Archtop mit Vibrato nachrüsten lassen. Welches Vibrato ?

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Redo
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Hallo Gitarrenfreunde,

ich besitze eine recht schöne f-Löcher Höfner 470 E2 (ca. 1983) im Erstbesitz und habe mich mit dem Gedanken gespielt einen typischen Sound der 50´iger Jahre mit einem passendem Vibratohebel nachzurüsten. Leider kenne ich mich technisch nicht besonders aus und habe nur vom hören - sagen mitbekommen, daß die meisten Systeme eigentlich nie besonders Stimmstabil seien sollen !? (z.B. Bigsby, etc.)
Welches System wäre da schonmal generell zu empfehlen ?
Natürlich sollte das System auch noch möglichst rückrüstbar sein, daß es nicht den orig. Zustd. der Gitarre für immer "verhaut" ! Wer weiß, ob mich nach 5 Jahren der Hebel noch so begeistert...
Gibt es da passende Lösungen ?

Danke Euch für ein paar Anregungen, die ich vielleicht einem Gitarrenbauer dann unterbreiten könnte, bevor er mir irgendetwas, von dem "er" überzeugt ist, einfach auf die Gitarre montiert !

Danke und Gruß

Redo

P.S.: Vielleicht wichtig: Ich habe einen typischen Saitenhalter nach hinten zum Gitarrengurtpin verbaut und die (Holz-)Brücke wird nur durch den Andruck der Saiten gehalten, ist also nicht auf der Decke fixiert/verschraubt. Sonst sind die 2 typischen Humbucker Pickups verbaut, das aber sicher nicht entscheiden sein müsste.

Ich hab´ einen Link gefunden (falls erlaubt), der in youtube innerhalb 2 min. eine Hofner 470 zeigt, die genau meine Technikversion verbaut hat (bis auf die fehlenden Tonabnehmer).
http://www.youtube.com/watch?v=3Npx3fenwHs&feature=related
 
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ich empfehle ebenfalls Duesenberg oder ABM
 
ABM - ich finde bei denen im Katalog kein Bigsby-Style-Trem (long version) ... :nix:
 
ABM hat kein Bigsby Trem. Und wird es wohl auch nicht anfertigen, da die Firma schon sehr viele unterschiedliche Teile herstellt.
Das Göldo "Bigsby" (Düsenberg) dürfte das beste in der Art sein, wenn es auch nicht 100% Vintage ist, dafür aber besser bedienbar. Allerdings dürfte bei allen solchen Trems die Befestigung nur mit zusätzlichen Schrauben möglich sein. Und was die Stimmstabilität angeht, negativ darüber schreiben meist solche Gitaristen, die es noch nie gespielt haben...Mir sind keine Nachteile bekannt.
 
Hi redo!

Für diese Gitarre empfiehlt sich ein Bigsby B6/B60.
Du kannst einfach das Tailpiece gegen das Bigsby austauschen.

Diese Systeme tremolieren wunderbar weich - und man muss keine zusätzlichen Löcher in die Decke bohren!
Mit etwas Glück passen sogar die Befestigungslöcher in der Zarge!

Das B60 ist die günstigere Import-Version (Made in China/Japan/Korea - ich weiß nicht wo...), funktioniert aber nach meiner Erfahrung ebenso gut wie ein USA-Bigsby.

cheers - 68.
 
Da die Bridge nicht fixiert ist empfehle ich zusätzlich die Umrüstung auf Rollerbridge.
 
Hi,

ich wäre bei der Gitarre sehr vorsichtig, da man gerade bei einer Hollowbody schon auch Schaden anrichten kann. Systeme mit zusätzlicher Andruckrolle kommen schon mal nicht in Frage, da man dafür ein Loch in die Decke bohren müsste. Das hier würde ohne Löcher gehen, es sind sogar Filzpads dabei, um die Decke zu schützen:

http://www.guitarfetish.com/Xtrem-Long-Tail-Archtop-Vibrato-Gold-Finish-_p_4427.html

Dazu bräuchtest Du aber auf jeden Fall eine neue Bridge, und da liegt der Hase im Pfeffer: das Ganze wird den Klang der Gitarre vermutlich deutlich ändern. Da ist einmal die Masse des Bigsby-ähnlichen Systems, vor allem aber der aus meiner Sicht unumgängliche Umstieg auf eine Brücke mit Rollen. Der spezielle Sound der Höfner-Bridge geht dann halt verloren, die besteht ja nur aus Holz, bis auf die kleinen Bundstückchen als Saitenauflagen. Ohne Rollen geht es aber kaum, wenn die Brücke nicht stabil befestigt ist, sondern einfach durch den Saitendruck gehalten wird. Denn bei jeder Betätigung des Vibratos wird die Brücke sonst in Längsrichtung kippen, was auch der Decke nicht gut tun kann, da sich die Holzauflage an den Kanten ins Holz bohrt. Ist die Auflagefläche gewölbt, wirds noch schlimmer, dann graben sich beim Runterdrücken des Hebels die vorderen beiden Ecken in die Decke
eek.gif
. Also, wie gesagt: ohne Rollerbridge würde ich es nicht machen.Auf die Schnelle habe ich bei guitarfetish die hier gefunden:

http://www.guitarfetish.com/Archtop-Roller-Bridge-Gold-Rose-Wood-Base_p_97.html#

Es gibt aber sicher noch andere Hersteller, bzw. kann man natürlich auch andere TOM-Bridges mit Rollern auf eine passende Holzunterlage schrauben. Die Unterlage an die Deckenwölbung anzupassen, ist aber auch eine Frage der Geschicklichkeit. Liegt die nicht 100%ig auf, leidet auch wieder der Sound.

Verstimmungsprobleme gibts bei Bigsby & Co. auch mit Rollerbridge noch ganz gerne, aber in der Regel ist hier (wie bei der Strat nicht anders) der Sattel schuld, und weniger das System. Der muss halt schön flutschen und sauber gefeilt sein. Ist noch ein bisschen kniffliger als bei der Strat, da die Saitenführung bei 3+3-Kopfplatten in Längsrichtung nicht gerade ist. Der Gitarrenbauer wird das natürlich können.

Was ich aber noch loswerden muss: Wir reden hier nicht von einer Billig-Höfner, an der man ruhig rumbasteln kann. Die 470 ist schon ein richtiges Sammlerstück, laut Hersteller fast 40 Jahre lang das Topmodell unter den Höfner-Jazzgitarren. Jedes Loch verringert den Sammlerwert, und nur am Gurtin befestigen würde ich so ein Vibrato auch nicht unbedingt. Ich würde mir ehrlich gesagt überlegen, ob so eine Operation sein muss. Willst Du nur einfach mal ein bisschen den Rockabilly raushängen bzw. was neues ausprobieren, würde ich mir eher eine günstige Ibanez o.ä. mit Bigsby kaufen.

Gruß, bagotrix
 
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ne ABM hat auch kein Bigsby... ich meinte das 5600er Les Trem - du suchtest ja nach einem optisch passendem Tremo und nicht nach einem Bigsby. Dieses Tremo sollte man meiner Meinung nach mit Rollenbrücke kombinieren. Das klingt zwar ein wenig anders, erzeugt aber eine sehr saitenschonende Aufhängung.
 
Hi!

...Das hier würde ohne Löcher gehen, es sind sogar Filzpads dabei, um die Decke zu schützen:

http://www.guitarfetish.com/Xtrem-Long-Tail-Archtop-Vibrato-Gold-Finish-_p_4427.html...


Soweit ich sehe, hat dieses System auch eine Niederdruckrolle und muss auf der Decke festgeschraubt werden.


Wie schon gesagt, ich empfehle das Bigsby B60/B6:

http://www.bigsby.com/vibe/products/vibratos/bigsby-b60/


Das habe ich selbst auf einer Gibson ES 125 benutzt und war sehr zufrieden damit.

Eine andere Brücke, bzw. Saitenauflage, ist sicher eine gute Idee - und kann dem Sound der Gitarre auch zuträglich sein.
Ich habe eine handelsübliche Tune-O-matic benutzt, und das hat einwandfrei funktioniert.


cheers - 68.
 
von GFS würde dieses ohne Schrauben in der Decke funktionieren:

http://www.guitarfetish.com/Xtrem-Floating-Tailpiece-Vibrato-Four-Finishes_c_374.html

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ne ABM hat auch kein Bigsby... ich meinte das 5600er Les Trem - du suchtest ja nach einem optisch passendem Tremo und nicht nach einem Bigsby. Dieses Tremo sollte man meiner Meinung nach mit Rollenbrücke kombinieren. Das klingt zwar ein wenig anders, erzeugt aber eine sehr saitenschonende Aufhängung.

Das Les Trem ist Replacement für ein Stoptail ... diese Gitarre hat kein Stoptail ;)
 
Das Les Trem ist Replacement für ein Stoptail ... diese Gitarre hat kein Stoptail

ja meine Güte, dann baut man halt eins ein :D - bei vielen Nachrüstungen muss man etwas "umbauen"


war ja nur nen Vorschlag ;) - aber okay, ich hab schon verstanden...nicht erwünscht - bin halt Fan :D
 
Das B-6/B-60/B-600 läßt sich überaus günstig in den Staaten (Ebay) schießen. Da kommt man inkl. Versand/Steuern etc. selten über 120 Euro. Systeme wie das B-7 oder Duesenberg (Niederdruckrolle) mag ich persönlich nicht so gerne, da sie eben wegen der Rolle und dem damit verbunden steileren Saitenwinkel zur Brücke und der zusätzlichen Reibung weniger fluffig und stimmstabil arbeiten.
Auch sind (wie bereits erwähnt) zwei Bohrungen in der Decke notwendig.
Eine Rollerbridge ist imho nicht notwendig. Wird jedoch der Holzsteg (Brückenbasis) auf diesem Wege mit gewechselt, sollte nicht unerwähnt bleiben, daß die Anpassung an die Deckenwölbung nichts für Unbewanderte und zwingend notwendig ist.
 
Hallo Gitarrenfreunde,

ich bin schon fast platt, was Ihr mir an fülligen Info´s in der kurzen Zeit bereitstellt und danke Euch schonmal sehr herzlich für diese rege Teilnahme meines Vorhabens.

Ich muß sagen, ich bin seit fast 40 Jahren Gitarrist (was durchaus ja nichts heißen mag), aber gehe eigentlich von der spielerischen Seite an die Instrumente und sehr wenig von der technischen.
Ich hab´ mir Eure Empfehlungen alle erstmal für´s Wochenende ausgedruckt, um mich mit Begriffen, wie Tune-O-matic, Stoptail, etc. und mit den Funktionsweisen der einzelnen Teilen beschäftigen zu können..... ich hab´ jetzt erst begriffen, das meine Version sogar eine Vollholz (geschnitzte) Brückenversion hat, also nicht mal eingesetzte kleine Bundstückchen (wie in dem Link) die ja auch mal auf der Brücke versetzt werden könnten. Da laufen die Saiten wirklich nur über das Hartholz, daß extra in 6 verschiedenen Richtung zugeschnitzt wurde, um eine Bundreinheit zu erzeugen.

Ich war damals als Teenie erstmal verwundert, daß man bei so einer edlen Gitarre da gar nichts einstellen kann, was dann bei mir gipfelte, daß das Brückenteil nicht mal an der Decke fixiert war und beim Saitenwechsel einem durch die Gegend fliegen könnte....
Jetzt weiß ich erst, daß man daß alles wegen der Soundübertragung sehr wohlbedacht so gelöst hat. Natürlich ist dann eine "fehlendes" Tremolo keine Willkür, sondern ganz bewußt für so eine Gitarre weggelassen worden. Gut, sollte ja auch in die Jazz und nicht in die Rockabilly Richtung gehen.

Mein Schulkamerad hat kurzer Zeit später das identische Modell mit halber Zargentiefe (4700 E2) bekommen und hat sich gleich mal 4 kleine Eckpunkte auf die Decke gepinselt, daß er für immer wußte, wo die Brücke wieder stehen sollte ;-)) .. er hat seine Gitarre heute ebenfalls noch im Originalzustand in Besitz.

Generell werde ich so vorgehen:

- Das Instrument ist ein Geschenk meiner Eltern und ich würde an keinen Umbau denken der nicht (spurlos) rückgängig gemacht werden kann. Da ist mir die Gitarre einfach zu schade.

- Soundänderungen würde ich auch nur ungern hinnehmen, die sich aber wahrscheinlich ergeben werden.

- ich habe einen guten Gitarrenbauer an der Hand, mit dem ich dank Eueren Fakten sehr viel besser um die Thematik sprechen kann und ich werde da sensibel vorgehen.

Generell habe ich diese Gitarre nie in einer Formation eingesetzt, sondern nur für zu Hause immer wieder sehr gern in der Hand. Da ich in den letzten Jahren sehr gerne diesen Sound mit Delay/Reverb richtig gut für manche Rockabilly-Songs hören kann und mir vielleicht auch demnächst mal eine passende Formation anlachen wollte, wollte ich halt vorbereitet sein und mich schon etwas passender mit dem Hebel einspielen....

Da war der Tipp von Euch sicherlich nicht abwägig sich um eine weitere Gitarre zu bemühen, die da bessere Voraussetzungen hätte oder evntl. schon alles verbaut hat.

Ich werde dann somit einer meiner weiteren Höfner zum Gitarrenbauer mitnehmen, ob dieser Umbau daran nicht idealer wäre:


Es ist eine HÖFNER Nightingale Special (stereo) in sunburst (wie ich hier im Internet gerade bildlich herausgegriffen habe: http://www.vintagehofner.co.uk/hofner/archtops/arch57.html )

Ich habe da z.Zt. noch geschliffenen Saiten für Jazzigen Sound aufgezogen und werde das mal wechseln, in wieweit sie den 50´iger Sound überhaupt rüberbekommt.. ist halt "nur" eine semiakustic !
Die Gitarre hat eine feste Brücke mit Rollen drauf und diese Feinstimmer hinten angesetzt, die ich aber nicht unbedingt benötige. Das könnte ja somit einfacher für den Umbau herhalten. Ob es optisch dieser Gitarrenbauform zuträglich ist kann ich jetzt nicht abschätzen, aber es gab ja vielleicht auch Gibson ES-335 mit Tremolo, oder ??

Mein Schulkamerad kam mir damals etwas zu vor und kaufte sich eine nagelneue Nightingale (in black), die ich mir aber nur gebraucht mit eine paar deutlichen Schrammen später in sunburst zulegte. Also kein Sammlerstück aus Erstbesitz, somit darf dann schon eher mal eine zusätzlich Schraube verarbeitet werden....

Was meint Ihr, könnte daß technisch sinnvoller sein und soundtechnisch noch aktzeptabel werden ?


Spielt jemand von Euch so eine Kombination ?


Ich wünsch Euch ein schönes WE

Gruß Redo


P.S.: Die Höfner Nightingale ist wohl soundtechnisch anderes konzipiert, als eine ES-335 Version, da sie einen duchgehenden "Block" im inneren verbaut hat und nicht "hohl" ist... bin mir aber nicht sicher, wie es bei einer ES-335 im Vergleich wirklich ist, da ich noch nie eine richtige echte Gibson ES-335 gespielt habe.
 
Hi !
Die ES 335 hat auch einen Sustainblock ;) und Bigsby-artige Tremoloes passen sehr gut zu dieser Art Gitarre .
An deiner Nightingale könnte evtl sogar das von Smartin erwähnte Les Trem passen, da müsstest du einfach mal nachmessen ob die Befestigungsschrauben deines Saitenhalters den richtigen Abstand haben.
Oder das hier :
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG073&product=3667C/3667G
Das wäre dann ein Umbau den man jederzeit spurlos rückgängig machen könnte.
Sollte der Schraubenabstand nicht passen gibt es die Möglichkeit sich eine Adapterplatte anfertigen zu lassen um ein Bigsby oder ein Duesenberg Tremola zu montieren, genauso spurlos wieder herstellbar.
Also so etwas:
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG073&product=3628C&sid3=194d116c8b59dbb50a9f7d65330e7990

Evtl würde genau dieses Teil auch passen, da müsstest du halt mal den Messschieber ranhalten :cool:

Grüsse,
Stona
 
hey bagotrix!

Allerbesten Dank :great:

Aber schöner find´ich doch das Bigsby ;)


cheers - 68.
 

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