Antonio Vivaldi - "Winter" spielen - Arrangements und Interpretationen auf dem Akkordeon

OT:
Eine Frage: ziehst du die rechte Schulter hoch, wenn du tiefe Töne spielst?
Oder eine andere, vielleicht bessere Idee: nimm doch das Instrument mal in die Physiotherapie mit.
Ende OT
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
--> Nur in einem Register. Geigen, welche hier als Vorbild dienen, wechseln auch kein Register, ich denke, Sie würden es auch dann nicht tun, wenn Sie es könnten.
Geigen können je nach Spielweise sehr unterschiedlich klingen, auch bei der menschlichen Stimme spricht man von unterschiedlichen "Registern". Dein Argument zieht daher überhaupt nicht :)
 
... die ich mit speziellen Bellowshakes kaschiere - bezahlt freilich mit 10 Behandlungen Fango und Physiotherapie.:eek: Wie ich das genau angestellt habe, weiß ich nicht, aber klar ist, das Akko ist der Grund und nicht die Bildschirmarbeit. Echt krank, so ein Instrument ...

Hallo @Bernnt,

Akkordeonisten sitzen viel zu lange in geschlossenen Räumen auf einem Stuhl. Das ist der allgemeinen körperlichen und geistigen Gesundheit nicht förderlich.

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, außer Schüttelbalg mal etwas ganz stinknormalen Sport zu treiben. Etwa 150 Min./Woche in der frischen Luft Sport soll laut meinem (Sport-) Medizinmann sehr gut sein. In Deinem Alter müsste da doch noch etwas zu machen sein.

Viele Grüße

morino47
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
nimm doch das Instrument mal in die Physiotherapie mit
Tja, der Physio sagte, dass es ihm nicht gefalle, dass die Rückengurte so eng seien. Dadurch komme zuviel Gewicht auf die Schultern, das beim Bellow-Gewackele dann voll auf den Schulter-Bewegungsapparat gehe. Außerdem zöge ich dann die rechte Schulter nach oben, wenn ich tiefe Töne spielen müsste. Die Rückengurte lockerer einzustellen, hat ihm wesentlich besser gefallen. Dadurch liegt das Instrument mehr vorne in Richtung Knien, ist also zu mir hin geneigt. Dadurch kommt mehr Gewicht auf die Oberschenkel. Ich kann auch das Hochziehen der rechten Schulter bei den tiefen Tönen vermeiden. Freilich wackelt dann das Instrument bei den Shakes und sie kommen nicht mehr präzise genug ... Zum Mäusemelken das: You can't have the cake and eat it.

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, außer Schüttelbalg mal etwas ganz stinknormalen Sport zu treiben.
Die Frage ist berechtigt, @morino47. Wir alle brauchen Bewegung. Ohne Ausgleich geht's bei mir nicht mehr. Auf 150min Sport im Freien komme ich aber nicht ganz...
 
dass die Rückengurte so eng seien. Dadurch komme zuviel Gewicht auf die Schultern, das beim Bellow-Gewackele dann voll auf den Schulter-Bewegungsapparat gehe.

Bellowshakes probier ich ja auch immer wieder mal aus (allerdings ohne Druck, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas unbedingt "können wollen" zu müssen) - möchte aber nicht behaupten, dass ich da der absolute Könner wäre. Aber ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was die Rückengurte damit zu tun haben, denn zumindest so wie ich rumschüttle, brauch ich dazu überhaupt keine Gurte.

Ich leg das Instrument auf den Oberschenkel und kippe das Ganze etwas nach links. Je nachdem wie laut ich den Shake haben will, kippe ich das Instrument mehr oder wengier nach links. Die "Auf"bewegung kommt dann automatisch durch das Gewicht der Basseite und ich schiebe nur wieder zu (Je schwerer die Basseite, desto besser gehts, so hab ich den Eindruck). Das geht zumindest bei mir auch völlig ohne Gurtbindung an den Körper. Das Instrument halte ich dabei relativ locker. Wenn der Shake bei mir nicht klappt, dann ist das ganz sicher keine Kraftfrage , sondern zumindest bei mir scheiterts dann immer an der Technik und Koordination.

Aber wie gesagt, ich bin hier nicht der Profi auf dem Sektor und ich schätze es gibt sicher auch jede Menge Situationen, wo man auch entsprechend laut shaken muss und dann aktiv ziehen muss. Aber ich bin hier ja auch erst in den Anfängen. Ansonsten sehe ich das wie bei einer x-beliebgien Sportart: Bewegungsmuster müssen erlernt, verankert und verfeinert werden und erst mit der Zeit durch langsame Steigerung kommt man dann irgendwann mal soweit, das man das Ganze frei steuern kann und auch die Nuancen beherrscht. Und auch wie bei jeder Sportart, bei der man zu schnell zu viel will, spüre ich, wenn ich zu schnell Fortschritte erzwingen will, dass ich vekrampfe und es eher schlechter wird, weil ich dann letztlich gegen den Bewegungsfluss zu arbeiten anfange und es dann rein über die Körperkraft zu steuern versuche. Sobald ich merke, dass ich wieder auf den Punkt zusteuere, breche ich ab, und lass das eine Weile ruhen, bis ich wieder das Gefühl habe ich bin jetzt wieder locker und entspannt genug hierfür.

Außerdem zöge ich dann die rechte Schulter nach oben, wenn ich tiefe Töne spielen müsste. Die Rückengurte lockerer einzustellen,

"früher" hab ich auch immer die Gurte relativ eng gestellt und mit dem Querriemen das Instrument eher an den Körper gespannt, als umgelegt. Dabei bliebs aber zwangsläufig nicht aus, dass man eine Armhalteung haben musste wie im Hohner Lehrbuch übertrieben dargestellt. Die Haltung ist zwar lehrbuchmäßig - aber ich kann so extrem nicht lange spielen.

Mein "Meister" hat mir das dann abgewöhnt und mich auf eine etwas lockerere Haltung eingestellt, bei der ich auch mal das Instrument vom Körper weg"fallen" lassen kann. Damit ist das Griffbrett nicht mehr so nah am Körper und ich kann eine wesentlich bequemere Handhaltung einnehmen. Damit brauche ich auch den Arm und die Schulter auch nicht mehr in Stellungen "zwängen" die mir aunangenehm sind - fühlt sich jetzt alles deutlich lockerer an. Und wenn mal ne Passage kommt, wo ich mehr Präzision benötige, dann strecke ich mich etwas, setz ich mich sozusagen etwas aufrechter (bildlich gesehen, denn ich sitz ja aufrecht!) und spanne so das Instrument stärker an den Körper.... ist die Passage vorbei, kann ich wieder etwas lockerer lassen!:) - No "back and shoulder" problems und der Querremen dient hauptsächlich dazu, dass die Gurte in den entspannten Phasen nicht von der Schulter rutscht.


Das hat jetzt zugegebenermaßen nicht direkt mit Vivaldis Winterinterpretation zu tun.. aber indirekt vielleicht schon, weil da ja mit Akkordeon Passagen vorkommen, die nicht ohne spezielle Handhabung gehen und die vermutlich erst gut eingeübt werden müssen. Und die hierfür benötigten Techniken funktionieren nicht aus dem Stand heraus, ohne Risiko, dass man sich hier orthopädische Problememe einhandelt, wenn man schneller das Stück schneller spielen will, als man die Technik dazu sauber und solide sich angeeignet hat.

Wie war der Spruch in einem Film: " langsam ist präzise. Und präzise ist schnell!

...meist gilt immer noch wie bei vielen Sportarten: man wird langsam schneller, aber man kann schnell langsamer werden! Der Vivaldi muss ja nicht unbedingt diesen Winter vollendet sein, es kommen vermutlich noch mehr Winter!;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein "Meister" hat mir das dann abgewöhnt und mich auf eine etwas lockerere Haltung eingestellt, bei der ich auch mal das Instrument vom Körper weg"fallen" lassen kann.
Mein "Meister" scheint mein Physio zu werden. Der will genau das, was dein Meister dir sagte. Interessant fand ich übrigens deinen Hinweis mit dem Strecken. Aufrechter sitzen, damit das Instrument mehr anliegt.

Noch eine kleine Ergänzung: Ich habe mich immer über die Riemen bei den Scandalli-Konvertern gewundert. Zieht man sie richtig an, kann man das innere Kinnregister nicht richtig betätigen, weil man mit dem Kinn in die Nähe der Gurte kommt. Macht man die Riemen lockerer wie du es vorschlägst, ist das kein Problem. Man kann die Kinnregister mit @chnöpfleri 's Beintechnik locker einlegen. Wollten also die Scandalli-Jungs, dass man die Riemen lockerer einstellt?? Mirco Patarini, einer der Besitzer von Scandalli, ist ja selber ein Weltklasse-Akkordionist, der mehrmals in Castelfidardo und die Trophee Mondiale gewonnen hat. Ich gehe mal davon aus, dass er weiß, was er an und mit den Instrumenten will...

Die "Auf"bewegung kommt dann automatisch durch das Gewicht der Basseite und ich schiebe nur wieder zu
Ja so soll das sein. Es scheint bei jedem Instrument so eine Art Schwingung zu geben, die praktisch automatisch funktioniert - ohne große Krafteinwirkung, wie ich in den letzten zwei Monaten gelernt habe. So in etwa wie die Eigenschwingung einer Brücke, die ja auch bei bestimmten Frequenzen besonders gut geht. Diese "Eigenschwingung des Instruments" beim Bellowshake ist irgendwie abhängig vom Gewicht und von der Einstellung des Gurtsystems. Will ich aber jetzt zum Beispiel, dass die Shakes schneller sind, geht das nur mit etwas Anstrengung. Dabei ist es wichtig, das Instrument zu fixieren. Viele Tastenmenschen verwenden dabei offensichtlich etwas engere Rückenriemen, damit das Instrument nicht diagonal ausbricht und fixieren das Instrument rechts unten mit dem Oberschenkel - so dass man praktisch mit dem Instrument beim Shake gegen den Oberschenkel drückt. Ob das gut, richtig und vor allem gesund ist, weiß ich nicht.

Vielleicht ist das ein Thema, das wir mal auf dem Wochenende in Schramberg angucken können. Mehrere Leute sehen bestimmt mehr als nur einer. Ich lerne gerne was.
 
Viele Tastenmenschen verwenden dabei offensichtlich etwas engere Rückenriemen, damit das Instrument nicht diagonal ausbricht und fixieren das Instrument rechts unten mit dem Oberschenkel - so dass man praktisch mit dem Instrument beim Shake gegen den Oberschenkel drückt. Ob das gut, richtig und vor allem gesund ist, weiß ich nicht.

... ich glaube das musst du mir mal zeigen, was du da machst. Ich klemm das Akko beim Bellowshake gar nirgends fest. Das wackelt dann auch fröhlich umeinander, gehalten eigentlich nur von den Fingern auf dem Diskant und dem Auflagepunkt auf dem Oberschenkel. Aber der der Balg trifft trotzdem so, wie er soll. Vielleicht hab ich da auch grad zufällig intuitiv eine günstige Grundhaltung hierfür eingenommen? Oder ich muss nicht ziehen, weil mir grad die Lautsärke so reicht (in anderen Stücken aber vielleicht ganz andere Bedingungen gefordert sind ??) - keine Ahnung! Aber wie gesagt: ich bin nicht der "Schüttel" fachmann und schon gar nicht Maßstab für irgendwas oder irgendwen.

Keine Ahnung, was Vivaldi da in der Passage in den Noten stehen hat - zumindest meine Bellowshakes haben während des Bellowshakes keine Läufe, sondern bleiben normal bei der (den) Noten) die grad gespielt werden und somit bleiben die Finger auf den Tasten - und das reicht mir, um den Rest des Akkordeons auf Linie zu halten.

Wie das bei Vivaldi zu spielen gedacht ist, weiß ich nicht. Ich hab mal versucht besagte Stellen anhand deiner Noten ausfindig zu machen... scheiterte aber schlicht weg daran, weil da Notationszeichen drin stehen, die ich nicht kenne und von denen ich nicht weiß, was die als Spielanweisung bedeuten.

So was z.B.:

Bild2.jpg Bild3.jpg

:nix: (Vielleicht sollte ich das Feld besser den Kennern und Fachleuten überlassen)


P.S.:

So in etwa wie die Eigenschwingung einer Brücke, die ja auch bei bestimmten Frequenzen besonders gut geht. Diese "Eigenschwingung des Instruments" beim Bellowshake ist irgendwie abhängig vom Gewicht und von der Einstellung des Gurtsystems.

ich spiele die Bellowshakes so schnell ich will und merke hier keinen nennenswerten Unterschied. Es sei denn, ich will aus irgend einem Grund lauter spielen, als der Instrument so von sich geben will - dann muss ich ziehen, aber dann geht eh fast nix mehr, außer recht langsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
ch spiele die Bellowshakes so schnell ich will und merke hier keinen nennenswerten Unterschied.
Ok, Max, dann haben wir ein Thema, wenn wir uns das nächste Mal sehen.

Die Striche durch die Noten wollte Herr Gould haben, hat sich aber nicht durchsetzen können: Einmal durchgestrichen=zweimal dasselbe (den angegebenen Notenwert durch zwei teilen), zwei Mal durchgestrichen=viermal dasselbe und Notenwert durch vier gleich lange Noten teilen. Jedes Mal kann man überlegen, ob man shakert oder die Noten in dem entsprechenden Tempo einfach anschlägt. Auf Youtube und im realen Leben gibt es beide Lösungen.
 
Ok, Max, dann haben wir ein Thema, wenn wir uns das nächste Mal sehen.

.. ich wollte das Theme nicht vertiefen oder gar dogmatisch werden lassen... ich spiel die, wenn s mir Spaß macht, ohne dass ich nun weiß, ob ich nun nach Lehrbuch spiele, oder nicht... Im Zweifelsfall fragst da eh besser bei einem nach, der weiß wie s gehen soll und sich sicher auskennt!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben