten Gesangslehrern hier ist nicht sehr groß, aber gerade zeitlich und auch finanziell wird es schwer.
Es ist einfach etwas anderes wenn ich um 19 Uhr nachhause komme schaffe ich es locker mir für mich alleine noch Zeit zum Üben einzuplanen oder mal am Sonntag nachmittag etwas mehr Zeit zunehmen.
Bei festen Terminen mit Gesangslehrern die ja auch nur ein bestimmtes Zeitfenster haben sehe ich das eher schwer.
Und auch das Azubi-Gehalt gibt jetzt nicht allzu viel her ^^"
 
Willkommen im Musiker-Board,

Oder ist die Stimme einfach nicht fürs Singen geschaffen?

Unsinn. Es gibt keine Stimmen, die ungeeignet sind zum Singen. Es gibt höchstens Stimmen, die schrecklich klingen. Aber das ist bei dir ja nicht der Fall.

Wie lange übst du denn schon singen? Und - nur so zum Vergleich - wie lange hast du gebraucht, um einigermaßen passabel Gitarre zu spielen?
 
Wie lange übst du denn schon singen? Und - nur so zum Vergleich - wie lange hast du gebraucht, um einigermaßen passabel Gitarre zu spielen?

"Einigermaßen passabel" ist jetzt etwas ungenau aber ich würde sagen 1 Jahr ungefähr? Allerdings tue ich mir bei der Stimme schwer, es ist für mich irgendwie so ein abstraktes Instrument, bei einer Gitarre war mir klar was nicht stimmt und woran ich arbeiten musste. Ich konnte ganz analyitisch vorgehen und die Akkorde nacheinander lernen, die Übergänge verbessern und die position meiner Finger perfektionieren.
 
Naja - worauf ich aufmerksam machen wollte: Wenn du ca. ein Jahr gebraucht hast, um Gitarre spielen zu lernen, dann kannst du beim Singen ruhig nochmal was dranhängen.

Man kann das Singen auch analytisch und physiologisch lernen, Übergänge von Voll- zu Randstimme üben, Positionen des Kehlkopfes tranieren usw. Allerdings ist dieser Weg um einiges schwieriger als bei der Gitarre: Klar, denn man sieht die Organe nicht. Im Gegensatz den Fingern bei der Gitarre.

Daher ist für den Autodidakten der beste Weg: Kein Kopf machen, intuitiv singen, ausprobieren, viel singen, Learning by Doing.

Das ist jetzt wahrscheinlich nicht die Antwort, die du dir erhofft hast. Warum das so ist, hast du im Prinzip schon selbst beantwortet: Es ist zu abstrakt und individuell, um es in einem Forum in geschriebenen Worten zu vermitteln.

Schau dennoch mal in den Bereich Workshop / FAQ. Dort gibt es einige Hinweise zur Atmung etc.
 
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Ein guter Anfang ist zu lernen die Brustresonanz zu benutzen. Dadurch klingst du schonmal resonanter und es klingt gesungener und weniger gesprochen.

Es heißt zwar Brustresonanz, aber in Wirklichkeit resoniert die Bruststimme in der Mundhöhle. Die Resonanz kannst du mit folgender Übung finden.

1. Beginne mit einem "warmen Hauch" (HAA, aber ohne Stimme, nur Hauch) so wie wenn du eine kalte Scheibe beschlagen lassen willst.
2. Halte diesen Hauch etwa 5 Sekunden lang und halte dabei einen Finger in die Mundhöhle (ohne irgendwas zu berühren). Spüre mit dem Finger wie sich warme Luft in der Mundhöhle sammelt.
3. Der Ort in der Mundhöhle, an dem sich die warme Luft sammelt, ist der Ort für die Brustresonanz.
4. Beginne die Übung nochmal mit dem Hauch und lasse dann deinen Mund und deine Zunge in der gleichen Position.
5. Dann singst du ein "HAA" ohne die Mund/Zungenstellung zu verändern. Versuch dabei dir Vorzustellen, dass du das "HAA" in deinen Finger singst, den du weiterhin in den Mund hältst.

Dieses "HAA" klingt dann sehr resonant und "gesungener", weil du die Brustresonanz ausnutzt. Probiere danach andere Vokale aus, indem du auch schon den Hauch auf "HI HE HO HU" usw. beginnst. Die Vokale I und U sind besonders schwer zu hauchen, weil sie eine schwache Brustresonanz besitzen, aber du musst das trotzdem üben.

Mit ein bisschen Übung gewöhnst du dich schnell daran, die Stimme in den Raum zu denken, in den du deinen Finger hältst. Den Finger lässt du natürlich hinterher weg ;)

Mit dieser Einstellung kommst du nicht in die Kopfstimme, aber es reicht erstmal, um deine tiefe Lage resonanter klingen zu lassen.
 
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Hallo, Krachbumm,

...da hat Dir antipasti eigentlich schon das Beste empfohlen - einfach singen... ;) Zu Deiner Stimme: Daß man grundsätzlich die eigene Stimme aufgenommen erstmal gar nicht mag, ist normal - ich kenne das sogar von Profis aus dem Klassik-Bereich, die immerhin damit ihr Geld verdienen. Da würde ich mich nicht ins Bockshorn jagen lassen!
Was bei Deiner Aufnahme - noch - nicht an der Stimme stimmt, würde ich wie folgt beschreiben wollen: Einige Intonationsunsicherheiten, etwas Luft auf der Stimme und das "huch-ich-singe-ich-will-aber-niemanden-damit-stören"-Syndrom :D. Will heißen, man hört, daß Du Dich noch nicht richtig traust. Der Klang für sich ist angenehm, paßt zur Songauswahl.
antipasti hat es ja auch schon angedeutet - die Stimme ist genauso Dein Instrument wie Deine Gitarre. Und Instrumente wollen geübt werden...

Wenn es bei Dir zeitlich, finanziell und vom Lehrerangebot her zur Zeit nicht für Unterricht reichen sollte: Wie wäre es mit einem Chor? Chöre schießen seit einigen Jahren wirklich fast überall wie Pilze aus dem Boden, und viele widmen sich ausführlich dem Pop-Bereich. Da könntest Du Praxis sammeln, und da sich bei den Chorleitern fast durchgängig herumgesprochen hat, daß man für die Stimmen auch was tun muß, wird oft eine sehr gute Stimmbildung beim Einsingen angeboten. Das ist zwar dann nach dem Gießkannenprinzip für den gesamten Chor, aber Du kannst natürlich viel profitieren.

Auf jeden Fall: Aufnehmen, aufnehmen, aufnehmen - und immer wieder abhören und vergleichen. Auch das bringt weiter!

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallöchen!

Dass du so luftig singst hat den Grund, dass deine Stimmbänder nicht richtig schließen.
Es kommt eben viel Luft zwischen deine Stimmbänder und der Ton wird eher "Rausgehaucht".
Um das zu vermeiden gibt es die sogenannte Stütze. Die stützt den Ton beim Singen und er kommt viel kräftiger und klarer heraus.
Bis die Stütze wirklich gut ist, braucht es ein bisschen Zeit und viel Übung. Es ist schwierig das über das Internet zu erklären, aber bei der Stütze kommt es besonders auf die Atmung an. Lege deine Hände seitlich an deine Rippen und atme mal kräftig dagegen. Du wirst merken, dass sich deine Rippen nach außen bewegen. (Atme bloß nicht in den Brustkorb! Wenn dann eher in den Bauch) Nun halte die Luft an und lass deine Rippen auseinandergedrückt. Jetzt atmest du die Luft langsam wieder aus, versuchst aber deine Rippen gegen deine Hände gedrückt zu halten. Diese Position musst du auch beim Singen einnehmen. So kannst du deinen Ton länger halten und er kommt nicht mehr ganz so luftig. Aber du musst natürlich üben, das klappt nicht von jetzt auf gleich.
Und was ich dir noch raten würde ist, dass du die Töne auch wirklich zuende singst. Stell dir eine Linie vor, die immer weiter nach vorne geht, auf der die Töne liegen. Sing die Phrasen wirklich zu ende (mit der Stütze!) und lass nicht am Ende die Luft einfach raus. Sonst sacken die Töne am Ende einfach ab.
Vielleicht suchst du dir auch ein Lied, das etwas mehr in deiner Tonlage ist. Dieses Lied ist vielleicht etwas zu tief. ;)

Übe einfach die Stütze mit einzelnen Tönen und halte sie so lange wie möglich. Wenn du merkst, dass deine Rippen wieder nach innen gehen hör auf und lass erst die Luft raus, wenn der Ton zuende ist. Sodass er einen guten abschluss hat und nicht am ende ausgehaucht wird.

Ich hoffe du verstehst so ungefähr was ich sagen will und wünsche dir ganz viel Erfolg! :)
 
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Naja - worauf ich aufmerksam machen wollte: Wenn du ca. ein Jahr gebraucht hast, um Gitarre spielen zu lernen, dann kannst du beim Singen ruhig nochmal was dranhängen.

Man kann das Singen auch analytisch und physiologisch lernen, Übergänge von Voll- zu Randstimme üben, Positionen des Kehlkopfes tranieren usw. Allerdings ist dieser Weg um einiges schwieriger als bei der Gitarre: Klar, denn man sieht die Organe nicht. Im Gegensatz den Fingern bei der Gitarre.

Ja genau das ist mein Problem so ein bischen, es ist für mich sehr ungewohnt mein Instrument nicht zu sehen. ^^"

@broeschies
Vielen Dank für die tolle Übung, es schneint zu klappen und der trick mit dem Finger hilft auch wirklich sehr bei dem Verständnis. :)

Einige Intonationsunsicherheiten, etwas Luft auf der Stimme und das "huch-ich-singe-ich-will-aber-niemanden-damit-stören"-Syndrom :D. Will heißen, man hört, daß Du Dich noch nicht richtig traust.

Zu dem letzten Punkt, das stimmt wohl, ich tue mir sehr schwer damit wirklich ungehemmt zu singen. Dieses Problem ist mir auch schon öfters beim sprechen über den weg gekommen.

Das mit dem Chor muss ich mir allerdings noch überlegen, ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, kann mir aber vorstellen das viele eher auf das Gemeinschaftsgefühl ausgerichtet sind als auf eine ordentliche Gesangsausbildung.

@Littlesinging
Danke für die tollen Tips, den Begriff Stütze habe ich nur am Rand immer mal wieder gehört konnte damit bisher allerdings garnichts anfangen, ich werde das aufjedenfall üben! :)



An alle mal ein generellen Dank, unglaublich wie schnell so viele hilfreiche Antworten kommen, ich hab jetzt schon so einiges dazu gelernt.
Dabei habe ich wirklich auch was meine Stimme angeht schon mit dem schlimmsten gerechnet, gerade weil ich schon öfter gehört habe das ja jeder Mensch einen "Eigenton" hat für den er nichts kann und manche absolut ungeeignet zum Singen wären und genau das habe ich bei mir eigentlich auch gedacht bzw. befürchtet. ^^"
 
gerade weil ich schon öfter gehört habe das ja jeder Mensch einen "Eigenton" hat für den er nichts kann und manche absolut ungeeignet zum Singen wären und genau das habe ich bei mir eigentlich auch gedacht bzw. befürchtet. ^^"

Darf ich fragen, wo du das gehört hast? Das klingt sehr skurril und ist mir absolut neu.
 
Vielleicht ist "Eigenton" nicht das richtige Wort, ich meinte die Stimmfärbung, also rein körperlich hat ja jeder bestimmte Gegebenheiten die seine Stimme beeinflussen und dadruch die Individualität der Stimme schafft.
 
Ja klar. Aber eine fürs Singen ungeeignete Stimmfärbung gibt es meiner Meinung nach nicht. Das ist Geschmackssache.
 

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